Ursachenforschung zum Flächenbrand um El Paso

El Paso - Ursachenforschung

30° C x 30 km/h Wind x 30 % Luftfeuchtigkeit -

Wer etwas Ursa­chen­for­schung betreibt, stol­pert zunächst über drei ent­schei­den­de Din­ge, die sich als For­mel aus­drü­cken las­sen. Mehr als 30° C Luft­tem­pe­ra­tur, mehr als 30 km/h Wind­ge­schwin­dig­keit und eine Luft­feuch­tig­keit unter 30 Pro­zent, sind die idea­len Vor­aus­set­zun­gen für einen Wald- oder Flächenbrand.

Am Tage der Brand­ka­ta­stro­phe von El Paso am 17. August 2021 lag die Luft­tem­pe­ra­tur um die 40° C, es weh­te ein star­ker Nord­ost­wind von mehr als 70 Kilo­me­ter pro Stun­de, der durch die Ber­ge nach Wes­ten Rich­tung Küs­te gelenkt wur­de und eine gemes­se­ne Luft­feuch­tig­keit von knapp 13 Pro­zent. Jetzt genügt nur ein Fun­ke, um ein mitt­le­res Feu­er-Infer­no auszulösen.

Bei der Ursachenforschung ist meist der Mensch der Brand-Auslöser

Feuer Ausbruch - Ursachenforschung

Hier soll der Brand ent­stan­den sein

Bei dem gro­ßen Wald­brand von Fuen­ca­li­en­te im Jah­re 2009 war es ein Feu­er­werks­kör­per in Tiga­la­te. Beim Feu­er 2016 ein deut­scher Hip­pie in Todo­que durch Ver­bren­nen von Klo-Papier oder im Jah­re 2020 durch einen iri­schen Brand­stif­ter in Tija­ra­fe.

Wenn man die Chro­nik noch wei­ter zurück­ver­folgt vor 22 Jah­ren durch ein Grill­feu­er in Gara­fia oder bei Schweiß­ar­bei­ten in Mazo. Auch durch Fun­ken­schlag von einer Hoch­span­nungs­lei­tung gab es bereits Brände.

Durch die Natur, etwa durch Blitz­schlag, wur­de mei­nes Wis­sens inner­halb der letz­ten 25 Jah­ren kein Feu­er ausgelöst

Jetzt scheint es in El Paso eine acht­los aus dem Fahr­zeug gewor­fe­ne Ziga­ret­ten­kip­pe gewe­sen zu sein. Bei der Ermitt­lung und Ursa­chen­for­schung durch die Guar­dia Civil konn­te ziem­lich genau die Brand­aus­bruch­stel­le bei Kilo­me­ter 22, am Stra­ßen­rand an der LP‑3, der Haupt­stra­ße kurz vor der Tank­stel­le von El Paso bestimmt werden.

Es ist die Acht­lo­sig­keit oder bes­ser Dumm­heit ein­zel­ner Zeit­ge­nos­sen, die trotz aller War­nun­gen gedan­ken­los eine Kata­stro­phe los­tre­ten. Die Erleuch­tung kommt erst, wenn Men­schen zu Tode kom­men oder wie jetzt 50 Gebäu­de abbren­nen oder beschä­digt werden.

Warum jetzt ein Flächenbrand in einer bewohnten Gegend?

Der Wind und die Wind­rich­tung bestimmt immer der Ver­lauf des Feu­ers. Wenn der Brand auf der Hoch­ebe­ne von El Paso aus­bricht und star­ker Wind Rich­tung Küs­te herrscht, kommt das Feu­er zwangs­läu­fig in die Orte El Paso und Los Llanos de Ari­dane. Wird der Brand nicht gestoppt auch nach Taza­cor­te und Puer­to bis zum Meer.

Brandgebiet - Ursachenforschung

Das Brand­ge­biet von El Paso bis süd­lich von Los Llanos

Es muss kein rei­ner Wald­brand sein, der sei­ne Nah­rung in den Kana­ri­schen Kie­fern, Lor­beer­bäu­men oder mit der Baum­hei­de fin­det. Auch im Flach­land gibt es inzwi­schen vie­le unbe­wirt­schaf­te­te Flä­chen, die dem Wild­wuchs aus­ge­lie­fert sind. Frü­her wur­den durch Kühe, Zie­gen und Scha­fe die Pflan­zen klein gehal­ten. Es gab nicht viel Brenn­stoff für ein Feuer.

Selbst der Chef der Feu­er­wehr von La Pal­ma Ger­mán Pérez (Fotos stam­men von ihm) ist von der Gier des Feu­ers über­rascht. Beson­ders die Pflan­ze „Rabo de Gato“, der aus Marok­ko ein­ge­schlepp­te „Kat­zen­schwanz“, wirkt wie Zun­der oder ein Brand­be­schleu­ni­ger. Ein her­bei geweh­ter Fun­ke setzt sofort die­se jetzt tro­cke­ne Pflan­ze lich­ter­loh in Brand. Gro­ße Flä­chen auf La Pal­ma, bis in die Ber­ge, sind inzwi­schen von dem Kat­zen­schwanz besiedelt.

Bio Brandschutz oder Handarbeit

Was frü­her die Wei­de­tie­re für den Brand­schutz erle­dig­ten, müs­sen oder sol­len jetzt die Grund­stücks­be­sit­zer machen. Loka­le Ver­wal­tun­gen wis­sen um den gerin­gen Erfolg von Sen­si­bi­li­sie­rungs­kam­pa­gnen. Sie hof­fen, dass das, was pas­siert ist, zumin­dest Inter­es­se weckt. Sie schla­gen sogar vor, Sank­ti­ons­ver­fah­ren einzuleiten.

Aber es sind nicht nur pri­va­te Grund­stü­cke. Die Stra­ßen­rän­der, auf denen sich der Kat­zen­schwanz seit Jah­ren aus­ge­brei­tet hat, gehö­ren nicht pri­va­ten Besit­zern und sind Teil des städ­ti­schen Rah­mens, der von den Ver­wal­tun­gen in Bezug auf War­tung und Rei­ni­gung ver­wal­tet wer­den muss.

Sol­len der­ar­ti­ge Brän­de in urba­ne Gebie­te in Zukunft ver­mie­den oder zumin­dest abge­schwächt wer­den, müs­sen regel­mä­ßi­ge Säu­be­rungs­ak­tio­nen durch­ge­führt wer­den oder wie­der Zie­gen und Scha­fe um das Haus grasen.



 

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