Vollmond-Nächte über der Ostseite: Es könnte auch ein Halo gewesen sein -
Gestern Abend erstrahlte die Ostseite La Palmas unter einem besonders klaren Himmel: Ein ausgeprägter Hof um den Vollmond zog sich wie ein leuchtender Bogen über die Landschaft rund um Mazo und die Ostflanke. Ein Naturphänomen, das Augenblicke einfängt, die Erinnerung schaffen und das Auge mit Staunen füttern.

Mondaufgang über dem Meer. Im Vordergrund der Flughafen Mazo.
Ein Hof um den Vollmond entsteht, wenn Lichtstrahlen des Mondes von kleinen Wassertröpfchen in dünnen Wolken der mittleren Atmosphäre gebeugt werden. Dabei breitet sich das Licht nicht geradlinig aus, sondern wird an diesen winzigen Tröpfchen in verschiedene Richtungen abgelenkt – das nennt man Beugung. Das Ergebnis ist eine helle Lichtscheibe (Aureole) direkt um den Mond, die oft von farbigen Ringen wie Blau, Grün, Gelb und Rot umrahmt wird. Diese Erscheinung wird wissenschaftlich als „Korona“ bezeichnet.
Der Unterschied zum bekannten „Halo“: Während der Halo durch Brechung an Eiskristallen in hohen Wolken entsteht (und meist sehr groß ist), ist der Hof deutlich kleiner und entsteht durch Beugung an Wassertröpfchen in mittelhohen Wolken. Am häufigsten sieht man den Hof um den Vollmond, da das Licht dann besonders hell ist und dünne Wolken oft durchziehen.
Warum der Moment besonders ist
Ein Hof um den Mond deutete in der traditionellen Wetterbeobachtung meist auf feuchte Luft und einen nahenden Wetterumschwung hin, weil die entsprechenden Wolkenformationen ein Vorbote von Regen sind.
Der Vollmond-Hof über La Palma ist mehr als ein hübsches Nachtlichtphänomen. Er verbindet Geografie, Atmosphärenchemie, Nachtkultur und die stille Poesie des Inselwinds. Wenn der Mond rund und der Himmel klar ist, öffnet sich eine kleine, leuchtende Welt über der Ostseite – ein Moment, der bleibt.



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