Cabeza Lavastrom erreicht das Meer

Lava - Cabeza Lavastrom

1000° C heißer Cabeza Lavastrom stürzt in den Atlantik -

End­lich hat der Cabe­za Lava­strom den Atlan­tik erreicht und stürzt ins Meer. In der ver­gan­ge­nen Nacht um 23.03 Uhr fie­len die ers­ten Lava­bro­cken über die 90 Meter hohe Steil­klip­pe in das 20° kal­te Was­ser. Dass eine fast 1000° C hei­ße Lava­mas­sen damit che­mi­sche Reak­tio­nen aus­löst, war klar. Viel Was­ser­dampf durch den ther­mi­schen Schock, aber auch eine Rei­he von gif­ti­gen Ver­bin­dun­gen steigt nun auf.

Schwe­fel- und Salz­säu­re hal­ti­gen Dämp­fe die für Mensch und Tier nicht gut ver­träg­lich sind zie­hen an der Küs­te ent­lang. Es ist das erwar­te­te Gebiet von Playa del Per­di­do, in der Nähe von Playa de Los Guir­res, in der Gemein­de Taza­cor­te auf der West­sei­te von La Palma.

„Eine per­fek­te gol­de­ne Pyra­mi­de, die sich am Fuß der Klip­pe ansam­melt“, beschreibt Euge­nio Frai­le vom ozea­ni­schen Schiff Ramón Mar­gal­ef das nächt­li­che Schau­spiel. Es gilt eine 2 Kilo­me­ter gro­ße Sperr­zo­ne zu Was­ser und an Land um den ins Meer stür­zen­den Cabe­za Lavastrom.

Alles Meeresleben wird dabei getötet

Die gesam­te Fau­na und Flo­ra am Mee­res­grund wird auf­grund des Ein­drin­gens des mag­ma­ti­schen Mate­ri­als ster­ben. Aber sie wird sich in einem oder zwei Jah­ren schnell wie­der erho­len, wie wir das 2011 vor La Res­t­in­ga auf El Hier­ro einst erlebt haben. Arten­rei­cher mit mehr Fisch­be­satz, in einer bis­her unbe­kann­ten Viel­falt (sie­he El Hier­ro Bei­trä­ge).

 

Vulkan

Live Auf­nah­me von heu­te Mor­gen von RTVC

Der Vul­kan zer­stört alles, schafft aber auch neu­es Leben. Ein natür­li­cher Vor­gang der neue Mine­ra­li­en und Nähr­stof­fe bringt und das Leben auf La Pal­ma über­haupt erst mög­lich gemacht hat. 

Jetzt sitzt der Schock natür­lich tief, vor allem bei den Men­schen die ihr gesam­tes Hab und Gut ver­lo­ren haben. Es waren aber wir Men­schen, die in die­sen vul­ka­ni­schen Lebens­raum ein­ge­drun­gen sind und jeder­zeit mit einem Vul­kan­aus­bruch zu rech­nen hat­ten. Die Natur lässt sich nicht bän­di­gen. La Pal­ma ist eine jun­ge Insel von gera­de ein­mal 1,8 Mio. Jah­ren und noch im Wachs­tum. Es wird auch in Zukunft alle 30 bis 40 Jah­re eine Vul­kan­erup­ti­on geben.

Auch jetzt wird viel­leicht bei Taza­cor­te eine neue Halb­in­sel oder zumin­dest eine Aus­beu­lung, wie damals La Bom­bil­la beim San Juan Aus­bruch ent­ste­hen. Eine neue Flä­che und mehr Lebens­raum um Bana­nen oder ande­re Früch­te anzubauen.

Die Bebenserie hält weiter an

Erdbeben - Cabeza LavastromAuch in der Nacht gab es wie­der eine gan­ze Rei­he von Erd­be­ben aus der Mag­ma­kam­mer in 9 bis 14 Kilo­me­ter Tiefe.

Die Aus­wir­kun­gen wer­den heu­te am Vul­kan Cabe­za seh- und spür­bar sein. Schon in der Nacht gin­gen die klei­nen Explo­sio­nen und Lava­aus­wür­fe ohne Unter­bre­chung weiter.

Noch mehr Lava wird er aus­wer­fen und zur Küs­te trans­por­tie­ren. Zumin­dest besteht jetzt nicht mehr die Gefahr, dass sich der Lava­strom ver­brei­tert und wei­te­re Häu­ser und Gär­ten in sei­nem Strom versenkt.

Es sind natür­li­che Pump­vor­gän­ge wie es bei vie­len akti­ven Vul­ka­nen zu beob­ach­ten ist. Neue Mag­ma wird aus noch viel tie­fer lie­gen­den Reser­voirs in die Kam­mer beför­dert. Eng­stel­len wer­den unter Druck und extre­mer Hit­ze „weg­ge­sprengt“ und erzeu­gen Beben.

Letzt­end­lich wird die aus­ge­tre­te­ne Lava neu­es frucht­ba­res Land schaffen.

Viel­leicht ent­steht auch eine „Lavain­sel“ wie in Pozo de Las Cal­co­sas im Nor­den von El Hier­ro. Heu­te ein Gebiet mit Wochen­end­häu­sern und ein impo­san­tes Frei­zeit­ge­biet mit natür­li­chen Meerwasserpools.

 

Calcosas

10.30 Uhr – Die Lava des Vul­kans Cabe­za habe begon­nen, an der Küs­te von Taza­cor­te ein Del­ta zu bil­den, das „nach und nach vom Meer an Boden gewinnt“, hat das Spa­ni­sche Insti­tut für Ozea­no­gra­phie (IEO) in sei­nem Twit­ter-Account gemeldet.

Der Sal­va­mar Alphard de Sal­va­men­to Marí­ti­mo, am Strand von Los Guir­res, wacht über die Ein­hal­tung der Sperr­zo­ne an der Küs­te von Tazacorte.

10.45 Uhr - Der Flug­ha­fen Mazo ist wei­ter geschlos­sen bzw. ohne Betrieb. Zu viel Vul­kan­asche ist in der Luft unter­wegs und ein Anflug zu gefährlich.

In eige­ner Sache: Ich dan­ke den vie­len Kom­men­ta­to­ren und freue mich natür­lich über das rege Inter­es­se. Nur weil ich Rent­ner bin, kann ich den gan­zen Tag vor dem Com­pu­ter hocken und ihn mit Infor­ma­tio­nen füt­tern. Gut es ist mein Hob­by und Vul­ka­no­lo­gie ein spe­zi­el­les Inter­es­sen­ge­biet. Zum Glück ist der Vul­kan jetzt ausgebrochen.

Ab Novem­ber bin ich wie­der mit Gäs­ten von AIDA und TUI Mein Schiff auf Aus­flugs­tou­ren. Viel­leicht auch schon zum neu­en Vul­kan Cabe­za. Dann bin ich nur noch „Halb­rent­ner“ und habe nicht mehr so viel Zeit.

11.30 Uhr - Als wenn es nicht schon reicht: Die staat­li­che Wet­ter­be­hör­de (Aemet) hat an die­sem Mitt­woch die gel­be War­nung durch star­ke Win­de im Wes­ten und dem Gip­fel von La Pal­ma akti­viert und die War­nung vor Küs­ten­phä­no­me­nen (hoher Wel­len­gang) im Wes­ten und Osten der Insel bis Don­ners­tag ver­län­gert. Böen bis 70 km/h vor allem in der Gemein­de El Paso sowie der äußers­te Nord­wes­ten und Süd­os­ten der Insel.

12.00 Uhr – Hier noch eini­ge Fotos aus Taza­cor­te von ges­tern Abend (Dan­ke an Neil/ Guar­dia Civil)

12.10 Uhr - Jetzt wird der Cabe­za rich­tig mun­ter. Werft mal einen Blick auf die LIVE-Cam.

13.00 Uhr - Alle Stra­ßen­ver­bin­dun­gen ab Los Llanos oder El Paso Rich­tung Süden sind gekappt. Die ein­zi­ge ver­blei­ben­de Mög­lich­keit besteht dar­in, die Insel auf der Ost­sei­te zu umrun­den und über Mazo und Fuen­ca­li­en­te in den süd­li­chen Teil des Ari­dane-Tals auf der ande­ren Sei­te des Lava­stroms zu gelangen.

13.05 Uhr - Neu­es Land ent­steht. Noch wird es Del­ta genannt. Es wird wei­ter wach­sen. Auf­nah­men vom Schiff.

13.15 UhrKein Trink­was­ser – Das kom­plet­te Bewäs­se­rungs­sys­tem in Puer­to Naos, El Remo und Las Hoyas ist lahm­ge­legt. Auch die Bana­nen kön­nen nur noch mit den Vor­rä­ten aus den Tanks bewäs­sert werden.

13.20 Uhr – Das Cabil­do de La Pal­ma hat an die­sem Mitt­woch die Bewoh­nern von Taza­cor­te emp­foh­len, ihre Häu­ser nicht zu ver­las­sen und außer­halb der Sperr­zo­ne zu blei­ben, und füg­te hin­zu, dass der Zugang in eva­ku­ier­te Berei­che nicht gestat­tet ist.

13.25 Uhr – Der ers­te Bin­ter Insel­hüp­fer ist soeben sicher auf dem Flug­ha­fen Mazo gelandet.

14.10 Uhr ‑Die Guar­dia Civil hat in einem Bana­nen­la­ger im Ari­dane-Tal inter­ve­niert, um ange­sichts der dro­hen­den Ankunft von Lava so schnell wie mög­lich 10 Ton­nen gif­ti­ger che­mi­scher Pro­duk­te zu entfernen.

Heu­te Mor­gen wur­den eine beträcht­li­che Anzahl von Last­wa­gen mit che­mi­schen Pro­duk­ten wie Ammo­ni­um­ni­trat, Schwe­fel sowie ande­ren phy­to­sa­ni­tä­ren Kom­po­nen­ten aus dem Lager bela­den, das weni­ger als 90 Meter von dem Lava­strom des Vul­kans ent­fernt liegt. Die Ladung wur­de über die Ost­sei­te in den Süden von La Pal­ma geschafft.

14.45 Uhr - Die Erd­be­ben hal­ten wei­ter an. Das stärks­te Beben heu­te um 11.13 Uhr mit ML3.3 in Fuen­ca­li­en­te aus 11 km Tie­fe. Der Vul­kan Cabe­za erhält wei­ter Mag­ma-Nach­schub und wird wei­ter kräf­tig spucken.

15.00 Uhr – Beein­dru­cken­de Bil­der von der Kraft und Inten­si­tät unse­res neu­en Vul­kan auf La Pal­ma – Web­cam

16.00 UhrMit­tei­lung der IGN: In den letz­ten 24 Stun­den wur­den auf der Insel La Pal­ma 21 Erd­be­ben in einer Tie­fe zwi­schen 9 und 14 km im sel­ben Gebiet loka­li­siert, in dem die Intru­si­on am 11. Sep­tem­ber begann. Die maxi­ma­le auf­ge­zeich­ne­te Magni­tu­de beträgt 3,3 (mbLg), was 4 der Erd­be­ben ent­spricht, von denen eines von der Bevöl­ke­rung mit einer maxi­ma­len Inten­si­tät von III in der Epi­zen­tral­zo­ne wahr­ge­nom­men wurde.

Die mitt­le­re Ampli­tu­de des vul­ka­ni­schen Bebens ist in den letz­ten 24 Stun­den in allen Sta­tio­nen der Insel sehr sta­bil geblie­ben, in einem mitt­le­ren bis nied­ri­gen Wer­te­be­reich in Bezug auf die seit Beginn des Aus­bruchs beob­ach­te­ten Werte.

Das Netz der per­ma­nen­ten GNSS-Sta­tio­nen der Insel weist bei Sta­ti­on LP03 leich­te Erhe­bun­gen und Ver­for­mun­gen in Rich­tung Süd­wes­ten und bei LP04 in gerin­ge­rem Maße auf.

Heu­te Mor­gen hat das IGN auf­grund der Höhen­ab­nah­me der Erup­ti­ons­säu­le eine neue VONA (Vol­ca­no Obser­va­to­ry Noti­ce for Avia­ti­on) her­aus­ge­ge­ben, die die aktu­el­le Säu­len­hö­he von 3.500 m über NN mit­teilt. Die­se VONA wur­de, wie in den Pro­to­kol­len der Inter­na­tio­na­len Zivil­luft­fahrt fest­ge­legt, an das VAAC (Vol­ca­nic Ash Advi­so­ry Cen­ter) von Tou­lou­se, das ACC Cana­ri­as (Area Con­trol Cen­ter) und die AEMET (Sta­te Meteo­ro­lo­gi­cal Agen­cy) gesendet.

16.20 Uhr - Die Direk­ti­on PEVOLCA hat heu­te neue Daten über den Zustand und die Schä­den ver­öf­fent­licht, die der Vul­kan La Pal­ma in die­sen 11 Tagen des Aus­bruchs ver­ur­sacht hat. Die­sen Daten zufol­ge zer­stör­te die Lava, bevor die Lava das Meer erreich­te, 744 Gebäu­de (88 davon teil­wei­se) und begrub 476 Hekt­ar Land.

18.10 Uhr - Die gemes­se­ne Schwe­fel­di­oxid-Emis­si­ons­ra­te ist auf 10.757 Ton­nen pro Tag gestie­gen. Die neue Insel oder das Del­ta in Taza­cor­te hat bereits eine Brei­te von fast 500 Meter.

18.15 Uhr - Bin­ter Air­ways hat den Flug­be­trieb mit La Pal­ma wie­der aufgenommen.

19.30 Uhr - Heu­te haben sich Mil­lio­nen Kubik­me­ter vul­ka­ni­sches Mate­ri­al (bis vor 24 Stun­den wur­den fast 50 Mil­lio­nen Kubik­me­ter durch die Emis­si­on emit­tier­tes Mate­ri­al gezählt) in dem Bereich der Küs­te vor Taza­cor­te abge­la­gert.  In den nächs­ten Tagen wird die Insel (Del­ta) wei­ter wach­sen, solan­ge die Erup­ti­on noch aktiv ist und der Lava­strom wei­ter­hin in Rich­tung der­sel­ben Rou­te austritt.

  • Fort­set­zung folgt

 

 

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Chipirones fritos rebozados

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Die köst­li­che Welt: Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados – Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados sind eine köst­li­che kana­ri­sche Spe­zia­li­tät, die aus frit­tier­ten klei­nen Tin­ten­fi­schen besteht. Die­se deli­ka­te Vor­spei­se wird oft in Tapas-Bars ser­viert und ist bei Lieb­ha­bern der medi­ter­ra­nen Küche […]

65 Kommentare zu "Cabeza Lavastrom erreicht das Meer"

  1. Sehr geehr­te Super­schlau­mei­er ins­bes. Herr Körner,
    ein Vul­kan kann auch nach Jahr­hun­der­ten oder gar JAhr­tau­sen­den wie­der aktiv wer­den, Nach Ihrer bestechen­den Logik hät­te man Nea­pel nie bau­en dür­fen und – Stich­wort Erd­be­ben – eigent­lich den gesam­ten Mit­tel­meer­raum auch nicht und Japan und .…
    … und La Pal­ma schon gleich gar nicht – nir­gends! Wann wäre denn ihrer „Experten„meinung nach dann eine Bau­ge­neh­mi­gung zu ertei­len? Nach 100, 200 oder 1000 Jah­ren? Typisch deut­sche Besserwisserei!

    • Richtig.…ein ganz Schlauer!!!!!

      Hof­fent­lich setzt er sich nicht in ein Auto, denn da ist die Gefahr noch grösser.…

      • An alle erhit­zen Gemüter,
        beschränkt euch auf das Wesent­li­che, ein Vul­kan­aus­bruch mit all sei­nen schwer­wie­gen­den Fol­gen für die Bevölkerung.

        Und wer es ganz lieb meint unter­stützt auch noch ganz direkt einen Betrof­fe­nen, ob mit oder ohne Spendenbescheinigung.

        • Genau dar­um geht es.…um Hil­fe … und zwar spon­tan und gleich…
          Es ist wie es ist…schrecklich…und man muss handeln.…

          In den Ber­gen sind’s die Lawie­nen, an Flüs­sen Hoch­was­ser, mur­ä­nen­ab­gän­ge ‚Erd­rutsch die Häu­ser weg­spü­len usw.

      • Ver­tre­ter: „Ma’am, mit die­sem Staub­sauger haben Sie nur noch halb so viel Arbeit.“ Sie dar­auf: „Fan­tas­tisch! Dann neh­me ich gleich zwei davon …“

    • „ein Vul­kan kann auch nach Jahr­hun­der­ten oder gar JAhr­tau­sen­den wie­der aktiv werden (…)“

      Dan­ke für die­se Info, das dürf­te dann wohl vie­len nicht bekannt gewe­sen sein. Nun ernst­haft: Es geht halt dar­um in der eige­nen Lebens­zeit gewis­se Risi­ken ein­zu­schät­zen, wenn Ent­schei­dun­gen anste­hen und da lässt sich sehr wohl anhand ver­nünf­ti­ger Abwägung(en) das Risi­ko mini­mie­ren. Wie auch La Pal­ma unter­schied­li­che Risi­ko­zo­nen hat, die selbst­ver­ständ­lich zu unter­schei­den sind.

      „Typisch deut­sche Besserwisserei!“
      Das schrei­ben dann immer jene ‚Deut­sche‘, auf die (falls über­haupt!) die­se Zuschrei­bung selbst zutref­fen mag. Als ob die Ver­nunft kein posi­ti­ves Merk­mal mehr wäre.

  2. Die Kar­te auf OSM (https://www.openstreetmap.org/relation/13249829#map=14/28.6154/-17.8966) wur­de wie­der aktua­li­siert. Und der Lava­strom „ver­scho­ben“, sprich aktua­li­siert. Danach ist es wohl doch jetzt so, dass die Lava nicht weit­ge­hend an Pam­pil­lo vor­bei ist, son­dern mit­ten durch. Min­des­tens 50 grö­ße­re Gebäu­de. Zwar hät­ten die Häu­ser auch 50 oder 100 Meter neben dem glü­hen­den Strom wohl sowie­so kei­ne Chan­ce gehabt (anders als bei der Block­la­va der letz­ten Tage), aber dennoch.

  3. Gibt es eigent­lich eine Über­sichts­kar­te vom Lava­strom, sprich wel­chen Weg er genom­men hat.

  4. Bezüg­lich der Spenden.
    Kennt jemand eine deut­sche Orga­ni­sa­ti­on die für La Pal­ma spen­den ent­ge­gen nimmt die man abset­zen kann. Steu­er­recht­lich muss es eine Orga­ni­sa­ti­on sein die von der deut­schen Steu­er­be­hör­de für die Annah­me von Spen­den regis­triert ist?
    Spen­den an spa­ni­sche Orga­ni­sa­tio­nen sind erst­mal nicht absetzbar.

    • Typisch deutsch.…!.…
      Ein­fach spen­den .……ist doch nicht so schwie­rig …auch mal ohne Bescheinigung…
      Die Men­schen haben alles verloren.…und brau­chen schnel­le Hilfe.da über­legt man nicht lange…Einfach tun…

      • Ich als Fra­gen­der spen­de viel (meist mehr als 1000 Euro pro Jahr).
        Wenn ich nun als Steu­er­emp­fän­ger von gespen­de­ten 100 Euro davon 38 Euro zurück­be­kom­me habe ich das in mei­ne Spen­den­ent­schei­dung bereits mit berücksichtigt.

        Es gibt welt­weit sovie­le bedürf­ti­ge Men­schen, sodass ich mei­ne Spen­den so effek­tiv wie mög­lich ein­set­zen will – und ich fin­de es sinn­voll dass der deut­sche Staat sich an mei­nen Spen­den betei­ligt und dadurch mei­ne Spen­den­hö­he ins­ge­samt auch erhöht. 

        Mei­ne Fra­ge war wert­neu­tral – war­um soll ich eine Spen­de nicht abset­zen kön­nen – ich kann mir nicht vor­stel­len, daß ein spa­ni­scher steu­er­pflich­ti­ger Bür­ger das nicht auch in Spa­ni­en machen kann.

        Typisch Deutsch ist Ihre Unterstellung.

        • Wenn ich was spen­de, dann spen­de ICH, um den Men­schen schnell zu hel­fen und zu unterstützen.
          Und erwar­te nicht vom Staat eine Mit­be­tei­li­gung oder einer teil­wei­sen Erstat­tung .….so traurig.…

      • Mit Ver­laub, es gibt mensch­li­che Exis­ten­zen, wel­chen bei Aus­ga­ben ohne Beleg die Belan­gung für Ver­un­treu­ung oder Bilan­zie­rungs­pro­ble­me dro­hen. Viel­leicht sind in dem Bei­trag auch ganz ande­re Bedürf­nis­se gemeint, die sich uns ein­fach nicht erschlie­ßen. Ist aber auch egal – es geht ja echt um nichts Unsittliches.

        • Ich ver­ste­he es ein­fach nicht…dieses kleinkarierte…es geht um Hil­fe für Men­schen in Not…schnelle Hilfe…
          Und da hab ich mei­nen Beleg der Überweisung..da steht alles drauf…mir recht das…denn ich wer­de ‚wenn ich spen­de nicht den Staat auch noch mit ins Boot holen.
          Aber da ist jeder anders.….traurig…

    • Ich fin­de die Reak­ti­on samt Abwer­ten etwas über­trie­ben. Da möch­te jemand hel­fen, viel­leicht sogar mit grö­ße­rer Sum­me, fragt eigens nach, und wird gleich abge­watscht. Was ist mit all denen, die nicht spen­den? Was ist schlimm dar­an, wenn sich der Staat an der Spen­de betei­ligt? Das ist nicht „typisch deutsch“, das ist legi­tim. Eben­so könn­te man der Frau, die ges­tern Kin­der­klei­dung ange­bo­ten hat, einen Shit­s­torm anhän­gen à la „ach, das abge­tra­ge­ne Zeug soll gespen­det wer­den, mehr haben Sie nicht übrig?“. So gehts nicht – ande­re demo­ti­vie­ren und damit Hil­fe ver­hin­dern! Jede Form von Hil­fe ist gut, und die Bereit­schaft sowie­so. Typisch deutsch ist wohl eher das Her­um­mä­keln an ande­ren, wäh­rend man selbst nichts tut (so wie ein Fleisch­esser, der einen Vege­ta­ri­er kri­ti­siert, weil der noch Eier isst…)

      • Geht’s noch.…
        Ich habe bereits gespendet…auch beim Feuer.…ohne Spendenbeleg.…stellen Sie sich vor das geht auch
        Ein­fach tun.. und nicht immer alles bele­gen, hin­ter­fra­gen usw

  5. Müller Rüdiger | 29. September 2021 um 14:14 | Antworten

    Hal­lo Herr Betzwieser,

    ich habe Ihre Inter­net­sei­te schon vor Jah­ren, bei den Akti­vi­tä­ten auf El Hier­ro Mona­te­lang ver­folgt. Sie machen das ein­fach klasse.
    Ihre Quer­ver­wei­se zu ande­ren Inter­net­sei­ten wie Web Cam, geo­lo­gi­schen Insti­tu­ten und vie­les mehr sind immer sehr hilfreich.

    Vie­len Herz­li­chen Dank dafür.

  6. Yvonne Zimmermann | 29. September 2021 um 14:06 | Antworten

    Ich fin­de die Mäch­tig­keit der Natur hier, die uns unse­re Gren­zen auf­zeigt, fas­zi­nie­rend und natür­lich muss man immer mit sol­chen Aus­brü­chen rech­nen, so wie man hier mit Über­schwem­mun­gen rech­nen muss. Das hat auch mit Feh­lern in der Bau­pla­nung zu tun. Doch wo ist es auf einer Vul­kan­in­sel wirk­lich sicher? Feu­er und Was­ser suchen sich ihren Weg. Gut, dass es bis­her wohl kei­ne Toten gege­ben hat. Aller­dings tun mir die Men­schen leid, die alles ver­lo­ren haben, bzw. Deren Lebens­grund­la­gen ver­nich­tet wur­den und die Tie­re, die nun her­um­ir­ren oder gestor­ben sind. Ich selbst war 2x in Todo­que und habe schö­ne Wan­de­run­gen auf La Pal­ma unter­nom­men. Von daher fin­de ich es schlimm, dass nun auch die Kir­che und der Platz fal­len muss­ten. Vie­len Dank für die Berichterstattung.

    • Dan­ke. Beru­hi­gend. Stu­fe 2 = kaum zu spü­ren, Stu­fe 3 = leich­te Erschüt­te­run­gen. Es rum­pelt halt seit Tagen, aber Erd­be­ben kann man das nicht nennen.

  7. Vie­len Dank wie­der für den tages­a­ku­tel­len Bericht. WEnn ich sie rich­tig ver­ste­he, wird sich die „neue“ Lava an dem Strom der im Meer ist ori­en­tie­ren??? Das wäre ja eine Erleich­te­rung für alle die inzwi­schen tage­lang um Ihr Hab und Gut ban­gen, der Scha­den ist eh schon gewaltig

    • Sieht so aus, als wür­de die jetzt sehr dünn­flüs­si­ge Lava durch eine „Lava­tu­be“ sau­sen und dann ein einem ver­hält­nis­mä­ßig schma­len „Fluß“ süd­lich des alten Kegels ins Meer. Aber wenn man die OSM-Kar­ten alle paar Stun­den ver­gleicht (https://www.openstreetmap.org/relation/13249829 – woher auch immer die die Detail­an­ga­ben haben), sieht man auch, dass die Flan­ken der Lava­wal­ze der letz­ten Tage auch noch vor­an kommt, immer wie­der ver­schwin­den klei­ne­re Flä­chen, so heu­te am Täl­chen an der Schu­le von Todo­que. Und solan­ge der Vul­kan kei­ne Ruhe gibt, ist kei­ne Ent­war­nung ange­sagt. Will nicht unken, aber wenn die Lava wie­der dick­flüs­si­ger wird, der Schlot ein­stürzt und den Abfluss blo­ckiert, oder ein paar Tage Ruhe ein­keh­ren in denen der Lava­tun­nel erstarrt, kann alles von vor­ne los­ge­hen, sogar mit neu­en Lava­flüs­sen von ganz oben. Also wei­ter ban­gen und nicht zu früh Ent­war­nung geben.

  8. Sehr geehr­ter Herr Bet­z­wie­ser, ich möch­te mich bei Ihnen herz­lich bedan­ken, dass Sie so sach­kun­dig und aus­führ­lich über den Vul­kan­aus­bruch und sei­ne furcht­ba­ren Fol­gen schrei­ben. Wir ver­fol­gen kon­ti­nu­ier­lich alle Infor­ma­tio­nen und Nachrichten.Normalerweise wären wir in die­sem Jahr von August bis Okto­ber auf La Pal­ma gewe­sen, haben in die­sem Jahr wegen der Pan­de­mie aber abgesagt.
    Wir ken­nen La Pal­ma sehr sehr gut. Umso schmerz­haf­ter ist es für uns, die Nach­rich­ten zu lesen, die Bil­der und Vide­os zu sehen. Vie­les, was zer­stört wur­de, ist uns bekannt. (Seit 1997 ver­brin­gen mein Mann und ich unse­ren Urlaub in La Pal­ma, in den letz­ten Jah­ren immer meh­re­re Mona­te am Stück. Seit vie­len Jah­ren im Bereich Fuen­ca­li­en­te, davor im Bereich Las Man­chas und La Punta.)
    Wir wün­schen allen Men­schen in La Pal­ma viel Kraft in die­ser sehr schwie­ri­gen Zeit. Unse­re Gedan­ken sind in La Pal­ma. Hof­fen wir, dass der Vul­kan bald wie­der zur Ruhe kommt und La Pal­ma und sei­ne Men­schen Stück für Stück wie­der in einen – wenn auch stark ver­än­der­ten – All­tag zurück­keh­ren können.

    Noch ein klei­ner Nach­trag zum eben ange­spro­che­nen The­ma Bebau­ung im Lava­ge­biet: Auch wir haben uns schon sehr oft gewundert/gefragt, wie, sozu­sa­gen mit­ten im Gebiet der Vul­ka­ne, gebaut wer­den darf. Ihren Bei­spie­len Puer­to Naos und La Palma/Teneguia Prin­zess kann ich mich nur anschlie­ßen. Aber auch Fuen­ca­li­en­te ist eine für uns unver­ständ­li­che Ent­schei­dung: Der geplan­te Bau des sehr gro­ßen, mehr­stö­cki­gen „Spa an der Fuen­ta Santa“.

  9. Hal­lo Herr Bet­z­wie­ser, zual­ler­erst ein Lob und ein Dan­ke für die Bericht­erstat­tung ihrer­seits. Seit dem El Hier­ro Aus­bruch vor 10 Jah­ren ver­fol­ge ich recht regel­mä­ßig ihren Blog, um mich über die Kana­ren auf dem lau­fen­den zu hal­ten sofern wir nicht dort Urlauben 🙂 .

    Nun habe ich eine Fra­ge an Sie bzw. wür­de mich Ihre Mei­nung inter­es­sie­ren: Mei­ne Frau und ich spen­den jedes Jahr klei­ne­re Beträ­ge an diver­se Ein­rich­tun­gen bzw. aus­ge­wähl­te Pro­jek­te (Koral­len­riff „auf­fors­ten“, unser loka­len Bären­park usw.) jedoch bin ich kein gro­ßer Freund von den übli­chen „Ver­däch­ti­gen“, den gro­ßen Insti­tu­tio­nen, wo viel Spen­den­gel­der nicht dort ankom­men wo sie wirk­lich benö­tigt wer­den, bzw. in den eige­nen Taschen ver­schwin­den. Die­ses Jahr haben wir uns dazu ent­schie­den einen Teil davon den Vul­kan­ge­schä­dig­ten zukom­men zu las­sen. Wel­ches ist Ihrer Mei­nung nach die sinn­volls­te Insti­tu­ti­on? Bzw. gibt es meh­re­re aus­ser dem Spen­den Auf­ruf des Cabil­do de la Palma? 

    Viel­leicht fin­den Sie Zeit für eine Ant­wort und genie­ßen Sie die „Ren­te“…

    Freund­li­che Grü­ße aus dem ruhi­gen Schwarzwald

    • Manfred Betzwieser | 29. September 2021 um 12:26 | Antworten

      Lie­ber Herr Simon aus dem Schwarzwald,

      eine sehr schö­ne Gegend in der ich frü­her oft war. An Sil­ves­ter in Hin­ter­zar­ten oder am Titisee.
      Mit Geld­spen­den wür­de mal noch abwar­ten. Es gibt wohl eini­ge Kon­ten vom Cabil­do oder der Gemein­de Los Llanos. Bes­ser wäre direkt an einen Betrof­fe­nen zu spen­den, der Haus und Hof ver­lo­ren hat.

      Dazu habe ich aber noch kei­ne Adres­sen. Ich bin ger­ne bereit zu gege­be­ner Zeit eini­ge wirk­lich Hilfs­be­dürf­ti­ge aus­fin­dig zu machen und die Daten, wenn gewünscht, weiterzureichen.

      Lie­be Grüße
      Manfred

      • Dan­ke für die schnel­le Ant­wort, da stim­me ich Ihnen zu und genau dar­auf woll­te ich hinaus. 

        Viel­leicht kön­nen Sie, wenn Sie sol­che „Schick­sa­le“ aus­fin­dig gemacht haben einen extra Post in Ihrem Blog dazu machen. Ich den­ke es gibt noch mehr Mit­le­ser die­ses Blogs, die 5÷10÷20÷50 Euro übrig haben um einen klei­nen Unter­schied zu machen aus­ser­halb allem staat­li­chen. Viel­leicht auch der klei­ne loka­le Hand­wer­ker der sein Inven­tar oder sei­ne kom­plet­te Lebens­grund­la­ge durch den Aus­bruch ver­lo­ren hat und sich ein paar neue Werk­zeu­ge oder Din­ge zum Neu­start dadurch besor­gen kann. Viel­leicht kann man so einen Arbeits­platz und ein Ein­kom­men ret­ten oder mit der Zeit sogar noch einen dazu gewin­nen. Für Essen und Din­ge des All­tags wird den­ke ich von staat­li­cher Sei­te schon gesorgt wer­den, aber ohne Lebens­grund­la­ge bzw. Arbeits­platz und Ein­kom­men kann sich nie­mand selbst helfen. 

        Ist nur ein mög­li­cher Vor­schlag und fän­de ich per­sön­lich eine gute Sache sofern Sie über­haupt Zeit dafür finden. 

        Der Schwarz­wald grüßt zurück, aller­dings der Nördliche 😉

  10. Lie­ber Herr Betzwieser,
    ich kann kei­ne pas­sen­den Wor­te fin­den, um mei­ne Dank­bar­keit für Ihre Berich­te aus­zu­drü­cken. Die­se Situa­ti­on beob­ach­te ich nur von Wei­tem und betrifft sie mich nicht per­sön­lich. Aber ich habe die Insel zwei­mal besucht. Und jetzt muss­te ich mei­ne Rei­se nach La Pal­ma, die für heu­te geplant war, stor­nie­ren. Ich habe die Trä­nen in den Augen und gleich­zei­tig ein Herz vol­ler Lie­be! Vie­len Dank!

  11. Dazu auch ein sehens­wer­tes Drohnenvideo:

    https://www.youtube.com/watch?v=e_y5-zW2AO0

    Danach sieht es auch so aus, als wenn der Lava­strom den Mon­ta­na Todo­que nur süd­lich umfließt.

  12. Mitt­ler­wei­le hat sich schon eine beacht­li­che Flä­che neu­en Lan­des im Meer ent­wi­ckelt, Ten­denz stark stei­gend: DIRECTO #VOLCÁN | La LAVA lle­ga al MAR en LA PALMA – YouTube

  13. Fliesst die Lava süd­lich und/oder nörd­lich des Mon­ta­ña de Todoque

  14. „Es waren aber wir Men­schen, die in die­sen vul­ka­ni­schen Lebens­raum ein­ge­drun­gen sind und jeder­zeit mit einem Vul­kan­aus­bruch zu rech­nen hat­ten“ Gut, dass Sie das sagen als Ein­hei­mi­scher. Ich hat­te sowas auch ges­tern gedacht, aber nicht getraut, das in die­ser Lage zu äußern. Ohne­hin ist mir unver­ständ­lich, wie­so in so direk­ter Nähe zu den Lava­strö­men des letz­ten Jahr­hun­derts über­haupt Bau­ge­neh­mi­gun­gen erteilt wur­den. Das ist schlicht Gefah­ren­ge­biet und unver­ant­wort­lich. Mir tun die Leu­te leid, die damit her­ein­ge­legt wur­den und nun vor dem Nichts ste­hen, weil Ver­ant­wort­li­che sol­che Gebie­te zur Besied­lung frei­ge­ben. So wie bei uns die Fluss­nie­de­run­gen mit Über­schwem­mungs­ge­bie­ten (Ahrtal) – schnell was tro­cken­le­gen und bebau­en, sol­len die Leu­te doch sehen was pas­siert, wenn die Natur sich mel­det. Daher soll­te schon aus Sicher­heits­grün­den und Ver­ant­wor­tung die­ser gan­ze Bereich rund um die Lava und die akti­ven Vul­kan­schlo­te zu einem Natio­nal­park wer­den. Das bringt auch mehr Tou­ris­mus und Arbeits­plät­ze als neue Bananenplantagen.

    • Manfred Betzwieser | 29. September 2021 um 11:16 | Antworten

      Hal­lo Stefan,

      es war und ist für mich bis heu­te unver­ständ­lich, daß Puer­to Naos direkt neben dem alten Lava­strom des San Juan gebaut wer­den durfte.
      Noch gra­vie­ren­der das Tou­ris­ten­dorf Prin­cess in Fuen­ca­li­en­te. Es ist nur eine Fra­ge der Zeit bis der nächs­te Lava­strom über das Hotel hin­weg geht.

      Aber Poli­tik und Geld machen Dumm­hei­ten, die mit gesun­dem Men­schen­ver­stand nicht zu begrei­fen sind.

    • Ganz unab­hän­gig von „Bau­ge­neh­mi­gun­gen“ liegt die Überlegung/Entscheidung aber immer noch beim Inter­es­sen­ten selbst und falls dort über­haupt ernst­haft bedacht, wohl nach dem Mot­to gehan­delt wur­de: „lan­ge her, wird schon nichts pas­sie­ren und falls doch, dann nicht gera­de hier usw.“

      Wenn ‚wir‘ vor ~ 20 Jah­ren beim Umzug ana­log gehan­delt hät­ten, wären wir voll im Über­schwem­mungs­ge­biet gewe­sen und man hät­te unse­re Ent­schei­dung damals wohl belä­chelt. Wobei die höhe­re Lage eine ein­fa­che Alter­na­ti­ve war, wäh­rend auf La Pal­ma auch an ande­ren Stel­len Vul­ka­ne neu auf­tre­ten kön­nen, sodass ver­gleich­ba­re Sicher­heit letzt­lich nicht vor­han­den ist.

      • Ich fin­de es zu ein­fach, die Ver­ant­wor­tung auf Bau­wil­li­ge zu schie­ben. Wer hat schon den fach­li­chen Hin­ter­grund und die Daten, um abzu­schät­zen, wie lan­ge ein Vul­kan schon/noch schläft, wie hoch eine Hoch­was­ser­ge­fahr ist oder ob ein Berg­rutsch droht. Es ist Auf­ga­be eines Staa­tes, sei­ne Bür­ger zu schüt­zen. Die Fak­ten sind bekannt, die Wis­sen­schaft­ler war­nen, reagiert wird nicht. Dank kur­zer Legis­la­tur­pe­ri­oden und dass man Ent­schei­dungs­trä­ger in der Poli­tik nicht in Regress neh­men kann, wenn Sie im Amt den größ­ten Unfug machen. Und in die­sem Fall geht es ja auch nicht um „Wie­der­auf­bau“ wie im Ahrtal (und selbst da wird es an eini­gen Stel­len dis­ku­tiert), son­dern um Flä­chen, die auf Jah­re hin­aus nicht nutz­bar sind (so lan­ge dau­ert es, bis die Lava aus­kühlt). Für die direkt Betrof­fe­nen bleibt sowie­so nur Neu­an­fang an neu­er Stel­le. Und war­um müh­sam mit rie­si­gem Auf­wand Lava­strö­me mit Erde bede­cken, um wie­der umwelt­schäd­li­che, was­ser­fres­sen­de und hoch sub­ven­tio­nier­te Bana­nen­plan­ta­gen anzu­le­gen, wenn der „natur­be­las­se­ne“ Lava­strom zig­tau­sen­de Tou­ris­ten anlo­cken würde?

        • „Ich fin­de es zu ein­fach, die Ver­ant­wor­tung auf Bau­wil­li­ge zu schieben.“

          Das habe ich ’so‘ nicht geschrie­ben. Ich kann aber mein per­sön­li­ches Risi­ko auf ein paar Lebens­jahr­zehn­te hin­aus durch­aus ver­nünf­tig redu­zie­ren und dazu bedarf ich kei­ner ‚Exper­ten‘ um zu wis­sen, dass in bestimm­ten Höhen­la­gen eben kei­ne Über­flu­tung zu erwar­ten ist, wie es auch ziem­lich wahr­schein­lich sein dürf­te, dass im nörd­li­chen Bereich von El Time aus eher nicht mit vul­ka­ni­schen Akti­vi­tä­ten zu rech­nen ist.

          Unse­re mög­li­chen Wohn­or­te auf La Pal­ma lagen des­halb auch immer außer­halb die­ser Bereiche.

          Jeder kann sich heu­te im Netz auf wis­sen­schaft­li­chen Sei­ten infor­mie­ren (oder halt direkt mit Fach­leu­ten spre­chen), um sich davon lei­ten zu las­sen. Und falls dann immer noch berech­tig­te Zwei­fel blei­ben, dann liegt es an der Men­ta­li­tät, wie man damit umge­hen kann.

          • Stefan Körner | 29. September 2021 um 14:00 |

            Stimmt schon. Lei­der hapert es mit dem gesun­den Men­schen­ver­stand bei vie­len, sonst wür­de in sol­chen Regio­nen nie­mand bau­en. Oder wie eine Dame vor ein paar Tagen schrieb: „Wir haben da gekauft, weil wir die Vul­kan­land­schaft so toll fan­den“. Ist ok, wenn man das Risi­ko kennt und bereit ist, es zu erdul­den, wenns schief geht. Wenn aber Poli­ti­ker und Bau­lö­wen nai­ven Leu­ten sol­che Lagen andre­hen, dann hal­te ich das für kriminell.

          • Helmut Lahme | 29. September 2021 um 22:47 |

            Hola, dann dürf­te auf den Kana­ren kein Haus ste­hen, beson­ders auf La Pal­ma und El Hier­ro. Aber auch nicht in der Vul­kan­ei­fel in Deutsch­land. Nicht an ande­ren akti­ven Vul­ka­nen und auch nicht an Flüs­sen. Es ist nicht die Politik.
            Es sind die, die sich oft das Risi­ko leis­ten können.
            In Todo­que und im obe­ren Teil davon leben vie­le Residenten,
            die dort leben oder ihr Feri­en­haus haben. Ansons­ten wäre das Gebiet wenig besie­delt. Die Pal­me­ros tun mir leid, die alles ver­lo­ren haben, Haus, Job und mehr.
            Hören Sie doch bit­te mit ihrem Bla­bla­bla auf.
            La Pal­ma ist eine jun­ge Vul­kan­in­sel. Sie wird auch noch die nächs­ten Jah­re immer wie­der für Über­ra­schun­gen gut sein.

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