Vulkan Eruptionsende vor einem Monat

Vulkan - EruptionsendeEruptionsende

Mit dem Eruptionsende kommt die Ernüchterung -

Genau vor einem Monat wur­de das Erup­ti­ons­en­de des Vul­kan Cabe­za von der Pevol­ca erklärt. Ein sel­te­nes Natur­spek­ta­kel mit viel Ver­wüs­tung hat­te sein Ende gefunden.

„Was ich heu­te sagen möch­te: Der Aus­bruch ist been­det und vor­bei.“ So der Regie­rungs­spre­cher der Kana­ri­schen Inseln, Julio Pérez, am Sams­tag (Weih­nachts­fei­er­tag), dem 25. Dezem­ber 2021. Der Vul­kan hat offi­zi­ell 85 Tage und 8 Stun­den gedau­ert, vom 19. Sep­tem­ber um 15:10 Uhr bis zum 13. Dezem­ber um 22 Uhr. Jetzt ist die Erup­ti­on end­gül­tig beendet.

Tat­säch­lich hat­te der Vul­kan Cabe­za bereits am 13. Dezem­ber 2021 sei­ne Akti­vi­tät ein­ge­stellt. Nie­mand wuss­te aber zu die­sem Zeit­punkt, ob es nur Ver­schnauf­pau­se oder das Erup­ti­ons­en­de war. Seit­dem schweigt der Vul­kan und es gibt nur noch gele­gent­lich Span­nungs- und Senkbeben.

Die Aufarbeitung und das Nachdenken beginnt

Anspan­nung, Angst und für vie­le Men­schen, die Eva­ku­ie­rung und Flucht hat­ten ein Ende gefun­den. Rund 2000 Bewoh­ner haben ihre Grund­stü­cke und Häu­ser mit allem Hab und Gut ver­lo­ren und machen sich jetzt Gedan­ken, wie ihr Leben wei­ter gehen soll. Auch die land­wirt­schaft­li­chen Ein­nah­me­quel­len sind unter meter­di­cken Lava­strö­men für immer verloren.

Es wird wei­ter gehen. Den Kopf ein­fach hän­gen­zu­las­sen ist nicht die Art und Wei­se eines Pal­me­ro. Ein eige­nes Dach über dem Kopf für die Fami­lie muss her. Ewig als Emi­grant bei Ver­wand­ten oder Freun­den oder im Hotel zu leben, ist kei­ne Dauerlösung.

Auch die unter­bro­che­nen Stra­ßen, Lei­tungs­was­ser oder Strom-Ver­bin­dun­gen müs­sen schnells­tens wie­der her­ge­stellt wer­den. An der Repa­ra­tur der Infra­struk­tur arbei­ten die Kom­mu­nen und Behör­den mit allem Nach­druck. Ers­te klei­ne Erfol­ge, wie in La Lagu­na, Puer­to Naos oder Taza­cor­te wur­den schon erreicht.

Auch ein Weg oder bes­ser eine Pis­te von Taza­cor­te zum Orts­teil San Isidro wur­de inzwi­schen frei gebaggert.

San Isidro - Eruptionsende

Es braucht sei­ne Zeit, bis alle Eva­ku­ier­ten, die ihr Haus ver­lo­ren, wie­der ein Zuhau­se auf­ge­baut haben und ordent­li­che Stra­ßen auf der West­sei­te Rich­tung Süden her­ge­stellt sind. Vie­le Trä­nen, Ner­ven und Mühen und noch mehr Geld wird der Wie­der­auf­bau kos­ten. Vie­le von den Lava­strö­men durch­zo­ge­ne Gebie­te wer­den auch nie wie­der bewohn­bar sein. Die Land­schaft hat sich über vie­le Qua­drat­ki­lo­me­ter für immer verändert.

15.00 Uhr - Was soll mit der gan­zen Vul­kan­asche gesche­hen? Nun, am mach­bars­ten, den Sand der Strän­de, die ihn ver­lo­ren haben, wie Puer­to de Taza­cor­te oder San­ta Cruz de La Pal­ma, wie­der auf­zu­fül­len. Von ande­ren Inseln sind sogar Anfra­gen auf der Isla Boni­ta ein­ge­gan­gen, Asche für die­sen Zweck in ande­re Tei­len des Archi­pels zu „spen­den“. Vor ein paar Wochen, von Icod de Los Vinos auf Teneriffa.

Und was lese ich da: Eine wei­te­re Ver­wen­dung, die in Betracht gezo­gen wird, ist die des Bau­ens. Die Asche des Pal­me­ro-Vul­kans zeich­net sich durch ihre Feu­er­be­stän­dig­keit, ihren hohen Auf­trieb, ihre Lang­le­big­keit aus und ist ein mög­li­cher ther­mi­scher und akus­ti­scher Iso­la­tor. Dar­über hin­aus ent­hält es Alu­mi­ni­um, Kal­zi­um und che­mi­sche Ele­men­te, die mit sei­ner Ver­wen­dung als natür­li­ches Puz­zo­lan zusam­men­fal­len. Eigen­schaf­ten, die es ide­al im Bau­we­sen machen, sowohl für Zement als auch zur Her­stel­lung von Beton, Blö­cken und Pfei­lern oder Bal­ken. Dann soll­ten die erst ein­mal fach­män­ni­schen Rat einholen.

Dass dies zur­zeit unmög­lich ist, hat­ten wir bereits vor Mona­ten aus­rei­chend kom­men­tiert. Erst nach einer lan­gen Ver­wit­te­rungs­zeit, ist die­ser Sand bau­fä­hig. Wenn ein Leser Lust hat die ent­spre­chen­de Kom­men­ta­re zu suchen – Dan­ke.

17.00 UhrAbsto­ßend, aber wahr – Die Prä­si­den­tin des Ver­bands der Sozi­al­ar­bei­ter und Lei­te­rin des Sozi­al­teams des Büros für die Opfer des Vul­kans, Can­del­aria Del­ga­do, ver­si­cher­te in Cade­na Ser, dass sie min­des­tens 10 % Betrug bei der Suche nach einem Heim als Opfer auf­ge­deckt habe .

Sie sind Men­schen, die lügen und behaup­ten, dort zu woh­nen, wo sie eigent­lich nicht leben.

„Lei­der gibt es eini­ge Per­so­nen, die bei der Regis­trie­rung sowohl im Betrof­fe­nen­re­gis­ter als auch in den Regis­tern, die in den Rat­häu­sern aus­la­gen, Daten gefälscht haben“, erklär­te Delgado.

Die­se angeb­lich vom Vul­kan Betrof­fe­nen ver­si­chern, dass sie gewöhn­lich an einem Ort leb­ten, an dem sie nicht wirk­lich wohn­ten, mit dem Ziel, Sozi­al­woh­nun­gen oder irgend­ei­ne Art von Hil­fe zu erhalten.

Mittwoch, der 26. Januar 2022

9.00 Uhr - Ein INVOL­CAN-Team führ­te am Diens­tag einen wis­sen­schaft­li­chen Heli­ko­pter­flug mit einem Guar­dia Civil Hub­schrau­ber durch, um die Ent­gasung zu mes­sen und Ther­mo­gra­fie durchzuführen.

9.05 Uhr – In der ver­gan­ge­nen Nacht nur leich­te Erd­be­ben unter Fuen­ca­li­en­te und Taza­cor­te aus 11 und 7 km Tie­fe. Dafür star­ke Regen­fäl­le im Nor­den und der Ost­sei­te von La Pal­ma und die ers­ten Schnee­fäl­le auf dem Roque de Los Muchachos.

11.00 Uhr - Mit­tei­lung des Cabil­do de La Pal­ma – Auf­grund des Vor­han­den­seins von Eis­plat­ten auf der Stra­ße sper­ren wir die Stra­ße LP‑4 in ihren Zugän­gen im Osten, von Pico de la Nie­ve bis Roque de los Mucha­chos, und ihrer Zufahrt im Wes­ten von Hoya Gran­de, in Garafía, zum Roque de los Muchachos.

15.50 Uhr - Madrid bewil­ligt 20,8 Mil­lio­nen Euro für Wohn­hil­fe auf La Pal­ma – Der Kon­gress bestä­tigt das Dekret, das die Zah­lung von Sub­ven­tio­nen für durch den Aus­bruch zer­stör­te Gebäu­de beschleu­nigt und bis zu 60.480 Euro pro Betrof­fe­nem verdoppelt.

Donnerstag, der 27. Januar 2022

8.30 Uhr – So sieht „La Cali­ma“ aus dem All auf einer NASA Auf­nah­me aus. Mit­te Janu­ar bedeck­te Staub aus Nord­west­afri­ka die Kana­ri­schen Inseln und eine neue Wel­le soll bis zum Wochen­en­de folgen.

Sandstaub

9.00 UhrDie Pevol­ca schlägt vor, die Ampel für das Vul­kan­ri­si­ko von Rot auf Gelb zu ändern, und das Cabil­do lei­tet den Not­fall wei­ter. Dies soll ab kom­men­den Mon­tag geschehen.

Der Zugang zu Puer­to Naos und La Bom­bil­la bleibt auf­grund hoher Gas­emis­sio­nen und Zugangs­ver­bo­ten zur Faja­na-Umge­bung geschlos­sen. Im Umfeld der Lava­del­tas wird eine Sicher­heits­zo­ne für die See­schiff­fahrt emp­foh­len, da es noch nicht kar­tier­te Tie­fen­än­de­run­gen gibt.

9.15 Uhr – Das Cabil­do von La Pal­ma beginnt die­sen Don­ners­tag, den 27. Janu­ar, mit den Arbei­ten zur Wie­der­her­stel­lung des La Maja­da-Wegs in Los Llanos de Ari­dane, der den Zugang zu mehr als drei­ßig Häu­sern ermög­li­chen wird, die durch die Akti­on des Lava­stroms ohne Kon­takt zur Außen­welt zurück­ge­las­sen wur­den. Es sind unge­fähr 150 Meter, wo die Lava­strö­me eine Höhe zwi­schen drei und vier Metern haben.

9.20 UhrEnde­sa (Strom­lie­fe­rant) rech­net mit einer Inves­ti­ti­on von 10 Mil­lio­nen Euro für den Ersatz des Elek­tro­rings auf der Insel La Pal­ma und den Bau neu­er Schlüs­sel­ge­bäu­de im Energiebetrieb.

Der Vul­kan zer­stör­te 136,5 Kilo­me­ter Strom­lei­tun­gen, 1.668 Mit­tel- und Nie­der­span­nungs­stüt­zen, 25 Ver­tei­ler­zen­tren und ein Ver­tei­ler­zen­trum. Eben­so ver­lor La Pal­ma mit dem Aus­bruch den dop­pel­ten elek­tri­schen Ring, der den Nor­den mit dem Süden verband.

9.30 Uhr - Es muss dar­an erin­nert wer­den, dass das vom Vul­kan in sei­ner Erup­ti­ons­pha­se aus­ge­sto­ße­ne Mate­ri­al­vo­lu­men mit mehr als 215 Mil­lio­nen Kubik­me­tern Lava und geschätz­ten wei­te­ren 50 Mil­lio­nen Kubik­me­tern Tetra (Lapil­li und Asche) noch ein fort­lau­fen­der Pro­zess ist, der immer noch durch Gase das Vor­han­den­sein von Mag­ma unter der Ober­flä­che wider­spie­gelt, ohne dass genü­gend Kraft vor­han­den ist, um her­aus­zu­kom­men, aber der das engs­te Inne­re des Kegels bei Tem­pe­ra­tu­ren um 800 ° C hält (Invol­can).

11.30 Uhr - In den ver­gan­ge­nen 3 Tagen gab es nur leich­te Erd­be­ben bis ML2.0 aus unter­schied­li­chen Tie­fen zwi­schen 6 und 24 Kilo­me­ter Tie­fe. Völ­lig ver­schwun­den sind die Beben noch nicht. Hier die IGN Gra­fik zu den letz­ten 3 Tagen.

 

12.15 Uhr - Der Küs­ten­be­reich Puer­to Naos und La Bom­bil­la bleibt wei­ter wegen hoher Gas­kon­zen­tra­ti­on gesperrt.

14.00 Uhr - Nicht nur Vul­kan­asche, son­dern auch Schnee muss in Höhen­la­gen geräumt wer­den. Die Stra­ßen­ver­wal­tung arbei­tet an der Schnee­räu­mung auf der Stra­ße zum Roque de Los Muchachos.

16.20 Uhr - Die NGO Geo­lo­gists of the World hat die Initia­ti­ve „Geo­so­li­da­ri­tät mit La Pal­ma“ ins Leben geru­fen, die dar­auf abzielt, den Opfern des Vul­kans Cumbre Vie­ja zu hel­fen, und die vom Kana­ri­schen Gemein­de­ver­band (FECAM) und dem Unter­neh­mer­ver­band von La Pal­ma unter­stützt wird ( FEDEPALMA). Das Pro­jekt besteht aus der Klas­si­fi­zie­rung und Ver­tei­lung von Asche- und Lapil­li-Pro­ben vom Aus­bruch des Vul­kans Cumbre Vie­ja, um Spen­den für die­je­ni­gen zu sam­meln, die sie am drin­gends­ten benötigen.

Die Pro­ben des pyro­klas­ti­schen Mate­ri­als wer­den an Per­so­nen und Insti­tu­tio­nen gesen­det, die über die Web­site https://geosolidarioslapalma.com eine finan­zi­el­le Spen­de in Höhe von 35 Euro oder mehr leis­ten. Die Roy­al Mint hat an Geo­lo­gists of the World 5.000 Zer­ti­fi­ka­te gelie­fert, die die Her­kunft der Mate­ria­li­en garan­tie­ren, die an die Spen­der gesen­det werden.

18.15 UhrCoro­na berei­tet zuneh­mend auf den Kana­ren Pro­ble­me: In Bezug auf die Pfle­ge­indi­ka­to­ren stieg die täg­li­che durch­schnitt­li­che Anzahl beleg­ter kon­ven­tio­nel­ler Kran­ken­haus­bet­ten im Ver­gleich zur Vor­wo­che um 17,3 % und ist hoch gefähr­det. Der Pro­zent­satz der Beset­zung auf Tene­rif­fa, Gran Cana­ria und Lan­za­ro­te ist auf einem sehr hohen Risi­ko­ni­veau; auf Fuer­te­ven­tura und La Pal­ma mit hohem Risi­ko; und auf La Gome­ra und El Hier­ro bei mitt­le­rem Risi­ko. Die Zahl der beleg­ten Inten­siv­bet­ten setzt den Auf­wärts­trend fort und stieg im Ver­gleich zur vor­he­ri­gen Aus­wer­tung um 8,6 Prozent.

Freitag, der 28. Januar 2022

8.45 Uhr - Ein klei­ner Staub­teu­fel hat sich ges­tern auf einer der Flan­ken der vul­ka­ni­schen Kra­ter­wän­de des Cabe­za gebildet.

12.00 Uhr - Das Rat­haus von San­ta Cruz de La Pal­ma teilt mit, dass sich das Pro­jekt für die Instal­la­ti­on des abnehm­ba­ren öffent­li­chen Park­plat­zes, der sich im Hafen von San­ta Cruz de La Pal­ma befin­den wird, in der letz­ten Ver­trags­pha­se befin­det, des­sen Aus­füh­rung auch die Fei­er ermög­li­chen wird Ver­an­stal­tun­gen und Akti­vi­tä­ten mit gro­ßer Kapa­zi­tät auf der obe­ren Ebe­ne die­ser Einrichtung.

Also eine Art mobi­les Park­haus mit 2 Eta­gen mit 560 Park­plät­zen. Das Pro­jekt zur Aus­füh­rung die­ser Infra­struk­tur befin­det sich in der letz­ten Ver­trags­pha­se und hat eine garan­tier­te Finan­zie­rung von mehr als 3.500.000 Euro.

13.00 Uhr – Nach­dem jetzt in den Kom­men­ta­ren unter „Geo­po­ly­me­re“ als Beton­er­satz auch der Akti­va­tor „Was­ser­glas“ auf­ge­taucht ist, habe ich bei Wiki mal nach­ge­schaut was die­ser Stoff ist.

„Als Was­ser­glas wer­den aus einer Schmel­ze erstarr­te glas­ar­ti­ge, also amor­phe, was­ser­lös­li­che Natrium‑, Kali­um– und Lithi­um­si­li­ca­te oder ihre wäss­ri­gen Lösun­gen bezeich­net. Je nach­dem, ob über­wie­gend Natrium‑, Kali­um- oder Lithi­um­si­li­ca­te ent­hal­ten sind, spricht man von Natron­was­ser­glas, Kali­was­ser­glas oder Lithi­um­was­ser­glas. Die Trock­nung einer wäss­ri­gen Lösung von Was­ser­glas beginnt mit der Ver­duns­tung von Was­ser und wird gefolgt von der Aus­bil­dung was­ser­un­lös­li­cher Kie­sel­säu­re (Ver­kie­se­lung). Die Ver­kie­se­lung von Was­ser­glas ist irrever­si­bel, das heißt durch Zuga­be von Was­ser zur Kie­sel­säu­re ent­steht nicht wie­der Wasserglas.“

Mir war Was­ser­glas aus mei­ner Jugend­zeit als Mit­tel zum Eier kon­ser­vie­ren oder im Modell-Rake­ten­bau um Tei­le schwer­ent­flamm­bar zu machen, bekannt. Das wur­de damals in gel­ben Dosen im Lebens­mit­tel­han­del ange­bo­ten. Viel­leicht kann dazu ein Leser etwas sagen?

14.50 Uhr - Hip­er­Di­no-Super­markt sam­mel­te fast 150.000 Euro und spen­de­te mehr als 9.000 kg Lebens­mit­tel für La Palma.

Samstag, der 29. Januar 2022

8.50 Uhr – Die­ses The­ma lass ich wegen der Kom­men­ta­re um das Geo­po­ly­me­re noch offen, um viel­leicht noch etwas mehr zu die­sem Bau­stoff zu erfah­ren. Es gibt selbst bei den „Koch­re­zep­ten“ zu Was­ser­glas Kom­men­ta­re und Ideen.

9.00 UhrDie durch Erup­ti­on ver­ur­sach­ten Strei­fen im Oze­an geben wei­ter­hin an der Küs­te klei­ne Fum­a­ro­le ab. Die Tem­pe­ra­tur bleibt hoch.

12.00 UhrSode­pal zahlt für den Erwerb des Lkw-Füh­rer­scheins und die Schu­lung zum Fah­ren von Bag­gern, um die Insel wie­der auf­zu­bau­en. Die öffent­li­che Gesell­schaft des Cabil­do de La Pal­ma finan­ziert die Erlan­gung der C‑Karte und die Aus­bil­dung zum Füh­ren schwe­rer Maschinen.

14.45 UhrNatio­nal Geo­gra­phic bringt den Vul­kan🌋 von La Pal­ma nach Deutschland.

 

  • Fort­set­zung folgt

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Bollas de Almendras

Bollas de Almendras

Köst­li­che Tra­di­ti­on: Bol­las de Almen­dras aus La Pal­ma – Bol­las de Almen­dras y Pasas sind eine köst­li­che Spe­zia­li­tät von der kana­ri­schen Insel La Pal­ma, die Lieb­ha­ber von süßen Lecke­rei­en begeis­tert. Die­se klei­nen Man­del­ku­geln sind ein tra­di­tio­nel­les Gebäck, das […]

34 Kommentare zu "Vulkan Eruptionsende vor einem Monat"

  1. Hal­lo Manfred,
    zuerst vie­len Dank ‚Du warst seit Sep­tem­ber mein täg­li­cher Beglei­ter. Dei­ne Bei­trä­ge sind pro­fes­sio­nell recher­chiert nicht pole­misch ein­fach super.
    Unser vier­mo­na­ti­ges Exil ist seit 10 Tagen zu Ende.Ein lie­ber Freund hat­te uns sein Häus­chen am Meer zur Ver­fü­gung gestellt und auf sein Über­win­tern hier verzichtet.
    Wir woh­nen jetzt wie­der in unse­rem Haus in Las Man­chas de Abajo.Nach einer tage­lan­gen Putz­or­gie ist das Schla­fen im eige­nen Bett ein­fach herrlich.Stadtwasser haben wir nicht aber ‚lach nicht, ein 250 Liter Fass mit einem Gar­ten­schlauch an unser
    Was­ser­sys­tem ange­schlos­sen und es fliesst, in der Küche in der Dusche ‚ja sogar in die Wasch­ma­schi­ne. Freund­li­che Bom­beros, fül­len das Fass regel­mäs­sig auf.
    Doch jetzt zu mei­nen Fra­gen: In Dei­nen Leser­zu­schrif­ten wird viel über die Asche­zu­sam­men­set­zung usw dis­ku­tiert. Beim vor­sich­ti­gen Ver­such das Glas mei­nes gros­sen Win­ten­gar­tens zu rei­ni­gen stell­te ich fest dass die Schei­ben aus­sen ange­raut sind, also blind. Wohl hat die Schwe­fel­säu­re und der schar­fe Sand sie leicht ange­fres­sen Gibt es sowas wie Perl­glanz womit ich die Schei­ben­ober­flä­che neu ver­sie­geln kann?
    Es hat hier jetzt immer wie­der aus der Dampf­wol­ke über dem Vul­kan gereg­net, sau­rer Regen der ist nicht gesund. Über den Regen wäre ich ja eigend­lich froh, denn er hat Bäu­me und Pflan­zen im Gar­ten von der Asche befreit. Vor allem die ein­hei­mi­schen Gewäch­se stos­sen durch die dicke Sand­schicht ans Licht. Ich hat­te immer Gemü­se, Kräu­ter usw ange­baut. Muss ich mit Gift­stof­fen z.B. in den Süss­kar­tof­feln rech­nen. Denn die spries­sen schon wie­der. Kann ich über­haupt was Ess­ba­res anbau­en, und Pfir­si­che und Fei­gen ern­ten ‚die jetzt schon klei­ne Frucht­an­sät­ze haben?
    Ich hof­fe in Dei­nem Forum beschäf­ti­gen sich auch Ande­re die in der Vul­kan­wüs­te im Wes­ten leben ‚mit die­sen Problemen.

    • Manfred Betzwieser | 30. Januar 2022 um 10:35 | Antworten

      Hal­lo Margit,

      freut mich, dass der Rück­zug von Mazo nach Las Man­chas erfolg­reich ver­lau­fen ist.
      Die Vul­kan­asche ist nicht gif­tig. Wenn die Früch­te oder Boni­a­tos rich­tig gewa­schen wer­den, ist der Ver­zehr beden­ken­los machbar.
      Mit Glas und scharf­kan­ti­ger Vul­kan­asche ken­ne ich mich nicht aus. Viel­leicht haben wir unter den Lesern einen Glas­fach­mann oder Glas­rei­ni­ger der dazu etwas sagen kann.

    • Hal­lo Mar­git, auch von mir herz­li­chen Glück­wunsch zur Heim­kehr und viel Erfolg bei der Rekul­ti­vie­rung! Hin­sicht­lich des „Grün­zeugs“ kann ich mich Man­fred anschlie­ßen: Was aus dem Vul­kan kommt sind eigent­lich alles anor­ga­ni­sche Mine­ra­li­en, da ist nichts wirk­lich gif­ti­ges dabei- rich­tig fies sind eigent­lich nur orga­ni­sche Ver­bin­dun­gen. Es kann sein, dass die Früch­te viel­leicht etwas „nach Vul­kan“ schme­cken, dass sind dann Schwe­fel­ver­bin­dun­gen, aber die sind unge­fähr­lich: Wein und Tro­cken­früch­te z.B. wer­den auch zur Halt­bar­ma­chung geschwe­felt- und das seit Jahrhunderten. 

      Um die Schei­ben wie­der klar zu bekom­men, gibt es zwei Wege: Ent­we­der die Mikro­krat­zer weg­po­lie­ren oder sie auf­fül­len. Zum Polie­ren nimmt der Pro­fi Cer­oxid und Was­ser, ich wür­de Dir aber emp­feh­len es zunächst ein­mal mit einem Polier­set für Auto­schei­ben (nicht für Lack, da sind die Schleif­kör­per zu weich!) zu ver­su­chen. Das gibt es im loka­len Auto­han­del oder bei Ama­zon. Für einen ers­ten Ver­such geht aber auch eine abra­si­ve Zahn­pas­ta. Es ist aber lei­der, gera­de bei gro­ßen Flä­chen, eine wirk­lich „auf­rei­ben­de“ Tätig­keit und ich wür­de es- wie alle ande­ren Tips auch- zunächst ein­mal an einer unauf­fäl­li­gen klei­nen Stel­le versuchen. 

      Zum Auf­fül­len der Krat­zer kann man die Schei­ben mit einem hoch bre­chen­den Öl (z.B. Nel­ken­öl) oder Wachs (z.B. Cabau­na­wachss, gibt es auch im Auto­han­del) dünn ein­rei­ben- das geht schnell, muss aber immer mal wie­der sau­ber­ge­macht und wie­der­holt wer­den. Man kann es auch mit Was­ser­glas (in die­sem Fal­le mit Kali(um)wasserglas) ver­su­chen- der Erfolg und die Halt­bar­keit hängt dabei lei­der von vie­len Fak­to­ren ab, daher auch hier erst mal an einer unauf­fäl­li­gen Stel­le aus­pro­bie­ren. Wich­tig ist: Dünn auf­tra­gen, ganz schlie­ren­frei wird man das aber nicht bekommen.
      Glas polie­ren und dün­ne Schich­ten auf (opti­sches) Glas auf­zie­hen habe ich immer mal wie­der in mei­nem Berufs­le­ben machen müs­sen, daher ken­ne ich mich hier ein biss­chen aus. Eine Mög­lich­keit, die ich noch nicht selbst aus­pro­biert habe wäre noch zu ver­su­chen, eine Kle­be­fo­lie auf das Glas auf­zu­zie­hen. Es gibt Fens­ter­fo­li­en die nur mit Was­ser haf­ten, das kann man pro­bie­ren, aber ich wäre da skep­tisch- die Brech­zahl von Was­ser (n=1,33) ist gegen­über der Brech­zahl von Fens­ter­glas (n=1,52) zu gering, um wirk­lich einen ech­ten Effekt zu brin­gen. Dafür kann man die Folie pro­blem- und rück­stands­los wie­der abzie­hen. Foli­en mit Kle­ber haben ver­mut­lich einen bes­se­ren Effekt, da die Kle­ber meist Brech­zah­len dicht bei n=1,5 haben- dafür ist das fal­ten-und bla­sen­freie Auf­zie­hen nicht ohne. Hier soll­te man vor­her mal mit Rakel und Gum­mi­rol­le aus­gie­big pro­bie­ren. Wenn der ers­te Ver­such nicht sitzt, sieht es schlecht aus.
      Ich drü­cke die Dau­men, ein­fach wird das alles nicht- trotz­dem, viel Glück!

      • Dan­ke Hart­mut für Dei­ne Tipps. Ich veru­che mal das Cabau­na­wachs auf der Insel zu bekommen.Bei 40 qm Glas­flä­chen scheint mir das am Ein­fachs­ten. Was­ser­glas wäre doch das zum Eier­ein­le­gen oder? Wo gibt es das ?
        Folie hal­te ich nicht für umsetz­bar. Weg­schlei­fen geht bei den Flä­chen gar nicht.

        • Hal­lo Mar­git, Was­ser­glas bekommst Du im Bau­markt oder in der Apo­the­ke. Aber bit­te für die Glas­be­schich­tung unbe­dingt Kali­was­ser­glas, nicht Natron­was­ser­glas (das ist das zum Eier ein­le­gen) benut­zen! Kali­was­ser­glas ist feuch­te­be­stän­dig, Natron­was­ser­glas lei­der nicht. Rei­nes Cabau­na­wachs zu kau­fen wür­de ich Dir nicht emp­feh­len, es ist im Natur­zu­stand brö­cke­lig und müss­te erst auf­ge­schmol­zen oder heiß in Test­ben­zin oder Toluol gelöst und pas­tos gemacht wer­den. Ver­such‘ es bes­ser mit „Col­li­ni­te Auto­wachs No. 476S Car­nau­ba“, das hat eine ange­neh­me Kon­sis­tenz, ist gut zu ver­ar­bei­ten und rela­tiv preis­wert (kos­tet so um 90€/kg, gibt es meist in 250g-Dosen)- ich habe es auch oft verwendet. 

          • Dan­ke Hart­mut ‚bei mei­ner nächs­ten Fahrt in die Zivi­li­sa­ti­on“ wer­de ich ver­su­chen das Autowchs zu bekommen.Amazon bzw die Post dau­ert hier Wochen. Viel­leicht fin­de ich jemand der es mir aus Deutsch­land mit­brin­gen kann

    • Hal­lo Margit,
      Das Pro­blem mit dem ange­rau­ten Glas dei­nes Win­ter­gar­tens ist ja ein sehr spe­zi­el­les. Es wer­den zwar Mit­tel zur Glas­ver­sie­ge­lung ange­bo­ten, (Nano­ver­sie­ge­lung) die­se dient jedoch dazu Regen­was­ser abper­len zu lassen.
      Mög­li­cher­wei­se sprichst Du ein­mal die­se Men­schen hier an und schil­derst dort das Pro­blem. Viel­leicht ken­nen die eine Lösung.

      https://www.facebook.com/cleanglas/reviews/?ref=page_internal

      Vie­le Grü­ße aus NRW und viel Erfolg.

  2. Es gab mal die Fra­ge nach Ver­gleichs­bil­dern vor dem Aus­bruch. Hier ein Video mit Droh­nen­auf­nah­men von 2020. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ver­mut­lich fliegt die Droh­ne in der ers­ten Minu­te und dann wie­der ab Minu­te 17:26 nahe beim Aus­bruchs­ge­biet. Viel­leicht ist der Berg links am Video­en­de der Mon­ta­na Rajada?

  3. stefan körner | 29. Januar 2022 um 14:14 | Antworten

    „Heu­te began­nen die Arbei­ten zur Wie­der­her­stel­lung der Stra­ße nach La Maja­da, süd­lich der Lava­strö­me des Vul­kans. Dies ist die drit­te Maß­nah­me, die auf den von der Lava betrof­fe­nen Stra­ßen durch­ge­führt wird, um die Ver­kehrs­ver­bin­dun­gen schritt­wei­se wie­der­her­zu­stel­len. Die­se Stra­ße wird die ers­te sein, die vom Süden der Lava­strö­me aus eröff­net wird. Es han­delt sich um Arbei­ten, die zum Not­fall erklärt und von der PEVOLCA geneh­migt wur­den. Damit kann ein pro­vi­so­ri­scher Weg von etwa 150 Metern Län­ge über die Lava­strö­me ange­legt wer­den, die an die­ser Stel­le zwi­schen drei und vier Metern hoch sind“ (Arti­kel mit Video). (Anmer­kung: Ers­tes Teil­stück der LP-213 von Süden her, über einen der jüngs­ten Lava­flüs­se!). Außer­dem Arbei­ten an der Wie­der­her­stel­lung des Fried­hofs.

  4. Zum The­ma „Was­ser­glas“:
    Was­ser­glas ist genau das, was der Name aus­drückt: Wasser+Glas 🙂
    „Nor­ma­les“ Glas wird aus Sand+Soda (+eini­ge Zuschlag­stof­fe) bei 900- 1400°C zusam­men­ge­schmol­zen- che­misch gese­hen also aus Sili­zi­um­di­oxid (=Quarz=Sand) und Alka­li­sal­zen (meist Natron- Kali­um- und Lithi­um­kar­bo­na­ten). Das Ver­hält­nis von Quarz zu Alkali(salzen) bestimmt wesent­lich die Eigen­schaf­ten von Glas. So sind eini­ge Glä­ser sehr resis­tent gegen Was­ser und basi­sche Lösun­gen, ande­re wer­den von hei­ßem Was­ser und Lau­gen stark ange­grif­fen- jeder, der schon ein­mal Weich­glas (z.B. Blei­glas oder ande­re Zier­glä­ser) im Geschirr­spü­ler hat­te wird sich über die mat­te Ober­flä­che, die durch die Rei­ni­gungs­lau­ge ent­steht, geär­gert haben. Das nennt man übri­gens „Alka­li­fraß“.
    Zur Her­stel­lung von „Was­ser­glas“ wird nun ein Glas geschmol­zen, das spe­zi­ell dar­auf ange­legt ist, von Was­ser ange­grif­fen zu wer­den. In hei­ßer Alka­li­lau­ge (so bei 150°C und unter Druck) löst sich die­ses Glas voll­stän­dig auf- wir haben das flüs­si­ge Wasserglas.
    Am wei­tes­ten ver­brei­tet ist Natron­was­ser­glas, das es frü­her als Kon­ser­vie­rungs­mit­tel im Lebens­mit­telĺa­den und heu­te im Bau­markt und in der Apo­the­ke (neben Kali­um-und Lithi­um­was­ser­glas, die sich aber nicht zur Lebens­mit­tel­kon­ser­vie­rung eig­nen) gibt.
    Ent­zieht man nun dem Was­ser­glas wie­der das Was­ser (egal ob durch Ver­duns­tung oder durch che­mi­sche Reak­tio­nen) bleibt wie­der ein, aller­dings nor­ma­ler­wei­se bröck­li­ges und trü­bes, hoch alka­li­hal­ti­ges Glas zurück. Wäh­rend die­ser Was­ser­ab­spal­tung kön­nen die Bestand­tei­le des Was­ser­gla­ses Bin­dun­gen zu Ober­flä­chen­ato­men auf­bau­en, die geeig­net sind, Mikro­par­ti­kel mit­ein­an­der zu ver­bin­den- daher die Eig­nung von Was­ser­glas als Bindemittel.
    Obwohl Was­ser­glas vie­le gute Eigen­schaf­ten hat, ist es in sei­ner Her­stel­lung, wie man sich den­ken kann, nicht ganz bil­lig- daher preis­mä­ßig kei­ne Kon­kur­renz zu tra­di­tio­nel­len Mas­sen­bau- und ‑bin­de­mit­teln. Was­ser­glas­ge­bun­de­ne Werk­stei­ne aus Vul­kan­asche wer­den also gegen­über Werk­stei­nen aus Beton wohl kaum kon­kur­renz­fä­hig sein. 

    So, ich hof­fe eini­ger­ma­ßen ver­ständ­lich gewe­sen zu sein und bit­te die mit­le­sen­den Fach­che­mi­ker, zu mei­ner Stei­ni­gung freund­li­cher­wei­se nur Aero­ge­le zu benutzen :-).
    Ich weiß, es sind eini­ge sehr gro­be Ver­ein­fa­chun­gen dabei, aber ich konn­te hier wirk­lich kei­ne „Ein­füh­rung in die Sili­kat­che­mie“ geben- schon die von Jewstropjew/Toropow von 1958 hat über 300 Seiten..:-).

    • Manfred Betzwieser | 29. Januar 2022 um 13:21 | Antworten

      Hal­lo Hartmut,

      Dan­ke, gut und aus­führ­lich erklärt. Es wird sich also nicht loh­nen, statt nor­ma­lem Beton unse­re Vul­kan­asche (Sand) bereits jetzt mit die­sem Ver­fah­ren kos­ten­güns­tig einzusetzen.
      Was haben damals die Römer für ihren Beton der Jahr­tau­sen­de über­lebt hat ein­ge­setzt. Wahr­schein­lich alte Vul­kan­asche, die über hun­der­te Jah­re ero­diert und sich che­misch ver­än­dert hat. 

      Gruß
      Manfred

      • Hal­lo Manfred,
        der Kos­ten­fak­tor müss­te erst ein­mal durch­ge­rech­net wer­den- klas­si­scher Bau­sand und Zement muss ja wohl von der Pen­in­su­la impor­tiert wer­den, der Saha­ra­sand von den ande­ren Kana­ren dürf­te dafür zu „rund­ge­lutscht“ sein. Da sieht die Kos­ten­kal­ku­la­ti­on schon wie­der anders aus. Es wäre inter­es­sant zu erfah­ren, was bis­lang als Zug­schlag­stoff im pal­me­ri­schen Beton ver­wen­det wur­de. Aber da müss­te jemand sich erst ein­mal mit der Tech­no­lo­gie beschäf­ti­gen und dann kal­ku­lie­ren- und das machen eta­blier­te Bau­un­ter­neh­mun­gen eher ungern, die blei­ben lie­ber bei ihren bewähr­ten Methoden.
        Die Römer haben sich übri­gens nicht beson­ders um die Her­kunft ihrer Pozoll­an­er­de, die sie ihrem Kalk-Sand-Beton zuge­ge­ben haben und die für die außer­or­dent­li­che Fes­tig­keit ihres Betons ver­ant­wort­lich ist, geschert- was oben lag wur­de zuerst genom­men. Hiel­ten die Gebäu­de- gut, hiel­ten sie nicht, ver­san­ken sie im sprich­wört­li­chen Staub der Geschich­te. Wo es gutes Poz­zo­lan und wo nicht gab, kris­tal­li­sier­te sich erst im Lau­fe der Zeit her­aus. Da dürf­te die „jun­ge“ Tephra schon abge­baut gewe­sen sein und das Mate­ri­al schon eini­ge Aus­brü­che alt gewe­sen sein. Das man ganz fri­sche Tephra ver­ar­bei­tet möch­te, um das Zeug sinn­voll weg­zu­be­kom­men, dürf­te ein Pro­blem der Neu­zeit sein.

        • Manfred Betzwieser | 29. Januar 2022 um 15:51 | Antworten

          Hal­lo Hartmut,

          der schwar­ze Bau­sand kommt direkt von La Pal­ma. Hier in Mazo, in Fuen­ca­li­en­te und in El Paso gibt es Sand­gru­ben. Aller­dings hat die­ser Sand nach eini­gen Jah­ren Aus­blü­hun­gen, die dann immer an den Haus­fas­sa­den sicht­bar werden.
          Zement wird auf Tene­rif­fa und Gran Cana­ria her­ge­stellt. Also die Trans­port­we­ge sind nicht lan­ge. Ob aller­dings das Grund­ma­te­ri­al von den Inseln stammt, weiß ich nicht. Frü­her wur­de auf jeden Fall, viel Kalk auf Fuer­te­ven­tura abge­baut und nach La Pal­ma geschafft und hier gebrannt.

          • stefan körner | 29. Januar 2022 um 19:47 |

            Da Zement aus Kalk gebrannt wird, den es auf Vul­kan­in­seln defi­ni­ti­ons­ge­mäß nicht gibt, muss das doch impor­tiert wer­den, egal ob als Roh­kalk­stein oder fer­tig gebrannt (und man­gels Brenn­stoff, sofern nicht Müll, auch die­ser). Ändert also nichts.

          • Manfred Betzwieser | 29. Januar 2022 um 20:32 |

            Fuer­te­ven­tura kennst Du wahr­schein­lich nicht per­sön­lich. Die Insel hat wei­ßen und gel­ben Sand. Die kom­plet­te Ober­flä­che besteht aus ehe­ma­li­gen Algen­ab­la­ge­run­gen. Dort ist reich­lich Kalk vor­han­den. Schau mal hier mei­nen Bei­trag an.

          • Hal­lo Manfred
            wie­der was gelernt in die­sem Blog. Dach­te immer Kalk besteht ursäch­lich aus Muschel­kalk. Algen­kalk ist mir neu.

          • Schlie­ße mich dem Dank von Rai­ner an- „mit Genuß und Beleh­rung gele­sen“, wie man so schön sagt. Viel­leicht soll­te man den „Necker­mann-Inseln“ (also den öst­li­chen Kana­ren) doch mal einen Besuch abstat­ten, Tou­ris­ten­all­er­gie hin wie her. Den Brenn­ofen­rest bei Char­co Azul ken­ne ich auch und habe mich immer gefragt, was das wohl ist- jetzt weiß ich es!

          • Manfred Betzwieser | 30. Januar 2022 um 10:43 |

            Zu Char­co Azul hat­te ich auch ein­mal einen Bei­trag geschrieben.

  5. War lei­der die letz­ten Wochen aus Zeit­man­gel nur stil­ler Mit­le­ser mit Unter­bre­chun­gen und muss­te Nachholen.

    Genau das lie­be ich an die­sem Blog: Man­fred bringt den Stein ins Rol­len, die Kom­men­ta­to­ren ergaen­zen mit Hin­ter­grund­in­fo und Links zu wei­ter­fueh­ren­den Artikeln.

    Man erwei­tert sei­nen Hori­zont und bekommt gleich­zei­tig die neu­es­ten Infor­ma­tio­nen zu La Palma.

    Dan­ke ganz beson­ders an Man­fred und auch an die eif­ri­gen Kommentareschreiber!

    • Hei­ner, ich kann dir nur bei­pflich­ten: Es macht Spaß, euch „zuzu­hö­ren“, es erwei­tert den eige­nen Hori­zont und ich blei­be mit der schö­nen Insel inner­lich ver­bun­den. Danke!

  6. Hal­lo Man­fred, hal­lo an alle
    Mei­ne Frau und ich waren 1994 das letz­te Mal auf La Pal­ma. Ein wei­te­rer Besuch war uns aus ver­schie­de­nen Grün­den lei­der nicht mehr mög­lich. Wir lie­ben die­se tol­le Insel und hat­ten vie­le schö­ne Tage dort ver­lebt. Dan­ke für Dei­ne tol­le Bericht­erstat­tung vom Vul­kan­aus­bruch und natür­lich auch von dem Gesche­hen danach. Vie­les hat sich ver­än­dert im Lau­fe der Jah­re, trotz­dem war und ist es unse­re Isla Boni­ta. Lie­ber Man­fred, bit­te berich­te wei­ter, toll wie du das machst. Grü­ße aus dem Ruhrgebiet

  7. Hal­lo Manfred,
    man soll­te bei der Ver­wen­dung von Vul­kan­asche als Bau­stoff viel­leicht hin­zu­fü­gen, dass sich die (sach­lich völ­lig rich­ti­gen!) Bemer­kun­gen über ihre aktu­el­le Unver­wend­bar­keit als Bau­stoff nur auf die Ver­wen­dung in und mit klas­si­schem Beton beziehen.
    Hin­ge­gen ist fri­sche Vul­kan­asche offen­sicht­lich her­vor­ra­gend geeig­net, um dar­aus Geo­po­ly­me­re her­zu­stel­len. Trotz des Namens „Poly­mer“ sind das rein anor­ga­ni­sche Bau­stof­fe, in denen sich durch geeig­ne­te Akti­va­to­ren Alu­mi­ni­um- und Sili­zi­um­ver­bin­dun­gen in der Vul­kan­asche über Was­ser­stoff­brü­cken mit­ein­an­der ver­bin­den- genau so wie das die Koh­len­was­ser­stoff­mol­kü­le im her­kömm­li­chen „Plas­tik“ tun. Daher auch der Name.
    Inter­es­sant ist, dass die­se Was­ser­stoff­brü­cken sich um so leich­ter bil­den, je fri­scher die Asche ist- mit der Zeit wer­den die­se Was­ser­stoff­brü­cken näm­lich durch Was­ser­mo­le­kü­le aus der Luft aus der Luft abgesättigt,reagieren nicht mehr so stark mit­ein­an­der und müs­sen durch spe­zi­el­le Che­mi­ka­li­en erst wie­der „auf­ge­frischt“ werden.
    Beson­ders in Indo­ne­si­en, die Vul­kan­asche über­flüs­sig genug haben, aber Kalk, Zement und Bau­sand impor­tie­ren müs­sen, sind schon vor Jah­ren Unter­su­chun­gen an der Uni­ver­si­tät Java dazu gelau­fen. Bau­ten aus Geo­po­ly­me­ren gibt es dort auch schon.
    In D wird wohl in Darm­stadt viel dazu gemacht. Geo­po­ly­me­re haben wohl den Vor­teil, bei ihrer Her­stel­lung kaum CO2 zu ent­wi­ckeln und auch nicht auf scharf­kan­ti­gen Bau­sand ange­wie­sen zu sein- bei­des hat der Vul­kan schon bei der Her­stel­lung des Roh­ma­te­ri­als erledigt.
    Wenn Inter­es­se besteht, kann ich ja zu dem The­ma mal etwas tie­fer recher­chie­ren- viel­leicht fin­de ich auch noch ehe­ma­li­ge Kol­le­gen, die sich damit bes­ser auskennen.

    • Manfred Betzwieser | 27. Januar 2022 um 11:27 | Antworten

      Hal­lo Hartmut,

      Dan­ke sehr inter­es­sant. Viel­leicht fin­dest Du noch ein paar Quel­len und Informationen.

      • Hal­lo, ich hät­te gar nicht gedacht, dass mein klei­ner Bei­trag so viel Inter­es­se fin­det. Eine klei­ne (auch his­to­ri­sche) Ein­füh­rung in die Pro­ble­ma­tik fin­det man hier: https://lightaspect.net/geopolymer-zement-von-gestern-und-heute/.
        Eine Zusam­men­fas­sung zum der­zei­ti­gen indus­tri­el­len Stand hier: https://www.bft-international.com/de/artikel/bft_2011-12_oekologische_und_oekonomische_Analysen_von_Geopolymer-_beton-_Mischungen_fuer_1305834.html
        und zu den Arbei­ten in Darmstadt
        hier: ttps://www.tu-darmstadt.de/universitaet/aktuelles_meldungen/archiv_2/2017/2017quartal1/einzelansicht_170560.de.jsp und hier: https://www.researchgate.net/publication/321459779_Geopolymere_als_Spezialbaustoff

        Wer sich etwas tie­fer ein­le­sen will, muss lei­der ins Eng­li­sche, ein guter Anfang wäre z.b. das: Fir­dous, Rafia, Diet­mar Ste­phan, and Jean Noël Yank­wa Djobo. „Natu­ral poz­zo­lan based geo­po­ly­mers: A review on mecha­ni­cal, micros­truc­tu­ral and dura­bi­li­ty cha­rac­te­ristics.“ Con­s­truc­tion and Buil­ding Mate­ri­als 190 (2018): 1251–1263.
        Kur­ze Anmer­kung zu den Arbei­ten in Wei­mar, die Klaus ansprach: Hier han­delt es sich nicht um Geo­po­ly­me­re, son­der ein­fach um mit Kunst­harz „zusam­men­ge­kleb­te“ Füll­stof­fe. Vor­teil gegen­über Geo­po­ly­me­ren ist, dass das eine erprob­te Tech­no­lo­gie ist und prak­tisch alle Füll­stof­fe ver­wen­det wer­den kön­nen- von Sand über Tephra ver­schie­dens­ter Kör­nung bis zu Holz­fa­sern oder Säge­spä­nen (kann man als „künst­li­ches Holz“ oder auch WPC, Wood-Pla­s­tic-Com­po­si­tes im Bau­mark in Form von Ter­ras­sen­die­len kau­fen). Ist kei­nes­falls schlecht, bleibt aber im Kern ein gefüll­ter Duroplast.

        • Doch, lie­ber Hart­mut, sehr inter­es­sant, auch die ergän­zen­den Bei­trä­ge dazu von den ande­ren Her­ren. Ein Arti­kel aus brand eins (von 2016) geht ver­mut­lich in ähn­li­che Richtung:
          https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2016/einfach-machen/ehrensache

          Grü­ße aus Ber­lin, Silke

          • Hal­lo Sil­ke, das ist eine sehr schö­ne und aus­führ­li­che Ergän­zung zu dem Hin­weis von Klaus hin­sicht­lich des Poly­mer­be­tons. Das wäre natür­lich eine ech­te Alter­na­ti­ve zum klas­si­schen Beton für La Pal­ma- vor­aus­ge­setzt, es fän­de sich eine Fir­ma, die die im Vor­feld not­wen­di­ge Mate­ri­al­for­schung und den Auf­bau so einer Fabrik auf der Insel finan­zie­ren wür­de. Wills der Zufall und ein Mit­ar­bei­ter einer kana­ri­schen Bau­stoff­fir­ma liest hier mit- dann kann ich viel­leicht ein paar Kon­tak­te vermitteln.

    • …ich schlies­se mich Man­fred an. Sehr interessant!

    • Moin in die Runde,

      die Ver­ar­bei­tung von Lavaa­sche zu Geo­po­ly­mer­be­ton ist mir neu, klingt aber hochinteressant.
      In Semi­na­ren mit Geo­gra­phie-Lehr­amts­stu­die­ren­den war das The­ma „Beton aus Wüs­ten­sand“ hoch ange­sagt. Wüs­ten­sand könn­te der gras­sie­ren­den glo­ba­len Sand­knapp­heit als Grund­stoff abhel­fen, kann auf­grund sei­ner Körn­chen­struk­tur dum­mer­wei­se nicht wie „nor­ma­ler“ Sand zu Beton ver­bun­den wer­den. Hier ein link zu einem der Arti­kel, die ein biss­chen mehr Ein­blick in die Poly­mer-Alter­na­ti­ve gibt:

      https://www.uni-weimar.de/de/bauingenieurwesen/aktuell/news-aus-der-fakultaet/titel/polymerbeton-neue-baustoffe-fuer-eine-bessere-welt-ein-kooperationsprojekt-der-polycare-research‑t/

      Ich bin sehr auf die Quel­len aus Darm­stadt gespannt.

      Bes­te Grüße
      Klaus

      • stefan körner | 27. Januar 2022 um 17:05 | Antworten

        Bei Wüs­ten­sand ist es genau das ande­re Pro­blem: Zwar che­misch unpro­ble­ma­tisch, aber so rund geschlif­fen, dass er nicht mehr hält. Im Gegen­satz zum scharf­kan­ti­gen (und daher in der Lun­ge so gefähr­li­chen) Vul­kan- (und Mond-)Sand.

    • stefan körner | 27. Januar 2022 um 15:20 | Antworten

      Geo­po­ly­me­re und Sin­ter­tech­no­lo­gie wer­den schon län­ger als Schlüs­sel­tech­no­lo­gie gehan­delt, nicht zuletzt weil die klas­sis­he Beton­tech­nik so unfass­bar viel CO2 frei­setzt. Übri­gens vor allem durch Raum­fahrt­tech­no­lo­gie ent­wi­ckelt (um an den alten Punkt „Astro­no­mie ist unsin­nig“ anzu­knüp­fen…) , um z.B. aus Mond-Rego­lith duch ther­mi­sche Ver­sin­te­rung Gebäu­de zu errei­chen (klas­si­scher Zement funk­tio­niert nicht auf dem Mond und wäre sowie­so viel zu teu­er zu trans­por­tie­ren und zu ver­ar­bei­ten. Am DLR in Köln wur­de erforscht, wie Rego­lith zu „Mond­zie­geln“ ver­ar­bei­tet wird: Son­nen­en­er­gie mit Spie­geln bün­deln, jeweils eine dün­ne Schicht Gra­nu­lat auf knapp unter Schmelz­punkt auf­hei­zen („ver­klebt“ dann). Und das tol­le: Man­gels ech­tem Mond­staub wur­de Vul­kan­asche für die Ver­su­che ver­wen­det! Die Tech­nik gibt es, an Son­ne und Tephra man­gelt es auf den Kana­ren auch nicht, nur macht mal wie­der nie­mand den Anfang. Im Gegen­teil, gera­de auf La Pal­ma wird der Neu­bau eines Beton­werks gefordert!

  8. Hal­lo Manfred,

    Dei­ne Notiz von ges­tern 17:00 Uhr zum The­ma Betrugs­ver­su­che und Erschlei­chung von Soli­dar­leis­tun­gen hat auch mich erschüt­tert und beschämt.

    Ist es wahr, dass da auch Poli­ti­ker und Volks­ver­te­ter unter Ver­dacht stehen?

    Der Name Meli­sa Rodrí­guez wur­de genannt.Wer ist sie? Ist da was dran?

    Bit­te blei­be auch da dran.

    • Manfred Betzwieser | 26. Januar 2022 um 13:05 | Antworten

      Von Beruf wohl Archi­tek­tin und im Besitz von vier Häu­sern oder Woh­nun­gen im Ari­dane­tal. Rats­mit­glied für eine Par­tei im Gemein­de­rat und Spre­che­rin der Initia­ti­ve für Vul­kan­op­fer. Von die­sem Pos­ten scheint sie aber jetzt zurück­ge­tre­ten zu sein. Eine trau­ri­ge Geschich­te, die alle tat­säch­li­chen Opfer dis­kri­mi­niert und in einem fal­schen Licht erschei­nen lässt.

  9. Hal­lo Manfred,

    dan­ke, dass du auch nach Ende der Erup­ti­on wei­ter aus­führ­lich über die Ereig­nis­se auf La Pal­ma infor­mierst. Die Fra­ge, ob die Vul­kan­asche als Bau­stoff genutzt wer­den könn­te, wur­de am 15. Okto­ber 2021 von dir und meh­re­ren Lese­rin­nen und Lesern kom­men­tiert. Herr Neil Spind­ler hat als Bau­ex­per­te in sei­nem Kom­men­tar sehr gut erklärt, war­um die fri­sche Vul­kan­asche nicht als Bau­stoff genutzt wer­den kann.
    Vie­le Grü­ße aus dem trü­ben, nass­kal­ten Nordeutschland.
    Ute

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*