Weckruf mit einem ML5,0 Erdbeben

Ein Weckruf der die ganze Insel aufschreckt -

Unsanft als Weck­ruf durch ein Beben geweckt zu wer­den, gehört seit Wochen zum All­tag auf La Pal­ma. Nor­mal klin­gelt mor­gens der Wecker. Heu­te wackel­te das Bett. Der Sams­tag gilt bei vie­len Men­schen auch als Tag, um etwas län­ger aus­schla­fen zu kön­nen. Damit war aber heu­te nichts.

Alles zum Sonntag, dem 14.11.21 hier weiter unten

Um 6.56 Uhr erschüt­ter­te ein Beben der Stär­ke ML5,0 mit einer Inten­si­tät von IV‑V, die Insel. Das Beben kam aus der unte­ren Mag­ma­kam­mer in 38 Kilo­me­ter Tie­fe unter Mazo. Die Nacht selbst ver­lief rela­tiv ruhig, mit Beben im Bereich ML+3. Auf­fäl­lig, vie­le aus über 30 km Tiefe.

Seismograf - Weckruf

Es war nun das vier­te oder fünf­te Beben mit ML5,0. Der Tre­mor hat heu­te einen schma­le­ren und ruhi­ge­ren Ver­lauf. Könn­te bedeu­ten, dass der Mag­ma­auf­stieg auf kei­ne gro­ßen Hin­der­nis­se stößt und freie Fahrt nach oben hat. Auch die Beben, fast nur aus dem Tie­fen­be­reich, las­sen die­se Schluss­fol­ge­rung zu.

10.00 UhrCoper­ni­cus aktua­li­sier­te Infor­mación der Lava­strö­me

Lavaströme

 

10.05 UhrMit­tei­lung des Cabil­do La Pal­ma – Heu­te, Sams­tag, 13. Novem­ber, kön­nen Sie auf­grund des hohen Schwe­fel­di­oxid­ge­halts in der Luft nicht in die Küs­ten­ge­bie­te gelan­gen, um in Fuen­ca­li­en­te Hab und Gut zu sam­meln oder Bana­nen zu gießen.

10.30 Uhr - Die Was­ser­tem­pe­ra­tur in der Gegend von Los Guir­res ist Dut­zen­de Meter von der Vor­der­sei­te der Faja­na ent­fernt auf über 50 °Cel­si­us gestie­gen. Auch hat ein mas­si­ves Fisch­ster­ben ein­ge­setzt. Unter­su­chun­gen der Uni­ver­si­tät Las Pal­mas de Gran Cana­ria (ULPGC) in der Regi­on zur mari­nen Bio­di­ver­si­tät bestä­ti­gen die Aus­wir­kun­gen auf die Fau­na in der Regi­on, sowohl von die­ser Tem­pe­ra­tur als auch von der hohen Trü­bung, die durch die Lava im Oze­an erzeugt wird.

12.15 UhrMit­tei­lung der IGN – Seit der letz­ten Stel­lung­nah­me wur­den 31 Erd­be­ben in dem von der vul­ka­ni­schen Reak­ti­vie­rung von Cumbre Vie­ja betrof­fe­nen Gebiet loka­li­siert, die meis­ten davon in Tie­fen von mehr als 30 km. Nur eines der Erd­be­ben wur­de in die­ser Zeit von der Bevöl­ke­rung gespürt. Es ist das größ­te Erd­be­ben, das heu­te um 06:56 (UTC) mit einer Magni­tu­de von 5.0 mbLg regis­triert wur­de und in der Epi­zen­tral­zo­ne eine maxi­ma­le Inten­si­tät von IV‑V (EMS98) erreicht hat. Das Tre­mor­si­gnal setzt sich bei nied­ri­gen Wer­ten fort.

Wie ges­tern zeigt das Netz der per­ma­nen­ten GNSS- Sta­tio­nen der Insel, dass es nach der Umkeh­rung der Höhe der Tage 4 und 5 in der Sta­ti­on LP03, die den Erup­ti­ons­zen­tren am nächs­ten liegt, auf einem nied­ri­ge­ren Niveau bleibt als zuvor fest­ge­legt; die Sta­ti­on wird jedoch fort­ge­setzt Defor­ma­ti­on nach Süden zu regis­trie­ren. In den übri­gen Sta­tio­nen hat sich die leich­te Defla­ti­on, die mög­li­cher­wei­se mit der tie­fen Seis­mi­zi­tät zusam­men­hängt, abge­schwächt. Ange­sichts des kali­brier­ten Bil­des wird um 08:45 UTC eine Säu­len­hö­he von 3.100 m geschätzt, mit süd­west­li­cher Rich­tung. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.130 m gemes­sen. Über dem Meeresspiegel.

12.50 UhrDer ers­te Vul­kan-Tote in El Paso durch Ein­sturz eines Daches – Ein über 70-jäh­ri­ger Bewoh­ner von El Paso, der ges­tern zusam­men mit dem übli­chen Kon­voi von Arbei­tern und Frei­wil­li­gen, die täg­lich mit insti­tu­tio­nel­ler Geneh­mi­gung die Häu­ser rei­ni­gen, die Sperr­zo­ne betrat. Im Kern von Cora­zon­cil­lo (Las Man­chas), wo die Betrof­fe­nen ein Zuhau­se hat­ten, wur­den Häu­ser gerei­nigt. Als er am Abend nicht zurück­kehr­te, wur­de eine Such­ak­ti­on gestartet.

Nach einer ers­ten nächt­li­chen Suche konn­te er nicht aus­fin­dig gemacht wer­den, erst heu­te Mor­gen wur­de sein leb­lo­ser Kör­per in einem Ein­fa­mi­li­en­haus eines Ver­wand­ten gefunden.

16.00 Uhr – Mehr Bil­der vom Patrouil­len­boot um 13.30 Uhr (kana­ri­sche Zeit). Hier dampft und raucht es überall.

16.45 Uhr – Jetzt schießt der Vul­kan Cabe­za wie­der ver­mehrt Lava­fon­tä­nen in die Höhe (sie­he Web­Cam).

18.30 Uhr – Der Prä­si­dent der Kana­ri­schen Inseln, Ángel Víc­tor Tor­res , hat die Bedeu­tung der Ein­hal­tung der von Pevol­ca fest­ge­leg­ten Sicher­heits­maß­nah­men bekräf­tigt und an die indi­vi­du­el­le Ver­ant­wor­tung zur Ver­mei­dung von Unfäl­len appel­liert, wenn Bür­gern der Zugang zu Sperr­zo­nen für ver­schie­de­ne Auf­ga­ben gewährt wird.

Sonntag, der 14.11. 2021

14.10 UhrMit­tei­lung der IGN – Seit der letz­ten Erklä­rung wur­den 34 Erd­be­ben in dem von der vul­ka­ni­schen Reak­ti­vie­rung von Cumbre Vie­ja betrof­fe­nen Gebiet loka­li­siert , von denen die meis­ten in Tie­fen von mehr als 30 km loka­li­siert wur­den . Nur zwei der Erd­be­ben wur­den in die­ser Zeit von der Bevöl­ke­rung gespürt.

Das größ­te Erd­be­ben wur­de heu­te um 05:24 (UTC) mit einer Magni­tu­de von 4,7 mbLg regis­triert und hat in der Epi­zen­tral­zo­ne eine maxi­ma­le Inten­si­tät von IV (EMS98) erreicht.

Das Tre­mor­si­gnal hat in den letz­ten Stun­den im Ver­gleich zu den Vor­ta­gen einen leich­ten Rück­gang erlit­ten. Das Netz der per­ma­nen­ten GNSS- Sta­tio­nen der Insel zeigt wei­ter­hin, dass nach Umkeh­rung der Höhe der Tage 4 und 5 in der Sta­ti­on LP03, die den Erup­ti­ons­zen­tren am nächs­ten liegt, die­se auf einem nied­ri­ge­ren Niveau bleibt als zuvor fest­ge­legt Süd. In den übri­gen Sta­tio­nen hat sich die leich­te Defla­ti­on, die mög­li­cher­wei­se mit der tie­fen Seis­mi­zi­tät zusam­men­hängt, abgeschwächt.

Ange­sichts des kali­brier­ten Bil­des wird um 08:45 UTC eine Säu­len­hö­he von 3.100 m geschätzt. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.130 m gemessen.

14.20 Uhr - Die Beben neh­men in den letz­ten Stun­den wie­der zu.

15.00 Uhr – Die Luft heu­te bei mei­nem Besuch im Süden in Fuen­ca­li­en­te ist wie­der atem­bar. Wie mir AEMET Mit­ar­bei­ter vor Ort bestä­ti­gen, sind auch die Schwe­fel­di­oxid­wer­te gesun­ken. Der Wind treibt die Vul­kan­wol­ke nach Wes­ten über das Meer. Im Bereich vom Prin­cess Hotel sind Kehr­trupps mit der Lavaa­sche-Rei­ni­gung beschäf­tigt. In den letz­ten Tagen sind hier bis 10 cm Asche­par­ti­kel gefallen.

17.30 Uhr3D Gra­fik­dar­stel­lung des Cabil­do La Pal­ma vom Lava­fluss Stand 13.11.21.

Lavastrom

  • Fort­set­zung folgt

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Chipirones fritos rebozados

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Die köst­li­che Welt: Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados – Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados sind eine köst­li­che kana­ri­sche Spe­zia­li­tät, die aus frit­tier­ten klei­nen Tin­ten­fi­schen besteht. Die­se deli­ka­te Vor­spei­se wird oft in Tapas-Bars ser­viert und ist bei Lieb­ha­bern der medi­ter­ra­nen Küche […]

28 Kommentare zu "Weckruf mit einem ML5,0 Erdbeben"

  1. Hal­lo, auf der wet­te­ron­line-Sei­te ist im Moment (14.11. 18.00) ein Video vom Vul­kan ein­ge­stellt mit vul­ka­ni­schen Blit­zen und klei­nen Tor­na­dos über den Lavaströmen!
    Mich wür­de inter­es­sie­ren, wie es mit den eva­ku­ier­ten Men­schen wei­ter­geht. Für die meis­ten dürf­te ja längst klar sein, dass es kei­ne Rück­kehr gibt. Blei­ben die, oder wech­seln sie auf ande­re kana­ri­sche Inseln? Wis­sen Sie etwas dar­über? Danke

    • Wet­te­ron­line berich­tet seit 6 Wochen in sei­nem „Ticker“ ver­al­te­te Bil­der mit Fak­ten, die eine Woche alt sind, teil­wei­se falsch oder miss­ver­ständ­lich und mit unpas­sen­den Bil­dern. Ein paar Zita­te: „„Da alle Erd­stö­ße wei­ter­hin in Tie­fen von deut­lich mehr als 30 Kilo­me­tern statt­fin­den“, „„Der­zeit gibt es zwei grö­ße­re Haupt­strö­me. Einer davon ergießt sich schon seit rund zwei Wochen in den Atlan­tik“, „Seit der Vul­kan am 19. Sep­tem­ber erst­mals nach 50 Jah­ren wie­der aktiv wur­de“ „3. Novem­ber 2021 Spek­ta­ku­lä­re Bil­der vom Kra­ter La Pal­ma: Blit­ze am Vul­kan“ – wie­so das alles schief oder falsch ist, weiß jeder, der sich hier seit Wochen infor­miert. Dafür haben die zeit­wei­se einen „Wet­ter­re­por­ter“ ein­flie­gen las­sen, der vor Vul­kan­ku­lis­se nur Infos von sich gege­ben hat, die er Tage zuvor hier hät­te lesen kön­nen. Auf mein Mail an die Redak­ti­on kam Tage spä­ter eine „an die Fach­re­dak­ti­on weitergeleitet“-Standardantwort, und auf zwei­ma­li­ge Nach­fra­ge (auch weil der Unsinn nicht auf­hört) wird nun jede Ant­wort ver­wei­gert. Ich habe aus Pro­test mei­ne Pre­mi­um-Mit­glied­schaft gekün­digt – wenn der Rest Wet­ter genau­so mies recher­chiert ist, brau­che ich das nicht und möch­te es nicht unterstützen.

  2. Hal­lo Herr Bet­z­wie­ser, dan­ke für Ihre inter­es­san­ten Berich­te, die ich täg­lich ver­fol­ge. Die Über­set­zun­gen offi­zi­el­ler spa­ni­scher Mit­tei­lun­gen sind gut für den nicht oder wenig Spa­nisch Spre­chen­den; ganz beson­ders anspre­chend aber Ihre indi­vi­du­el­len Ein­drü­cke und Erklä­run­gen. Wenn ein Bericht mal ver­spä­tet oder gar nicht ein­trifft, macht man sich gleich Gedan­ken , ob wohl alles in Ord­nung ist bei Ihnen. Erleich­te­rung, wenn im vor­tä­gi­gen Bericht ein gel­ber Bal­ken ins Auge fällt: Alles zum …tag hier wei­ter unten. Wir wün­schen Ihnen einen unge­stör­ten Sonntag!

  3. hal­lo Herr Betzwieser
    Ich hof­fe , daß Sie noch bei guter Gesund­heit sind.
    MfG Klaus

  4. Wenn jemand vom Dach fällt, ist das doch kein Vul­kan­to­ter, nur weil kau­sal irgend­wie ver­knüpft. Wer auf dem Weg zum Impf­zen­trum über­fah­ren wird, ist auch kein Coronatoter.

    • Ich den­ke, wenn das Dach auf­grund der Vul­kan­asche ein­stürzt, ist die Ursa­che schon irgend­wie dem Vul­kan geschul­det. Also so ganz dane­ben ist das nicht. Man muss ja nicht gleich in einen Vul­kan­schlot fal­len, um ein Vul­kan­op­fer zu sein

    • Hal­lo Gert,
      nach der übli­chen Sicht­wei­se ist das so.

      Daher gibt es laut Sta­tis­tik auch kei­ne Auto­to­ten son­dern tote Fuss­gän­ger, tote Rad­fah­rer und tote Autofahrer.
      Daher gibt es nach Sta­tis­tik auch kei­ne Erd­er­wär­mungs­to­ten son­dern Hit­ze­to­te, Hun­ger­to­te, Hei­mat­ver­trie­be­ne etc.

      Bit­te wirk­lich mal über Art die Sta­tis­tik Daten zu erhe­ben nachdenken.
      klei­nes Bei­spiel hier
      Nach Unfall:
      Alle Fol­gen wie Kran­ken­kos­ten und Repa­ra­tu­ren gehen posi­tiv in das Brut­to­so­zi­al­pro­dukt ein.

      Wie­so eigentlch?
      Den­ke jeder soll­te dar­über nachdenken.

      • Schon, aber was willst Du uns damit sagen? Ein Hau­fen Fak­ten­schnip­sel und vage Andeu­tun­gen hel­fen zumin­dest mir nicht wei­ter. Soll das eine Grund­satz­kri­tik an Sta­tis­tik sein? Oder nur an explo­ra­ti­ver Sta­tis­tik? Und was könn­te die Alter­na­ti­ve sein?

        • Hal­lo Gert,
          dan­ke fürs Nachdenken.
          Fer­ti­ge Lösun­gen kann ich nicht anbieten.
          Die Sta­tis­tik an sich ist gewiss nicht das Problem.
          Das Pro­blem sind die Erwar­tungs­hal­tun­gen und die Betriebs­blind­heit die lei­der jeder ‑auch ich- in sich trägt
          Dage­gen hilft nur ab und an den eige­nen Stand­punkt zu reflektieren.
          Aller­dings ist dies The­ma hier wirk­lich OFF TOPIC und hier nicht zu lösen.
          LG
          Rainer

  5. Wo fin­det man die Land­kar­te von 10 Uhr grö­ßer? Vie­len Dank vorab!

  6. „Ein Weck­ruf der die gan­ze Insel auf­schreckt – Unsanft als Weck­ruf durch ein Beben geweckt zu wer­den, gehört seit Wochen zum All­tag auf La Palma.“
    Das hal­te ich für zu stark ver­all­ge­mei­nert. Als ich vor weni­gen Wochen auf La Pal­ma war, hat­te ich von den aller­meis­ten Beben (bis ML4.5, stär­ker war es damals nicht) gar nichts mit­be­kom­men. Und wenn doch, dann war es nicht viel schlim­mer als ein vor­bei­fah­ren­der Zug, eher weni­ger, da es nur sehr kurz vibrier­te. Auch damals ist Man­fred (fast) aus dem Bett gefal­len. 15 km hori­zon­ta­le Ent­fer­nung vom Erd­be­ben­herd machen einen Unterschied.

    • Manfred Betzwieser | 13. November 2021 um 11:57 | Antworten

      Lie­ber Peter,

      klar macht es einen Unter­schied, ob du in Gara­fia oder Mazo/Fuencaliente wohnst. Auch ist es ein Unter­schied ob ML4,5 oder das 17x stär­ke­re Beben von ML5,0. Wenn ich jetzt rich­tig gerech­net habe.

    • 2004 gab es in Wald­kirch ca. 15 km von mei­nem Haus nachts um 2:38 ein Erd­be­ben mit der Magni­tu­de von 5.4 – die Tie­fe weiss ich nicht waren aber kei­ne 30km.
      Ich bin nachts davon auf­ge­wacht weil das gan­ze Haus geschwankt hat und unser Schlaf­zim­mer­schrank übels­te Knarz­ge­räu­sche abge­ge­ben hat. Glück­li­cher­wei­se wird in Süd­ba­den – da Erd­be­ben­zo­ne – schon immer rela­tiv Erd­be­ben­si­cher gebaut sodass es fast kei­ne Gebäu­de­schä­den gab – trotz­dem war das ein ein­drucks­vol­ler Weckruf.

      Ich kann das Emp­fin­den von Man­fred nach­voll­zie­hen, gleich­zei­tig musst du beden­ken, daß die Erd­be­ben­ska­la eine log­arith­mi­sche Ska­la ist. ML​=log10​(A0​/Amax​​)
      Eine Ska­len­än­de­rung von 0.2 bedeu­tet schon ca. dop­pel­te Ener­gie (Wiki­pe­dia kann dir da mal helfen).
      Ein 3 oder 4er Erd­be­ben kann man tat­säch­lich tag locker über­se­hen, von 4 auf 5 ist da aber schon ca. 30-fache Ener­gie im Spiel.

      • Da kann ich nur zustimmen.
        Wir hat­ten bereits Erd­be­ben­er­fah­rung mit hüp­fen­dem Bett aus Nica­ra­gua. Damals waren wir noch zu uner­fah­ren um Angst zu bekom­men. Dann auf El Hier­ro waren wir wäh­rend der Schwarm­be­ben und dem 5er Beben vor Ort. An die klei­nen Beben kann man sich wirk­lich gewöh­nen aber eine 5er hat es wirk­lich in sich! Nach dem wackeln­den Haus rings­her­um Erdrutsche.

      • Ein ganz­zah­li­ger Magni­tu­den­schritt ent­spricht etwa dem Fak­tor 31.6, da noch ein Vor­fak­tor (die Zahl 1.5) vor dem Log­arith­mus steht. Eine hal­be Magni­tu­de ist dem­entspre­chend die Wur­zel dar­aus, also der Fak­tor 5.6. Das kann man gera­de noch so ohne Wiki­pe­dia ausrechnen.

        Ich woll­te nicht in Abre­de stel­len, dass die Erd­be­ben ganz schön läs­tig sein kön­nen. Von mög­li­chen Personen‑, Bau- und Sach­schä­den mal ganz abgesehen.

        Den­noch bin ich kein Freund von Ver­all­ge­mei­ne­run­gen. Das Medi­um für die Wel­len­aus­brei­tung ist geschich­tet. Daher wird es immer Zonen geben, in denen das Beben mit vol­ler Stär­ke zu spü­ren ist. Aber auch ande­re, die gut abge­schirmt sind oder gera­de das Glück haben, in einem Wel­len­bauch zu lie­gen. Daher bin ich mir sicher, dass nicht jeder auf La Pal­ma das oben zitier­te Beben erlebt hat.

        • Wel­len­bauch ist falsch. Gemeint war die Kno­ten­li­nie zwi­schen den Bäuchen.

          • Es han­delt sich bei Erd­be­ben nicht um ste­hen­de(!) Wel­len, daher liegt kein Ort in einem Wel­len­bauch oder Kno­ten­punkt. Sie haben offen­bar Wel­len­dy­na­mik nicht verstanden.

          • Wenn es kei­ne Hin­der­nis­se (z.B. durch Schich­tun­gen und Dich­te­sprün­ge) für die Wel­len gäbe, an denen Wellen(abschnitte) reflek­tiert und/oder gedämpft wer­den, dann wür­de ich Ihnen zu 100 % zustim­men. Mei­ner Ansicht nach ent­ste­hen dadurch Beu­gungs­mus­ter und auch ste­hen­de Wellen.

          • Fin­den Sie mir eine ein­zi­ge Quel­le, in der steht, dass Erd­be­ben­wel­len reflek­tiert wer­den kön­nen und sich dadurch über­la­gern und aus­lö­schen. Beu­gung ja, aber im 1000-km-Maß­stab, wenn sie die Erde durch­lau­fen, nicht in der Grö­ßen­ord­nung einer Insel wie La Pal­ma. Ste­hen­de Wel­len wären es dadurch den­noch nicht, dafür braucht es dau­er­haft immer glei­che Schwin­gun­gen, die fast zu 100 % an einem fes­ten Punkt reflek­tiert wer­den wie bei einer Sai­te. Das trifft für Erd­be­ben numal nicht zu, nicht mal annähernd.

          • Wie erklä­ren Sie den sub­jek­tiv beob­ach­te­ten Inten­si­täts­un­ter­schied der Erd­be­ben zwi­schen Man­fred (Mazo) und mir (ca. 3 km NW von Tija­ra­fe) von ca. einer Magni­tu­de? An den 35 km zu 40 km Ent­fer­nungs­un­ter­schied (bei den tie­fen Beben) kann es nicht wirk­lich liegen.

            Erd­be­ben­wel­len sind auch nur mecha­ni­sche Schwin­gun­gen im Fest­kör­per und gehor­chen damit den bekann­ten phy­si­ka­li­schen Geset­zen. Bei Wel­len­län­gen in der Grö­ßen­ordung von 5000 m/s / 4 Hz = 1250 m soll­te La Pal­ma groß genug sein, um durch ihre Struk­tur im Unter­grund die Wel­len­aus­brei­tung zu beeinflussen.

            1. „sub­jek­tiv“ erklärt schon alles
            2. „uch nur mecha­ni­sche Schwin­gun­gen im Fest­kör­per und gehor­chen damit den bekann­ten phy­si­ka­li­schen Geset­zen“ – ja, nur haben Sie die nicht ver­s­ta­an­den, sonst wür­den Sie nicht von „ste­hen­den Wel­len“ faseln und Din­ge aus­rech­nen, die in die­sem Zusam­me­hang irrele­vant sind
            3. habe ich kei­ne Lust, Ihnen Nach­hil­fe bei Faken­ews zu geben, liest jetzt sowie­so nie­mand mehr 
          • Lie­ber Gert,

            hal­ten Sie Ihre Ant­wort für angemessen?

            Die Beob­ach­tun­gen der Erd­be­ben von Man­fred und mir sind bei­de nicht mit Meß­ge­rä­ten durch­ge­führt wor­den. Wir bei­de haben beschrie­ben, wie wir die Beben wahr­neh­men. Dies ist natur­ge­mäß sub­jek­tiv. Wie hät­te ich dann von einer objek­ti­ven Beob­ach­tung spre­chen kön­nen? Trotz­dem, nimmt man unse­re Beschrei­bun­gen wie sie sind, soll­te man von einem deut­li­chen Inten­si­täts­un­ter­schied aus­ge­hen können.

            Die von mir vor­ge­nom­me­ne Abschät­zung der Wel­len­län­ge ist nicht irrele­vant. Um einen Ein­fluss auf die Wel­len­aus­brei­tung zu haben, muss ein Hin­der­nis eine gewis­se Min­dest­grö­ße auf­wei­sen. So wird z.B. ein dich­ter Fels­bro­cken oder ein Hohl­raum mit 10 m Durch­mes­ser eine Wel­le mit 1 km Wel­len­län­ge unbe­ein­druckt las­sen. Grö­ße­re geo­lo­gi­sche Inho­mo­ge­ni­tä­ten (Aus­deh­nung über ca. 12 Wel­len­län­ge) wie Sand- bzw. Asche­schich­ten zwi­schen fes­tem Gestein oder lan­ge Tal­ein­schnit­te sind hin­ge­gend aus­rei­chend um eine Wel­len­aus­brei­tung zu stö­ren. Hin­ter der Stö­rung tritt ein Inter­fe­renz­mus­ter der um das Hin­der­nis „her­um“ lau­fen­den (gebeug­ten) Wel­len auf. Am Hin­der­nis wird auch ein Teil der Wel­len­en­er­gie reflek­tiert und inter­fe­riert davor: es kann lokal eine mehr oder weni­ger aus­ge­präg­te ste­hen­de Wel­le ent­ste­hen. Für die Inter­fe­renz genügt ein Wel­len­pa­ket mit 2 oder 3 Schwin­gun­gen; dau­er­haft immer glei­che Schwin­gun­gen sind dafür nicht notwendig.

            Die von Ihnen ange­führ­te Ablen­kung der Wel­len im Erd­in­ne­ren auf 1000 km Maß­stab ist auf Bre­chung zurück­zu­füh­ren und nicht auf Beugung.

        • Manfred Betzwieser | 13. November 2021 um 16:07 | Antworten

          Ok – da stim­me ich zu. Ich schrei­be auch etwas popu­lis­tisch in einer Rhe­to­rik der leicht ver­ständ­li­chen Form. Nicht jeder ver­steht das Fach­chi­ne­sisch der Vul­ka­no­lo­gen oder Geo­lo­gen. Es ist ja auch kei­ne Sei­te für die Wis­sen­schaft, son­dern für Freun­de und Besu­cher der Insel La Palma.

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