Hundekrankheit Dirofilariose auf den Kanaren

Hundekrankheit

Die Herzwurminfektion verläuft meist tödlich -

HundekrankheitDie Hun­de­krank­heit Diro­fi­la­rio­se oder auch Herz­wurm­er­kran­kung ist eine weit ver­brei­te­te Infek­ti­on auf den Kana­ri­schen Inseln.

Befal­len wer­den meist Hun­de, sel­te­ner Kat­zen oder ande­re Tie­re. Die Hun­de­krank­heit ver­läuft für die befal­le­nen Tie­re oft töd­lich. Sie kommt meist nur in tro­pi­schen und sub­tro­pi­schen Gebie­ten wie Ita­li­en, Grie­chen­land, Süd­frank­reich und beson­ders häu­fig auf den Kana­ren vor.

 

In Fest­land­spa­ni­en tritt die Hun­de­krank­heit Diro­fi­la­rio­se aus unbe­kann­ten Grün­den fast nie auf.

Anlass mich mit die­sem Pro­blem zu beschäf­ti­gen, ist der Ver­lust unse­res Poden­co Rüden Ram­ses der an die­ser Hun­de­krank­heit verstarb.

Als klei­ner Wel­pe im März 2010 vor dem Tod geret­tet – es soll­ten nur Weib­chen aus dem Wurf als spä­te­re Jagd­hun­de über­le­ben – wur­de er unser Fami­li­en­mit­glied. Eine typisch kana­ri­sche Hun­de­ras­se, der schon die Ägyp­ter in ihren Grab­ma­len ein Denk­mal gesetzt hat­ten. Es sol­len Nach­fah­ren der ägyp­ti­schen Pha­rao­nen­hun­de sein. Daher bekam er auch den cha­rak­te­ris­ti­schen Namen „Ram­ses“.

HundekrankheitPräch­tig wuchs er mit sei­nen lan­gen Ohren her­an und ent­wi­ckel­te sich zu einem rich­ti­gen Haus- und Hof­hund. Geimpft und mit einem Micro­chip ver­se­hen, sehr neu­gie­rig und bei allen Aktio­nen immer an vor­ders­ter Front.

Als Wach­hund völ­lig unbe­gabt und auch für die Jagd nicht unbe­dingt geeig­net, war er jedoch bei unse­ren Wan­de­run­gen immer ein treu­er Beglei­ter. Inner­halb sei­ner 5 Lebens­jah­re brach­te er nur ein klei­nes Kanin­chen zur Strecke.

Dafür wühl­te er rings um das Haus und beson­ders in den frisch ange­leg­ten Gar­ten- und Blu­men­bee­ten mit Vor­lie­be rie­si­ge Löcher ins Erd­reich. Auch für die Wäsche auf der Lei­ne hat­te er immer ein Auge. Mit einem wag­hal­si­gen Sprung – bevor­zugt frisch gewa­sche­ne BH‚s – riss Ram­ses die Wäsche­stü­cke an sich um nun zur Hetz­jagd mit Frau­chen ums Haus zu starten.

Auch die Auf­nah­me eines Gift­kö­der im Wald vor 3 Jah­ren über­leb­te er nur durch die rasche Ver­ab­rei­chung eines Gegenmittel.

Hundekrankheit ohne große Heilungs-Chancen

HundekrankheitEin lebens­lus­ti­ger Kame­rad, bis vor zwei Mona­ten sei­ne  Müdig­keit und Appe­tit­lo­sig­keit auffiel.

Er lag meist nur noch her­um und woll­te sich nicht mehr groß bewe­gen. Geräu­sche und frem­de Stim­men inter­es­sier­ten ihn plötz­lich nicht mehr. Sprang er doch auf – kipp­te er mehr­fach um und fiel für eini­ge Sekun­den in Ohnmacht.

Jetzt schrill­ten die Alarm­si­re­nen. Ein Schnell­test  (Speed DIRO) beim Tier­arzt brach­te Gewiss­heit. Er hat­te die  Hun­de­krank­heit Diro­fi­la­rio­se (Herz­wür­mer) die sich erst 6 Mona­te nach einer Infek­ti­on nach­wei­sen las­sen. Der Erre­ger der Diro­fi­la­rio­se wird durch Stech­mü­cken über­tra­gen. Die erwach­se­nen Herz­wür­mer sind etwa 1 mm dick und 20 bis 30 cm lang und sie­deln sich vor allem in der rech­ten Herz­hälf­te und den herz­na­hen Abschnit­ten der Hohl­ve­nen an.

Hundekrankheit

geschä­dig­tes Herz (Foto: Alan R Walker)

Die Blut­bah­nen wer­den dadurch ver­stopft und füh­ren in der Fol­ge zu einem Herz­still­stand. Die Chan­ce die­se Atta­cke durch eine inten­si­ve medi­zi­ni­sche Behand­lung zu Über­le­ben lag nach Aus­kunft des Tier­arz­tes bei knapp 50 %.

Natür­lich woll­ten wir unse­ren Ram­ses ret­ten. Bereits zwei­mal wur­de er vor dem siche­ren Tod bewahrt – war­um soll­te es dann dies­mal nicht wie­der von der Todes-Schip­pe springen.

Eine zwei­wö­chi­ge Vor­be­hand­lung mit herz­stär­ken­den und blut­ver­dün­nen­den (Aspi­rin) Medi­ka­men­ten war not­wen­dig. Erst dann konn­ten inner­halb von 24 Stun­den zwei Melar­so­min Injek­tio­nen gesetzt wer­den. Es ist sehr effek­tiv und tötet die Wür­mer sicher ab. Aller­dings kann es durch das Abster­ben der Wür­mer zu schwe­ren Neben­wir­kun­gen kom­men. Der Kör­per ant­wor­tet in vie­len Fäl­len in den gro­ßen Lun­gen­ge­fä­ßen mit Bil­dung von Blut­koageln und all­er­gi­schen Reaktionen.

Bis zu vier Wochen dau­ern nun die­se Abwehr­re­ak­tio­nen des Kör­pers. Abso­lu­te Ruhe und kei­ne zusätz­li­che Anstren­gung des Her­zen muss gewähr­leis­tet sein. Die toten Wür­mer im Blut­kreis­lauf müs­sen sich erst zer­set­zen und kön­nen durch Abla­ge­rung eine Herz- oder Lun­gen­em­bo­lie auslösen.

Wir waren also auf anstren­gen­de Wochen vor­ge­warnt. Die ers­ten Tagen nach der Injek­ti­on ver­lie­fen für Ram­ses müh­sam. Nach zwei Wochen stell­ten sich jedoch so star­ke Atem­be­schwer­den und Was­ser­ab­la­ge­run­gen im gan­zen Kör­per ein, dass wir uns mit dem Tier­arzt ent­schlos­sen Ram­ses davon zu erlö­sen. Lei­der war es uns nicht mög­lich ihm zum drit­te Mal das Leben zu retten.

Eine schmerz­li­che Erfah­rung für die gan­ze Fami­lie. Eine pro­phy­lak­ti­sche Behand­lung mit einem zuge­las­se­nen Anti­pa­ra­si­ten­mit­tel hät­te die Infek­ti­on viel­leicht ver­hin­dert. Aber hin­ter­her ist man bekannt­lich immer schlauer.

 

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4 Kommentare zu "Hundekrankheit Dirofilariose auf den Kanaren"

  1. Der Bericht ging gera­de rich­tig tief ins Herz. Da erkämpft sich Ram­ses 2x ein neu­es Leben und dann pas­siert auch noch das. Man­ches scheint ein­fach so unge­recht. Zumin­dest habt Ihr ihm ein schö­nes Zuhau­se gege­ben und auch wenn er nur 5 Jah­re waren, so hat­te er auch vie­le glück­li­che Zei­ten mit Euch. 

    Ganz lie­be Grüße
    Ines

  2. Das tut mir sehr leid, ich habe gera­de aus­führ­lich über die­se Krank­heit gele­sen. Man ist so hilf­los, wenn man dem Tier nicht hel­fen kann.

    Sig­run

  3. Hal­lo Walter,
    dan­ke … es ist schon für mei­ne Frau Marie beson­ders schlimm. Sie hing unheim­lich an Ram­ses. Möch­te jetzt aber zunächst kein Tier­chen. Sie fürch­tet das glei­che dann in Zukunft wie­der erle­ben zu müs­sen. Die Zeit heilt Wun­den und dann wer­den wir sehen.

    Gruß
    Manfred

  4. Lie­be Fami­lie Bet­z­wie­ser, es ist wirk­lich sehr trau­rig mit Ihrem net­ten Hund und ich wün­sche Ihnen, dass Sie bald dar­über hin­weg­kom­men. Holen Sie sich einen neu­en Hund, dem Sie damit ein gutes Leben in Ihrer Fami­lie ermöglichen.
    Alles Gute für Sie
    Walter

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