Muss sich La Palma auf eine Vulkaneruption einstellen?

Vulkaneruption

Zunächst gibt es Entwarnung -

VulkaneruptionIm jet­zi­gen Sta­di­um ist kei­ne Vul­kan­erup­ti­on auf La Pal­ma zu erwar­ten. Zu die­sem Ergeb­nis kamen ges­tern die Fach­leu­te und Wis­sen­schaft­ler des PEVOLCA Kri­sen­stab in San­ta Cruz de La Palma.

Eine mag­ma­ti­sche Pene­tra­ti­on von nach­strö­men­der Mag­ma in gro­ßer Tie­fe habe den jüngs­ten Beben­schwarm wahr­schein­lich aus­ge­löst. Das war auch bereits mei­ne Ver­mu­tung im Bei­trag vom 8. Okto­ber 2017. Inzwi­schen wer­den auch von den Seis­mo­gra­fen der IGN nur noch mini­ma­le Erschüt­te­run­gen unter ML1,0 registriert.

Der Beben­schwarm vom ver­gan­ge­nen Wochen­en­de bis ML2,7 kon­zen­trier­te sich auf den süd­li­chen Bereich zwi­schen der alten Vul­kan­erup­ti­on des San Juan vom Jah­re 1949 (Foto mit mir oben) und dem let­zen Aus­bruch des Tene­guia (Foto links) im Jah­re 1971.

VulkaneruptionEin Bereich von knapp 10 Kilo­me­ter zwi­schen den Orten Puer­to Naos/San Nico­las und Fuen­ca­li­en­te im Süden. Die Berg­re­gi­on wird auch als Cumbre Vie­ja bezeichnet.

Beim Aus­bruch des San Juan (Foto) ergoss sich der Lava­strom bis ins Meer und erschuf die klei­ne Halb­in­sel Bom­bil­la (dt. Trink­halm > nicht Bir­ne – Bom­bil­las). Heu­te mit Leucht­turm und Bana­nen­plan­ta­gen bei Puer­to Naos.

Bei der Vul­kan­erup­ti­on des San Juan ent­stan­den damals drei Kra­ter­öff­nun­gen. Wie bei einer Spal­ten­erup­ti­on öff­ne­te sich zwi­schen den Kra­tern ein Riss der sich Rich­tung Süden fort­setz­te. Es war der eng­li­sche Geo­lo­ge Dr. Simon Day der für eine US-Risi­ko­stu­die die The­se von einem gewal­ti­gen Hang­rutsch nach Wes­ten auf­stell­te.

Ein gefun­de­nes Fres­sen für die BBC und die Mas­sen­me­di­en um dar­aus das Hor­ror­sze­na­rio vom „Mons­ter-Tsu­na­mi“ zu entwickeln.

Vulkaneruption

Hier links der blau gepunk­te­te Beben­be­reich (IGN) und rechts rea­ler und grö­ßer die Goog­le-Satel­li­ten­auf­nah­me vom glei­chen Gebiet. Das ist der aktivs­te vul­ka­ni­sche Sek­tor auf La Pal­ma. Auch in Zukunft dürf­te die Süd­spit­ze wie­der eine Rol­le spielen.

Kommt es in der Zukunft zu einer Vulkaneruption?

Vul­ka­ne sind die Ven­ti­le für die gewal­tigs­ten Kräf­te unse­res Pla­ne­ten. Nicht nur Lava ist gefähr­lich. Auch fal­len­de Asche­mas­sen, Strö­me aus Schlamm, mit­ge­ris­se­ne Fels­bro­cken und Vul­kan­ga­se ver­wüs­ten inner­halb von Minu­ten gan­ze Landstriche.

Die Kana­ren ver­dan­ken ihre Ent­ste­hung den Vul­ka­nen. Ohne Vul­kan­erup­ti­on gäbe es kei­ne Inseln und kein Leben in der heu­ti­gen Form. Unter uns schlum­mert ein Hot­spot mit viel Mag­ma der nur dar­auf war­tet sei­nen Inhalt an die Ober­flä­che zu spu­cken. Es liegt nicht im Ermes­sen und in der Macht des Men­schen die­sen Zeit­punkt zu bestim­men. Nur die Natur weiß wann und wo es zu einem Vul­kan­aus­bruch kommt.

„Der Beginn einer neu­er­li­chen Reak­ti­vie­rung des Vul­kan auf La Pal­ma wur­de am Wochen­en­de gestar­tet. Neue Erd­be­ben und Vul­kan­ak­ti­vi­tä­ten wer­den fol­gen. Sobald neue Mag­ma nach­strömt kommt es auch wie­der zu Erschüt­te­run­gen und Beben. Und wenn die Kam­mer voll ist und genü­gend Druck erzeugt – bis zum Tre­mor und zum Auf­stei­gen der Mag­ma …und das wird wahr­schein­lich kein Jahr­zehnt mehr auf sich war­ten las­sen“ – so mei­ne Vermutung.

Angst muss man davor nicht haben und ein­fach igno­rie­ren oder weg­re­den ist sicher auch kein Weg.

Der Mensch und auch der Vul­ka­no­lo­ge kann mit sei­nen beschei­de­nen Mit­teln die­se Ent­wick­lung beob­ach­ten, ana­ly­sie­ren, mes­sen und viel­leicht vage den Erup­ti­ons­ort vor­her­sa­gen. Die Vul­ka­no­lo­gie ist heu­te noch weit von dem Wis­sens­stand eines Astro­no­men oder Welt­raum-Phy­si­kers ent­fernt. Die­ser kann heu­te auf die Sekun­de die genaue Ent­fer­nung eines vor­bei­flie­gen­den Kome­ten oder Aste­ro­iden berech­nen und bestimmen.

Vul­ka­no­lo­gie als jüngs­ter Zweig der Geo­wis­sen­schaft hat hier Nach­hol­be­darf. Sicher brin­gen Seis­mo­gra­phen, Was­ser- und Gas­emis­si­ons­mes­sung oder GPS Ortung neue Kennt­nis­se ans Licht. Was aber jetzt genau unter unse­ren Füs­sen in nur 20 km Tie­fe pas­siert wird kein Wis­sen­schaft­ler heu­te sicher beant­wor­ten können.

Selbst bei genau­er wochen­lan­ger Beob­ach­tung war nie­mand in der Lage recht­zei­tig den Aus­bruchs­ort des Eldis­creto 2011 auf El Hier­ro vor­her zusa­gen. Erst als das Meer schon „koch­te“ wur­de in einer über­stürz­ten nächt­li­chen Eva­ku­ie­rungs­ak­ti­on der Küs­ten­ort La Res­t­in­ga not­eva­ku­iert. Zum Glück ohne grö­ße­re Schä­den. Kein Ruh­mes­blatt für die zustän­di­gen Behör­den, Insti­tu­tio­nen und Wis­sen­schaft­ler. Hier zum Nach­le­sen.

Was kann getan werden?

Was will ich damit sagen – mehr Inno­va­ti­on, Erfin­der­geist und finan­zi­el­le Mit­tel müs­sen in die Erfor­schung der Vul­ka­ne gesteckt wer­den. Ver­hin­dern oder Umlei­ten las­sen sich Vul­ka­ne nicht. Wenn wir aber die Ursa­chen, Zusam­men­hän­ge und geo­lo­gi­sche Abläu­fe im Innern einer Mag­ma­kam­mer und in den Vul­kan­ka­nä­len bes­ser ken­nen, kann der dar­auf leben­de Mensch recht­zei­tig vor einer Erup­ti­on gewarnt wer­den und die Flucht ergrei­fen. Mehr bleibt ihm nicht übrig.

Betrof­fen sind immer nur Regio­nen und nie­mals die gan­ze Insel. Die mög­li­chen Berei­che sind bekannt. Restrik­ti­ve Bau­ge­neh­mi­gun­gen und kein rie­si­ger Hotel­kom­plex wie mit dem „Prin­cess“ auf La Pal­ma gesche­hen, ist die ande­re Mög­lich­keit. Für Küs­ten­be­rei­che oder Bar­ran­cos die bei Unwet­ter Was­ser füh­ren – längst umge­setzt. Sicher las­sen sich hier noch eini­ge wei­te­re Ideen und Gedan­ken entwickeln.

 

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