Gase machen das Leben in Puerto Naos unmöglich

Kohlendioxid - Gase

Gase reduzieren den Sauerstoffgehalt in Puerto Naos und La Bombilla auf 13 % -

Also rund 21 Pro­zent Sau­er­stoff braucht der Mensch und ande­re auf dem Land leben­de Tie­re, um zu über­le­ben. Mit 13 Pro­zent wird der Mensch nach kur­zer Zeit bewusst­los und stirbt.
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Erhöhte Kohlendioxid Anreicherung kann noch lange andauern

GaseNach Mes­sun­gen von Invol­can und einem Exper­ten­team der UME hält das Gas­pro­blem in den Bal­lungs­zen­tren von La Bom­bil­la und Puer­to Naos unver­min­dert an. Wis­sen­schaft­ler und Ver­wal­tung arbei­ten „Hand in Hand“, um die Situa­ti­on zu über­wa­chen und es den ehe­ma­li­gen Bewoh­nern bald zu ermög­li­chen nach Hau­se zurückzukehren.
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Das Vul­ka­no­lo­gi­sche Insti­tut der Kana­ri­schen Inseln (INVOLCAN) erin­nert dar­an, dass in eini­gen Gebäu­den im Erd­ge­schoss (Stra­ßen­ni­veau) Kon­zen­tra­tio­nen von über 250.000 ppm (25 %) gemes­sen wur­den, Men­gen, die „mit dem Leben nicht ver­ein­bar“ sind; im Frei­en lagen die­se Wer­te unter 5.000 ppm (0,5%).

„Es ist mehr als bewie­sen, dass in der Gegend von Puer­to Naos und La Bom­bil­la, wo anoma­le Kon­zen­tra­tio­nen von Koh­len­di­oxid (CO2) auf­ge­zeich­net wer­den, eine Ver­rin­ge­rung der O2-Kon­zen­tra­ti­on erzeugt wird, die an eini­gen bestimm­ten Punk­ten in der Zone nur Wer­te von 13–14 % Sau­er­stoff (O2) erreicht“.

Invol­can erklärt, dass das Sani­tär­sys­tem von Puer­to Naos aus Brun­nen und Roh­ren besteht, die der­zeit mit Gas gefüllt sind. „Wenn wir Was­ser in das Sys­tem ein­fül­len, ver­rin­gern wir das Volu­men des Gases und erhö­hen sei­nen Druck, wodurch das CO2-Pro­blem ver­stärkt wird. Da das CO2 wei­ter­hin aus­tre­ten wird, solan­ge die Natur es bestimmt, wür­de das Ein­brin­gen von Was­ser in das Sys­tem die Situa­ti­on nur noch kom­pli­zier­ter machen.“

Wie entstehen diese Vulkangase

Es ist ein natür­li­ches Neben­pro­dukt der Zell­at­mung vie­ler Lebe­we­sen und ent­steht zudem bei der Ver­bren­nung von Holz, Koh­le, Öl oder Gas. Auch beim Zer­fall toter Orga­nis­men oder durch natür­li­che CO2-Quel­len, wie bei­spiels­wei­se Vul­kan­ga­se, wird Koh­len­stoff­di­oxid frei.

Es sind Aus­gangs­pro­duk­te (z.B. Kalk­stein), die sich im Lau­fe der Erd­ge­schich­te im Erd­man­tel ange­rei­chert haben. In den Brenn­stof­fen befin­det sich Koh­len­stoff. Die­ser ver­bin­det sich bei der Ver­bren­nung mit dem Sau­er­stoff aus der Atmo­sphä­re. Es ent­steht somit Koh­len­di­oxid, der an die Umwelt frei­ge­setzt wird. Hei­ßes Mag­ma aus tie­fe­ren Erd­schich­ten wur­de hier offen­bar auf sei­nem Weg zur Erd­ober­flä­che mit CO2 ange­rei­chert und setz­te das Treib­haus­gas beim Aus­bruch in die Atmo­sphä­re frei.

Noch fließt unter­ir­disch glü­hen­de Lava Rich­tung Meer und mün­det in der Nähe von Bom­bil­la im Atlan­tik. Durch das ver­äs­tel­te Höh­len­sys­tem, auch von frü­he­ren Erup­tio­nen (Vul­kan San Juan), tritt es durch Ris­se und Spal­ten aus den Boden­schich­ten zur Atmo­sphä­re aus. Im Grun­de atmet die Erde um Bom­bil­la und Puer­to Naos Koh­len­di­oxid stän­dig aus. Erst wenn der Nach­schub ver­siegt und die Lava voll­stän­dig erkal­tet, dürf­te der Pro­zess ein Ende finden.

Die­se Ent­wick­lung kann noch lan­ge andau­ern. Erst dann kön­nen sich wie­der Men­schen und Urlau­ber unge­fähr­det im jet­zi­gen Sperr­be­zirk aufhalten.

Freitag, der 15. Juli 2022

9.30 Uhr - INVOLCAN beginnt mit Boh­run­gen im Lava­feld von La Pal­ma, um ein Kühl­mo­dell zu entwickeln.

12.00 Uhr – Hier noch ein inter­es­san­ter Bei­trag des Medi­zi­ners Aldo Gon­zá­lez Bri­to mit dem TitelGase, poli­ti­sche Miss­wirt­schaft und die unge­wis­se Zukunft von Puer­to Naos“ ver­öf­fent­licht von „La Pal­ma aho­ra“ (spa­nisch) – Dan­ke an Neil.

Sonntag, der 17. Juli 2022

9.20 Uhr - Die Kana­ren gewin­nen in zehn Jah­ren 54.600 Ein­woh­ner dazu. So sind nach Anga­ben des Insti­tuts für Sta­tis­tik der Kana­ri­schen Inseln (ISTAC) La Pal­ma und La Gome­ra die Inseln, die Bevöl­ke­rung ver­lo­ren haben , 2,44 % bzw. 2,76 %, wäh­rend Lan­za­ro­te und Fuer­te­ven­tura die Inseln mit dem höchs­ten Pro­zent­satz an Ein­woh­nern sind, die in den letz­ten zehn Jah­ren zuge­nom­men haben. Die Bevöl­ke­rung ist hier um 9,89 % und 12,4 % gewachsen.

Statistik

  • Fort­set­zung folgt

 

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7 Kommentare zu "Gase machen das Leben in Puerto Naos unmöglich"

  1. Christian Steiner | 16. Juli 2022 um 12:03 | Antworten

    Ursprüng­lich hieß es mal, die Gase ent­stün­den, wenn hei­ße Lava ins Meer fließt. Die Lava in den Tuben ist aber schon deut­lich weni­ger gewor­den, die Gase in La Bom­bil­la nicht. Die Hoff­nung, dass das all­mäh­li­che Ver­sie­gen der Lava­strö­me zur Wie­der­eröff­nung von Puer­to Naos und La Bom­bil­la führt, hat sich nicht erfüllt.

    Resis­te La Pal­ma hat mal ein Video gepos­tet, in dem man sieht, wie beim Leucht­turm von La Bom­bil­la Gas­bla­sen im Meer auf­stei­gen. Es ist plau­si­bel, dass die­ses Gas durch lee­re Lava­tu­ben, Ris­se und Spal­ten kommt. Dass das mit dem Aus­bruch des Tajo­gaí­te zusam­men­hängt, ist nahe lie­gend. Wo sich wie viel von die­sen Gasen ange­sam­melt hat, ist mög­li­cher­wei­se noch ermit­tel­bar. Wie lan­ge die Gase in die­sem Bereich noch nach außen drän­gen wer­den, kann aber wohl nie­mand seri­ös prognostizieren.

    Für die Betrof­fe­nen sind das kei­ne guten Aussichten.

  2. Könn­ten die­se Orte nicht als Film­ku­lis­sen genutzt wer­den, auch wenn das nur für apo­ka­lyp­ti­sche Sce­nen mit Gas­mas­ken und Schutz­an­zü­gen funktioniert?

    • Manfred Betzwieser | 16. Juli 2022 um 9:56 | Antworten

      Könn­te Ja! – aber ich den­ke, es gibt auf La Pal­ma im Moment drin­gen­de­re Pro­ble­me und Sorgen.

  3. Joachim Ehrich | 15. Juli 2022 um 10:15 | Antworten

    Ich fra­ge mich, war­um die Gase nicht vom Wind weg­ge­tra­gen wer­den, der ja gera­de im Wes­ten von La Pal­ma wun­der­bar fri­sche und salz­hal­ti­ge See­luft her­an­schaf­fen kann.

    • Manfred Betzwieser | 15. Juli 2022 um 11:19 | Antworten

      Das Koh­len­di­oxid kommt im Moment bestän­dig aus dem Boden, über Roh­re, Schäch­te usw. Im Frei­en wird es rela­tiv schnell vom Wind weg­ge­tra­gen und ver­mischt. In den Gebäu­den kann es sich in den tie­fer­lie­gen­den Räu­men sam­meln. Auch Lüf­ten nutzt nicht viel, da immer wei­ter Nach­schub kommt.

      • Joachim Ehrich | 16. Juli 2022 um 11:26 | Antworten

        Das leuch­tet ein. Dan­ke! Gibt es Berech­nun­gen, wie­viel Koh­len­di­oxid bei dem Aus­bruch bis­her aus­ge­sto­ßen wur­de? Mich inter­es­siert ein Ver­gleich zu Koh­le­kraft­wer­ken und z. B. der Men­ge an Autoabgasen.

        • Manfred Betzwieser | 16. Juli 2022 um 13:12 | Antworten

          Das lässt sich nicht beant­wor­ten. Schät­zun­gen sind mir im Moment auch nicht bekannt. Es wird aber sicher mehr als alle Quel­len in Deutsch­land zusam­men pro Jahr abgeben.

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