Starkwinde und gefährlicher Seegang -
Starke Böen und rauer Atlantik haben am Morgen das Einlaufen der AIDAstella unmöglich gemacht. Bis zur Hafeneinfahrt von Santa Cruz de La Palma ging alles gut. Aufkommende Starkwinde bis zu 65 km/h aus Osten veranlassten den Kapitän dann doch abzudrehen.
Auch eine gefährliche Unterströmung am Hafeneingang machte das Einlaufen gefährlich. Zurzeit befindet sich die AIDAstella auf dem Weg nach Teneriffa.
Für die Insel La Palma gab es vom staatlichen Wetterdienst AEMET keine Warnhinweise. Erst ab kommenden Samstag besteht eine „Gelbe Warnstufe“. Windböen von bis zu 70 km/h und hoher Wellengang wird erwartet.
Der Kapitän der AIDAstella entscheidet selbst als verantwortlicher Schiffsführer, ob eine Anlandung vertretbar oder mit einem Risiko verbunden ist. Security First war sicher die richtige Entscheidung. Schließlich sind über 3.000 Menschen an Bord, die sicher über den Atlantik geschaukelt werden wollen.
Alle Jahre wieder müssen Kreuzfahrtschiffe vor La Palma abdrehen. Pro Wintersaison ist im Schnitt zwei bis dreimal mit einem derartigen Manöver zu rechnen. Auch wenn die großen Kreuzfahrtschiffe keine Segel haben, sind sie anfällig für Seitenwinde. Die hohen Flanken mit bis zu 19 Decks bieten eine große Angriffsfläche für den Wind. Trotz starker Motoren, wie bei der AIDAstella von fast 49.000 PS, kann der Wind stärker sein und ein manövrieren unmöglich machen.
Die AIDAstella hat bereits Erfahrung machen müssen
Auch die Unterstützung durch einen Hafenschlepper hilft nur bedingt. Wie auf dem Video von Februar 2014 auch bei der AIDAstella zeigt.
Selbst der sicher geglaubte Hafen, kann seine Tücken aufweisen. Das durfte vor Jahren das TUI Mein Schiff 3 erleben. Mit einem lauten Knall riss es die fest einbetonierten Poller aus dem Hafenkai – siehe „Mein Schiff 3“ reisst sich los
Gut erinnere ich mich noch an ein Erlebnis vor mehr als 10 Jahren. Wegen starker Fallwinde drohte eine AIDA an die Hafenmauer gedrückt zu werden. Der Kapitän befahl das vorzeitige sofortige Ablegen. 129 Passagiere blieben auf La Palma zurück. Erst nach drei Tagen konnten die „verlassenen Passagiere“ auf ihre AIDA zurückkehren. Jeglicher Fähr- und Flugverkehr war damals wegen des Unwetters für mehrere Tage eingestellt worden. Die Gäste wurden aber hier gut von der Agentur versorgt, im Hotel untergebracht, mit fehlender Kleidung ausstaffiert und Ersatzpapiere über das deutsche Konsulat besorgt. Die AIDA lag inzwischen in Malaga (Festland-Spanien). Ohne Ausweis wäre ein Flug nicht möglich gewesen. Mehr dazu auf meiner Kanaren Kreuzfahrt Seite.
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