Wie sich der US-Bombenangriff im Iran auf La Palma und die Kanaren auswirken könnte -
Der jüngste Bombenangriff der USA im Iran hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Auch auf dem weit entfernten La Palma macht man sich zum Vorgehen von Trump ernsthafte Gedanken. Doch welche konkreten Auswirkungen sind auf La Palma und den Kanaren zu erwarten? Die Inselgruppe, bekannt für ihre Stabilität und den starken Tourismussektor, könnte durch diese geopolitische Eskalation doch erheblich betroffen sein.
Direkte Sicherheitslage: Keine unmittelbare Bedrohung
Die Kanarischen Inseln sind physisch geschützt, da ihre geografische Lage im Atlantik (über 6.200 km vom Konfliktgebiet entfernt) sie vor militärischen Auswirkungen bewahrt. Weder La Palma noch andere Inseln stellen Ziele iranischer Vergeltungsschläge dar. Laut aktuellen Analysen bleibt die Sicherheit für Touristen hoch, da keine geopolitischen Interessenkonflikte mit den Anrainerstaaten bestehen.
Wirtschaftliche Dominoeffekte
Energiepreisexplosion: Der Angriff verschärft die Krise auf den Öl-Märkten. Bereits jetzt steigen die Dieselkosten für das Kraftwerk Los Guinchos in Santa Cruz de La Palma. Da dieses 91 % des Stroms auf der Insel produziert, drohen Verbraucherpreiserhöhungen von 15 bis 20 % falls der Rohöltransport eingeschränkt oder eingestellt werden. Genauso werden die Benzinpreise kräftig anziehen.
Tourismus-Einbruch: Nach Angaben von Reiseportalen sind die Anfragen für Reisen auf die Kanaren in den letzten Tagen um 30 % zurückgegangen. Urlauber aus Deutschland und Großbritannien stornieren aus Angst vor einer globalen Eskalation. Besonders der Nischentourismus auf La Palma, etwa Wanderurlauber, könnte betroffen sein.
Migrationsdruck an der „tödlichsten Route“
Die Eskalation im Nahen Osten treibt neue Fluchtbewegungen an: Bereits im Januar ertranken 50 pakistanische Migranten bei ihrer Überfahrt zu den Kanaren. Die Route von Mauretanien (762 km zu El Hierro) wird bei weiterer Destabilisierung zum wichtigsten Fluchtkorridor. Frontex meldete für 2024 über 50.000 Migranten auf dieser Strecke. Die Kanaren müssen mit einem Anstieg der Anlandungen um mindestens 40 % rechnen, wodurch Rettungskapazitäten und Auffanglager stark belastet werden.
Geopolitische Verwundbarkeit
Kommunikationsinfrastruktur: Der Angriff zeigt, wie anfällig global vernetzte Systeme sind – beispielsweise durch den Telekom-Ausfall in Grönland via Kabelverbindung über die Kanaren (hier war es der Blackout in Spanien). Die Seekabel GRAN CANARIA‑3 und SAT‑3/WASC, welche Europa mit Afrika verbinden, könnten bei Sabotageakten im Atlantik beschädigt werden.
Handelslogistik: Rund 35 % der kanarischen Importe, inklusive Diesel für La Palma, passieren den Suezkanal. Angriffe durch Iran-gestützte Huthi-Gruppen im Roten Meer könnten Lieferketten unterbrechen.
Kritische Bilanz
Während die Kanaren physisch sicher bleiben, offenbart der Konflikt ihre systemische Abhängigkeit von globalen Netzwerken. Die eigentliche Bedrohung für La Palma ist nicht ein Raketenangriff, sondern eine Kombination aus explodierenden Energiepreisen, kollabierendem Tourismus, humanitären Krisen durch Migration und fragilen Lieferketten. Die Inseln fungieren als Seismograf für globale Krisen.
Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt und die Konfliktparteien sich bald an den Verhandlungstisch setzen, um eine friedliche Lösung zu finden und weiteres Leid zu verhindern.
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