Wenn Subventionen die Umwelt zerstören

Subventionen

Erhöhte Residentenrabatte schaden der Natur -

Subventionen Seit Som­mer 2018 wer­den Flug- und Fähr­ver­bin­dun­gen auf den Kana­ren mit Sub­ven­tio­nen von 75 Pro­zent geför­dert. Den so genann­ten Resi­den­ten-Rabatt erhal­ten alle offi­zi­el­len Ein­woh­ner der Kana­ren für den Trans­port zu einer Nach­bar­insel oder zum spa­ni­schen Festland.

Die ehe­mals 50 % Sub­ven­ti­on wur­de zum 1. August 2018 auf 75 % auf­ge­stockt. Finan­ziert von der Zen­tral­re­gie­rung in Madrid um die Nach­tei­le der geo­gra­fisch abge­le­ge­nen Insel­grup­pe aus­zu­glei­chen. Die Erhö­hung der Sub­ven­ti­on erfolg­te nicht ganz frei­wil­lig. Die Min­der­heits­re­gie­rung in Madrid ist auf die Stim­men der kana­ri­schen Abge­ord­ne­ten angewiesen.

Genom­men wird natür­lich ger­ne. Zumal jetzt güns­tig Ein­kaufs­flü­ge von La Pal­ma nach Tene­rif­fa oder zum Loro-Park mög­lich sind. Auch Fami­li­en­be­su­che auf die ande­ren Inseln wer­den nun häu­fi­ger. Kein Wun­der, dass inner­halb weni­ger Tage der Ticket­ver­kauf für Flü­ge und Fäh­ren um über 100 Pro­zent in die Höhe schnell­te. Mehr Flug- und Fähr­ver­bin­dun­gen und eine neue zusätz­li­che Flug­li­nie wit­ter­ten das gro­ße Geschäft.

Der Kana­ren Prä­si­dent Cla­vi­jo wür­dig­te die Arbeit des Minis­te­ri­ums und nann­te dies eine „groß­ar­ti­ge Nach­richt“ für die Bewoh­ner und dank­te dem Minis­ter für den „poli­ti­schen Wil­len“. Eben­falls das Tou­ris­mus Minis­te­ri­um von La Pal­ma konn­te sich dank der erhöh­ten Beför­de­rungs­zah­len auf die Schul­ter klop­fen. Jeder zusätz­li­che Pas­sa­gier wur­de kur­zer­hand unter zusätz­li­cher „Tou­rist“ in der Sta­tis­tik vermerkt.

Subventionen

Auch die Betrei­ber der Fäh­ren von Fred Olsen, Navie­ra Armas oder die Flie­ger von Bin­ter­Ca­na­ri­as, Cana­ry­fly oder neu Air­Eu­ro­pa schei­nen glück­lich zu sein.

Mehr Abgase werden ignoriert

Umwelt­aspek­te spie­len kei­ne oder zumin­dest kei­ne gro­ße Rol­le. Ver­mehr­ter Treib­stoff­ver­brauch, mehr Schad­stoff­be­las­tung und eine grö­ße­re Lärm­emis­si­on muss sich ein­fach unter­ord­nen, solan­ge die Kas­se stimmt. Mensch­li­che und wirt­schaft­li­che Aspek­te wie sie über­all zu erle­ben sind, bekom­men Vor­rang. Die Natur hat das nachsehen.

Als  geschütz­tes UNESCO Welt-Bio­sphä­ren­re­ser­vat, als ein­ma­li­ges Öko­sys­tem und Natur­pa­ra­dies habe ich so mei­ne Beden­ken wie staat­lich sub­ven­tio­nier­te Umwelt­ver­schmut­zung da unter einen Hut zu brin­gen ist. 50 Pro­zent Resi­den­ten­ra­batt haben und hät­ten auch aus­ge­reicht. Zumal das nicht gera­de wohl­ha­ben­de Spa­ni­en das Geld in ande­ren Res­sorts kür­zen muss. Viel­leicht wären die Mil­lio­nen im maro­den spa­ni­schen Gesund­heits­sys­tem viel bes­ser angelegt.

Den Transportunternehmen reichen die Subventionen nicht aus

Subventionen Die Ver­dop­pe­lung des Pas­sa­gier­auf­kom­men und die damit ver­bun­de­nen erhöh­ten Ein­nah­men scheint nicht genug zu sein.

Still und heim­lich wur­den die Trans­port­ta­ri­fe im Flug- und Fähr­ver­kehr schnell um bis zu 40 % erhöht. Fällt bei den sub­ven­tio­niert güns­ti­gen Prei­sen ehe nicht groß auf. Das scheint das Motiv der Betrei­ber­fir­men gewe­sen zu sein. Der Staat zahlt ohne Rück­fra­ge die gewünsch­te Sub­ven­ti­on. Abge­rech­net wird direkt zwi­schen dem Trans­por­teur und der Kas­se in Madrid.

Erst die Beschwer­de meh­re­rer Ver­brau­cher­ver­bän­de mach­te die „miss­bräuch­li­che“ Erhö­hung der Tari­fe publik. Eine gesetz­lich ver­an­ker­te „Beob­ach­tungs­stel­le“ soll nun das Geba­ren ana­ly­sie­ren und den Gesell­schaf­ten auf die Fin­ger schauen.

SubventionenWäh­rend ein Resi­dent der Kana­ren den Hin- und Rück­flug von La Pal­ma nach Tene­rif­fa für 38.96 Euro erhält, zahlt ein nor­ma­ler Tou­rist bei Bin­ter für die glei­che Leis­tung 142,46 Euro (sie­he Tabelle).

Bei den Fäh­ren von Olsen/ ARMAS sieht es ähn­lich aus. Der Resi­dent zahlt 26.50 Euro und der nor­mal Rei­sen­de von San­ta Cruz de La Pal­ma – Los Cris­tia­nos (Tene­ri­fe) 96 bzw. 94 Euro pro Person.

Die Gesell­schaf­ten betrei­ben wie ein Kar­tell gemein­sa­me Preis­po­li­tik. Ein auf­rich­ti­ger Wett­be­werb scheint nicht mehr zu herr­schen. Sub­ven­tio­nen gleich wel­cher Art för­dern die Mono­pol­bil­dung und brin­gen den frei­en Wett­be­werb zum erlie­gen. Gift für eine Markt­wirt­schaft und Indiz für Plan­wirt­schaft. In man­chen Berei­chen wie der Land­wirt­schaft viel­leicht erwünscht, hier aber zum Scha­den der Allgemeinheit.

Wer erhält den Residenten-Rabatt

Grund­sätz­lich ist ein vom Ayun­ta­mi­en­to der Mel­de­ge­mein­de aus­ge­stell­tes Zer­ti­fi­kat, das „Cer­ti­fi­ca­do de Resi­den­cia erfor­der­lich. Nicht zu ver­wech­seln mit der nor­ma­len Residencia.

Es setzt einen dau­ern­den Wohn­sitz und die offi­zi­el­le Anmel­dung auf den Kana­ren vor­aus. Es kos­tet meist zwi­schen ein und zwei Euro und ist für sechs Mona­te gül­tig. In eini­gen Gemein­den kann man es auch im Inter­net bean­tra­gen und selbst ausdrucken.

Über das elek­tro­ni­sche Sys­tem Sara (Sis­te­ma de Acre­dit­a­ción de Resi­den­cia Automá­ti­co) kann das Flug- oder Fähr­un­ter­neh­men direkt bei der Buchung die Daten mit denen der Behör­den abglei­chen. Deut­sche Staats­bür­ger mit „Resi­den­cia“ müs­sen ihren Sta­tus in der Ein­ga­be­mas­ke mit der NIE-Num­mer nach­wei­sen. Der Rabatt wird auto­ma­tisch ange­rech­net und der Net­to-Preis ausgeworfen.

Am Fähr- oder Flug­ha­fen kann aller­dings das aus­ge­druck­te Zer­ti­fi­kat in Ver­bin­dung mit einem gül­ti­gen Pass noch­mals zur Kon­trol­le ver­langt werden.

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