Schleppende Wiederherstellung nach der Eruption

Bagger

Die anfängliche Euphorie ist verflogen -

Die Wie­der­her­stel­lung einer Stra­ßen­ver­bin­dung über den 8 Kilo­me­ter brei­ten Lava­strom stößt erwar­tungs­ge­mäß auf Schwie­rig­kei­ten und kommt nur lang­sam voran.

Immer wie­der tref­fen die Bau­fahr­zeu­ge auf bis zu 500° C hei­ßen Lava-Unter­grund in nur weni­gen Zen­ti­me­ter unter der Bag­ger­schau­fel. Auch bis zu 9 Meter tie­fe Bar­ran­co­ein­schnit­te, die erst auf­ge­füllt wer­den müs­sen, machen die Arbeit nicht gera­de leich­ter. Je nach Wind­rich­tung tre­ten auch noch hohe Gas­be­las­tun­gen auf.

Straßenbau - Wiederherstellung

Gear­bei­tet wird von der Süd­sei­te von Todo­que bzw. Las Nori­as her und von La Lagu­na von der Nord­sei­te des Lava­stroms. Auch wenn es zunächst nur eine ein­spu­ri­ge Pis­te wer­den soll, ver­zö­gert sich die Wie­der­her­stel­lung der Ver­bin­dung. Die geplan­te Fer­tig­stel­lung Ende Mai/ Anfang Juni wird so nicht ein­zu­hal­ten sein.

Die zusätz­lich Alter­na­ti­ve einer Pis­ten­ver­bin­dung über den Fran San­ta­na Weg hoch in den Ber­gen, der nach Jedey füh­ren soll, wird dau­ernd durch eine zu hohe Schwe­fel­di­oxid­be­las­tung unterbrochen.

Die anfäng­lich schnel­len Bau­erfol­ge über kur­ze Stre­cken und fla­che Lava­flä­chen dür­fen nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass bis zu 50 Meter hohe Lava­strö­me eine ganz ande­re Her­aus­for­de­rung brin­gen und erst die Zeit und das lang­sa­me Abküh­len eine sinn­vol­le und gefahr­lo­se Wei­ter­ar­beit ermöglicht.

Wiederherstellung von Ersatzwohnungen verläuft mühsam

Ganz anders sieht es mit dem Bau- oder Auf­stel­len der zuge­sag­ten Fer­tig­häu­ser und Con­tai­ner für die Eva­ku­ier­ten aus. Von den voll­mun­dig von der Poli­tik ver­spro­chen schnel­len 120 Unter­kunfts­mög­lich­kei­ten sind 8 Mona­te nach der Eva­ku­ie­rung, erst ein Bruch­teil auf­ge­stellt und bezo­gen wor­den. Der Frust und die Wut der immer noch in Hotels unter­ge­brach­ten Eva­ku­ier­ten ist ver­ständ­lich. Hier sind es kei­ne vul­ka­ni­schen Ein­flüs­se, son­dern die Pla­nung und lang­sa­me Büro­kra­tie und viel­leicht Lie­fer­schwie­rig­kei­ten der Her­stel­ler, die den Pro­zess lähmen.

Lavafeld

Hier steht als Wahr­zei­chen nur noch der Kamin (aus gro­ßer Ent­fer­nung aufgenommen)

Eigen­in­itia­ti­ve ist die ein­zi­ge und schnel­le­re Mög­lich­keit an geeig­ne­ten und bezahl­ba­ren Wohn­raum zu kom­men. Obwohl das in der der­zei­ti­gen Situa­ti­on schwie­rig ist und vie­le Betrof­fe­ne orts­be­zo­gen sind und wei­ter im Ari­dane­tal leben möch­ten, haben eini­ge inzwi­schen Unter­künf­te im Nor­den der Insel gefunden.

Beihilfe für Eigentümer von Zweitwohnungen

Der Stadt­rat von El Paso ist die ers­te öffent­li­che Ver­wal­tung, die Eigen­tü­mern von Zweit­woh­nun­gen oder ande­ren Immo­bi­li­en, die nicht als Haupt­wohn­sitz bestimmt sind und durch den Aus­bruch des Vul­kans Cabe­za zer­stört oder in Mit­lei­den­schaft gezo­gen wur­den, Bei­hil­fen gewährt.

Es kön­nen Eigen­tü­mer, die infol­ge des Aus­bruchs eine Ver­rin­ge­rung ihres Ein­kom­mens aus ihrer Arbeit oder beruf­li­chen Tätig­keit erlit­ten haben, von die­ser Hil­fe profitieren.

Die Hil­fen rich­ten sich auch an Men­schen, die nach fach­li­cher Ein­schät­zung des Sozi­al­diens­tes der Stadt­ver­wal­tung von sozia­ler Aus­gren­zung bedroht sind.

Der zu erhal­ten­de Betrag wird anhand einer Ska­la fest­ge­legt, wobei ein Höchst­be­trag von 800 Euro zur Deckung der Grund­be­dürf­nis­se (Nah­rung, Hygie­ne, Strom und Was­ser usw.) und der Kauf von Grund­be­darfs­ar­ti­keln oder Seh­hil­fen gewährt wird.

Samstag, der 28. Mai 2022

9.10 Uhr - Die Direk­to­rin des Natio­na­len Geo­gra­phi­schen Insti­tuts (IGN) auf den Kana­ri­schen Inseln, María José Blan­co, woll­te ange­sichts der Kom­men­ta­re sich recht­fer­ti­gen und die Lage zur spä­ten Eva­ku­ie­rung erklären:

Laut Blan­co „leg­te jede teil­neh­men­de Insti­tu­ti­on bei der Sit­zung des wis­sen­schaft­li­chen PEVOL­CA-Aus­schus­ses am 19. Sep­tem­ber 2021 die Ana­ly­se der ihr zur Ver­fü­gung ste­hen­den Infor­ma­tio­nen vor und erstell­te eine Prognose.“

In die­ser Prä­sen­ta­ti­on erklär­te sie: „Alle Insti­tu­tio­nen waren sich einig, dass der Pro­zess eine kurz­fris­ti­ge Ent­wick­lung haben könn­te, aber es wur­de kei­ne Eini­gung dar­über erzielt, ob die­ser Zeit­raum Stun­den oder Tage beträgt, und die Ein­stu­fung des Aus­bruchs als unmit­tel­bar bevor­ste­hend“. Es wur­de beschlos­sen, den fol­gen­den Wort­laut in den Bericht des Wis­sen­schaft­li­chen Aus­schus­ses auf­zu­neh­men: „Der Pro­zess geht wei­ter und kann kurz­fris­tig eine rasche Ent­wick­lung durch­lau­fen. Zu die­sem Zeit­punkt befin­det sich der Pro­zess in einer prä­erup­ti­ven Pha­se, mit grö­ße­rer Wahr­schein­lich­keit, dass dies der Fall sein wird in einer Erup­ti­on gip­feln, ohne Bewei­se zu die­sem Zeit­punkt, die es uns ermög­li­chen wür­den, ein tem­po­rä­res Fens­ter ein­zu­rich­ten“. Es sei auf jeden Fall dar­an erin­nert, dass die Eva­ku­ie­run­gen vor Beginn der Erup­ti­on und dem Ampel­wech­sel begannen. 

Anmer­kung: Ob aller­dings eine oder zwei Stun­den aus­rei­chen, bis die Infor­ma­ti­on zu den unmit­tel­bar Betrof­fen kommt, Lkws orga­ni­siert wer­den müs­sen, den Haus­rat zu ver­stau­en und das Gebiet zu ver­las­sen – bleibt dahin gestellt!

14.40 Uhr – Die Regie­rung will den Bau von wei­te­ren hun­dert Häu­sern in Taza­cor­te zu den 37 geplan­ten in Angriff neh­men. Dies hat der Bür­ger­meis­ter von Taza­cor­te, Juan Miguel Rodrí­guez, nach Gesprä­chen mit der Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln bestätigt.

Sonntag, der 29. Mai 2022

12.40 UhrVideo­se­quen­zen vom Cabil­do La Pal­ma zum Vul­kan­aus­bruch des Cabe­za von Sep­tem­ber bis Dezem­ber 2021.

Montag, der 30. Mai 2022

16.00 Uhr - La Pal­ma ver­zeich­net in den ers­ten vier Mona­ten die schlech­tes­ten Über­nach­tungs­da­ten der Kana­ren: 65 % weni­ger als 2019. Eine Insel, die wei­ter­hin die har­ten Aus­wir­kun­gen die­ser dop­pel­ten Kri­se wider­spie­gelt: Pan­de­mie und Vul­kan­aus­bruch, mit einem Rück­gang der Über­nach­tun­gen in die­sem Vier­mo­nats­zeit­raum von ‑65,3 % im Ver­gleich zum im glei­chen Zeit­raum im Jahr 2019, gefolgt von La Gome­ra (-30,9 %), Gran Cana­ria (-29,4 %), Lan­za­ro­te (-17 %), Tene­rif­fa (-15 %) und Fuer­te­ven­tura (-14,8 %).

Dienstag, der 31. Mai 2022

10.45 Uhr – Ent­schul­di­gung, es gibt im Moment eini­ge Pro­ble­me mit der Web­sei­te. Wir hof­fen bal­digst das tech­ni­sche Pro­blem in den Griff zu bekommen.

12.25 UhrInfla­ti­on in der Euro­zo­ne steigt im Mai auf 8,1 %. Unter den Län­dern der Euro­zo­ne wur­den die größ­ten Preis­er­hö­hun­gen in Est­land (20,1 %), Litau­en (18,5 %) und Lett­land (16,4 %) regis­triert, wäh­rend die am wenigs­ten star­ken Erhö­hun­gen in Mal­ta (5,6 %), Frank­reich (5,8 %) und regis­triert wur­den Finn­land (7,1 %).

Zusätz­lich zu der in Frank­reich regis­trier­ten har­mo­ni­sier­ten Rekord­in­fla­ti­on von 5,8 % stie­gen die Prei­se im Mai auch in Deutsch­land mit einem Rekord­tem­po von 8,7 % gegen­über dem Vor­jahr, wäh­rend in Ita­li­en, der dritt­größ­ten Volks­wirt­schaft in gegen­über dem Euro klet­ter­te die har­mo­ni­sier­te Infla­ti­on auf 7,3 %.

Im Fal­le Spa­ni­ens lag die har­mo­ni­sier­te Infla­ti­ons­ra­te im Mai bei 8,5 %, ver­gli­chen mit 8,3 % im April.

  • Fort­set­zung folgt

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Bollas de Almendras

Bollas de Almendras

Köst­li­che Tra­di­ti­on: Bol­las de Almen­dras aus La Pal­ma – Bol­las de Almen­dras y Pasas sind eine köst­li­che Spe­zia­li­tät von der kana­ri­schen Insel La Pal­ma, die Lieb­ha­ber von süßen Lecke­rei­en begeis­tert. Die­se klei­nen Man­del­ku­geln sind ein tra­di­tio­nel­les Gebäck, das […]

3 Kommentare zu "Schleppende Wiederherstellung nach der Eruption"

  1. Rainer "Zwo" | 31. Mai 2022 um 15:30 | Antworten

    Hal­lo Manfred,

    dei­ne Web­sei­te funk­tio­niert seit heu­te Mit­tag wie­der einwandfrei.

    Ges­tern Abend erschien nur FATAL ERROR und die Sei­te war nicht erreichbar.

    Heu­te Vor­mit­tag war zwar alles wie­der da, aber links­bün­dig unter­ein­an­der an den Rand gequetscht und sehr unüber­sicht­lich. Ich woll­te schon mei­ne Brow­ser­ein­stel­lun­gen prüfen.

    Seit ca. 13.00 Uhr ist alles wie­der so infor­ma­tiv und über­sicht­lich, dass es zum Lesen einlädt.

    Dan­ke.

  2. Nach dem Vul­kan­aus­bruch haben wir nun die zwei­te Kata­stro­phe: Die schlep­pen­de Büro­kra­tie! Ich erin­ne­re mich an die vie­len Mil­lio­nen, die vor allem von Madrid zuge­sagt wur­den. Ja, die zahl­rei­chen Bau­fahr­zeu­ge und betei­lig­ten Fir­men müs­sen auch bezahlt wer­den, sicher auch die Hotels mit Eva­ku­ier­ten. Wich­tig wäre, viel Geld davon in einem Fond anzu­le­gen, denn man wird noch vie­le Jah­re in der heis­sen Lava bud­deln müs­sen, bevor es „ver­si­ckert“! – Und die (zu lang­sam flies­sen­den) klei­ne­ren Beträ­ge, maxi­mal 800 Euro für einen armen Betrof­fe­nen? Das hal­te ich für schä­big. Wie schnell ist das aus­ge­ge­ben! Wenn ich so Frau Blan­co reden höre, kommt mir in den Sinn, dass sich erstaun­lich vie­le Insti­tu­tio­nen zum Vul­kan äus­sern, aber nie­mand hat die Insel war­nen kön­nen. Das wäre doch eigent­lich der Grund für deren Exis­tenz, oder?

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