Licht am Ende des Tunnels von Barlovento

Tunnel

Wild und ungehemmt, die Natur im Norden – Teil 5 -

Was zwi­schen dem Ein­gang und dem Ende des Tun­nels von Barl­oven­to sicht­bar wird, ist nack­ter Fels. Gleich drei Tun­nels aus dem 18. Jahr­hun­dert, die mit Ham­mer und Mei­ßel aus dem Lava­ge­stein her­aus geschla­gen wur­den, rei­hen sich nach­ein­an­der. Etwas bedroh­lich, düs­ter und ein wenig gespens­tisch wirkt die unbe­leuch­te­te ein­spu­ri­ge  Tunneldurchfahrt.

Altes Tunnel in Barlovento

Im Licht der Schein­wer­fer geht der Blick zur Decke und dann zu den Sei­ten­wän­den. Wird hof­fent­lich die nächs­ten Minu­ten noch hal­ten. Wort­los geht es vor­sich­tig durch das unter­ir­di­sches Bau­werk wei­ter. Ein Hauch von His­to­rie und Gewe­se­nem ist heu­te noch auf der alten Nord­ver­bin­dung (LP-109) Barl­oven­to nach Gara­fia zu spüren.

Zur Fort­set­zung unse­rer Som­mer­tour 2019 haben wir uns heu­te etwas von der Küs­te weg bewegt und befin­den uns in 700 Meter Höhe im Bereich von Las Mim­bre­ras. Die alte Berg­stra­ße mit Gegen­ver­kehr ver­läuft über 15 Kilo­me­ter an den Rän­dern meh­re­rer tie­fen Bar­ran­cos. Es dürf­te wohl die roman­tischs­te Stra­ße auf La Pal­ma sein. Eng, sehr kur­vig und extrem Stein­schlag gefähr­det, aber öffent­lich zu befah­ren. Wir waren allei­ne unter­wegs ohne jeden Gegenverkehr.

Barlovento – reich mit Regen gesegnet

Quelle

Fuen­te Las Mimbreras

Nach dem drit­ten Tun­nel gibt es fri­sches Quell­was­ser an der Fuen­te Mim­bre­ras. Der Sek­tor im Nord­os­ten von La Pal­ma gehört zu den regen­reichs­ten Nie­der­schlags­ge­bie­ten. Ent­spre­chend üppig gedeiht hier die Vegetation.

Das ehe­ma­li­ge Tag­arag­re (heu­te Barl­oven­to) lebt von der Land­wirt­schaft. Frü­her mehr Vieh­hal­tung und Zucker­rohr­an­bau, heu­te Gemü­se, Kar­tof­feln, Avo­ca­dos, Wein, Bana­nen und Citrus­früch­te. Das reich­lich vor­han­de­ne Süß­was­ser lässt in die­ser Kan­te vie­les Gedeihen.

Auch die Pal­me­ros lie­ben die­se stil­len und abge­le­ge­nen Orte. Ein Refu­gi­um (Grill­platz) wur­de unweit der Quel­le errich­tet. Von der sani­tä­ren Ein­rich­tung bis zum Feu­er­holz ist alles vor­han­den. Nur das Fleisch (Fisch) und die Kar­tof­feln musst du mitbringen.

Grillplatz Barlovento

Refu­gi­um Las Mim­bre­ras mit Grill­stel­len und Bänken

SitzplatzLau­schi­ge Plätz­chen unter altem Lor­beer unauf­fäl­lig in die Natur ein­ge­bet­tet, laden an einem son­ni­gen Tag zum Ver­wei­len und träu­men ein.

Wie eine Fahrt durch den Dschun­gel auf einer asphal­tier­ten Pis­te ist der wei­te­re Straßenverlauf.

Her­ab­hän­gen­de Lia­nen und über die Stra­ße wach­sen­de Lor­beer­äs­te, her­ab­ge­stürz­te Stei­ne und eini­ge Zie­gen, machen die Fahrt zum abwechs­lungs­rei­chen Sla­lom­lauf. Hin­ter jeder Kur­ve kann die nächs­te Über­ra­schung lauern.

Gera­de das ist auch La Pal­ma. Die nächs­ten Tage geht es wie­der eini­ge Kilo­me­ter zur Küs­te und der Besuch von Gal­le­gos (150) und Fran­ce­ses (100 Ein­woh­ner) steht an.

Von der Somm­mer­tour 2019 gibt es inzwi­schen fol­gen­de Teile:

  1. Von Pun­talla­na nach Barlovento
  2. Natür­li­cher Traum­strand unter gefähr­li­cher Steilwand
  3. PUERTO DE TALAVERA – Pira­ten­in­sel oder Schmugglernest
  4. Leucht­feu­er auf dem Faro Cum­pli­da von Barlovento

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Chipirones fritos rebozados

Chipirones fritos rebozados

Die köst­li­che Welt: Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados – Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados sind eine köst­li­che kana­ri­sche Spe­zia­li­tät, die aus frit­tier­ten klei­nen Tin­ten­fi­schen besteht. Die­se deli­ka­te Vor­spei­se wird oft in Tapas-Bars ser­viert und ist bei Lieb­ha­bern der medi­ter­ra­nen Küche […]

7 Kommentare zu "Licht am Ende des Tunnels von Barlovento"

  1. P.S.
    Wir waren vor­sich­tig in den Tun­nel ein­ge­fah­ren, aber nach etli­chen Metern Schleich­fahrt rük­wärts wie­der raus, weil wir der Über­zeu­gung waren, beim nächs­ten Meter am Felss anzuecken.

  2. Wir sind die­se Stra­ße gefah­ren; nein, wir woll­ten es. Es war im Jah­re 2000, und ich möch­te schwö­ren, dass die Fahr­bahn unbe­fes­tigt war, ste­nig und mit Pfüt­zen. Wir hat­ten Beden­ken um unser Leih­fahr­zeug und sind wie­der umge­kehrt. Wir haben dort geparkt, und ich bin zu Fuß durch­ge­gan­gen – und natür­lich zurück.
    Wir haben dann einen ande­ren Weg vom Wes­ten nach Nor­den gefun­den. Auch gab es die gro­ße Brü­cke noch nicht. Die wur­de eini­ge Jah­re spä­ter gebaut. Die Anfän­ge haben wir noch erlebt.
    Kann mir jemand bestä­ti­gen, dass die Fahr­bahn damals noch unbe­fes­tigt gewe­sen ist?
    VG Jo / Hannover

  3. Helmut Lahme | 11. Juli 2019 um 9:37 | Antworten

    Die alte Ver­bin­dungs­stra­ße ist die schöns­te Stra­ße auf La Palma.

  4. Dan­ke für die vie­len Tipps im Nor­den, das muss ein­fach mal gesagt wer­den! Und die hier beschrie­be­ne alte Stra­ßen­ver­bin­dung ist in der Tat beson­ders nachts oder bei Regen so aben­teu­er­lich (und auch nicht ganz unge­fähr­lich), dass mei­ne Frau sag­te: hier bit­te nicht noch ein­mal! Not­ge­drun­gen muss­te man vor ein paar Jah­ren dort lang fah­ren als die Stra­ße von Barl­oven­to nach Gara­fia aus­ge­baut wurde.

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