Abenteuer in der Dunkelheit: Entdecke die Geheimnisse der La Palma Höhlen

Lavatube - Höhlen

Die faszinierende Welt unter der Erde: Emotionen und Höhepunkte von Höhlen -

La Pal­ma beher­bergt eine Viel­zahl von Höh­len, die sowohl geo­lo­gisch als auch kul­tu­rell von gro­ßer Bedeu­tung sind. Die vul­ka­ni­sche Akti­vi­tät, die die Ent­ste­hung der Insel präg­te, hat im Lau­fe der Zeit zu einer Viel­zahl von Höh­len geführt, die heu­te ein­zig­ar­ti­ge Ein­bli­cke in die geo­lo­gi­sche Geschich­te der Insel bie­ten. Im Grun­de ist die Insel löch­rig wie ein Schwei­zer Käse und von zahl­rei­chen Gän­gen und Lava­tu­ben durchzogen.

Eine der bekann­tes­ten Höh­len auf La Pal­ma ist die Cue­va de las Palo­mas, auch Tau­ben­höh­le genannt. Die­se Höh­le liegt im Wes­ten der Insel in Nähe der Pla­za Glo­rie­ta und beein­druckt mit ihren spek­ta­ku­lä­ren For­ma­tio­nen aus Lava­ge­stein. Die­se Lava­höh­le ist beim Aus­bruch des Vul­kans San Juan im Jah­re 1949 ent­stan­den und erstreckt sich über rund 7 Kilo­me­ter. Nur ein Teil davon ist unter Füh­rung mit Taschen­lam­pe, Helm und fes­tem Schuh­werk begehbar.

Wer tie­fer in die Unter­welt ein­stei­gen möch­te, kann vor­her über die Reser­va­ti­ons­sei­te oder bei GetY­our­Gui­de eine Füh­rung buchen. Über das Inter­pre­ta­ti­ons­zen­trum der Vul­kan­höh­len Caños de Fue­go hat­te ich bereits geschrieben.

Eine wei­te­re beein­dru­cken­de Höh­le auf der Insel ist die Cue­va de Bel­ma­co, eine archäo­lo­gi­sche Stät­te im Osten bei Mazo von La Pal­ma. Die­se Höh­le wur­de von den Guan­chen als Begräb­nis­stät­te genutzt und beher­bergt zahl­rei­che Petro­gly­phen und archäo­lo­gi­sche Fun­de, die Ein­bli­cke in das Leben und die Kul­tur der Urein­woh­ner geben. Sie dien­te den Urein­woh­nern der Insel, auch als Schutz- und Wohn­stät­te und ist somit auch ein wich­ti­ges Zeug­nis für die frü­he Besied­lungs­ge­schich­te von La Palma.

Genau genom­men ist es ein Höh­len­ge­wöl­be ohne begeh­ba­re Gän­ge. Hier in der Nähe wur­de erst vor kur­zem in einer Sei­ten­höh­le ein 1000 Jah­re alter Guan­chen Schatz gefun­den. Zum Zufahrts­weg und der Beschrei­bung.

Auch die künst­lich geschaf­fe­nen Was­ser-Höh­len von Mar­cos y Cor­de­ros bei Los Sau­ces im Nord­os­ten gehö­ren dazu und soll­ten durch­wan­dert werden.

Neben die­sen his­to­ri­schen und sicher begeh­ba­ren Höh­len gibt es auf La Pal­ma auch vie­le natür­li­che Höh­len­for­ma­tio­nen, die sich her­vor­ra­gend für Aben­teu­er­lus­ti­ge und geüb­te Natur­lieb­ha­ber eig­nen. Wan­de­run­gen durch Lava­tun­nel oder Erkun­dun­gen von Lava­tu­ben bie­ten ein­zig­ar­ti­ge Ein­bli­cke in die geo­lo­gi­sche Viel­falt der Insel. Im Lau­fe mei­ner La Pal­ma Zeit, habe ich sicher an die 100 Kana­ren-Höh­len ent­deckt und began­gen. Bekann­te und unbe­kann­te Sys­te­me – die meis­ten mit einem gewis­sen Risi­ko ver­bun­den, oft auf dem Bauch rob­bend und der Gefahr dem Stein­schlag aus­ge­setzt zu sein.

Was macht die Gefühle, Emotionen und das persönliche Interesse einer Höhlenerkundung aus?

  1. Es ist die Fas­zi­na­ti­on, die­se ein­zig­ar­ti­gen geo­lo­gi­schen For­ma­tio­nen mit Lava-Tropf­stei­nen, wie Sta­lak­ti­ten und Sta­lag­mi­ten, in Höh­len kön­nen fas­zi­nie­rend sein und Bewun­de­rung her­vor­ru­fen. Die Schön­heit und Viel­falt der natür­li­chen Kunst­wer­ke in den Höh­len kön­nen Men­schen in Stau­nen versetzen.
  2. Aben­teu­er­lust: Das Erkun­den von Höh­len erfor­dert oft Mut und Aben­teu­er­lust, da man sich in unbe­kann­te Dun­kel­heit begibt und enge Pas­sa­gen durch­quert. Das Gefühl des Ent­de­ckens und Erfor­schens kann ein auf­re­gen­des Aben­teu­er sein.
  3. Ruhe und Stil­le: In den tie­fen, dunk­len Räu­men einer Höh­le kann man eine unge­wohn­te Ruhe und Stil­le erle­ben, die eine tie­fe Ent­span­nung und Gelas­sen­heit her­vor­ru­fen kann. Der Kon­trast zur hek­ti­schen Außen­welt kann beru­hi­gend wirken.
  4. Ver­bin­dung zur Natur: Höh­len­be­su­che ermög­li­chen es den Men­schen, eine direk­te Ver­bin­dung zur Natur zu spü­ren und die geo­lo­gi­schen Pro­zes­se zu ver­ste­hen, die zur Bil­dung der Höh­len geführt haben. Dies kann ein Gefühl der Ver­bun­den­heit mit der Erde und ihrer Geschich­te vermitteln.
  5. Spi­ri­tu­el­le Erfah­run­gen: Für man­che Men­schen haben Höh­len eine spi­ri­tu­el­le Bedeu­tung als Orte der Ein­kehr, Medi­ta­ti­on oder spi­ri­tu­el­len Pra­xis. Die beson­de­re Atmo­sphä­re in den Höh­len kann dazu bei­tra­gen, inne­re Ruhe zu fin­den oder spi­ri­tu­el­le Erkennt­nis­se zu gewinnen.

Instinkt, etwas Fachwissen und gute Ortskenntnisse sind nötig

Bei mir ist es die Aben­teu­er­lust und der Ent­de­cker­drang in Berei­che vor­zu­drin­gen, wo bis­her nur weni­ge Men­schen ihren Fuß hin­ein­ge­setzt haben. Schon auf den weni­gen Kilo­me­tern von Los Can­ca­jos nach San­ta Cruz de La Pal­ma von der Haupt­stra­ße aus, sind in den gegen­über­lie­gen­den Fels­wän­den rund ein Dut­zend Höh­len­ein­gän­ge zu sehen. Teils in 20 Meter Höhe und fast nicht erreich­bar oder aus Sicher­heits­grün­den mit schwe­ren Fels­bro­cken ver­schlos­sen. Genau­so im Nor­den zwi­schen Barl­oven­to und Gara­fia. Dort vor­nehm­lich nur über den See­weg mit einem Boot erreich­bar oder mit Ein­gän­gen unter dem Meeresspiegel.

Teufelsloch

Aber auch Höh­len, die bekann­ter sind und nor­mal nur von außen besich­tigt wer­den. Ich den­ke hier an das Teu­fels­loch  (Cue­va del Dia­blo) am Fuße des Niquio­mo oder den Senk­kra­ter La Sima auf der Westseite.

Es gibt auf La Pal­ma auch eine Ver­ei­ni­gung, die sich der Höh­len­for­schung wid­met. Es ist die „Gru­po Espe­leoló­gi­co de La Pal­ma“ (GELP), die sich der Erfor­schung, Doku­men­ta­ti­on und Erhal­tung von Höh­len auf La Pal­ma ver­schrie­ben hat. Die Mit­glie­der des GELP sind lei­den­schaft­li­che Höh­len­for­scher und arbei­ten eng mit loka­len Behör­den und Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen zusam­men, um das ein­zig­ar­ti­ge Höh­len­sys­tem der Insel zu schützen.

Durch den Aus­bruch des Vul­kan Tajo­gai­te 2021 sind neue Lava­höh­len ent­stan­den. For­scher von IGME und CSIC sind bereits dabei, die Gän­ge zu erfor­schen und einen Lage­plan zu erstel­len. In Zukunft dürf­te es hier, auch für Besu­cher, inter­es­san­te neue Höh­len zu bestau­nen geben.

Die Höh­len von La Pal­ma sind also nicht nur ein Natur­wun­der, son­dern auch ein kul­tu­rel­les Erbe, das es zu schüt­zen und zu bewah­ren gilt. Für den nor­ma­len La Pal­ma Besu­cher emp­feh­len sich nur die oben genann­ten offi­zi­el­len und sicher begeh­ba­ren Höh­len. Auch auf unse­ren Nach­bar­inseln El Hier­ro, Tene­rif­fa, Fuer­te­ven­tura oder Lan­za­ro­te gibt es gro­ße und sicher begeh­ba­re Höh­len, wie z.B. die Cue­va de los Verdes.

Für Leser mit bestimm­ten phy­si­schen oder psy­chi­schen Ein­schrän­kun­gen und Höh­len­angst emp­feh­le ich einen Blick auf fol­gen­de Sei­te „Die trans­for­ma­ti­ve Kraft eines Höh­len­be­such“.

 

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