Lavabombe verfehlt evakuiertes Wohnhaus

Vulkan - Lavabombe

Glück im Unglück oder Kurios?

Eine Lav­a­bom­be zwi­schen Todo­que und La Lagu­na wur­de noch recht­zei­tig durch eine Gar­ten­mau­er gestoppt, bevor sie in das Wohn­haus ein­schla­gen konn­te. Es sind oft ton­nen­schwe­re Kugeln die bal­lis­tisch aus dem Vul­kan her­aus­ge­schleu­dert wer­den. Der Kern ist noch glü­hend, sodass das Haus auch Glück hat­te, nicht gleich in Flam­men aufzugehen.

Es ist eine beein­dru­cken­de Droh­nen­auf­nah­me, die auch den Lava­strom zeigt, der das Haus wie eine klei­ne Insel ver­schont hat. Der Besit­zer wird aller­dings über Mona­te oder sogar Jah­re sein Haus nicht betre­ten kön­nen, da die dicken Lava­strö­me lan­ge sehr heiß sein wer­den. Das Betre­ten des Lava­stro­mes bleibt auch anschlie­ßend wegen der teil­wei­se sehr dün­nen Deck­schicht mit dar­un­ter­lie­gen­den Hohl­räu­men oder gar Höh­len stark Ein­bruch gefähr­det und gefährlich.

Wie entstehen Lavabomben

Eine vul­ka­ni­sche Bom­be ist ein aus dem Schlund des Vul­kans her­aus­ge­schleu­der­ter Pyro­klast. Es kön­nen klei­ne oder auch meh­re­re Meter im Durch­mes­ser gro­ße Vul­kan­bom­ben sein. Gesteins­bro­cken, die wäh­rend der Ent­ste­hung und des Trans­ports geschmol­zen waren.

Ihre Form ist meist ei- oder spin­del­för­mig, da sie sich wäh­rend des Flu­ges und der Erkal­tung in der Luft um ihre eige­ne Ach­se dre­hen und nach dem Auf­schlag die Kra­ter­wand wie ein Ball herab­rol­len können.

Auf La Pal­ma gibt es von frü­he­ren Vul­kan­aus­brü­chen vie­le Lav­a­bom­ben in den unter­schied­lichs­ten Grö­ßen und auch Far­ben. Oft sind sie je nach Nei­gung und Gefäl­le des Gelän­des über meh­re­re Kilo­me­ter den Berg hin­ab gerollt. Bei beson­ders gas­rei­cher und zäh­flüs­si­ger Lava ent­ste­hen soge­nann­te Brot­krus­ten­bom­ben. Die Außen­hül­le ist gebors­ten, weil sie wäh­rend ihres bal­lis­ti­schen Flu­ges hef­tig aus­ge­gast haben.

Die neue Halbinsel wird immer größer

Halbinsel - Lavabombe

Mit mehr als 40 ha wächst die neue Halb­in­sel (hier Faja­na genannt) immer wei­ter an. Drei Lava­strö­me spei­sen den wei­te­ren Auf­bau über­wie­gend über unter­ir­di­sche Lava­tu­ben. Die neue Flä­che ist inzwi­schen zusam­men gewach­sen und bil­det im Moment eine Fläche.

Im duns­ti­gen Hin­ter­grund ist der alte Lava­strom des San Juan von 1949 mit dem Leucht­turm von La Bom­bil­la zu erken­nen. Noch wei­ter oben liegt das Tank­schiff und an der Küs­te ver­deckt der ehe­ma­li­ge Tou­ris­ten­ort Puer­to Naos.

 

10.15 UhrHeu­te noch kein Flug­be­trieb auf dem Flug­ha­fen Mazo. Zu viel Lava-Asche auch auf der Ost­sei­te von La Pal­ma in der Luft.

10.20 Uhr – Das Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um der Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln hat mit­ge­teilt, dass der Unter­richt in den Bil­dungs­zen­tren von El Paso, Los Llanos de Ari­dane, Taza­cor­te, Tija­ra­fe und Pun­tagor­da am Diens­tag, 16. Novem­ber, auf­grund der Luft­qua­li­tät aus­ge­setzt wird.

10.26 Uhr - Die Zufahrt nach Puer­to Naos an der Küs­te von Los Llanos de Ari­dane auf dem See­weg bleibt vor­erst offen, wäh­rend die Ein­fahrt durch den süd­li­chen Bereich von Las Man­chas auf­grund der schlech­ten Luft­qua­li­tät ver­bo­ten ist.

10.30 UhrMit­tei­lung der IGN – Seit der letz­ten Stel­lung­nah­me wur­den 33 Erd­be­ben in dem von der vul­ka­ni­schen Reak­ti­vie­rung betrof­fe­nen Gebiet auf der Insel La Pal­ma geor­tet. Die Hypo­zen­tren befin­den sich in den bei­den Gebie­ten mit neu­er Akti­vi­tät, bei­de unter dem zen­tra­len Gebiet von Cumbre Vie­ja, einer ers­ten Grup­pe in Tie­fen von 10–15 km und einer zwei­ten Grup­pe in Tie­fen von mehr als 30 km. Das größ­te Erd­be­ben wur­de heu­te um 01:01 Uhr mit einer Magni­tu­de von 3,8 mbLg und einer Tie­fe von 38 km regis­triert. Das Tre­mor­si­gnal bleibt in einem nied­ri­gen Wer­te­be­reich, ähn­lich wie an den Vortagen.

Das Netz der per­ma­nen­ten GNSS- Sta­tio­nen der Insel zeigt, dass nach der Umkeh­rung der Höhe der Tage 4 und 5 in der Sta­ti­on LP03, die den Erup­ti­ons­zen­tren am nächs­ten liegt, die­se auf einem nied­ri­ge­ren Niveau bleibt als zuvor fest­ge­legt. Auf der ande­ren Sei­te ver­zeich­net die Sta­ti­on wei­ter­hin eine leich­te Defor­ma­ti­on nach Süden, in den übri­gen Sta­tio­nen hat sich die leich­te Defla­ti­on, die mög­li­cher­wei­se mit der Tie­fen­seis­mi­zi­tät zusam­men­hängt, sta­bi­li­siert. Ange­sichts des kali­brier­ten Bil­des wird eine Säu­len­hö­he von 3.000 m ü.M. um 08:45 UTC mit einer Asche­wol­ke Rich­tung Osten.

Google Karte mit den Lavaströmen:

12.00 Uhr – Mit­ar­bei­ter von Invol­can beim Ein­sam­meln von Lava-Proben.

13.15 Uhr - Im Nor­den und Osten von La Pal­ma fällt Regen. Teil­wei­se bis zu 15 l/m². Der West­teil der Insel bleibt im Moment davon ver­schont. Es wäre auch fatal für die zusätz­li­che Dach­last vie­ler Häu­ser und über­dach­ter Bana­nen­plan­ta­gen, die immer wie­der mit Lava-Asche ein­ge­deckt werden.

14.15 Uhr - Wei­te­res Beben der Stär­ke ML4,2 um 13.27 Uhr aus 36 km Tie­fe unter Mazo. Auch die Akti­vi­tät am Vul­kan Cabe­za nimmt mit Explo­sio­nen und ver­mehr­tem Asche- und Lava­aus­wurf wie­der zu. Aktu­el­le Web­cam in der Seitenleiste.

14.30 Uhr – Seit 13.00 Uhr lan­den und star­ten wie­der insu­la­re Bin­ter­flü­ge. Der Regen scheint auch für den Flug­ver­kehr etwas Ent­span­nung gebracht zu haben.

15.15 Uhr – Eini­ge Punk­te der Gip­fel auf dem Roque de Los Mucha­chos auf La Pal­ma, sind an die­sem Diens­tag, 16. Novem­ber, mit dem ers­ten Frost über­rascht wor­den. Ins­be­son­de­re die schat­ti­ge­ren Gebie­te um Los Ande­nes schie­nen von einer dün­nen Eis­schicht bedeckt zu sein.

18.00 Uhr – Flug eines Hub­schrau­bers der Guar­dia Civil am Mon­tag mit Per­so­nal des Vul­ka­no­lo­gi­schen Insti­tuts der Kana­ri­schen Inseln (INVOLCAN) zur Mes­sung der Gas­emis­sio­nen des Vul­kans La Pal­ma sowie zur Erken­nung akti­ver Strö­mun­gen mit einer Thermografiekamera.

  • Fort­set­zung folgt

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

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35 Kommentare zu "Lavabombe verfehlt evakuiertes Wohnhaus"

  1. Guten Mor­gen lie­ber Manfred,wir lesen regel­mä­ßig ihre Berich­te und woll­ten auch mal dan­ke sagen für ihre Arbeit .
    Sind bis vor 3 Jah­ren regel­mä­ßig 1–2 mal im Jahr sel­ber nach La Pal­ma geflo­gen ‚geht im Moment lei­der nicht mehr da unse­re Hun­de­sit­ter nicht mehr zur Ver­fü­gung ste­hen und wir unse­re Ella nicht in eine Tier­pen­si­on geben wol­len .Es ist schreck­lich für alles Haus­be­sit­zer und Exis­ten­zen die betrof­fen sind und es schmerzt wenn wir sehen was alles zer­stört wor­den ist .
    Nun habe ich mal eine Fra­ge :wir haben eine Freun­din in El Paso .Bei ihr sin­dauch noch eva­ku­ier­te Freun­de untergekommen.
    Nun woll­ten wir sie mit einem Päck­chen aus Deutsch­land zu Weih­nach­ten über­ra­schen .Wis­sen Sie ob Post aus Deutsch­land ankommt in der momen­ta­nen Situa­ti­on ? Vie­len Dank und wei­ter­hin viel Kraft LG aus Berlin

    • Lie­be Gabi,
      mei­ne (Motivations-)Pakete sind bis­her ange­kom­men. Man muss mit etwa 14 Tagen aus Deutsch­land rech­nen, so mei­ne aktu­el­len Erfah­run­gen. Die Post arbei­tet normal.

      • Hal­lo Sil­ke ‚dan­ke für die schnel­le Ant­wort ‚wer­de sofort Stol­le und Plätz­chen backen damit das (Motivations-)Päckchen schnell auf dem Weg geht ‚schö­nen Tag noch

    • Manfred Betzwieser | 17. November 2021 um 11:21 | Antworten

      Hal­lo Gabi,

      die Post funk­tio­niert mit eini­gen Tagen Ver­zö­ge­rung. Erst heu­te kam ein Paket aus Tsche­chi­en an, mit einer Woche Verspätung.

      • Lie­ber Man­fred ‚vie­len Dank für Ihre schnel­le Ant­wort und trotz der momen­ta­nen Situa­ti­on wei­ter­hin viel Kraft und alles gute

  2. Lie­ber Manfred,
    bereits weni­ge Tage nach der ers­ten Erup­ti­on am 19.10.2021 habe ich mich bei dir für die kom­pe­ten­ten Infor­ma­tio­nen in deut­scher Spra­che bedankt. Ich tue es ger­ne wie­der, jetzt auch mit aus­drück­li­cher Aner­ken­nung für die Arbeit, die so ein Blog mit sich bringt.
    Seit 27.10. bin ich wie­der in D. Das Leben auf mei­nem Boot in der Mari­na Taza­cor­te hat­te mich nach 5 Wochen in der Asche zer­mürbt. Dar­um kann ich sehr gut nach­voll­zie­hen wie alle Men­schen in der Nähe des Vul­kans lei­den. Wenn nicht akut phy­sisch so doch im Inners­ten. Von denen, die alles ver­lo­ren haben, ganz zu schwei­gen. Das darf ger­ne mal wie­der erwähnt wer­den. Dei­ne Nach­rich­ten lese ich täg­lich, denn ich wer­de zurück kom­men und mei­ne Gedan­ken und Gefüh­le sind auf der Insel.
    LG, Rolf

  3. Wer­den die Bil­der in der Nacht eigent­lich mit einer Wär­me­bild­ka­me­ra gemacht oder mit nor­ma­lem Objektiv?

    • Manfred Betzwieser | 17. November 2021 um 11:16 | Antworten

      Eine Wär­me­bild­ka­me­ra sieht man sofort an der sche­men­haf­ten Farb­ge­bung. Die rest­li­chen Auf­nah­men mit einem sehr licht­star­ken Objektiv.

  4. Ich sehe jetzt schon im Geis­te die Gaf­fer mit Tele auf den unse­li­gen Kreuz­fahrt-Rie­sen ste­hen und sich am Leid der Pal­me­ros ergöt­zen, wenn es heisst: „Sehen Sie die Lav­a­bom­be? Der Besit­zer hat­te Glück!“ Nein, er hat­te Pech! – Es wird hof­fent­lich noch so lan­ge dau­ern wie in Strohn/­Vul­kan-Eifel, bis dass man eine Lav­a­bom­be als net­te Deko­ra­ti­on ansieht.

    • Also sol­che Ver­mu­tun­gen habe ich in den letz­ten Wochen hier bereits öfter gele­sen und mir mei­nen teil gedacht. Ich den­ke nun möch­te ich mei­ne Mei­nung dazu aber mal abgeben.
      „Ich sehe jetzt schon im Geis­te die Gaf­fer mit Tele auf den unse­li­gen Kreuz­fahrt-Rie­sen ste­hen und sich am Leid der Pal­me­ros ergötzen

      Der größ­te Teil der Tou­ris­ten, ob es die sind, die mit dem Kreuz­fahrt­rie­sen auf La Pal­ma bli­cken oder die, die in den Hotels und Appar­te­ments auf der Insel Urlaub machen, haben ganz sicher nicht im Sinn sind „.….an Leid zu ergötzen.…“
      Mei­ne Güte, wie böse muss man den­ken und die­ses Ver­hal­ten ganz nach vor­ne in die Den­ke zu set­zen und hier zum Pri­mär­the­ma zu machen.
      Die meis­ten Men­schen sind seit Wochen in Gedan­ken bei allen Pal­me­ros und sicher sobald es sich ermög­li­chen lässt und passt, auch wie­der als zah­len­de und La Pal­ma unter­stüt­zen­de Gäs­te auf der Insel. Das unter­stützt dann auch indi­rekt alle Aus­wan­de­rern und Residenten.
      Schräg ist es für mich, mir vor­zu­stel­len ich ste­he mit der Kame­ra da und doku­men­tie­ren (ohne mit zu ergötzen.…was für ein Wort..^^) und du stehst hin­ter mir und denkst das oder unter­stellst mir das!
      Schlimm.….

  5. „da die dicken Lava­strö­me lan­ge sehr heiß sein wer­den“ nein das stimmt nicht, wenn die lava oben abge­kühlt ist iso­liert sie sehr gut. innen bleibt es daher lan­ge heiß, aber außen merkt man nicht viel davon

    • Die Hun­de­ret­ter müs­sen ja auch drü­ber gelau­fen sein, Ver­mut­lich mit 5 cm dicken Sili­kon­soh­len oder Stü­cken aus LKW-Reifen.

    • Das zeigt sich auch bereits in dem fol­gen­den Link:
      https://youtu.be/2mr-gayD5t0

      Für mich wäre die Sache daher völ­lig klar, sobald der Vul­kan ver­stummt, die Lava an der Ober­flä­che begeh­bar ist (der Weg zum eige­nen Haus wird abgesteckt/markiert und anfangs mit Seil­si­che­run­gen beschrit­ten, wie es die Berg­stei­ger auch im Glet­scher­be­reich machen). 

      Dann wäre wohl noch zu klä­ren (kei­ne Ahnung dar­über), ob da mit gefähr­den­den Gasen zu rech­nen ist. Ansons­ten wür­de ich mein Ding machen und nicht immer auf offi­zi­el­le Lösun­gen war­ten (die viel­leicht eh nicht kommen).

      • Manfred Betzwieser | 16. November 2021 um 19:37 | Antworten

        Schon mal über ein Lava­feld wie die­ses gelau­fen? Vie­le Stel­len sind über­haupt nicht passierbar.
        Sicher wird es die ers­te Zeit Sperr­ge­biet blei­ben. Dann dort woh­nen, ohne Strom und Wasser?
        Ich wer­de hier­zu doch mal eini­ges schrei­ben müs­sen. Dan­ke für die Anregung.

        • „Schon mal über ein Lava­feld wie die­ses gelaufen?“

          Ja, aber da war halt alles längst erkal­tet. Und auf La Pal­ma wür­de man da schon ein wenig Auf­wand betrei­ben müs­sen, um die Kon­trol­len zu umgehen.

          Ger­ne, zudem schei­nen hier eini­ge unter­wegs zu sein, die erst eine Bahn­steig­kar­te kau­fen wür­den, bevor Sie zur Demo gehen. Mit ande­ren Wor­ten, alles was unkon­ven­tio­nell ablau­fen wür­de, gar behörd­lich nicht gern gese­hen, ist suspekt.

      • … und so hüb­sches Grün rings­um! Eine Dat­scha auf dem Mond. .…

  6. Ich den­ke, man hät­te sich eher gewünscht, dass die Lav­a­bom­be das Haus zer­stört. Dann gäbe es Geld von der Ver­si­che­rung. Das Haus kann doch nie mehr bewohnt werden

    • das Haus wur­de mei­nes Wis­sens nur an Urlau­ber ver­mie­tet ‚wir haben dort eini­ge male u seren Urlaub ver­bracht .Es waren ursprüng­lich 3 Häu­ser von denen zwei kom­plett unter der Lava ver­schwun­den sind. die 3Finkas befan­den sich in Todo­que in der Cam.de la Gata. Viel­leicht freut sich der Besit­zer ja doch das ein Haus noch steht.

      • Wenn ich mir die nach wie vor grü­nen Bäu­me anschaue, dann könn­te ich mir vor­stel­len, dass sich die Hit­ze­schä­den am Gebäu­de in Gren­zen hal­ten. Man neh­me zum Ver­gleich nur die Far­be der Bäu­me vor der Kir­che von La Lagu­na, an wel­che die Lava offen­bar zu nahe her­an­ge­rückt ist – alles braun.

        • Ist zu hof­fen, glau­be ich aber nicht. Auch ein abge­säg­ter Baum ist noch ein paar Wochen grün. Die­ser wird schon gelb, und die Wur­zeln dürf­ten schwer geschä­digt sein. Drum­rum alles ver­sie­gelt. Von Gift im Boden und in der Luft ganz zu schwei­gen. Was mich wun­dert: Kei­ne Asche weit und breit. Nicht nur nicht auf dem Dach, obwohl da ja nun wir­kilch kei­ner hin­ge­kom­men sein kann. Ist das wirk­lich ein aktu­el­les Bild?

          • Ich dach­te an den Baum in die­sem Kon­text nur als Tem­pe­ra­tur-Indiz, und habe mir mehr Gedan­ken über die Haus­tech­nik gemacht. Von der extern ange­brach­ten Kli­ma­an­la­ge bis zu ein­schmel­zen­den Lichtschaltern.
            Aber zu Dei­ner (sehr guten) Fra­ge: Von der Asche waren bestimm­te Berei­che beson­ders betrof­fen. Beson­ders wohl im Süd­wes­ten – hier sah ich die meis­ten Auf­nah­men von schau­feln­den Men­schen auf Dächern. In La Lagu­na (Nord­wes­ten) hin­ge­gen ist zum Bei­spiel nur ein Asche­schlei­er in die Ecken der Flach­dä­cher geweht, die Plan­ta­gen­dä­cher sind weiss und man­che Flä­chen frischgrün.
            Und jetzt sind die meist ärger­lich voy­eu­ris­ti­schen Droh­nen­flü­ge von Tele­vi­si­on Cana­ria doch mal zu was gut. In die­sem Video vom ges­tern Abend wird genau die­ses Haus unter die Lupe genommen.
            Man sieht: Kei­ne Asche, die Bom­be ist da, und der Baum ist lava-sei­tig brau­ner als haus-sei­tig – was in mei­nen Augen für einen Hit­ze­scha­den spricht, und noch nicht die Spät­fol­gen, die Du nennst und die natür­lich auch noch alle kom­men können.

          • Arghh. Ich ver­gass zu schrei­ben, ab Minu­te 1:35. So muss man sich nicht den gan­zen unin­spi­riert abge­film­ten Mist anschau­en. Sor­ry – aber die­se Vide­os sind ein­fach zu lang­sam, selbst­ver­liebt und voy­eu­ris­tisch für mich.

          • TortugaDorada | 16. November 2021 um 23:30 |

            Der Baum ist ja auch nur noch im obe­ren Bereich rich­tig grün. Er bekommt mög­li­cher­wei­se auch kein Was­ser mehr aus dem Boden wg der weit­räu­mi­gen Ver­sie­ge­lung. Aller­dings ob dort ein fern­ge­speis­ter tie­fe­rer Grund­was­ser­spie­gel aus­hel­fen kann, wis­sen ver­mut­lich die Pal­me­ros oder die zuagro­astn Fach­leu­te. Den gibt es evtl gar nicht. Wer kennt sich aus?

          • Ich den­ke nicht, dass das eine Lav­a­bom­be war, die zuvor vom Vul­kan aus­ge­spien wur­de. Das Ding scheint eher von der Lava­mo­rä­ne abge­bro­chen zu sein, als die­se vom Druck flüs­si­ger Lava ver­brei­tert wurde.

      • Dan­ke für die Info. Sofern man die Infra­struk­tur wie­der in Gang kriegt und das Haus nicht doch noch ver­lus­tig geht, könn­te so eine Lava-Enkla­ve auch ein ganz beson­de­res Urlaubs­ziel sein. Leu­te, die was ganz Beson­de­res suchen, gibts immer. Egal ob Leucht­turm auf einer Hal­lig, Baum­haus mit­ten im Wald oder Höhlenwohnung.

  7. Hier in El Paso, Cno. de La Era, hat unser Vul­kän­chen sich gera­de mit einem Explo­si­ons­schlag wie in alten Tagen zurück gemel­det. Plus stärks­te anthra­zit­far­be­ne Rauch­ent­wick­lung – alles zieht nach Los Llanos.…

  8. Lie­ber Man­fred, Was genau meint der Autor eigent­lich mit der For­mu­lie­rung „Das Netz der per­ma­nen­ten GNSS- Sta­tio­nen der Insel zeigt, dass nach der Umkeh­rung der Höhe der Tage 4 und 5 in der Sta­ti­on LP03 […]“? Was sind die immer­gleich benann­ten Tage 4 und 5, an denen – so ver­ste­he ich es – „eine Umkeh­rung“ statt­ge­fun­den hat?
    Wor­um es in der Sache geht, ist mir klar, auch ken­ne ich die Kur­ven­dia­gram­me. Ich brin­ge nur die­se For­mu­lie­rung nich damit „in Deckung“.
    Ich ste­he ver­mut­lich auf dem Schlauch, den­ke aber auch an eine unge­nü­gend kla­re Übersetzung…Vielen Dank schon­mal für Dei­ne nach­sich­ti­ge Klärung.

    • Manfred Betzwieser | 16. November 2021 um 13:50 | Antworten

      Mein lie­ber Sebastian,

      Glo­bal Navi­ga­ti­on Satel­li­te Sys­tems (GNSS) sind hier fest instal­lier­te Sta­tio­nen. Was es mit den Tagen auf sich hat, kann ich dir auch nicht genau beant­wor­ten. Es sind auf jeden Fall zurück­lie­gen­de Tage, da ja ein Ver­gleich mit der Ver­gan­gen­heit ange­stellt wird. Das ist die IGN For­mu­lie­rung, die sich eigent­lich gar nicht über­set­zen lässt.

      • Es bleibt also etwas rätselhaft.
        Denk­bar ist: Lt. Dia­gramm von LP03 ist nach dem Aus­bruchs­tag der Hebungs­trend noch 4–5 Tage leicht nach oben gegan­gen, dann erfolg­te eine Trend-Umkehr im Durch­schnitt nach unten – unter­bro­chen zwar von ein­zel­nen Aus­reis­sern nach oben, aber den­noch ste­tig nach­las­sen­de Hebung… Ansons­ten macht viel­leicht noch ein Bezug auf die letz­ten 4–5 Tage Sinn. Aber nur begrenzt, denn da wür­de man sich ja mit gesun­dem Men­schen­ver­stand eher auf einen bestimm­ten Tag fest­le­gen. Nein, ver­mut­lich bezieht man sich nun seit Sep­tem­ber auf jenen Tag der Trendumkehr…

    • Es ist der 4. und 5. Novem­ber gemeint.

      • Und wel­cher Gedan­ke liegt die­ser Annah­me zugrunde?
        An die­sen Tagen (ich habe gera­de in die­sem Blog nach­ge­schla­gen) sind unbe­stimm­te Abwei­chun­gen zu ver­zeich­nen. Am 6.November war dann der jener bemer­kens­wer­te Aus­reis­ser nach oben zu ver­zeich­nen, danach wie­der zurück in einen nor­ma­len Bereich mit wei­te­rer Ten­denz nach unten.
        War­um wird soll­te nun schon seit Tagen auf den 4. und 5. Novem­ber Bezug genom­men werden?

        • Sie fin­den die Mit­tei­lun­gen unter:
          https://www.ign.es/web/resources/volcanologia/html/CA_noticias.html

          In der Mit­tei­lung vom 6.11. heißt es:

          La red de estacio­nes per­ma­nen­tes GNSS de la isla mues­tra una ele­va­ción de unos 10 cm jun­to con defor­mación hacia el sur­oes­te ent­re los días 3 y 5 de noviembre en la estación LP03, que es la más cer­ca­na a los cen­tros eruptivos.

          Ab der Mit­tei­lung vom 7.11. wur­de das Datum etwas kor­ri­giert und verkürzt:

          La red de estacio­nes per­ma­nen­tes GNSS de la isla mues­tra que la ele­va­ción regis­tra­da los días 4 y 5 en la estación LP03, que es la más cer­ca­na a los cen­tros erup­tivos, ha revert­ido total­men­te. Sin embar­go la defor­mación sur­oes­te que regis­tró la estación aún continua.

  9. Der arme Hausbesitzer.
    Die Ver­si­che­rung zahlt nicht solan­ge das Gebäu­de steht, aber hin­fah­ren und woh­nen kann er auch nicht.

    • Das ist genau die Fra­ge, die in Spa­ni­en ziem­lich unge­klärt ist: die Ver­si­che­rungs­leis­tung im Fal­le der fak­ti­schen Unbe­wohn­bar­keit. Wir haben eini­ge Rechts­an­walts­kol­le­gen kon­tak­tiert mit dem Ergeb­nis, daß die Mei­nun­gen bezüg­lich des Ein­tritts des Ver­si­che­rungs­falls aus­ein­an­der gehen.

      Wir von der DKB mei­nen, daß der Ver­si­che­rungs­fall sehr wohl ein­ge­tre­ten ist, genau wie in dem Fall, daß ein Mie­ter für eine nicht mehr bewohn­ba­re Woh­nung kei­ne Mie­te zah­len muß (auch im Fall der Evakuierung).

      Deutsch-Kana­ri­sche Bera­tungs­ge­sell­schaft für bina­tio­na­le Rechts‑, Steu­er- und Tech­nik­gut­ach­ten im Immo­bi­li­en­sek­tor, S.L.

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