So ein hartes Jahr hätte niemand erwartet -
2021 war ein hartes Jahr für die Insel La Palma. Erst Corona, dann die Feuerkatastrophe von El Paso und Los Llanos mit 50 abgebrannten Gebäuden und jetzt noch ein Vulkanausbruch.
Wenn es kommt, dann knüppeldick und Schlag auf Schlag. Das Jahr war schon eine große Belastung für die betroffenen Einwohner auf der Westseite. Viele haben ihr Haus und Grundstück für immer verloren, das jetzt unter einer dicken Lavaschicht vergraben liegt.
Wie Flüchtlinge leben immer noch rund 5000 ehemaliger Bewohner des Vulkangebietes bei Verwandten, Freunden oder in einem Hotel. Viele haben ihre Existenzgrundlage in der Landwirtschaft verloren, andere ihre Beschäftigung im Tourismus oder einem Dienstleistungsbetrieb.
Harte Zeiten auch ohne Inquisition oder Krieg. Die Natur holt sich zurück, was ihr zusteht und vom Menschen einfach ignoriert wurde. Sie korrigiert menschliche Fehlentwicklungen und schlägt erbarmungslos zu.
Die Corona-Zahlen wachsen in den Himmel
Gestern allein auf den Kanaren 6.829 neue Fälle des Coronavirus COVID-19. Acht Menschen an der Seuche gestorben und eine 7‑Tage-Inzidenz von 1.350,4. La Palma bricht alle Rekorde mit 1618 aktive Fällen und einer Inzidenz von 1.694,27.
Alles bei einer Durchimpfungsrate von über 83 Prozent. Zum Glück sind die Krankenhäuser und Intensivstationen noch nicht überlastet. Es scheint alles mit der neuen Omikron Variante auf eine Art Grippewelle hinaus zulaufen.
Vulkan als einmaliges Naturereignis
Kaum jemand hat einen Vulkanausbruch hautnah und live miterlebt. Auch auf der Vulkaninsel La Palma hat man in seinem Leben eigentlich nur einmal die Chance dieses Naturschauspiel zu erleben. Ich hatte das Glück zwei Vulkanausbrüche, 2011 Eldiscreto auf El Hierro und jetzt Cabeza auf La Palma zu sehen und zu spüren. Aber auch das Leid, die Angst und der Schmerz der betroffenen Menschen zu empfinden und mitzufühlen.
Ich habe gesehen und gelernt, wie übermächtig diese Naturgewalt sein kann und der direkt betroffene Mensch nur noch schnell mit seinen „Sieben Sachen“ bei Nacht und Nebel die Flucht ergreifen kann. Abwarten oder eine Abwehr gibt es nicht oder wäre sinnlos. Das prägt und bringt Erfahrungswerte. Auch wenn der Vulkan Cabeza inzwischen schon einige Wochen zurückliegt und ich nur indirekt betroffen war, bin ich noch heute sehr aufgewühlt.
10.50 Uhr - Interessantes Video in dem wir sehen, wie sich das Wolkenmeer wie ein echtes Meer verhält. Eine weitere Demonstration der Atmosphäre als Flüssigkeit. Sogar „Wellen“ werden gesehen, wie sie brechen.
Desde #Tenerife #Canarias nos llega este espectacular video, donde vemos al mar de nubes comportándose como un auténtico mar.😳
Una demostración más de la atmósfera actuando como un fluido. Incluso se ven „olas“ rompiendo.
Debajo dejo una explicación de cómo sucede esto.👇 pic.twitter.com/tA0ghkl7tz
— J. J. González Alemán (@glezjuanje) January 11, 2022
11.00 Uhr - Rückkehr der ersten Evakuierten in das sichere Vulkangebiet – Koordiniert von Cecopin wurde ein Fahrzeug-Shuttle geschaffen, um Möbel und Habseligkeiten aus den Lagerhallen zu transportieren.
👉🏻Colaboramos con la población del Valle de Aridane en la ‘vuelta a casa’ de las zonas que han decretado el fin de la evacuación
Coordinado por el Cecopin, se ha creado una lanzadera de vehículos para trasladar los muebles y enseres.
🔗https://t.co/pLQe9ibNm3 pic.twitter.com/Z6uKRvbIJi
— Cabildo de La Palma (@CabLaPalma) January 11, 2022
12.00 Uhr – Auf einer Insel mit einer Fläche von 708,32 km², mit 20 registrierten Naturräumen, die sich über fast 50% ihres Territoriums erstrecken, die eine territoriale Nutzung über den Genuss einer wunderschönen Landschaft hinaus unmöglich machen. Dass ein Vulkan dieser Größenordnung fast 1.300 Hektar fruchtbaren Boden mit bis zu 40 Meter hoher Lava verschlingt und weitere einige Tausend Hektar mit Aschebergen beschädigt, die sich in Höhenlagen meterhoch erheben … gilt als „dramatische Szene“.
Es sind nicht „nur 8% der Insel“, wie während des Eruptionsprozesses impliziert wurde. Obwohl die Daten auf einer Karte genau sind, ist die numerische Realität viel schlimmer. Der Vulkan hat nach den Berechnungen zur Aktivitätsverteilung der Inselböden mehr als 20 % des produktiven Bodens des Aridanetals begraben und die Säulen der wichtigsten Wirtschaftssektoren des Aridane-Tals beschädigt.
13.50 Uhr - Wo früher der Garten oder Rasen war, stehst du nun auf einem 4 Meter hohen Aschehaufen.
14.30 Uhr - Fertighäuser für Evakuierte – Heute haben wir zusammen mit dem Wohnungsbauminister der kanarischen Regierung, Sebastián Franquis und Vertretern der von der Eruption betroffenen Gemeinden, die Fertighäuser von Los Llanos de Aridane besichtigt.
👏Hoy hemos visitado junto con el consejero de Vivienda del Gobierno de Canarias, Sebastián Franquis y representantes de los ayuntamientos afectados por la erupción, las casas prefabricadas de Los Llanos de Aridane.#MásFuertesQueElVolcán pic.twitter.com/etXIRfF4br
— Cabildo de La Palma (@CabLaPalma) January 12, 2022
15.00 Uhr – Wenn Ihr weitere Beiträge zum Vulkan von La Palma lesen möchtet, beteiligt Euch bei den Kommentaren. Sonst verliere ich die Lust – bin kein Alleinunterhalter.
16.10 Uhr - Video aufgenommen um 14:30 Uhr kanarischer Zeit vom Patrouillenboot der Guardia Civil, vom noch rauchenden Lavadelta.
Vídeo tomado a las 14.30 hora canaria desde la patrullera de la @guardiacivil, del delta de lava que aún sigue humeando, #LaPalma / Video taken at 2:30 pm Canarian time from the @guardiacivil patrol boat, of the lava delta that is still smoking, #LaPalma pic.twitter.com/fOyh4UbSxC
— INVOLCAN (@involcan) January 12, 2022
17.40 Uhr - Puerto Naos und La Bombilla weisen weiterhin sehr hohe Gasansammlungen auf und die Zufahrten bleiben vorerst geschlossen. Zur Diskussion: Ich wäre sowieso dafür Puerto Naos in Zukunft als Naturzone auszuweisen und keine weitere touristische Nutzung zuzulassen. Was steht, bleibt stehen, aber keine weiteren Neubauten.
Donnerstag, der 13. Januar 2022
8.30 Uhr – Die PEVOLCA wird nächste Woche die Möglichkeit neuer Umzüge in die Evakuierungsgebiete prüfen. Um die Evakuierung der im oberen Teil des südlichen Lavastroms liegenden Gebiete, hauptsächlich Las Manchas und Las Norias, durchzuführen und den Zugang der Bewohner zu gewährleisten, wurden die Arbeiten zur Reinigung der Asche mit schweren Maschinen intensiviert , sowohl im Straßennetz als auch in Wohnungen, während die Sanierung des Trinkwassernetzes weitergeht. Sobald die notwendigen Sicherheitsbedingungen gegeben sind, wird die Umsiedlung dieses Bevölkerungsgebietes genehmigt, wenn keine Risiken mehr bestehen.
Andererseits berichtete der Lenkungsausschuss, dass sowohl Puerto Naos als auch La Bombilla weiterhin sehr hohe CO2-Werte verzeichnen, die mit dem magmatischen Prozess der Eruption verbunden sind, mit einer gesundheitsschädlichen Akkumulation. In diesem Sinne werden die Gasmessungen weiterhin täglich überwacht und eine Öffnung dieses Bereichs ist derzeit nicht in Betracht zu ziehen, was auch den Zugang zu El Remo und Charco Verde verhindert.
8.40 Uhr - Das Cabildo verteilt Wasser, um die Häuser in den Vulkan Gebieten nach dem Vulkanausbruch zu reinigen.
9.00 Uhr -Die Regierung der Kanarischen Inseln schätzt die Hilfe, die La Palma bereits erreicht hat, auf 179 Millionen Euro. Konkret wies Olivera darauf hin, dass bereits 82 Millionen Euro für den Wohnungsbau mobilisiert wurden, hinzu kommen weitere 50 Millionen in der Not- und Beschäftigungssozialhilfe.
Darüber hinaus sind bereits weitere 30 Millionen Euro für Hilfen an Unternehmen, Freiberufler und Wirtschaftszweige der Insel sowie 11,5 Millionen Euro im Bereich sonstige Hilfen, die Infrastrukturen, Sonderprogramme, Straßen oder Entsalzungsanlagen geflossen.
10.20 Uhr - Ein neues Dekret der Regierung der Kanarischen Inseln „verbietet den Bau neuer Häuser „auf den Lavaströmen. Im Falle einer Rekonstruktion kann sie „auf dem gleichen Grundstück, auf dem sie sich befinden, durchgeführt werden, wenn dies materiell möglich ist. Im Falle des Baus eines neuen Hauses, das ein anderes ersetzt, „kann es auf jedem von der Verordnung betroffenen Grundstück in der Gemeinde durchgeführt werden“, aber „beinhaltet nicht die Lavaströme des Vulkanausbruchs“.
11.30 Uhr - Die Krankenstandslawine , die die Omicron– Variante des Covids auslöst, bringt die Gesundheit der Kanaren nach den Weihnachtsferien in eine komplizierte Situation. Rund 1.000 Angehörige der Gesundheitsberufe der vier Krankenhäuser auf den Hauptinseln sind wegen Covid krankgeschrieben. Im gesamten Gesundheitswesen auf den Kanaren sogar 2.200 Personen. Die Corona Statistik auf der Corona-Seite ist übrigens wieder auf dem aktuellen Stand.
12.00 Uhr – Die Landwirtschaftsministerin der Regierung der Kanarischen Inseln, Alicia Vanoostende, hat den EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski und Minister Luis Planas auf dem Flughafen Teneriffa Nord zu einem offiziellen Besuch mit Weiterflug nach La Palma empfangen. Mit ihnen werden der Europaabgeordnete Juan Fernando López Aguilar und der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, sowie die lokalen und Inselbehörden anwesend sein.
Sie erfahren aus erster Hand, welche Schäden der Vulkanausbruch in der Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei verursacht hat. Sie werden eine Bananenfarm besuchen und im Archäologischen Museum Benahoarita Treffen mit Vertretern der vom Vulkan betroffenen Landwirtschafts‑, Viehzucht- und Fischereisektoren von La Palma abhalten. Die Anwesenheit des Kommissars für Landwirtschaft soll die notwendigen Vorkehrungen beschleunigen, um finanzielle Unterstützung aus dem EU-Solidaritätsfonds zu erhalten.
12.15 Uhr - Ein Kosmonaut der Internationalen Raumstation ISS zeigt, wie die Atmosphäre auf La Palma am „schlimmsten Tag des Vulkans“ war.
13.00 Uhr – Blick heute auf die Kraterlandschaft des Vulkans Cabeza. Es sind schon faszinierende Aufnahmen. Freue mich schon heute auf meinen ersten Besuch im Vulkangebiet.
📹 Vista del cráter más al sur del edificio volcánico con emisiones de vapor de agua y dióxido de azufre así como depósitos de carbonatos y azufre.#IGNSpain #VolcandeLaPalma #LaPalma @CabLaPalma @AdmPcasGobcan @dsn @IGME1849 @IGeociencias @IPNA_CSIC @AEMET_Canarias @ULL @ULPGC pic.twitter.com/q9LIWq3gKk
— IGN-CNIG (@IGNSpain) January 13, 2022
18.00 Uhr - Das Cabildo koordiniert den Abtransport der Asche aus der Umgebung des Vulkans, aus dem täglich etwa 750 Kubikmeter Material abgetragen werden. Perdomo erklärt, dass heute 15 Lastwagen in diesem Betrieb arbeiten und dass weitere sieben mit vier großen Ladern integriert werden sollen. Es geht um die Kreuzung von San Nicolás zwischen LP‑2 und der LP-211.
Freitag, der 14. Januar 2022
8.45 Uhr – Bei Strömen von 3.350 Metern Breite und 60 Metern Höhe an einigen Stellen ist es klar, dass die Verbindung des nördlichen Bereichs des Aridane-Tals mit dem südlichen Bereich technisch sehr kompliziert sein wird. Vor allem an Orten wie der alten Straße von Tacande, der Kreuzung am Sombrero in Richtung Fuencaliente oder der Straße von Los Llanos nach Puerto Naos, wo die einzige Möglichkeit besteht, „über die Lava zu gehen“. Zudem sei die Lava noch sehr heiß und setze sich erst langsam – so die Pevolca.
9.00 Uhr - Heute oder Morgen werde ich noch eine betroffene Familie vorstellen, die durch den Lavastrom ihr Haus und Gut verloren hat und dringend auf Unterstützung angewiesen ist.
11.50 Uhr – Wissenschaftlicher Mitarbeiter von #IGNSpain im Stadtteil La Bombilla erweitert das Messnetz von Messpunkten für diffuse CO2-Strömungen.
15.45 Uhr - Der Präsident der Regierung der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, hat in seinen sozialen Netzwerken mitgeteilt, dass er positiv auf das Coronavirus getestet wurde. «Im Moment habe ich keine relevanten Symptome und es geht mir gut, aber ich bin positiv auf Covid19 getestet worden. Aus diesem Grund muss ich in den nächsten Tagen meinen öffentlichen Dienstplan absagen, werde aber weiterhin von zu Hause aus arbeiten. Viel Vorsicht. Aufpassen.
- Fortsetzung folgt