Migrationshilfe für die Kanaren

Migranten Erstaufnahme - Migrationshilfe

EU unterstützt Herausforderungen mit Migrationshilfe -

Als Fort­set­zung der letz­ten Bei­trä­ge, heu­te zum finan­zi­el­len Aspekt der Migra­ti­ons­hil­fe. Die Kana­ri­schen Inseln ste­hen vor erheb­li­chen Her­aus­for­de­run­gen im Bereich Migra­ti­on, und die Euro­päi­sche Uni­on (EU) hat sich ent­schlos­sen, die­se Situa­ti­on mit beträcht­li­chen finan­zi­el­len Mit­teln zu unterstützen.

In den letz­ten Jah­ren wur­den erheb­li­che Finanz­hil­fen bereit­ge­stellt, um die Migra­ti­ons­si­tua­ti­on auf den Inseln zu bewäl­ti­gen und die Lebens­be­din­gun­gen der ankom­men­den Migran­ten zu ver­bes­sern. Das Titel­fo­to zeigt das Erst­auf­nah­me­la­ger im Hafen von La Res­t­in­ga auf El Hierrro.

Es ist schwie­rig, kon­kre­te Zah­len zu erhal­ten, und eine Über­prü­fung gestal­tet sich nahe­zu unmög­lich. Um jedoch den Rah­men die­ser Geld­trans­fers bes­ser ein­schät­zen und die Anrei­ze für die Betei­lig­ten in einem kla­re­ren Licht betrach­ten zu kön­nen, hier eini­ge rele­van­te Daten.

Ins­ge­samt hat die EU in den letz­ten drei Jah­ren 70 Mil­lio­nen Euro Sofort­hil­fe zur Ver­fü­gung gestellt. Die­se Mit­tel sind ent­schei­dend, um auf die drän­gen­den Bedürf­nis­se der Migran­ten zu reagie­ren und eine ange­mes­se­ne Unter­brin­gung sowie Unter­stüt­zung zu gewährleisten.

Im Dezem­ber 2020 wur­den zusätz­lich 43,2 Mil­lio­nen Euro bereit­ge­stellt, um spe­zi­fi­sche Maß­nah­men umzu­set­zen. Dazu gehört der Auf­bau von Unter­künf­ten für bis zu 7.000 Per­so­nen sowie die Ver­bes­se­rung der Auf­nah­me­be­din­gun­gen für wei­te­re 15.000 Men­schen. Die­se Maß­nah­men sind uner­läss­lich, um sicher­zu­stel­len, dass Migran­ten in einer siche­ren und men­schen­wür­di­gen Umge­bung ankommen.

Dar­über hin­aus erhielt das Not­fall­team des kana­ri­schen Roten Kreu­zes Unter­stüt­zung, um schnell auf die Bedürf­nis­se der Ankom­men­den reagie­ren zu können.

Im Jahr 2022 flos­sen zudem 14,7 Mil­lio­nen Euro in NGO-Diens­te, die dar­auf abzie­len, ankom­men­de Migran­ten umfas­send zu unterstützen.

Basie­rend auf den ver­füg­ba­ren Infor­ma­tio­nen unter­stützt die EU ver­schie­de­ne NGO-Diens­te und Orga­ni­sa­tio­nen auf den Kana­ri­schen Inseln, um bei der Bewäl­ti­gung der Migra­ti­ons­si­tua­ti­on zu helfen:

Unterstützte NGO-Dienste

  • Das Spa­ni­sche Rote Kreuz erhält Unter­stüt­zung, um schnell auf die Bedürf­nis­se der Ankom­men­den reagie­ren zu kön­nen. Die EU-Mit­tel ermög­li­chen es dem Roten Kreuz, Logis­tik­zen­tren und Hafen­an­la­gen wei­ter aus­zu­stat­ten und zu modernisieren.
  • Ver­schie­de­ne Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen erhal­ten Finanz­mit­tel für ihre Diens­te zur Unter­stüt­zung von Migran­ten, die auf dem See­weg auf den Kana­ri­schen Inseln ankommen.

Weitere beteiligte Organisationen

  • SINPROMI, SL: Ein öffent­li­ches Unter­neh­men des Cabil­do de Tene­ri­fe, das das Pro­gramm Tene­ri­fe Soli­da­rio verwaltet
  • Casa Áfri­ca: Eine öffent­li­che diplo­ma­ti­sche Behör­de, die an der spa­ni­schen Außen­po­li­tik betei­ligt ist und Zie­le wie die Annä­he­rung Afri­kas an Spa­ni­en verfolgt
  • CONGDCA (Koor­di­na­tor für Ent­wick­lungs-NGOs auf den Kana­ren): Ein Ver­band von Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen, die im Bereich der Ent­wick­lungs­hil­fe zusammenarbeiten
  • AECID (Spa­ni­sche Agen­tur für inter­na­tio­na­le Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit): Ver­wal­tungs­or­gan der spa­ni­schen Poli­tik für inter­na­tio­na­le Entwicklungshilfe

Die­se Orga­ni­sa­tio­nen und Diens­te arbei­ten zusam­men, um ver­schie­de­ne Aspek­te der Migra­ti­ons­si­tua­ti­on zu bewäl­ti­gen, von der Erst­auf­nah­me und Ver­sor­gung bis hin zu län­ger­fris­ti­gen Ent­wick­lungs­pro­jek­ten und inter­na­tio­na­ler Zusammenarbeit.

Die­se finan­zi­el­len Mit­tel der EU sind ein wich­ti­ger Schritt zur Bewäl­ti­gung der Migra­ti­ons­her­aus­for­de­run­gen auf den Kana­ri­schen Inseln. Sie tra­gen dazu bei, nicht nur kurz­fris­ti­ge Lösun­gen zu fin­den, son­dern auch lang­fris­ti­ge Stra­te­gien zur Inte­gra­ti­on und Unter­stüt­zung von Migran­ten zu ent­wi­ckeln. Die Zusam­men­ar­beit zwi­schen den loka­len Behör­den, NGOs und inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­tio­nen ist ent­schei­dend, um eine huma­ne und effek­ti­ve Migra­ti­ons­po­li­tik umzu­set­zen und den betrof­fe­nen Men­schen eine Per­spek­ti­ve zu bieten.

Ein fader Beigeschmack bleibt!

Egal wie der ein­zel­ne Leser auf die­se doch üppi­ge Zah­lun­gen nur auf den Kana­ren reagiert, hin­ter­lässt die der­zei­ti­ge Situa­ti­on auch bei mir „Stirn­run­zeln“. Vor eini­gen Mona­ten gab es Gele­gen­heit auf El Hier­ro mir die Lage näher anzu­schau­en. Gro­ße Unter­stüt­zung fand ich bei den Behör­den nicht. Sie­he – El Hier­ro unter Druck

Die ein­fa­chen Hel­fer des Roten Kreu­zes arbei­ten meist ehren­amt­lich und bekom­men nur eine Auf­wands­ent­schä­di­gung. Bleibt natür­lich die Fra­ge, wo der Haupt­teil der Mit­tel inves­tiert wird und ob es eine wirk­sa­me Kon­trol­le der EU gibt.

Es könn­te durch­aus für eini­ge ver­lo­ckend sein, nicht nur huma­ni­tä­re Hil­fe zu leis­ten, son­dern vom Migran­ten­strom auch zu profitieren.

In einem der nächs­ten Bei­trä­ge wer­de ich ein hei­ßes Eisen anlan­gen und etwas über bis­her bekannt­ge­wor­de­ne Kor­rup­ti­ons­skan­da­le auf den Kana­ren schreiben.

AKTUELL

15.00 Uhr – Die Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln hat Marok­ko vor­ge­schla­gen, dass die Orga­ni­sa­ti­on der Ver­ein­ten Natio­nen für Migra­ti­on (IOM) marok­ka­ni­sche Min­der­jäh­ri­ge, die mit dem Boot auf die Inseln kom­men, in Zen­tren in Marok­ko unter­bringt. Die gesetz­li­che Vor­mund­schaft wür­de wei­ter bei den Kana­ren blei­ben. Grund­sätz­lich sei Marok­ko bereit „ab mor­gen“ Min­der­jäh­ri­ge aus sei­nem Land, die auf dem See­weg in die EU ein­ge­reist sei­en, wie­der aufzunehmen.

Kom­men­ta­re wei­ter unten!

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2 Kommentare zu "Migrationshilfe für die Kanaren"

  1. ist das eine lösung oder ein not­pflas­ter ? dadurch ist m.a. in keins­ter wei­se mit­tel oder lang­fris­tig das pro­blem ange­gan­gen die völ­lig unkon­trol­lier­te und unplan­ba­re migra­ti­on in den griff zu bekom­men – womög­lich pas­siert das gegen­teil und es ent­steht der ein­druck dass schon irgend­wie alles gere­gelt wird EGAL WIEVIELE KOMMEN

    • Dani­el – es ist zum Heu­len. Kein ver­ant­wort­li­cher Poli­ti­ker hat anschei­nend Inter­es­se, das zu ändern – oder sind zu blö­de dafür. Nur viel Geschwa­fel und dum­me Sprü­che. Das ein­zi­ge, was sie viel­leicht ver­ste­hen, in Zukunft eine ande­re Per­son bzw. Par­tei zu wählen.

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