Wie Bausünden auf der Plaza La Glorieta kaschiert wurden -
Das Schmuckkästchen, die Plaza La Glorieta, kann sich nun wieder zeigen.
Jahrelang stand sie im Schatten einer benachbarten monströsen Dachkonstruktion. Ein Zweckbau über dem Sportplatz des benachbarten Colegio Las Manchas.
Ohne Hirn und Sachverstand wahrscheinlich am Schreibtisch geplant, abgesegnet und dann erbaut. Noch heute sollte sich der zuständige Architekt täglich tausendmal verbeugen müssen und um Vergebung für seine Schandtat zu bitten.
Schon in den letzten Jahren kam niemand mehr groß auf die Idee, einen Schnappschuss vom Gesamtbild der Plaza La Glorieta abzulichten. Als Fremdkörper verhagelte der auffällige Stahlkasten jede noch so bunte Aufnahme.
Durch eine Pflanzenwand kaschiert präsentiert sich seit einigen Tagen die Plaza La Glorieta fast wieder in der alten Pracht. Für 32.000 Euro Steuergelder wurde eine riesige bepflanzte Wand geschaffen.
Hunderte von Pflanzen sollen in einigen Jahren den Hintergrund verdecken und eine blühende und rankende Oase verkörpern. Mit einer stabilen Metallkonstruktion soll das Eigengewicht und den sicher wieder kommenden Stürmen getrotzt werden. Ob es ein Kunstwerk für die Ewigkeit ist, wird sich noch zeigen.
Aufwendig wurden die Pflanzen in einzelne Stofftaschen gepackt und mit einem automatischen Bewässerungssystem versehen. Zu mühselig und wahrscheinlich auch unmöglich wäre ein manuelles gießen.
Nach den Vorstellungen der Planer sollen in einiger Zeit die Pflanzen mit ihrem Wurzelwerk in der Gitterkonstruktion selbst halt finden. Wo sie dann später die Erde hernehmen, bleibt mir ein Rätsel.
Nur wenige Pflanzen, wie die Tillandsia (Luftnelke), können ohne Bodenkontakt gedeihen. Die Stofftaschen werden sich im Laufe der Zeit zersetzen.
Ein interessantes Studienobjekt für die nächsten Jahre. Bin einmal gespannt, ob diese Pflanzenwand auch noch in 10 Jahren steht. -
Kunst und Zweckbau als Nachbarn
Luis Morera der Inselkünstler und Erbauer der Plaza La Glorieta hat sich sicher nicht vor 25 Jahren vorstellen können, wie sein Kunstwerk verunstaltet wird. Ob er mit dieser Wand nun im Einklang steht, habe ich ihn noch nicht gefragt. Sicher ist die jetzt gefundene Lösung nur ein Kompromiss. Besser wäre es gewesen, das Hallendach gleich wieder abzureißen oder noch besser es erst überhaupt nicht so zu bauen.
Erfreuen wir uns also wieder an der neu geschaffenen Ausstrahlungskraft des glorreichen Plätzchen und genießen mit den Besuchern die filigrane und bunten Mosaik- und Lava-Kreationen.
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