Auf den Kanaren herrscht ein angenehmes Klima -
Keine Affenhitze aus der Sahara mit Rekordtemperaturen von über +46ºC wie in Portugal oder Festlandspanien. La Palma begnügt sich mit +27°C als bisheriger Spitzenwert in 2018.
Das Frühjahr und der Sommer waren bislang völlig untypisch kühl. Erst seit Juli 2018 herrschen normale Sommertemperaturen. Niemand soll glauben, dass es im Süden – und damit näher am Äquator – heißer als in Deutschland sei.
Es ist der kalte Kanarenstrom der östlich Richtung Süden fließt und der Golfstrom mit warmem Wasser im Westen Richtung Nordpol. Inseln des ewigen Frühlings mit ständig ausgleichendem Passatwind. Während Spanien oder Deutschland unter den Rekordtemperaturen leiden muss, ist es auf La Palma und den Kanaren angenehm und erträglich. Nur wenige hundert Kilometer entfernt in der Sahara, werden derzeit Tagestemperaturen von über +50°C gemessen.
Glückselige Inseln die auch am Tage ohne schweißtreibenden Torturen erlebt und in der Nacht bei frischen 18 bis 20°C für eine entspannte Nachtruhe sorgen.
Wie in einer klimatisierten Oase – in Gottes Garten – in den Elysion nach der griechischen Mythologie, heben sich klimatisch die Kanarischen Inseln ab.
Jetzt zum Wochenanfang kommt aber auch La Palma unter den Einfluss der sandigen Luftströmung aus der nahen Sahara. Dem sogenannten Calima.
Nach der AEMET Wettervorhersage werden es auch nur max. +31°C sein …und ab Mittwoch ist es dann schon wieder vorbei.
Affenhitze dank Sahara-Staub?
Zu den hohen Temperaturen in Spanien und Portugal haben in den letzten Wochen verlagerte Luftströmungen aus der Sahara beigetragen. Der normal westlich treibende Sand hat einen Haken Richtung Norden geschlagen. Unter dem Sandschleier steigen die schon heißen Temperaturen noch zusätzlich wie in einem Treibhaus weiter an.
Es kann gut möglich sein, dass dadurch auch das Wettergeschehen in Mitteleuropa beeinflusst wird (Fotos: NASA) und diese Affenhitze bringt. Sand und Staub aus der Sahara schafft es auch nach Deutschland. Meteorologen haben beispielsweise gezeigt, dass der meiste Saharastaub, der über die iberische Halbinsel kommt, in einer Höhe von etwa 2,5 bis 4,5 Kilometern liegt. Selbst Kleinstlebewesen überstehen den Transport und wurden bereits in Gletschern der Schweiz nachgewiesen – siehe Bakterien aus der Sahara auf Schweizer Gletschern gefunden
Rund 180 Millionen Tonnen Staub aus der Sahara werden jährlich nach Schätzungen von den Winden und Stürmen aufgenommen und verteilt. Der größte Teil davon landet im Atlantik. Aber selbst bis in den fernen Amazonas gelangt Sahara-Staub.
Hier eine Satellitenaufnahme der NASA die sehr schön den gelblich/braunen Strömungsverlauf ins ferne Amerika zeigt. Von Osten aufgenommen – unten Dakar in Senegal über die Kapverdischen Inseln bis zum Amazonas oben.
Es ist nicht nur Staub und Sand, sondern lebenswichtiger Dünger der über den Atlantik transportiert wird. Viele aus der noch fruchtbaren Zeit in der Sahara (vor 5000 bis 6000 Jahren) stammenden Mineralien sorgen für den Erhalt des grünen Dschungels. Eine erhebliche Menge an Nährstoffen für den Amazonas-Regenwald und Staub der auch den Ozean für Phytoplanktonblüten befruchtet. Dazu auch der Beitrag „Calima – ein Geschenk des Himmels“
Afrika ist die weltweit größte Quelle von Staub in der Atmosphäre und trägt etwa 70 Prozent der Gesamtmenge bei. Luftgestützter Mineralstaub aus den Wüsten der Welt liefern so Nährstoffe für Land und Meer und beeinflusst die Atmosphäre und das Klima. Wechselwirkungen die ohne den Menschen normal funktionieren.
Wenn dieses natürliche System durch menschliche Faktoren beeinflusst oder gar verstärkt wird, kann sich der eingespielte Kreislauf mit der Zeit auch drastisch verändern und klimatisch und ökologisch bemerkbar machen. Ich bin kein Meteorologe oder Wissenschaftler. Aber auch der normal denkende Mensch sollte so langsam die Zeichen der Natur erkennen und nicht nur nickend weiter in sein Verderben rennen.
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