Caños de Fuego informativ und erlebnisreich -
Die Vulkanhöhle bei Todoque, auf der Westseite von La Palma, kann nun offiziell besichtigt werden. Ohne großes Tam-Tam (in Spanien während des Wahlkampfes verboten) wurde nach jahrelangen Bauarbeiten das Informationszentrum Caños de Fuego und die Cueva de Las Palomas (Taubenhöhle) eröffnet.
Anlass für mich das vollendete Projekt näher unter die Lupe zu nehmen. Seit dem Jahre 2013 wird gebaut und rund zwei Millionen Euro dafür ausgegeben. Siehe auch meinen Beitrag „Wenn der Lavastrom das Land verschlingt“ vom 18. Februar 2018.
Von außen hat sich seit meinem letzten Besuch 2018 nicht viel verändert. Positiv fällt auf, dass im Moment noch kein Eintritt verlangt wird. In einigen Wochen soll sich das ändern. Beschäftigt sind fünf Mitarbeiter einer Cabildo eigenen Betreiberfirma. Auskünfte gibt es in mehreren Sprachen – spanisch, englisch und auch deutsch.
In mehreren großzügigen Räumen die schon Hallencharakter haben, wird mit modernen audiovisuellen Informationssystemen gearbeitet. Von der Entstehung der Vulkanhöhle während des Ausbruchs des Vulkan San Juan 1949 bis zur mineralischen Zusammensetzung der Lava wird alles erklärt.
Ein Kinosaal und eine noch nicht ganz fertiggestellte Cafeteria mit herrlichem Ausblick über das Lavafeld runden das Angebot ab. Für mich etwas viel Elektro- und Computertechnik. Störanfällige Prozesse die ich eigentlich in dieser geballten Form in einem Naturkundemuseum nicht so gerne sehe. Vielleicht bin ich hier auch etwas zu „altmodisch“, wie meine Tochter meint.
Vulkanhöhle live erleben
Richtig interessant wird es erst im Untergeschoss. Auf vielleicht 100 Meter Länge kann die Vulkantube begangen werden. Über Stege und Treppen geht es in die schummrige Unterwelt von La Palma. Der Blick reicht weiter in den nicht begehbaren und nur rund einen Meter hohen Lavakanal. Insgesamt dürften es sicher 300 Meter Vulkanhöhle sein, die der Besucher zu sehen bekommt. Nur ein kleiner Teil des zweistöckigen und 7,1 Kilometer langen Röhrensystems.
Wer als „Höhlenforscher“ tiefer in die Unterwelt einsteigen möchte, kann vorher über die Reservationsseite eine kostenpflichtige 90 min. Führung in einem naturbelassenen und unbefestigten tieferen Höhlenteil buchen.
Insgesamt macht das Projekt Caños de Fuego einen guten Eindruck. Sehr aufwendig gestaltete Wege, Stege und Brücken. Einiges auch im Rahmen der „Mobilität“ für behinderte Besucher übertrieben.
Aus nächster Nähe lässt sich im Außenbereich der Lavafluss, kleine Bodenöffnungen, Lavabomben oder die Stricklava studieren. Der kurze Einblick in die Lavatube unter dem Infogebäude sollte für einen ersten Eindruck ausreichen.
Geöffnet ist das Vulkan-Informationszentrum täglich von 10.00 – 18.00 Uhr (am Sonntag und Montag wird bereits um 15.00 Uhr geschlossen).
Hier mehr zu den Kanarischen Vulkanen und dem San Juan oder dem jüngsten Vulkan Eldiscreto auf der Nachbarinsel El Hierro – über den ich 2011 ausführlich berichtete.
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