Regenfall hielt sich in Grenzen

Wasserabfluss - Regenfall

Das geplagte Vulkangebiet hat noch Glück gehabt -

Der star­ke Regen­fall ging auf der Ost­sei­te von La Pal­ma her­un­ter. Im West­teil der Insel hielt sich der Regen­guss in Gren­zen. Zu den gefürch­te­ten Schlamm­la­wi­nen oder Lahars in den meter­di­cken Asche­schich­ten kam es nicht.

Die Pas­sa­ge der Atlan­tik­front hat­te mehr als 3.000 Blitz­ein­schlä­ge zu ver­zeich­nen. Kon­kret ver­zeich­ne­te die staat­li­che Wet­ter­be­hör­de (Aemet) zwi­schen Don­ners­tag, 21:00 Uhr und Frei­tag, 7:00 Uhr 3.151 Blitzschläge.

Was­ser­ab­fluss, über­lau­fen­de Abwas­ser­ka­nä­le, Pro­ble­me mit Strom­lei­tun­gen, Erd­rut­sche und Hin­der­nis­se auf Stra­ßen sind die wich­tigs­ten Vor­fäl­le, die ges­tern nach Anga­ben der Not­fall- und Sicher­heits­leit­stel­le 112 fest­ge­stellt wurden.

Niederschlag - Regenfall

Der auf­ge­zeich­ne­te Regen­fall auf der HDme­teo 7‑Tage Kar­te zeigt, daß es im Osten bei Los Sau­ces bis zu 232 l/m² und die Höchst­men­ge in glei­chen Zeit­raum im Wes­ten man­chen Stel­len im Vul­kan­ge­biet nur 43 l/m² betra­gen hat.

Neue Wasserabflüsse müssen für Regenfall geschaffen werden

Das poten­zi­el­le Risi­ko eines ähn­li­chen oder schwer­wie­gen­de­ren Hoch­was­sers auf­grund der Was­ser­men­ge, wie wir das nach dem gro­ßen Wald­brand durch das ver­brann­te Unter­holz 2009 in Fuen­ca­li­en­te erlebt haben, gilt es unter allen Umstän­den zu ver­mei­den. Damals wur­den gro­ße Stra­ßen­stre­cken und Brü­cken ein­fach von den Geröll­mas­sen weg­ge­ris­sen. Die Auf­bau­ar­bei­ten dau­ern bis heu­te noch an.

Die für den Not­fall zustän­di­gen Ver­ant­wort­li­chen des Kata­stro­phen­schut­zes unter der Lei­tung von Miguel Ángel Mor­cuen­de leg­ten die drin­gen­de Bewer­tung auf den Tisch, die von einem gro­ßen Team von Inge­nieu­ren ver­sucht, hydrau­li­sche Arbei­ten fest­zu­le­gen, um den Rück­gang der Regen­was­ser, das sowohl jetzt als auch mit­tel- und lang­fris­tig einen gro­ßen Was­ser­ab­fluss ver­ur­sa­chen könn­te, der das Über­le­ben der Vier­tel an der Küs­te des Tals, La Bom­bil­la, Puer­to Naos und sogar Las Man­chas und Jedey, gefähr­den wür­de, in denen, wie Mor­cuen­de mit­teil­te, jetzt die Arbeit mit schwe­ren Maschi­nen beginnt, um Ton­nen von Asche zu ent­fer­nen und neue Was­ser­ab­flüs­se zu schaffen.

Aschelinie - Regenfall

Das ist unge­fähr die Sperr­li­nie (rot) ab der sich das ablau­fen­de Regen­was­ser staut und sei­ne Bahn (gelb) ändert. Hier sol­len durch die dicken Asche­schich­ten schnell-mög­lichst mecha­nisch Ablauf­rin­nen gegra­ben wer­den, um dem Was­ser eine neue Bahn zu geben, um Asche- und Schlamm­la­wi­nen zu vermeiden.

 

10.40 UhrMit­tei­lung der IGN – Seit der letz­ten Stel­lung­nah­me wur­den im von der vul­ka­ni­schen Reak­ti­vie­rung betrof­fe­nen Gebiet auf der Insel La Pal­ma ins­ge­samt 74 Erd­be­ben loka­li­siert, davon 2 von der Bevöl­ke­rung zu spü­ren. Die Seis­mi­zi­tät setzt sich unter dem zen­tra­len Gebiet von Cumbre Vie­ja in den glei­chen Gebie­ten der Vor­ta­ge fort, 15 die­ser Erd­be­ben befin­den sich in Tie­fen von 10 bis 15 km und der Rest in Tie­fen von mehr als 30 km. Die maxi­ma­le auf­ge­zeich­ne­te Magni­tu­de beträgt 3,5 (mbLg), was dem gest­ri­gen Erd­be­ben um 19:56 UTC mit einer Tie­fe von 36 km ent­spricht. Die Ampli­tu­de des vul­ka­ni­schen Tre­mor­si­gnals setzt sich mit Schwan­kun­gen auf unte­ren mitt­le­ren Niveaus fort.

Das Netz der per­ma­nen­ten GNSS- Sta­tio­nen der Insel zeigt zwi­schen dem 24. und 26. Novem­ber an der Sta­ti­on LP03, die den Erup­ti­ons­zen­tren am nächs­ten liegt, eine Höhe von etwa 6 cm. In den übri­gen Sta­tio­nen hat sich die leich­te Defla­ti­on, die mög­li­cher­wei­se mit der tie­fen Seis­mi­zi­tät zusam­men­hängt, sta­bi­li­siert, mit Aus­nah­me von LP01, die sie wei­ter­hin regis­triert. Im Hin­blick auf dem Bild, um 09:25 Uhr UTC kali­briert, eine Säu­len­hö­he von 1700 m Höhe wird geschätzt, und eine Streu­wol­ke in der süd­west­li­chen Rich­tung. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.127 m gemessen.

10.55 Uhr - Aktu­el­les Video von Invol­can. Die Gas ‑und Asche­wol­ke zieht heu­te nach Süd­wes­ten auf den Atlan­tik. Zwi­schen Mon­ta­ña Todo­que und Mon­ta­ña La Laguna.

11.15 UhrAna­ly­se der Laven aus dem gest­ri­gen neu­en Lava­strom im süd­li­chen Bereich von #Erup­ci­on­La­Pal­ma. Die Ergeb­nis­se wei­sen auf einen hohen Eisen­ge­halt hin. # IGME_CSIC.

11.20 Uhr - Der Flug­ha­fen Mazo ist wei­ter gesperrt. Der­zeit ist der Flug­ha­fen auf Anfra­ge nur auf Not­flü­ge beschränkt.

12.25 UhrWie eine Dampf­ma­schi­ne – Detail­lier­tes Video des Haupt­schachts um 11.00 Uhr kana­ri­scher Zeit. Bil­der wur­den nicht beschleunigt.

12.50 Uhr – Das Cabil­do de La Pal­ma hat berich­tet, dass es heu­te Sams­tag auf­grund der ungüns­ti­gen Luft­qua­li­tät nicht mög­lich sein wird, die Sperr­zo­ne von Süden aus zu Was­ser oder zu Land zu errei­chen. Der Zugang über den Nor­den ist für berech­tig­te Per­so­nen offen.

13.55 Uhr - Die Pevol­ca warnt – Die Sicher­heits­ver­ant­wort­li­chen haben den gan­zen Tag dar­auf bestan­den, dass auf den Stra­ßen, die in die Sperr­zo­ne füh­ren, kei­ne Per­son ver­keh­ren, geschwei­ge denn durch Schluch­ten, Stra­ßen, Bäche oder auf­grund der Nähe von Pis­ten mit insta­bi­lem Aus­se­hen fah­ren. Es haben sich Seen und Stau­be­rei­che von Was­ser gebil­det. Schon ein stär­ke­rer Erd­stoß kann die Schleu­sen öff­nen und den enor­men Was­ser­mas­sen den Weg öffnen.

Die Ver­ant­wort­li­chen des Kata­stro­phen­schut­zes und erfah­re­ne Vul­ka­no­lo­gen warn­ten vor der enor­men Gefahr die­ser Bar­ran­cos und des Abflus­ses und nann­ten als Bei­spiel für das hohe Risi­ko die Tra­gö­die von El Lla­ni­to, das sich am 16. Janu­ar 1957 ereig­ne­te. An die­sem Tag zog das Was­ser in sint­flut­ar­ti­ge Regen­fäl­le die Asche und Pyro­klas­ten, die acht Jah­re lang den Boden der Gemein­de Las Bre­ñas bedeckt hat­ten und den Tod von 26 Ein­woh­nern ver­ur­sach­ten. Die­se enor­me Sterb­lich­keit ist die schwers­te Tra­gö­die, die sich im 20. Jahr­hun­dert auf La Pal­ma ereig­net hatte.

15.30 Uhr – Die ers­te Bin­ter Air­ways ist soeben nach 7 Tagen wie­der gelan­det. Der Flug­ha­fen ist gerei­nigt und die Lava-Asche zieht nach Südwesten.

15.45 Uhr – Der Tei­de de Tene­ri­fe heute:

 

16.10 Uhr – María José Blan­co von der IGN hat dar­auf hin­ge­wie­sen, dass ges­tern, Frei­tag, eine Mes­sung des Schwe­fel­di­oxids in der Wol­ke wegen des Regens nicht durch­ge­führt wer­den konn­te, obwohl es „sehr wahr­schein­lich“ wei­ter­hin hohe Wer­te zwi­schen 1.000 und 29.000 Ton­nen pro Tag auf­weist. Auch die dif­fu­se CO₂-Emis­si­on in den Ber­gen der Cumbre Vie­ja konn­te nicht gemes­sen werden.

18.40 Uhr - Die vom Vul­kan La Pal­ma betrof­fe­ne Auf­fang­sta­ti­on für Tie­re im Euse­bio Bar­re­to IES in Los Llanos de Ari­dane ist von einem Was­ser­scha­den betrof­fen, ver­mischt mit der Asche, die Abflüs­se ver­stopft und das Gehe­ge ver­stopft hat in dem sich das Zelt befin­det, in dem die geret­te­ten Tie­re tier­ärzt­lich betreut wer­den. Das Zelt ist geflu­tet. César Bra­vo, Mit­glied des Vete­ri­när­kol­legs San­ta Cruz de Tene­ri­fe und Koor­di­na­tor der Frei­wil­li­gen Tier­ärz­te, hat die Gene­ral­di­rek­ti­on für Sicher­heit und Not­fäl­le gebe­ten, nach einem neu­en Ort oder einer neu­en Ein­rich­tung zu suchen, in der die Tie­re nicht gefähr­det sind.

  • Fort­set­zung folgt

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Chipirones fritos rebozados

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Die köst­li­che Welt: Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados – Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados sind eine köst­li­che kana­ri­sche Spe­zia­li­tät, die aus frit­tier­ten klei­nen Tin­ten­fi­schen besteht. Die­se deli­ka­te Vor­spei­se wird oft in Tapas-Bars ser­viert und ist bei Lieb­ha­bern der medi­ter­ra­nen Küche […]

6 Kommentare zu "Regenfall hielt sich in Grenzen"

  1. Geschätz­ter Manfred
    Seit 70 Tagen ver­ur­sacht der Vul­kan auf La Pal­ma viel Leid. Exis­ten­zen wur­den und wer­den zer­stört. Auf der ande­ren Sei­te ist die­ser lan­ge andau­ern­de Vul­kan­aus­bruch für Men­schen die wie ich an Erd­wis­sen­schaf­ten inter­es­siert sind sehr lehr­reich und sehr span­nend. Seit 70 Tagen lie­ferst Du den Inter­es­sier­ten als La Pal­ma Fan, als kom­pe­ten­ter Wis­sen­schaf­ter und als betrof­fe­ner Mensch tages­ak­tu­ell inter­es­san­te und fun­dier­te Informationen.
    Für jeden die­ser 70 Tage dan­ke ich Dir Tau­send Mal. »> 70’000 Dankeschön.

  2. Manfred Betzwieser | 27. November 2021 um 18:32 | Antworten

    Chris­ta woll­te ger­ne wissen:

    Man weiß, dass durch Vul­kan­aus­brü­che die in die Atmo­sphä­re gepump­ten Schwe­fel­ga­se küh­len­de Wol­ken ent­ste­hen lassen.
    Ist das die Erklä­rung für den hef­ti­gen Regen derzeit? 

    Nein, das hat mit dem Schwe­fel­di­oxid nichts zu tun. Der Regen und die Gewit­ter kamen mit einem Nord­at­lan­ti­schen Tief­aus­läu­fer, wie er in den Win­ter­mo­na­ten auf La Pal­ma häu­fig ist und noch mehr­mals kom­men wird.

    Bit­te Fra­gen hier ein­stel­len und mir kei­ne Mails schi­cken. Es sind auch Fra­gen, die vie­le Leser inter­es­sie­ren – danke.

  3. Die Ergeb­nis­se wei­sen auf einen hohen Eisen­ge­halt hin.

    Wie hoch ist er denn? Kommt dem­nächst ein neu­er Indus­trie­zweig zwecks Eisen­ab­bau/-gewin­nung nach La Palma?

    Im Ori­gi­nal heißt es:

    Los resul­ta­dos indi­can un ele­va­do con­teni­do en hierro.

    Das soll­te wohl eher mit „ange­ho­be­nen Eisen­ge­halt“ oder „erhöh­ten Eisen­ge­halt“ über­setzt werden.

    • Na ja, wenn ich mir den Absatz „Die für den Not­fall…“ anse­he, ein end­lo­ser offen­bar aus der spa­ni­schen Pres­se­mit­tei­lung über­nom­me­ner Schlan­gen­satz (den man sonst uns Deut­schen unter­stellt) mit krea­ti­ver Gram­ma­tik, den ich auch beim drit­ten Lesen nicht ganz dechif­frie­ren konn­te, ist klar, dass hier auch eine auto­ma­ti­sche Über­set­zung mit nicht immer genau den pas­sen­den sprach­li­chen Ent­spre­chun­gen vor­liegt, die man Man­fred auch nicht ankrei­den soll­te, der bes­se­res zu tun hat als Sät­ze glatt­zu­bü­geln, näm­lich zeit­nah auf Deutsch zu infor­mie­ren, wofür wir ihm alle sehr dank­bar sind (und das war jetzt auch nur ein Satz).

      • Ich woll­te Man­fred hier nichts ankreiden.

        Im Übri­gen war die Fra­ge nach dem Eisen­ge­halt durch­aus ernst gemeint. Wenn man einen Magnet durch den schwar­zen Lava-Sand am Strand zieht, bleibt ja doch eini­ges hän­gen. Wie es sich bei der nun reich­lich vor­han­de­nen Asche ver­hält, weiß ich nicht.

        • Woll­te ich damit auch nicht unter­stel­len. Und, ja, in Laven gibt es übli­cher­wei­se einen hohen Metall­ge­halt (aber nicht abbau­wür­dig), erklärt mit den Spu­ren­ele­meen auch die dün­gen­de Wir­kung von Lava­mehl. Bei 800‑1000 Grad schmilz rei­nes Eisen aller­dings nicht

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