Was hat sich bis heute nach der Vulkankatastrophe getan?
Auch fast 10 Monate nach der Vulkankatastrophe stehen viele Menschen auf La Palma noch immer fassungslos vor den Lavamassen, die ihre Existenz und die geplante Zukunft vernichtet haben. Das Haus, die Wohnung und all die landwirtschaftliche Fläche, die ihren Lebensunterhalt sicherte, ist verschwunden. Darüber liegen meterhohe schwarze Lavawalzen, die langsam auskühlen.
Am Sonntag dem 19. September 2021 um 15.12 Uhr brach das Unheil los. Ein Vulkanausbruch in den abseits gelegenen Montaña Rajada in El Paso im Vaca de Cabeza.
Es öffnete sich die Erde und stieß Lava und Gase aus. Noch dachte niemand daran, dass in den Folgewochen über 2 Millionen Kubikmeter Lava aus den 5 Vulkanschloten austreten könnte und in dem abschüssigen Gelände bis zum Atlantik fließt. Dabei weite Teile der Landschaft, Häuser, Gärten und ganze Ortschaften begraben wird.
Ein über 1000 Meter hohes Vulkanmassiv ist innerhalb von drei Monaten auf einen bereits 600 Meter hohen Berg angewachsen. Auch 10 Monate nach der Vulkankatastrophe noch Sperrgebiet. Nur Wissenschaftlern mit entsprechender Schutzausrüstung, wegen hoher Schwefeldioxidgase wird der Zugang gestattet.
Ähnlich verhält es sich in Küstennähe, wo der Lavastrom ins Meer geflossen ist. Hier sind es extrem hohe Kohlendioxid-Werte, die einen Aufenthalt in Puerto Naos und La Bombilla lebensgefährlich machen.
Das einstige Touristenort Puerto Naos mit Hotels und zahlreichen Appartementanlagen gleicht einer Geisterstadt.
Es fehlen Wohnungen und Häuser
Eines der dringendsten Probleme, die evakuierten ehemaligen Bewohner alle mit einer Wohnung zu versorgen, konnte noch nicht zufriedenstellend gelöst werden. Nach Angaben des Cabildo La Palma, sind heute noch 228 Vulkan Evakuierte in Hotels untergebracht. 130 im Hotel Teneguía Princess, 61 Personen im Hotel Taburiente H10 und 37 Personen im Hotel Valle de Aridane.
Die vielen Evakuierten, die vorübergehend bei Verwanden und Freunden untergekommen sind, nicht mitgerechnet. Trotz aller Bemühungen mit Containerwohnungen, Holzhäusern und die Fertigstellung von Rohbauten wird uns diese Frage noch über Monate beschäftigen.
Die staatliche Visocan mit Sitz in Gran Canaria hat jetzt einen Komplex mit 40 Wohnungen in Breña Baja (Ostseite) für Vulkanopfer erworben. Bei der Immobilie handelt es sich um ein fast fertiggestelltes Gebäude im Bereich der Finca Amado II in La Polvacera, Breña Baja. Mit einer Investitionssumme von 2,1 Millionen Euro wurde bereits mit der endgültigen Sanierung der Wohnungen begonnen.
Die Gesellschaft hat in den vergangenen Monaten mit einer Gesamtinvestition von 12,2 Millionen Euro folgende Wohnungen erworben: Fuencalient 5 Wohnungen, Tazacorte 66 Wohnungen, Los Llanos de Aridane 38 Wohnungen und jetzt Breña Baja 40 Wohnungen.
Infrastruktur kommt nur langsam voran
Auch wenn viele glaubten, in einigen Wochen oder wenigen Monaten eine sichere Verbindungsstraße durch den Lavastrom vorzufinden, sieht heute, dass die Natur nicht zu überlisten ist. Es gibt wohl im Monat Juli 2022 eine einspurig zu befahrende Lavapiste, die nur von Anwohnern nach vorgegebenem Zeitplan genutzt werden kann. Bis eine für alle ohne Einschränkung zu befahrende Verbindung geschaffen ist, wird es noch eine geraume Zeit dauern.
Die Küstenstraße Tazacorte – Puerto Noas soll in ungefähr 2 Jahren fertiggestellt sein. Vorbehaltlich vertretbarer Gaswerte im Küstenbereich. Die Strom- und Wasserversorgung wurde größtenteils repariert und funktioniert.
Der Lavastrom und die immer noch austretenden Gase haben den größten Schaden in den Wohn- und Kulturzonen von La Palma verursacht. Mit dem Ende der Eruption im Dezember 2021 sind die Folgen und Auswirkungen des Vulkanausbruch noch lange nicht überstanden. Es war kein Vulkan wie Teneguia (1971) in Fuencaliente, der seine Lava in unbewohnte wilde Landschaft ergossen hat. Mit Ende der Eruption konnte damals der Vulkan ad acta gelegt und vergessen werden.
Hier nochmals der Hinweis:
„Ich hänge den Link von der Doku in 3sat „But Beautiful“ mal hier rein, damit es nicht ‚unter geht‘. Läuft am 11.07.2022 um 22:25 Uhr, also heute Abend. ungewöhnliche Lebensalternativen, beginnend auf La Palma in mehreren Sequenzen.“ – Danke an P. Laudenberg
https://www.3sat.de/film/dokumentarfilmzeit/but-beautiful-106.html
Dienstag, der 12. Juli 2022
8.40 Uhr - Torres: „In nur einem Jahr werden wir rund 600 Häuser an die vom Vulkan Betroffenen liefern“. Der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, besuchte in Begleitung des Ministers für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Wohnungswesen, Sebastián Franquis, die Installationsarbeiten der 121 modularen Häuser für vom Vulkan betroffene Familien in Los Llanos de Aridane. Die Häuser werden voraussichtlich im September installiert.
15.00 Uhr - Der Flughafen La Palma verzeichnete im Juni mehr als 116.000 Passagiere, etwas weniger als 2019. Die Flughäfen der Kanarischen Inseln haben im Juni 3.422.335 Passagiere empfangen, was einem Rückgang von 2,8 Prozent gegenüber Juni 2019 entspricht, so die von Aena veröffentlichten Daten.
15.50 Uhr - Erdbebenschwarm auf Teneriffa – Involcan verzeichnet am heutigen Morgen einen Schwarm von 350 Erdbeben geringer Stärke unter dem Teide.
Hoy martes 12 de julio de 2022 y desde las 05:50 horas (hora canaria), la Red Sísmica Canaria – que opera el Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) – está registrando un enjambre de eventos híbridos de muy baja magnitud localizados bajo el volcán Teide. pic.twitter.com/tGEIQAf49K
— INVOLCAN (@involcan) July 12, 2022
Mittwoch, der 13. Juli 2022
9.20 Uhr – Mitteilung der IGN vom 12.7.22 – Mikroseismische Aktivität in Las Cañadas del Teide – Teneriffa. Heute Morgen um 01:39 Uhr (UTC) begann eine lokalisierte mikroseismische Aktivität in den Cañadas del Teide südwestlich von Pico Viejo , in demselben Gebiet, in dem sie in den letzten Jahren aufgezeichnet wurde. Das letzte Mal in einer ähnlichen Episode, die am 17. Juni stattfand.
Die Aktivität in all diesen Serien beginnt mit der Aufzeichnung eines Signals von langer Dauer, ohne definierte seismische Phasen und mit hochfrequentem Inhalt, was einer langen Serie von Hunderten von Ereignissen kleiner und ähnlicher Größenordnung Platz macht , die in fast regelmäßigen Abständen auftreten Zeit, in Form eines „Trommelschlags“. In manchen Momenten fallen die beiden Arten von Signalen zeitlich zusammen.
Serien dieser Art wurden bei zahlreichen Gelegenheiten in der Gegend aufgezeichnet , wobei der erste Vorläufer die Signale waren, die 1980 im Rahmen der in Las Cañadas durchgeführten Mikroseismizitätskampagne aufgezeichnet wurden, die zeigten, dass diese Art von Aktivität wiederkehrend sein könnte. Die hohe Nachweisbarkeit des seismischen Netzwerks der Kanarischen Inseln des IGN ermöglicht derzeit die Erkennung und Lokalisierung dieser Aktivität, die zweifellos mit Prozessen innerhalb des Teide-Pico Viejo-Komplexes zusammenhängt.
Die analysierte Aktivität weist auf eine Druckanpassung im unteren Teil der Kruste hin, die auf die vulkanische Natur des Inselgebäudes und die magmatischen Prozesse in der Tiefe zurückzuführen ist. Diese Art von Aktivität wird auf aktiven Vulkaninseln erwartet und kann in dieser Tiefe verbleiben oder in Zukunft zu flacheren seismischen Aktivitäten führen, ohne dass dies auf einen Eruptionsprozess in naher Zukunft hindeutet.
13.45 Uhr - La Gomera – Nach einem Brand an Straße La Playa, Gemeinde Valle Gran Rey, wurde ein Verstorbener gefunden. Der Tote ist noch nicht identifiziert. Das Feuer inzwischen gelöscht.
14.00 Uhr – Kanaren: Im letzten Halbjahr sind Heizung, Beleuchtung und Wasserverteilung um 35 % teurer geworden; Öle und Fette haben ihre Preise um 37 % erhöht; Eier sind 23,9 % teurer; und der Personenverkehr kostet aufgrund der höheren Kraftstoffkosten 19,7 % mehr. Darüber hinaus verzeichneten viele Lebensmittel zweistellige Preissteigerungen wie Milch (+20,4 %) und frisches Obst (+19,3 %).
- Fortsetzung folgt
Danke für den Link !