Erbitterte Thunfisch Jagd vor La Palma

Thunfisch

Riesige Thunfisch Schwärme im Küstenbereich -

ThunfischSchwärme von Thunfisch vor der Ostküste von La Palma werden zur Zeit von einer Armada von Fischerbooten gejagt.

Bis zu 21 Boote kreisen in der Nacht die Thunfisch Schwärme ein. Die dritte Nacht in Folge überstrahlen die Scheinwerfer der Fangflotte den Atlantik. Es mögen viele tausend Thunfische sein die sich ausgerechnet den Küstenabschnitt zwischen dem Flugplatz Mazo und den Hafen von Santa Cruz de la Palma auf der Ostseite ausgesucht haben.

Bis zu 1200 Kilogramm Thunfisch pro Fischerboot werden allein in einer Nacht gefangen. Mit hellen Scheinwerfern wird der Schwarm an die Meeresoberfläche gelockt. Das "Nachtangeln" ist bei Neumond die effektivste Methode um große Beute zu machen. Thunfische halten sich am Tag meist in Tiefen von bis zu 500 Metern auf.

Überwiegend werden Barrilotes, der Weiße Thunfisch oder Langflossenthun ins Boot gezogen. Mit einer Körperlänge von bis zu 140 cm und 60 Kilogramm Gewicht gehört er noch zu den Kleinen. Der Roter Thun und der  Blauflossen-Thunfisch kann bis zu 4 Meter lang werden und 600 Kilogramm auf die Waage bringen.

Wie werden Thunfische gefangen?

Thunfische werden mit Langleinen, Ringwaden und Treibnetzen gefangen. Die Ringwade ist ein Netz, das ringförmig um einen Fischschwarm ausgelegt wird, der zuvor mit dem Echolot aufgespürt wurde. Ist der Fischschwarm eingekreist, kann das Netz unten mit einer durch Ringe laufenden Schnürleine zugezogen werden. Danach wird der Netzinhalt mit Saugpumpen an Bord transportiert. In der Hochseefischerei können die Netze bis zu 2.000 Meter lang und 200 Meter hoch sein. Diese Art wurde in den vergangenen Nächten bevorzugt eingesetzt - wie zu beobachten war.

Thunfisch

Es sind nicht nur Fischerboote aus La Palma, sondern auch große Boote von den Nachbarinseln im Einsatz. Der gefangene Fisch wird größtenteils nach Japan exportiert. Bei 6 bis 7 Euro auf dem heimischen Markt wird in Japan der zehnfache Preis für das Kilogramm erzielt. Mit Angelromantik hat diese Art von Flottenfischen nichts mehr zu tun. Einmal im Netz gefangen ist das Schicksal des Thunfisch Schwarm besiegelt.

Auch Delfine, Haie oder Wasserschildkröten gehen in die Netze. Sie werden nach dem an Bord hieven ausgesondert und zurück ins Meer geworfen.

Warum jetzt so große Thunfisch Schwärme?

Auch auf El Hierro sind große Fischschwärme zu sehen. Besonders um den Unterwasservulkan Eldiscreto haben sich artenreiche Spezies angesiedelt. Pflanzen und kleinere Fischsorten in Hülle und Fülle. Es sind die bei der Eruption ausgeworfenen Mineralien und Spurenelemente die jetzt wie Dünger wirken. Ein Vulkan erschafft eben auch Leben. Siehe dazu den Beitrag: "Vulkanausbruch bringt neues Meeresleben"

ThunfischEs könnte das Plankton und die Beutefische sein, die mit der Meeresströmung bis nach La Palma getrieben werden.

Der Thunfisch ist ein Raubfisch und sucht sich besonders im Schwarm reiche Fanggründe aus. Vor der Ostküste von La Palma scheint im Augenblick dieses Fress-Paradies zu herrschen.

Thunfische gehören wegen ihres hervorragenden, roten, fetten Fleisches zu den wichtigsten Speisefischen und sind von großer fischereiwirtschaftlicher Bedeutung.

Es ist der Mensch als letztes Glied der Fresskette, der auch dem Thunfisch sein Ende bereitet. Als Lieferant von Omega-3, Eiweiß, Jod und Zink sowie Vitamin D landet er als Sushi auf dem Tresen und letztendlich im Magen.

Nachtrag 29.03.2017 - Soviel Fisch wie seit 50 Jahren nicht mehr. Manche Fischerboote konnten in der letzten Nacht bis zu 5.000 kg an Bord ziehen. Beteiligt sind inzwischen 40 - 50 Fischerboote.

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Chipirones fritos rebozados

Chipirones fritos rebozados

Die köst­li­che Welt: Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados – Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados sind eine köst­li­che kana­ri­sche Spe­zia­li­tät, die aus frit­tier­ten klei­nen Tin­ten­fi­schen besteht. Die­se deli­ka­te Vor­spei­se wird oft in Tapas-Bars ser­viert und ist bei Lieb­ha­bern der medi­ter­ra­nen Küche […]

1 Kommentar zu "Erbitterte Thunfisch Jagd vor La Palma"

  1. Silvia Leuschner | 29. März 2017 um 20:32 | Antworten

    Ja, wenn die Gier einen packt, wird alles ande­re außer Kraft und es herrscht Aus­nah­me­zu­stand in den sonst so schüt­zens­wer­ten Küs­ten­ge­wäs­sern… Es ist wohl auch kein Zufall, daß nun gera­de ein Wal stran­det, wo die Thuns doch mit Echo­lot aus­fin­dig gemacht wer­den. Es erbost. Dan­ke, daß Sie auf­ge­klärt haben, und mei­ne Skep­sis damit bestä­tig­ten. (Habe einen Tag beim Aus­la­den zuge­schaut) Ich sen­de Ihnen mei­ne Grü­ße! Sil­via Leuschner

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*