Riskante Rettungsaktion erfolglos verlaufen

Rettungsaktion

Der Atlantik hat wieder ein Opfer gefordert -

Nur noch tot konn­te ges­tern nach einer auf­wen­di­gen Ret­tungs­ak­ti­on der 26-jäh­ri­ge Deut­sche aus dem Meer gebor­gen werden. 

Rund 50 Meter vor der Küs­te ent­deck­te ein Ret­tungs­hub­schrau­ber gegen 12.26 Uhr den leb­lo­sen Kör­per des Urlau­bers (Fotos AEA/Maritime Rescue).

Der Deut­sche war am Frei­tag mit einer Grup­pe von vier Per­so­nen im Küs­ten­ge­biet von Loma­da Gran­de in der Gemein­de Garafía im Nord­wes­ten von La Pal­ma unter­wegs. Dabei wur­de er in ein spru­deln­des Was­ser­loch gezo­gen und ver­schwand in einer der vie­len Unter­was­ser­höh­len. Die star­ke Sog­wir­kung der Strö­mung in den weit ver­zweig­ten Kanä­len ließ unter Was­ser nur bedingt eine Ret­tungs­ak­ti­on zu.

Ein Team von Tau­chern der Guar­dia Civil ver­such­te vom Meer aus in das Höh­len­sys­tem ein­zu­drin­gen. Die star­ke Mee­res­strö­mung setz­te Gren­zen und mach­te dies fast unmög­lich. Erst nach 48 Stun­den wur­de der Kör­per dann aus dem Laby­rinth frei gege­ben auf den offe­nen Atlan­tik gespült.

Mit dem Hub­schrau­ber wur­de der Leich­nam aus dem Meer gebor­gen und zum Flug­platz Mazo gebracht. Eine Aut­op­sie soll heu­te klä­ren ob es der ver­miss­te Urlau­ber ist und wie er zu Tode kam. Erst vor einer Woche kam der Deut­sche mit sei­ner Fami­lie zum Urlaub auf La Pal­ma an. Tra­gisch wur­de der Auf­ent­halt nun beendet.

Es war eine der auf­wen­digs­ten Ret­tungs­ak­tio­nen auf La Pal­ma. Ein­ge­setzt waren zwei See­not­kreu­zer der Mari­ti­me Res­cue, zwei Ret­tungs­hub­schrau­ber (SAR und GES), ein Trupp von Ber­gungs­tau­cher der Guar­dia Civil, Ein­hei­ten des Rotes Kreuz, die Ana­ga Emer­gen­cy Assis­tance (AEA) und Tei­le des Kata­stro­phen­schutz der Inselregierung.

Alle Mühen den Urlau­ber doch noch lebend zu ber­gen, waren ver­ge­bens. Auch die Ret­tungs­kräf­te ris­kier­ten bei der Ret­tungs­ak­ti­on ihre Gesund­heit oder im schlimms­ten Fall ihr Leben. Erst im Spät­som­mer war ein erfah­re­ner Feu­er­wehr­mann beim gro­ßen Wald­brand im Süden der Insel verbrannt.

Etwas Hirn und Rettungsaktion lässt sich vermeiden

So schön und aben­teu­er­lich die Insel La Pal­ma auch  ist, so nahe ist aber auch die Gefahr. Im Jah­re 2016 ver­un­glück­ten über 20 Gäs­te töd­lich. Ob es Stür­ze beim Wan­dern in ein Bar­ran­co oder die gefähr­li­chen Tücken des Atlan­tik waren. Vie­le Unfäl­le lie­ßen sich ver­mei­den, wenn nur der gesun­de Men­schen­ver­stand ein­ge­schal­tet würde.

Über­mut, feh­len­de Wan­der­aus­rüs­tung, kei­ne Orts­kennt­nis­se oder die Miss­ach­tung der Warn­be­flag­gung am Meer, for­dert alle Jah­re wie­der sei­ne Opfer. Meist ist es die über­quel­len­de Urlaubs­stim­mung und das „Wir schaf­fen das schon“, das sonst vor­sich­ti­ge Men­schen ‑oft über ihre kör­per­li­chen Kräf­te-  zu ris­kan­ten Aben­teu­er verleitet.

 

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8 Kommentare zu "Riskante Rettungsaktion erfolglos verlaufen"

  1. Stefanie Wagenblast | 21. Januar 2018 um 11:56 | Antworten

    Hal­lo,

    Ich war selbst vor eini­gen Tagen bei den Höh­len. Habe sehr gro­ßen Abstand gehalten. 

    Ich gehe davon aus, dass man nicht nah an die Höh­len her­an soll­te da man nicht ein­schät­zen kann wann und wie das Was­ser her­aus sprudelt. 

    Es ist ein­fach so dass man den Atlan­tik sehr schnell unter­schätzt. Ich selbst bin auf la Gome­ra schon abge­trie­ben wor­den. Ich hat­te ein­fach Glück und konn­te an Land. Ich den­ke das ist oft Zufall ob es gut­geht oder nicht. 

    Seit­dem wun­de­re ich mich eben­falls über die Unver­nunft man­cher Urlau­ber, was kei­ne Wer­tung des Ver­hal­tens des Ertrun­ke­nen sein soll. Ich hat­te ein­fach Glück und habe dar­aus gelernt.
    So ver­ste­he ich auch den obi­gen Artikel. 

    Mein Bei­leid!

  2. Mit dem ober­fläch­lich ange­deu­te­te­ten Sach­ver­halt und hin­ge­wor­fe­nen Wort „Hirn“ bin ich als Urlau­ber auch nicht schlau­er, wor­in lag denn nun der kon­kre­te Feh­ler ? Ist ein Ste­hen nahe der Öff­nung schon gefähr­lich, gibt es auch einen Luft­sog in das Loch? Wel­che Warn­hin­wei­se und Abstands­hil­fen sind dort ?

    • Grund­sätz­lich stol­pert man nicht so ein­fach über ein Was­ser­loch. Meist lie­gen sie direkt an der Küs­te und sind nur nach einer Kra­xe­lei über die Steil­küs­te zu errei­chen. Warn­hin­wei­se gibt es nicht. Bei ruhi­gem Meer blub­bern sie nur im Wel­len­takt. Nur wer aus­rutscht oder hin­ein steigt ist gefährdet.
      Bei stür­mi­schem Meer schießt eine Was­ser­fon­tä­ne her­vor, die beim zurück­flie­ßen einen star­ken Was­ser- und Luft­sog ent­wi­ckelt. Dann besteht Lebensgefahr.

  3. Nun­ja, die war­nen­den Wor­te sind auch nicht der Kri­tik­punkt. Nur der gewähl­te Zusam­men­hang ist etwas unge­schickt, und trifft unter Umstän­den den Fal­schen, bzw. des­sen Freun­de und Angehörige.
    Es gibt sicher bes­se­re Gele­gen­hei­ten / Plät­ze, um solch durch­aus gerecht­fer­tig­te War­nun­gen auszusprechen!

  4. Zunächst mein Bei­leid an die betrof­fe­ne Fami­lie und Freunde.

    Natür­lich ist der kri­ti­sier­te Absatz nicht auf die­sen Unglücks­fall gemünzt. Bit­te nicht falsch verstehen.
    Lei­der gibt es aber auch Wan­de­rer die mit Flip-Flops im Hoch­ge­bir­ge auf dem Roque de Los Mucha­chos her­um stei­gen oder Baden­de die trotz „Roter Flag­ge“ in den Atlan­tik sprin­gen oder erst am Nach­mit­tag zu einer lan­gen Tour in die Cal­de­ra auf­bre­chen und dann bei Dun­kel­heit zwi­schen den Fel­sen her­um irren. Gut gemein­te Hin­wei­se wer­den ein­fach igno­riert. Viel­fach per­sön­lich erlebt.

    Herz­li­che Grüße
    Man­fred Betzwieser

  5. Sebastian Plessner | 31. Januar 2017 um 18:21 | Antworten

    Sehr geehr­te Leser und Autoren,
    lei­der ist die Text­stel­le „Etwas Hirn und die Ret­tungs­ak­ti­on wäre ver­meid­bar gewe­sen“ etwas unglück­lich gewählt. Der betrof­fe­ne Jun­ge Mann war ein sehr guter Freund von uns und ist uns als vor­sich­ti­ger und ver­nünf­ti­ger Mensch in Erin­ne­rung. Die Aus­sa­ge „Etwas Hirn“ muss ich daher an die Her­aus­ge­ber die­ser Sei­te zurück­ge­ben. Wir alle erle­ben Situa­tio­nen, nach wel­chen wir uns Bewusst wer­den, dass es knapp war. Zum Glück müs­sen wir nicht jeden Feh­ler mit dem Leben bezah­len. Ihm war es die­ses Mal nicht ver­gönnt. Hoch­ach­tungs­voll Sebas­ti­an Plessner

  6. Gisela Perzlmeier | 31. Januar 2017 um 17:41 | Antworten

    Etwas Hirn?! Ist die­ses Natur­schau­spiel nicht gera­de das, was La Pal­ma auch aus­macht. Ja, sie hät­ten vor­sich­ti­ger sein kön­nen, aber wir kann­ten Tobi, das ist der Mensch, der ums Leben kam – und wir wis­sen, Tobi war vor­sich­tig, er hat kei­ne Adre­na­lin­kiks gesucht. Es bleibt bei uns – wir, die Freun­de, die Eltern der Freun­de, der Freun­din, den Eltern und allen, die von die­sem lie­bens­wer­ten Men­schen pro­fi­tiert haben nur ein unend­li­cher Schmerz. Wir dan­ken allen, die sich an der Ret­tungs­ak­ti­on betei­ligt haben.

  7. Sehr tra­gisch, und wäre ver­mut­lich zu ver­mei­den gewesen.

    Sig­run

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