NEWS: Mittwoch, 25.11.15 – Stromausfall: Seit 3.45 Uhr sind weite Teile der Westseite von La Palma ohne Strom. Betroffen ist Los Llanos, Tazacorte bis zur Südspitze bei Fuencaliente. Um 10.30 Uhr hatten immer noch 5000 Bewohner keine Elektrizität. Die Endesa sucht den Fehler an der 66 kv Leitung vom Stromwerk bei Santa Cruz zum Aridanetal im Westen.
Neue Spuck-Verordnung erlassen: Easy Clean ist angesagt
Ab sofort kostet das Spucken in Santa Cruz de La Palma Geld. Wer auf öffentliche Straßen oder Plätze auf den Boden spuckt ist mit bis zu 750 Euro dabei. Das sieht eine neue Verordnung zur Sauberkeit in der Hauptstadt vor. Eigentlich gibt es diese Regelung bereits seit dem Jahre 2000 – jetzt wird sie aber erst in die Praxis umgesetzt.
Santa Cruz de La Palma (Fotos: Janka) soll noch sauberer werden. Es ist schon eine Unsitte und auch nicht gerade hygienisch, wenn mitten auf der Prachtstraße O‚Dally jeder seine Spuren hinterlässt.
Der Urlaubsgast soll nicht von manch einer alten Ursitte der Palmeros abgeschreckt werden. Es passt nicht mehr zum Bild einer weltoffenen Stadt, dass einem Fremden vor die Schuhe gespuckt wird.
Die Gäste sind hier empfindlich und könnten Rückschlüsse auf andere hygienische Gewohnheiten herstellen.
Ob das Spucken Imponiergehabe, eine Revier-Kennzeichnung wie bei den Tieren oder einfach nur eine alte Unsitte ist, kann wahrscheinlich niemand mit Sicherheit beantworten.
Spucken ist nun OUT -
Nein – La Palma hat schon viel lernen müssen. In den letzten 25 Jahren drückte die EU mit ihren oft auch unsinnigen Regeln der Insel ihren Stempel auf. Hatte früher jeder seine eigene Müllkippe im nächsten Barranco, stehen heute an jeder Ecke Sammelbehälter in vielfältigen Farben umher. Auch der Ölwechsel am Fahrzeug erfolgt nicht mehr vor der Haustür oder in die nächste Wiese. Dafür gibt es heute auch Sammelstellen.
Noch ist der deutsche Standard aber längst nicht erreicht, dafür sind die Deutschen ja auch Weltmeister im Recycling.
Ausspucken, ohne sozial geächtet zu werden, dürfte nur noch den Fußballspieler erlaubt sein.
Wobei auch das Spucken primitiv, eklig und fern jeder guten Kinderstube und nicht zur Nachahmung der Kids dienen sollte. Es wird aber einem Millionenpublikum wöchentlich im TV so serviert.
Es scheint ein gesellschaftlicher Konsens zu sein, der sich im Laufe der Geschichte auch ändert. Als Weinverkoster ist das Spucken, genau das Ausspucken der Probe, gar Pflicht. Nichts wäre schlimmer, wenn nach dem fünften Glas der Connaisseur bereits Ausfallerscheinungen zeigt und seine Sinne nicht mehr neutral das dezente Pfirsicharoma mit langem Schwanz erkennen lassen.
Dass Spucken unter bestimmten Umständen Positives bewirken kann, zeigen nordindische und pakistanische Bräuche. Händler spucken auf die ersten Einnahmen des Tages, um den bösen Blick abzuwenden. In Deutschland gibt es Ähnliches unter Schauspielern. Dort spucken sich Künstler vor Premieren dreimal über die Schultern. Das „Toi, toi, toi“ – soll Glück bringen.
Von den anderen deftigen Gebärden um sein körperliches Wohlgefühl mit Geräusch und Geruch auszudrücken, die wir aus den Luther-Anekdoten kennen, erst gar nicht zu reden.
La Palma dürfte mit der Spucken Out Verordnung sogar noch das feine und strenge Singapur übertreffen. Prügelstrafen werden allerdings hier noch nicht verhängt.
Auch das Spucken von Kaugummi, das Wegwerfen von Papier oder Zigarrenkippen und das Pinkeln in der Öffentlichkeit soll bestraft werden. Ein Maßnahmenpaket das der Reinheit, Sauberkeit und Hygiene von Santa Cruz de La Palma dienen soll.
Die Strafhöhe von bis zu 750 Euro und 3000 Euro im Wiederholungsfalle könnte Rekord sein und sogar die Asiaten überflügeln. Jedoch wird nichts so heiss gegessen wie es gekocht wird. Sonst wäre La Palma auch nicht La Palma.
Zum einen muss es kontrolliert und zur Anzeige gebracht werden – und dann gibt es vielleicht auch noch die soziale Komponente. Bei Verkehrsverstössen wird z.B. 30 % Rabatt abgezogen, wenn der Schuldner innerhalb von 10 Tagen seine Strafe bezahlt.
Santa Cruz ist bereits eine saubere Stadt – jetzt soll sie noch proper und makelloser werden.
Noch mehr Anlass bei ihrem nächsten Urlaubsaufenthalt unsere historische und dann noch Easy-Cleaner Hauptstadt zu besuchen.
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