Ein kos­mi­scher Durch­blick: 3I/ATLAS Komet, Jets und Rotationen

Himmelskörper - Komet

Was haben IAC, Light Bridges und ein inter­stel­la­rer Komet gemeinsam?

In Zusam­men­ar­beit zwi­schen der IAC Solar Sys­tem Group und Light Bridges hat das Two-meter Twin Telescope Cana­ri­as (TTT) eine erstaun­li­che Ent­de­ckung gemacht: Die Rota­ti­ons­pe­ri­ode des inter­stel­la­ren Komet 3I/ATLAS ist bestä­tigt – und erst­mals wur­de ein Gas- und Staub­strahl (ein Jet) mit peri­odi­scher Modu­la­ti­on in einem Kome­ten außer­halb unse­res Son­nen­sys­tems nach­ge­wie­sen. Klingt kom­pli­ziert? Kei­ne Sor­ge, wir packen es schritt­wei­se an.

Was genau wur­de beobachtet?

  • Die Rota­ti­on des Kome­ten: For­scher haben her­aus­ge­fun­den, dass 3I/ATLAS sich wahr­schein­lich in etwa 14 bis 17 Stun­den dreht. Das ist die Zeit, die der Komet braucht, um eine vol­le Umdre­hung zu vollführen.
  • Der Jet: Zum ers­ten Mal wur­de bei einem inter­stel­la­ren Kome­ten ein fokus­sier­ter Gas- und Staub­strahl direkt aus dem Kern beob­ach­tet. Und der Jet war nicht ein­fach nur da – er zeig­te eine klei­ne, regel­mä­ßi­ge Bewe­gung, die mit der Dre­hung des Kerns zusammenpasst.
  • War­um das beson­ders ist: Es ist der ers­te Nach­weis eines loka­li­sier­ten Jets bei einem Kome­ten, der außer­halb unse­res Son­nen­sys­tems ent­stan­den ist. Das gibt uns direk­te Ein­bli­cke in die Akti­vi­tät sol­cher frem­der Himmelskörper.

Wie die Ent­de­ckung zustan­de kam

  • Ort und Zeit: Die wich­tigs­ten Daten stam­men von einer inten­si­ven 37-tägi­gen Beob­ach­tungs­kam­pa­gne im Juli–September 2025 am Tei­de-Obser­va­to­ri­um auf Teneriffa.
  • Wie der Jet sicht­bar gemacht wur­de: Die For­scher nutz­ten eine spe­zi­el­le Bild­fil­ter­tech­nik, basie­rend auf der Laplace-Trans­for­ma­ti­on, um den schwa­chen Jet gegen den fun­keln­den Rest der Koma herauszuheben.
  • Rechen­power im Ein­satz: Eine öffent­li­che-pri­va­te Rechen­in­fra­struk­tur namens ASTRO POC wur­de genutzt, damit die For­scher mög­lichst viel aus den Daten her­aus­ho­len konnten.
Komet

Bear­bei­te­te Bil­der der inne­ren Koma des inter­stel­la­ren Kome­ten 3I/ATLAS (C/2025 N1), auf­ge­nom­men in ver­schie­de­nen Näch­ten mit dem TTT-Tele­skop. Die Bild­ver­ar­bei­tung zeigt einen schma­len Mate­ri­al­strahl, der aus dem son­nen­be­schie­ne­nen Bereich des Kerns aus­tritt und sich deut­lich vom in ent­ge­gen­ge­setz­ter Rich­tung ver­lau­fen­den Staub­schweif abhebt. Die über­la­ger­ten Lini­en geben die Rich­tung des Strahls an und ermög­li­chen Rück­schlüs­se auf die Rota­ti­ons­ach­se des Kome­ten. Die Pfei­le zei­gen die Bewe­gungs­rich­tung und die anti­so­la­re Aus­rich­tung des Kome­ten an, wäh­rend das Kreuz sein Zen­trum mar­kiert. Bild­nach­weis: TTT (Light Bridges) /IAC

Was bedeu­tet das für die Wissenschaft?

  • War­um Jets wich­tig sind: Jets zei­gen, wo Akti­vi­tät im Inne­ren des Kome­ten­kerns statt­fin­det und wie sich der Kern dreht. Das hilft, die inne­ren Abläu­fe eines Kerns bes­ser zu ver­ste­hen – auch wenn er aus einem ande­ren Ster­nen­sys­tem stammt.
  • Ein­blick in frem­de Wel­ten: Sol­che Beob­ach­tun­gen geben Hin­wei­se dar­auf, wie flüch­ti­ge Stof­fe und Staub frei­ge­setzt wer­den, was wie­der­um beim Ver­ständ­nis der Bil­dung von Pla­ne­ten und Pla­ne­ten­sys­te­men außer­halb unse­res eige­nen Son­nen­sys­tems hilft.

Wer steckt dahinter?

  • Light Bridges: Ein pri­va­tes For­schungs­in­sti­tut auf den Kana­ri­schen Inseln, das sich auf moder­ne, robo­ti­sche Tele­sko­pe und Hoch­leis­tungs­rech­nen spe­zia­li­siert hat – und dabei auch auf Nach­hal­tig­keit achtet.
  • IAC: Das Insti­tu­to de Astrofí­si­ca de Cana­ri­as – bekannt für Spit­zen­for­schung in der Astronomie.
  • Wei­te­re Part­ner: Grö­ße­re Tele­sko­pe wie GTC/Gran­te­can auf La Pal­ma und Uni­ver­si­tä­ten wie die Comp­lu­ten­se-Uni­ver­si­tät Madrid haben eben­falls beigetragen.

War­um das Gan­ze span­nend bleibt

  • Ein neu­er Maß­stab: Der erst­mals nach­ge­wie­se­ne, peri­odisch modu­lier­te Jet bei einem inter­stel­la­ren Kome­ten lie­fert eine neue Metho­de, um Akti­vi­tät und Rota­ti­on sol­cher frem­den Objek­te zu untersuchen.
  • Blick in frem­de Wel­ten: Die Ergeb­nis­se hel­fen uns bes­ser zu ver­ste­hen, wie Mate­rie in ande­ren Pla­ne­ten­sys­te­men frei­ge­setzt wird – und das ganz ohne eine Zeitmaschine.

Ein kos­mi­scher Augen­blick, der uns näher an frem­de Wel­ten bringt

Dank moder­ner Tech­nik, cle­ve­rer Bild­ana­ly­se und inter­na­tio­na­ler Zusam­men­ar­beit bekom­men wir end­lich einen direk­te­ren Blick dar­auf, wie inter­stel­la­re Kome­ten funk­tio­nie­ren. Ein klei­nes Stück Wis­sen­schafts­glück, das Gro­ßes über fer­ne Wel­ten ver­rät – und dabei sogar ein wenig Spaß macht (Quel­le: IAC).

 

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1 Kommentar zu "Ein kos­mi­scher Durch­blick: 3I/ATLAS Komet, Jets und Rotationen"

  1. Hola,

    Gibt es Neu­ig­kei­ten zur Aus­zah­lung der Gel­der für die vulkanbetroffenen?

    MfG

    Hol­ger Zeine

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