Die Zeit weilt, eilt, teilt und heilt -
Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Lichtblicke – aber auch Katastrophen hat das vergangene Jahr für La Palma gebracht.
Der Tourismus boomt. Wirtschaftlich hat der Anstieg des Tourismus Glanzlichter gesetzt. Hotelauslastungen bis zu 95 % gab es so auf La Palma die letzten 10 Jahre nicht mehr.
Selbst Gäste denen Wandern oder die Natur bisher nur zweitklassig erschien, besuchten die Isla Verde. Pauschaltourismus und All-inclusive waren die Renner.
Neue Flugverbindungen aus Norwegen, Schweden, Frankreich oder der Schweiz und mehr Flüge aus England, Deutschland und Holland ließen und lassen die Touristenzahlen anschwellen.
Genaue Zahlen liegen noch nicht vor, aber die Touristik-Macher lassen sich schon feiern. Eine Steigerung der Fluggastzahlen um 30 % dürfte für 2016 wahrscheinlich sein.
Hatten die Planer beim Ausbau unseres Mammut-Flugplatz Mazo vor Jahren doch die richtige zukunftsweisende Erleuchtung und Intuition?
Natürlich ist vieles den globalen Krisenherden in Ägypten, Tunesien oder der Türkei geschuldet. Ersatzziele mussten für die Touristik-Konzerne her. Mit 5 Stunden Flugzeit und einem frühlingshaften Klima auch im Winter, war schnell La Palma als neues Urlaubsziel gefunden. Freie Bettenkapazitäten standen zur Verfügung und ein Direktflug ohne großes Umsteigen möglich.
Das Jahr der Kreuzfahrtschiffe
Auch die Kreuzfahrtschiffe änderten im abgelaufenen Jahr ihre Routen. Allein drei AIDA-Schiffe, das TUI „Mein Schiff 2“ oder die Flotte von P&O und Cunard laufen jetzt regelmässig La Palma und auch die bisher vergessenen Inseln La Gomera und El Hierro an. Noch nie haben so viele Cruises die kanarischen Westinseln angelaufen.
Aber auch kleinere Schiffe und Zwei- oder Dreimastsegler sind immer häufiger im Hafen von Santa Cruz de La Palma zu sehen.
Bis zu 6000 Kreuzfahrt-Gäste stürmen an Spitzentagen die Isla Bonita. Gerade noch zu verkraften. Mehr sollte es dann doch nicht sein. Die Inselidylle mit ihrer beschaulichen Ruhe wird gestört und vertreibt vielleicht die alten Stammgäste die die Einsamkeit und die Stille lieben.
Des einen Freud, des anderen Leid. Ein gesundes Mittelmaß muss gefunden werden …und es darf vor allem nicht die Baulöwen und das Cabildo zu neuen Hotelkomplexen animieren. Weniger ist mehr und nicht die Fehler der benachbarten Inseln begehen.
Jäh kann der Tourismus abstürzen. Spätestens – wenn die Krisen-Destinationen wieder zu sicheren Urlaubszielen werden. Die Zeit heilt alle Wunden – besonders im Tourismus. Beim direkten Preisvergleich haben die Kanaren dann schlechte Karten.
Du kannst die Uhr anhalten, aber niemals die Zeit
Dieser spanische Spruch gilt auch hier.
La Palma gilt es in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten. Vieles hat sich in den letzten 20 Jahren verändert. Das Flair, die gemütliche Atmosphäre und die Einzigartigkeit dieser schnuckeligen Insel ist aber weiterhin überall spürbar.
Das ist es was wir lieben und wofür wir auch kämpfen würden. Ein Kleinod das nicht vom Tourismus und den Konzernen gefressen werden darf.
Das Brot hat keine Beine, aber es bewirkt das Gehen. Auf La Palma allerdings im inseltypischen Schleichgang.
Eine geplante Autobahn, mehrere Golfplätze oder eine gigantische Brücke über die Schlucht der Todesängste im Barranco de Las Angustias wurde nie umgesetzt. Lassen wir Jahre vergehen, dann hat sich vielleicht auch dieses Ansinnen von allein erledigt.
… und weiteres hat sich im Jahr 2016 ereignet.
Der Hightech Roque de Los Muchachos bekam astronomischen Zuwachs und die Waldbrand-Katastrophe im Süden vom Sommer nicht zu vergessen. Dazu aber in den nächsten Tagen mehr.
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