Trotz intensiver Suche noch keine Spur -
Auch heute geht die Suche nach dem 26-jährigen Deutschen weiter, der gestern in ein Wasserloch gezogen wurde. Am Freitagabend musste wegen der herein brechenden Dunkelheit die Rettungsaktion abgebrochen werden.
Die Tour von vier jungen Deutschen vor der Küste von Garafia im Gebiet von Lomada Grande endete gestern in einer Tragödie.
Die Sogwirkung eines Furnas, eines Wasserloch wie es häufig im Küstenbereich von La Palma anzutreffen ist, zog den Deutschen in die Tiefe. Verschlungene Unterwasserhöhlen und starke Strömung gestalten die Suche schwierig.
Mit dem auf La Palma stationierten GES Hubschrauber und dem extra aus Gran Canaria herbei gerufenen Seenothubschrauber des Salvamento Maritimo (Foto oben) wird der Küstenbereich abgesucht. Taucher der Guardia Civil und der AEA versuchen in die unter Wasser liegenden Lavakanäle einzudringen.
Wasserloch – der Vorhof zur Hölle
Schon bei geringem Wellengang entwickeln diese Wasserlöcher sprudelnde Fumarole oder Geysire. Bei abfließenden Wellengang wird das Wasser dann wie von einem Staubsauger in die unter dem Meeresspiegel liegenden Höhlen und Gänge eingezogen und verschluckt. Ein Entkommen ist fast unmöglich.
Der Sog des Wassers entwickelt dabei eine so mächtige Kraft, der sich kein Mensch lange entgegen stemmen kann. Wie von einem Wasserstrudel wird alles in die Tiefe gerissen. Über das weit verzweigte unterirdische Labyrinth führt irgendwann der Weg zum offenen Meer.
„Noch einmal wurde der Körper des Deutschen an die Oberfläche gespült und dann verschluckt und nicht mehr gesehen“ berichten Quellen vor Ort. Herbeigerufene Einwohner konnten nur schnell einen Notruf an die Notrufzentrale absetzen.
Auch den bald darauf eintreffenden Rettungskräften war in dem schwer zugänglichen Gebiet vor der Steilküste von Garafia am Abend ein Eindringen in das Höhlensystem nicht mehr möglich. Erst bei ruhigem Meer, dem so genannten Bonanza ohne Wellengang, ist das Eintauchen in das Wasserloch gefahrlos möglich.
Was bei ruhiger See so friedlich und nett aussieht, verwandelt sich schnell in eine tödliche Falle. Entstanden sind diese Wasserlöcher durch vulkanische Aktivitäten.
Der Inseluntergrund von La Palma ist heute wie ein Schweizer Käse mit Höhlen und Lavatuben durchzogen. Die ständige Meeresbrandung verändert den Küstenbereich und legt immer neue Gänge, Höhlen und Wasserlöcher frei.
Bleibt zu hoffen, dass der deutsche Urlauber vielleicht in eine größere Höhle mit Atemluft gespült wurde und so die Nacht überleben konnte. Noch läuft der Rettungseinsatz auf vollen Touren. Die nächsten Stunden werden zeigen, ob all der Aufwand auch zu einem erfolgreichen Ende führen wird.
Ein ähnliche Rettungsaktion an der Höhle Cueva Bonita bei Tijarafe wurde im Jahre 2014 erfolgreich abgeschlossen.
ein schlimmer Unfall, sind wir bei den Menschen, die Trauern.