Sommerzeit ist Waldbrandgefahr -
AKTUELL:
15.28 Uhr – und schon geht es mit dem ersten Waldbrand los. Zwischen Las Manchas und Jedey stehen größere Waldflächen in Brand. Das Feuer hat bereits die Straße Richtung Fuencaliente übersprungen. Der Löschhubschrauber ist gestartet. Weitere Helikopter von den Nachbarinseln sollen im Anflug sein. Unten links erste Fotos auf Twitter.
17.20 Uhr – Das Feuer breitet sich weiter in die Berge Richtung Osten aus. Kräftige Winde treiben das Feuer an. Neben den drei Löschhubschraubern ist vor wenigen Minuten auch der russische Kamov Doppelrotor Helikopter aus Teneriffa (Foto) eingetroffen. Er kann bis zu 4.000 Liter Löschwasser transportieren. Mehr als die doppelte Menge eines normalen Hubschrauber.
22.00 Uhr – Das Feuer ist noch nicht unter Kontrolle. Die Hubschrauber mussten wegen Dunkelheit ihre Arbeit einstellen. Morgen kommen weitere Löschhubschrauber aus Gran Canaria. Ebenso werden in der Nacht UME-Militäreinheiten mit dem Schiff auf die Insel gebracht.
Als vermutlicher Brandstifter wurde von der Guardia Civil ein 27-jähriger Deutscher verhaftet, der in Jedey Abfälle verbrannt hatte.
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Eine erhöhte Waldbrandgefahr durch steigende Temperaturen zum kommenden Wochenende besteht nicht nur für die Westinseln La Palma, La Gomera und El Hierro. Auch die Nachbarinseln mit Wald- und Buschbestand sind gefährdet.
Der staatliche Wetterdienst AEmet hat für Freitag bereits die gelbe Risikostufe wegen hoher Temperatur und Hitze auf allen Inseln ausgerufen. Der Süden von Gran Canaria wurde sogar mit Orange“ als großes Risiko eingestuft. Die Temperaturwerte sollen um die 40°C liegen. Es ist zu erwarten, dass diese Hitzeperiode über das ganze Wochenende hinaus andauert. Der Wind kommt aus wechselnden Richtungen und wird am Boden mäßig sein.
Calima steigert das Risiko
Erschwerend kommt hinzu, dass ein neuer Calima (Sandsturm) von der Sahara über die Kanaren weht. Nach der Animation von MeteoLaMatanza wird der Sand bis in die Karibik vordringen.
Erfahrungsgemäß sinken dann die Werte der Luftfeuchtigkeit von normal 65% auf 10 bis 20% oder noch tiefer auf eine nicht mehr messbare Größe.
Bei diesen Wetter Voraussetzungen genügt ein Funke um eine Feuersbrunst auszulösen. La Palma ist allerdings sehr gut vorbereitet. Umfangreiche Löschmannschaften und Gerät stehen bereit. Auch sollen zahlreiche Brandschneisen, fest verlegte Druckleitungen und angelegte Wasserdepots die unkontrollierte Ausbreitung des Feuers verhindern.
Bereits seit Ende Juni ist die BRIF-Löschbrigade mit ihren gelben Hubschraubern auf der Insel stationiert. Heute konnte auch das einzige Löschflugzeug der Kanaren – eine alte Canadair mit Standort La Gomera – bei Kontrollflügen über La Palma beobachtet werden.
Zahlreiche 24 Stunden- Beobachtungsposten über die waldreichen Gebiete und Barrancos La Palma‚s verteilt, sollen beginnende Brände schnell entdecken und Verstärkung herbei rufen und gezielt zur Brandstelle leiten.
Oft können in den tiefen Schluchten und Barrancos Waldbrände nur aus der Luft bekämpft werden. Über Wege oder Caminos sind viele Stellen für die Bodentruppen nicht schnell genug zu erreichen.
Bleibt zu hoffen, dass wir nicht wieder so eine Brandkatastrophe wie im Jahre 2009 im Südteil der Insel erleben müssen.
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