Urgewalt und Kraft der Elemente -
Gegen die Urgewalt eines Vulkanausbruchs kann der Mensch nicht viel ausrichten. Es bleibt ihm nur die Flucht. Was wir im Moment auf La Palma erleben, zeigt die gewaltige Kraft der Natur, die wir nur beobachten, messen und dokumentieren können. Der Zeitpunkt und der Ort einer Eruption kann vom Menschen genauso wenig beeinflusst werden.
Alles zum Freitag, dem 29.10.21 ist hier weiter unten angehängt
Mächtige Lavaströme überfluten das Land und zerstören mühsam vom Menschen aufgebaute Kulturen, Häuser und Strukturen. Wenn sich der Mensch trotz eindeutiger Fingerzeige der Natur in diese Gebiete vorwagt, muss er auch mit den Folgen rechnen. Die Natur kennt keine Gnade und nimmt keine Rücksicht auf den Eindringling und seine Zivilisation.
Die Urgewalt des Vulkanismus nimmt Leben, erschafft aber die zukünftigen Grundlagen für neues Leben. Das sollte bewusst sein und nicht einfach ignoriert werden. Prozesse der Natur dauern lang, aber sie kommen. Auch La Palma war vorgewarnt. Bereits im Jahr 2017 gab es erste Anzeichen (Rührt sich der Vulkan auf La Palma? vom 8.10.17).
Lavafajana wächst weiter
Die durch den Vulkan Cabeza geschaffene neue Halbinsel vor Todoque wächst weiter. Neue Lavazuflüsse vergrößern die Oberfläche auf jetzt 28 Hektar. Aber wie weit kann es noch wachsen?
Rosa María Mateos, Doktorin in Geologie und Forscherin am Institut für Geologie und Bergbau in Granada hat eine Karte / Infografik veröffentlicht, die die Bathymetrie des Meeresbodens an der Küste von Perdido (südlich von Tazacorte) zeigt.
Mit der Überlagerung der Bathymetrie des Meeresbodens ist perfekt zu erkennen, dass der Weg zum Ozean nach Überschreitung von 35 Metern Tiefe in Kürze begrenzt sein wird. Jede der auf der Karte markierten Linien repräsentiert eine Zunahme der Meeresbodentiefe um 5 Meter. Es ist daher klar, dass die für die Lava zur Verfügung stehende Meeresplattform kurz ist und sie nicht weiter wachsen kann, ohne sich im „maritimen Abgrund“ zu verlieren.
Diese ausgezeichnete Infografik ermöglicht es, die maximale lineare Plattform des ‚Lavastreifens‘ genau zu kennen, die sich derzeit auf etwa 500 Metern befindet. Natürlich wird diese Plattform durch die fortgesetzte Einarbeitung von Lavamaterial seitwärts wachsen, wie es auch geschieht. Sie kann nach Norden und Süden weiter zunehmen, in Meeresrichtung ist das Wachstum aber begrenzt.
11.40 Uhr – In den vergangenen 12 Stunden lagen alle Beben unter ML4.0 und kamen aus der oberen Magmakammer in 10 bis 14 km Tiefe. Ob der Magma-Nachschub aus dem tieferen Bereich um 35 km Tiefe abreißt, werden die nächsten Stunden zeigen.
11.50 Uhr – Hunderte Wissenschaftler aus aller Welt sind auf La Palma unterwegs, um alle möglichen Parameter des Vulkans zu untersuchen. Sie lernen und erfassen alle Daten, um die Wissenschaft der Vorhersage und Kontrolle von Vulkanausbrüchen zu verbessern. Experten aus Ländern wie Schweden, den Vereinigten Staaten, Deutschland oder Frankreich sind hier eingetroffen, zusätzlich zu allen spanischen wissenschaftlichen Gremien, die mit dem wissenschaftlichen Ausschuss verbunden sind.
Aber auch die Präsenz der NASA selbst auf La Palma ist auffallend. Unter der Leitung von Dr. Juan Carlos Carracedo, der sie bei dieser Arbeit begleitet, sind zwei Wissenschaftler der für das zivile Raumfahrtprogramm zuständigen US-Regierungsbehörde auf die Kanaren gereist, um Studien zum Vulkan durchzuführen.
12.40 Uhr – Die Lava- und Aschelandschaft um den Vulkan Cabeza:
„Die an den Vulkan auf #LaPalma angrenzenden Dörfer versinken in Asche“#VolcanLaPalma #CumbreVieja #ErupcionLaPalma #LaPalmaEstamosContigo https://t.co/fmeZkV4Ur6
— Paco DiMojito (@DiMojito) October 25, 2021
14.50 Uhr – Der Lavastrom im Süden beginnt, die verbliebenen Häuser von Todoque zu begraben.
Der tagelang gelähmte Südstrom hat heute wieder begonnen zu fließen. Er wandert in den Süden von Todoque und steigt ab Richtung Meer. Alles, was im Wege steht, wird verbrannt und verschüttet.
15.30 Uhr - Der Vulkan Cabeza schwächelt. Im Augenblick befindet er sich in einer ruhigen Phase. Auch die Erdbeben aus großer Tiefe bleiben aus. Lassen wir uns aber nicht täuschen. Sobald die Beben in 35 km Tiefe wieder einsetzen, werden wir nach 5 bis 6 Stunden wieder einen sehr aktiven Vulkan erleben.
18.10 Uhr - Das IGN Erdbebensystem scheint ausgefallen zu sein. Seit 8.33 Uhr gibt es keine neuen Daten mehr. Inzwischen ereigneten sich mehrere spürbare Beben, die auf keinem zugänglichen Seismografen aufgezeichnet werden.
20.00 Uhr - Die Lava-Bedrohung dringt jetzt mit sechs Metern pro Stunde südlich des Vulkans Richtung Puerto Naos vor.
Freitag, den 29.10.21
12.40 Uhr – Der Vulkan blieb in der Nacht und am Vormittag relativ ruhig. Es fließt wohl Lava und es gab Erdbeben. Allerdings nur zwei aus der 35 km Tiefe Region. Die restlichen Beben in der oberflächennahen Kammer in 10 bis 13 km Tiefe.
12.50 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit dem letzten Kommuniqué wurden 159 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert , 15 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt, wobei in 6 Erdbeben die maximale Intensität in der Epizentralzone IV (EMS98) erreicht wurde.
Das stärkste Erdbeben ist das am 28. um 20:21 Uhr mit einer Magnitude von 4,2 mbLg und einer Tiefe von 38 km, das mit einer maximalen Intensität von IV auf der Insel La Palma zu spüren war.
Sieben Erdbeben wurden in Tiefen von etwa 30 km lokalisiert, die restlichen Hypozentren der Zeit befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km.
Die Amplitude des vulkanischen Tremorsignals wird mit Verstärkungsimpulsen auf mittlerem Niveau gehalten.
Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt, dass sich die Höhe, die am 25. an der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt, gemessen wurde, umgekehrt hat. Die von der Station aufgezeichnete Süddeformation hat sich jedoch nur teilweise erholt. An den entlegensten Stationen wird eine leichte Deflation aufrechterhalten, möglicherweise im Zusammenhang mit tiefer Seismizität
13.00 Uhr – Der einzige Lavastrom, der derzeit voranschreitet, ist die mit der Nummer 3, der zahlreiche Schäden an Häusern verursacht und auch das Lagerhaus von Covalle betroffen hat, weil er in ein neues Gebiet eindringt, wie Pevolca berichtet.
Dieser südliche Strom, hat wie Involcan meldet, die Straße LP-213 südlich von Todoque überquert und geht in Richtung Meer und könnte die Strecke beeinträchtigen, die nach Puerto Naos führt, aber nicht das Touristenzentrum.
15.10 Uhr - Puerto Naos ist vorerst gerettet. Laut Pevolca fließt der Lavastrom nördlich des Touristenortes vorbei.
16.45 Uhr – Shuttlebusse fahren alle 20 Minuten, um den Vulkan Cabeza zu sehen. Die Busse fahren alle 20 Minuten vom alten Flughafen Buenavista, wo es genügend Parkplätze für die Leute gibt, um ihre Fahrzeuge abzustellen, zur Kirche von Tajuya, wo Besucher den Vulkan vom Aussichtspunkt aus beobachten können.
17.40 Uhr - Vulkantourismus – Schiffe und Flugzeuge sind ab diesem Freitag praktisch voll, obwohl für das Wochenende noch Plätze frei sind. Die Brücke von Todos los Santos wird mehr als 10.000 Menschen nach La Palma bringen, wie das CIT Tedote bestätigt. Dies werden die ersten positiven Wirtschaftsdaten seit Beginn des Vulkanausbruchs sein. Auch wenn es nicht einfach zu handhaben sein wird.
Zunächst werden die Flüge von Teneriffa Nord, Gran Canaria und Madrid an diesem Wochenende voll sein. Hinzu kommen Frankfurt und Berlin. Außerdem werden täglich 3 Boote von Fred Olsen und 2 von Naviera Armas im Hafen ankommen. Wenn all diese Kapazitäten hinzugefügt werden, die bereits praktisch verkauft sind, ergibt sich die Zahl von mehr als 10.000 Menschen, die 41 Tage nach seiner Explosion plötzlich die Insel betreten werden, um die Vision des Vulkans inmitten des Eruptionsprozesses zu „genießen“.
18.30 Uhr – Es wird geschätzt, dass die vom Vulkan zerstörte Anbaufläche derzeit 266,61 Hektar erreicht, 6,79 mehr als bei der letzten Aktualisierung. Davon entfallen 145,7 Hektar auf Bananenplantagen, 58,36 Hektar auf Weinberge und 23,38 Hektar auf Avocadobäume.
19.30 Uhr - Nach 40 Nächten voller Gebrüll, Explosionen und Beben sind die Köpfe der Bewohner des Aridane-Tals an der Grenze des Widerstands. Was die letzte Nacht erlebt wurde, war einer der schlimmsten, der in all dieser Zeit aufgezeichnet wurde, mit einem ständigen ohrenbetäubenden Brüllen, das fast den ganzen Morgen nicht aufhörte. Eine verrückte Nacht!
Einschlafen war fast unmöglich, wenn Sie weniger als 5 oder 6 Kilometer vom ausbrechenden Krater entfernt leben. Dies ist praktisch das gesamte Aridane-Tal mit den Bevölkerungen von El Paso, Los Llanos de Aridane und Tazacorte, wo fast 40.000 Menschen leben – so die Zeitung El Time.
- Fortsetzung folgt
Oh, oh, da hat aber „jemand“ heute, 30.10.2021, 07.24 Uhr Ortszeit, in 35 km Tiefe,
mit einer 5,0 Amplitude, mal richtig „gerülpst“.…:=)
Mal schauen, was heute die Mittagszeit so ab / gg. 14.00 Uhr so bringt.
Alles Gute
und
lasst diese Tagestouristenströme von den anderen Inseln stoppen.
Hallo nach La Palma, wir hatten für den 20.11. bei Condor einen Flug Frankfurt nach La Palma gebucht, der uns soeben ersatzlos gestrichen wurde. „Bedauerlicherweise kann auf keine alternativen Befoerderungsmoeglichkeiten zurueckgegriffen werden.“ Zur Info.
Liebe Elke,
ja das passiert jetzt häufiger. Mir hatte vor wenigen Wochen Easyjet den Rückflug gestrichen. Nun versuche ich im Februar, wie seit gut 15 Jahren jährlich, Freunde in Tacande/ Tajuya (die sich bisher tapfer schlagen) zu besuchen. Inzwischen musste ich ein zweites Mal umbuchen, da Easyjet nach dem Umbuchen vom November den Februar-Flugplan mal eben zusammenstrich. Das nehme ich nach Erfahrungen in den letzten Jahren mit insolvenzbedingten Fluglinieneinstellungen (Air Berlin, Germania), begrenzten „corona-freien Reisekorridoren“ und wetterbedingten Rückflugverschiebungen sehr gelassen und buche inzwischen häufiger kurzfristig und nach Angebotslage in ganz Deutschland. Aktuell geht es wohl besser über z. B. Teneriffa und dann per Flug (wenn denn möglich) oder Schiff weiter auf die Insel.
Und dann kann man nur hoffen, dass der bekannte kleine gemeine C‑Virus nicht auch noch das durcheinanderwirbelt, was sich bisher offenbar gut handhaben lässt. Derlei brauchen die Palmeros nicht noch oben drauf.
Das würde ich so nicht hinnehmen. Es fliegt sicher irgendjemand. Siehe auch: https://eu-fluggastrechte.de/eu-fluggastrechteverordnung/
17.40 Vulkantourismus
Ist es wirklich sinnvoll, mitten in einem aktiven Vulkangeschehen einen Katastrophentourismus mit 10.000 Menschen zuzulassen, um den Vulkan „zu besichtigen/zu genießen“? Auf der einen Seite mehr als 7000 evakuierte Menschen, die entweder alles verloren haben oder nicht wissen, ob ihr Zuhause den Vulkanausbruch überstehen wird. Auf der anderen Seite Touristenströme zur „Besichtigung“ des Vulkangeschehens. Bringen diese Touristen wirklich langfristig positive Wirtschaftsdaten für La Palma – für palmerische Unternehmen und Menschen? Bringen sie Hoffnung und Hilfe für die Menschen? Helfen diese Touristen aktiv – wie auch immer -, die Not durch den Vulkanausbruch zu lindern? Oder schauen sie einfach nur und versuchen, das beste Foto, das beste Video zu bekommen? Gar nicht daran zu denken, was passiert, wenn sich das Vulkangeschehen plötzlich „dreht“ und auch diese Menschen evakuiert werden müssten.
Hallo Ingeborg,
Du sprichst mir aus dem Herzen … mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.
Genau das denke ich auch.
Ich verstehe auch nicht, was in Köpfen vorgeht, die in Richtung eines „Massengrabs“ schauen. Ich möchte das überhaupt nicht sehen, weil mich das Leid vieler Menschen und die Tatsache, dass es die wunderschöne Landschaft nicht mehr gibt, unendlich traurig macht.
Der Zuwachs des Lavafeldes zwischen dem 27.10.21 und 29.10.21 ist in türkis eingefärbt
Quelle: Copernicus
Aktuell ist der Zuwachs noch größer, auf dem Bild wurde die LP-213 noch nicht überschritten.
Hier das neueste Thermo-Video von heute 16:25 Uhr Ortszeit, welches nicht nur den Zuwachs anzeigt, sondern die Veränderung des gesamten neuen Stroms.
Und da gibt es eine zumindest quantitativ gesehen sehr gute Nachricht:
Ein großer Teil des neuen Stroms bewegt sich nach wie vor auf bzw. in dem alten Hauptstrom. Und ein großer Teil des neuen Südstroms hat sogar den „Sprung“ zurück auf den Hauptstrom geschafft.
Dies hat heute bereits zu einer deutlichen Verringerung der Geschwindigkeit geführt. Und die neuen Zungen mit ihrem Zerstörungs-Potential sind vorläufig auf eine deutlich kleinere Angriffs-Spitze zusammengeschrumpft.
Die Hoffnung mag trügerisch sein, dass die zerstörerische Dynamik an dieser Stelle nachhaltig geschwächt ist. Aber sie ist dennoch evident.
Es ‚regnet‘ Asche und man kann es sogar hören!
https://youtu.be/8uhlDTb_XJA
Eine Tour mit dem Auto südlich von der Bodega Tamanca aus, bis zur Kreuzung Abfahrt LP-202 nach Tacande (Straße dick mit Asche bedeckt):
https://youtu.be/_Qs80aXGH3o
Spektakuläre Aufnahmen einer Drohne, die in den Krater hineingeflogen ist.
Von wann genau weiß ich leider nicht, das Video wurde am 27.10. in YT gestellt:
La Palma / Drone enters the crater of the volcano – YouTube
Ergänzend zum Blog-Eintrag von 13:00 Uhr zum aktiven Lavastrom hier noch ein IGME-Video von gestern. Dieses zeigt nicht die Spitze des Lavastroms, sondern den Nachschub.
Es ist klar ersichtlich, dass hier mindestens 3 Wellen im Abstand von jeweils einigen Stunden innerhalb des Stroms folgen. Dies hält den Druck und die Viskosität über einen längeren Zeitraum relativ hoch – sodass dieser Strom in meinen Augen tatsächlich das Potential hat, die Küste zu erreichen.
Auf dem Weg dorthin liegt noch der Ortsteil Las Norias – bei Deutschen ein nicht unbekannter Ort – der bis jetzt rund 200m vom Südrand des alten Stroms entfernt lag, und jetzt akut gefährdet ist.
Hi hab heute diesen Artikel gefunden aus Österreich https://www.krone.at/2542852
Finde ich nicht gut soweit ich hier immer mitgelesen habe besteht die beschriebene Gefahr nicht. Vielleicht kennt hier ja jemand diesen Experten
https://www.geologie.ac.at/team/supper-robert
Schade wenn der Ruf durch solch einen Artikel in der Kronenzeitung beschaedigt wird. Ist die Frage ob sich der Redakteur das zusammengereimt hat, oder wirklich Inhalt eines Interviews war.
Die „Krone“ ist halt ein Boulevardblatt. Welche Gefahr tatsächlich besteht ist völlig unklar. Er zählt ja nur auf, was im schlimmsten Fall passieren könnte – und leider hat der Vulkan ja die Tendenz zu „schlimmer“. Er hat weder eine Vorhersage gemacht noch Wahrscheinlichkeiten genannt. Vermutlich beziehst Du Dich auf „Tsunami“? Der hier diskutierte Megatsunami wird ja gar nicht angesprochen. Und einen kleinen kann es natürlich schon geben, wenn z.B. die instabile Fajana abbricht. Das hat dann wohl nur lokale Auswirkungen, aber auch eine ordentliche Welle im Hafen Tazacorte könnte Yachten versenken. Ich sehe hier jedenfalls keine unseriöse Panikmache, sondern eine Auflistung von Phänomenen, die von Vulkanen bekannt sind, und die man vorsichtshalber im Hinterkopf behalten sollte.
Es gab vor ein paar Jahren einen sehr guten Spektrum-Artikel von Lars Fischer dazu.
https://scilogs.spektrum.de/fischblog/kein-mega-tsunami-la-palma/
Zitat: „Nix is’ mit dem Mega-Tsunami von La Palma“
Und aktuell einen Faktencheck von Reuters, mehr aus amerikanischer Sicht, mit sehr vielen weiterführenden Quellen.
https://www.reuters.com/article/factcheck-lapalmaeruption-tsunamihoax-idUSL1N2QX1W9
Zitat: „Fact Check-Eruption in Canary Islands does not currently pose a tsunami risk for the U.S., experts say“
(Natürlich schließt das alles aber lokale Erdrutsche und Tsunamis im lokalen Umfeld völlig aus, es relativiert sie aber, vor allem ihre Wahrscheinlichkeit in historischen Zeiträumen, sowie ihr Ausmaß.)
Vielen Dank für die täglichen Berichte.
Ich hätte eine Frage zu der Vulkanhöhle Todoque – ist diese von den Lavamassen verschüttet?
Vielen Dank
Ich nehme an, dass die Höhle Las Palomas und das Besuchszentrum gemeint sind?
Dies liegen einen knappen Kilometer südlich des jeztigen Ausbruchsgebiet auf der alten Lavazunge des Vulkans San Juan, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er noch von Lavaströmen des aktiven Vulkans verschüttet wird.
Selbst bei pessimistischer Betrachtungsweise würde der vorhandene Lavastrom des San Juan als natürliche topografische Barriere so manchen Lavastrom abblocken.
Verschüttet sind sie wohl nicht, wenn man den Satellitenbildern glauben kann, jedoch werden sie geschlossen sein. Wir hatten für den 18. September eine Besichtigung gebucht, die jedoch aufgrund der Erdbeben abgesagt wurde. Am 19. brach der Cabeza aus.…
Nein die liegt im Lavastrom von 1949, bis dahin ist die neue Lava noch nicht vorgedrungen
Nein, die Vulkanhöhle /Tube) von Todoque ist sicherlich nicht von Lava verschüttet. Auf der Karte von gestern https://volcan.lapalma.es/apps/mapa-comparativo/explore ist der aktuelle Lavastrom von dem alten Strom von 1949 noch ein Stück weg, und von Todoque aus gesehen steigt das Gelände nach Süden bzw. Südosten ja auch ziemlich an.
Was Erdbeben angeht, nehm ich immer die Seite: https://www.volcanodiscovery.com/de/region/277/erdbeben/kanarische-inseln-showMore.html#quakeTable
Scheint aktuell auch noch aktuell zu sein.
Lieber Manfred,
vielen Dank für die täglichen inhaltvollen Berichte von der Insel! Seit
Beginn des Vulkanausbruches lese ich mit und war für jede umfangreiche
oder noch so kleine Information sehr dankbar. Meine Mutter lebt seit 30 J.
auf La Palma, sie ist 89 Jahre alt und hält tapfer durch ! Bis auf eine riesige
Ladung Asche auf dem Flachdach ist bis jetzt zum Glück nichts passiert.Sie wohnt unterhalb von El Paso. Zum Glück hat sie nun Helfer, die die Asche wegschaufeln
und es sind bis jetzt schon 30 Mülltonnen voll gewesen.
Ich habe zudem heute auch ein sehr interessantes Video gesehen auf der Seite von
„riesgo volcanico“ mit einer Wärmebildkamera der südlichen neuesten Lavaströme
von heute 8:40h . Hier der link dazu: https://riesgovolcanico-lapalma.hub.arcgis.com/pages/multimedia
Ganz herzliche Grüße und ich drücke doll die Daumen, dass der Spuk bald ein Ende hat.
Gaby Balizs
Da ich das von der Asche in den Mülltonnen gelesen habe und man dazu die Bilder mit den Massen an Asche sieht: Gibt es überhaupt Bestrebungen oder ist gar schon organisiert, dass die Aschemassen von öffentlicher Hand regelmäßig eingesammelt und dann irgendwo hin transportiert werden? Werden z. B. Container, die dann auf LKW geladen werden, an verschiedenen Stellen zur Verfügung gestellt oder Asche per Bagger von „Sammelstellen“ weiter transportiert? Alleine das prägnante Beispiel der Tankstelle in Las Manchas zeigt doch eigentlich den Badarf, über Mülltonnen hinaus tätig zu werden. Das mag bei der Tankstelle wegen der Nähe zur Lavazunge aktuell nicht gehen, sicherlich aber an anderen Stellen, wo auch einiges runterrieselt. Kann dazu jemand was sagen?
Und noch ein faszinierendes Photo von dieser Seite:
https://world3dmap.com/wp-content/uploads/20211025_123903‑1.jpg
Das ist kein Foto, sondern eine Projektion von Fotos auf eine 3D-Animation.
Hatte mich schon ueber die verzerrten Bereiche an der Steilkueste gewundert.
Danke fuer die Info!
Ist es das:
https://www.arctron.de/dienstleistungen/3d-projektion/
Das kann ich leider nicht vollständig beantworten.
Ich hatte das Bild bei Sam Gerrits am 16.10.2021 gesehen, daher wusste ich es noch. Er hat aber die Quelle nicht dazu geschrieben. Könnte sein, dass er es von Cabildo La Palma hat. Die haben solche Projektionen auch öfter gezeigt.
Hier der Tweet von Sam Gerrits von „damals“:
https://twitter.com/samgerrits/status/1449349855671898119/photo/1
Hallo, ihr Link zeigt auf den ersten Blick „nur“ Projektionen auf physische 3D-Modelle (dennoch sehr interessant!). Das obige Bild ist jedoch vermutlich ein virtuelles 3D-Modell.
Vielleicht möchten Sie sich mal das von der spanischen Nationalparkverwaltung verwendete Online-3D-Modell von La Palma anschauen. Dort ist die Grundlage für die Oberflächen-Textur sicherlich auch ein Foto, welches rudimentär auch dreidimensional unterstützt wird – wenn man nahe heran-zoomt sieht man, dass die Häuser zumindest Buckel in der Landschaft sind, ebenso wie Bäume.
Ähnlich wird das Bild generiert worden sein.
Wow!
Danke fuer den Link!
Auch diese Seiten sind up to date:
https://www.ign.es/web/resources/volcanologia/SIS/html/PA_serie_SIS_20210911.html
https://www.ign.es/web/resources/sismologia/tproximos/prox.html#
Nur der Tremor wird nicht mehr upgedated:
https://www.ign.es/web/ign/portal/senales-sismicas/vlc-ayer-y-hoy#:
Prima danke …
Diese Website: http://www.ign.es/web/resources/volcanologia/tproximos/canarias.html hatte heute Morgen aufgehört, aktuelle Positionen zu melden. Die andere, von Heiner gerade erwähnte Website https://www.ign.es/web/resources/sismologia/tproximos/prox.html# gibt den aktuellen Stand wieder. Der Unterschied besteht darin, dass die alte Website nur die Kanarischen Inseln mit Beben über 3, 15 und 90 Tage auflistet. Die neue Website listet ganz Spanien mit 3, 10 und 30 Tagen auf.
Sieht so aus als ob das Tremor Signal fuer eine Weile nicht verfuegbar war:
https://www.ign.es/web/resources/volcanologia/SIS/jpg/PA_SIS_rsam_CENR_us.jpg
Sorry, falsches Bild:
Die Liste von Earthquakes Today: latest earthquakes near La Palma volcano during the past 14 days – list, stats and interactive map / VolcanoDiscovery
zeigt Erdbeben, was darauf hindeutet, dass die Stationen funktionieren.
Danke – die IGN Seiten zeigen im Moment keine Werte an …
@ „15.30 Uhr - Der Vulkan Cabeza schwächelt.…“
…netter,lieber Kommentar.…=:)
Ich wünsche Ihnen (auf der Ostseite) und natürlich auch allen Anderen auf La Palma mal 1–2 Tage relative Ruhe und auch einen ausgiebigeren Schlaf.
Hoffentlich ziehen die Aschewolken auch vollständig nach Westen ab, so dass die gesundheitliche Belastung sich stark verbessert.
Die weitere Entwicklung wird leider abzuwarten bleiben, wie vor allem durch die Betroffenen selbst !
Der Vulkan hat ja nun schon genug Leid und Schaden angerichtet.
Ich habe versucht, mir die ausgetretenen Lavamassen räumlich vorzustellen. Als Referenzflächen habe ich zunächst das Spielfeld der Allianz-Arena in München und anschließend die Fläche von ganz München gewählt.
Selbst diese Werte erscheinen mir noch unvorstellbar.
Falls jemandem ein Fehler in den Berechnungen auffallen sollte, wäre ich dankbar für den Hinweis.
Hallo Joachim,
ein Quadratkilometer sind 1.000.000 m², also hat München 310.700.000 m².
Da sind also deine Ergebnisse um den Faktor 1000 zu teilen ( 67,3cm, 68,6cm,72cm)
Schönen Gruß
Reiner
Vielen Dank! Hatte doch da so ein Gefühl, daß da was nicht stimmen konnte.
Verteilt man die ca. 224 Mio. m³ Lava auf 311 Mio m² liegt die Lava nach meiner rechnung 0,702 m hoch.
Gruß, Berndt
Auch Dir vielen Dank für die Korrektur.
Auf dieser Youtube-channel gibt es viele kurze Lageberichten.
https://www.youtube.com/channel/UCoIhK8XHA0xTd9Hej8wfl1g/videos
Ich meine, dass Lageberichte an sich richtig und gut sind. Allerdings finde ich die Art und Weise, wie diese Berichte vom Autor „kommentiert“ werden (…. Hallo Hallo Kinder …der Vulkan ist böse .…) (… ich stehe! auf dem Dach eines eingestürzten Hauses…) etc. nicht der katastrophalen Situation in La Palma und für die Menschen auf La Palma angemessen ist. Dieser Vulkanausbruch ist Realität.
„Die Urgewalt des Vulkanismus nimmt Leben, erschafft aber die zukünftigen Grundlagen für neues Leben.“ So meinen Sie das sicher nicht:
https://media.gettyimages.com/photos/aerial-view-on-garachico-in-tenerife-canary-islands-spain-picture-id1333889399?s=2048x2048
So nicht unbedingt. Aber es ist die Grundlage für neues Leben auf fruchtbaren Böden und Landgewinn. Für La Palma könnte ich mir ein Naturreservat ohne Neubauten oder touristische Einrichtungen vorstellen. Puerto Naos oder das Princess Resort waren Todsünden und die Planer und Genehmiger gehören heute noch vor den Kadi gezerrt. Aber die Natur wird sich diese Gebiete irgendwann selbst wieder zurückholen. Die Zeit und die Natur heilt alle Wunden.
Ist nicht auch die massive Zersiedelung der Westflanke der Cumbre Vieja eine ebenso große Bausünde? Woran letztlich auch jede Menge deutsche Residenten beteiligt sind. Und um Ihre Worte zu benutezn… genau diese Gebiete holt sich die Natur jetzt selbst wieder zurück.
Was hier ja überall anklingt sind nachhaltigere Ansätze bei der Nutzung der Insel durch den Menschen, nicht in Abwesenheit derselben.
Dies erfordert eine Art Denken, für welche die Insel in ihrer Boom-Phase einfach eine Nummer zu groß war und die Gedanken durch die Boom-Phase selbst absorbiert und korrumpiert waren. Auf El Hierro zum Beispiel konnten dezente Ansätze von Öko-Tourismus z.B. leichter einen beispielhaften Status erlangen oder gar zur Image-Marke der Insel werden, die man dann generell etwas bereitwilliger pflegt und schützt wegen ihres unmittelbaren Nutzens.
Auch die Besitzansprüche auf von Lava verschüttete Liegenschaften geht ja wohl nicht automatisch verloren. Sie werden wohl nur nicht mehr für diese Generation umfänglich nutzbar sein. Ihr Nutz- und Verkaufswert mag momentan gleich Null sein – der wahre Immobilienwert jedoch liegt unbeschadet klar in der Zukunft – auch bei den jetzigen „Zersiedelungs-Liegenschaften“.
Sinnvolle Gedanken müssen angesichts des Faktors Natur einfach größere Maßstäbe zulassen. Und Kleingeister muss man dort binden, wo sie im Detail weniger Schaden als Nutzen bringen…
Als die ersten Flaechen in La Palma von Lava bedeckt wurden habe ich mich gefragt wie es mit den Eigentumsverhaeltnissen steht.
Fuer Hawaii habe ich das gefunden:
https://www.tombarefoot.com/info/do-you-still-own-your-land-if-it-is-covered-by-a-lava-flow-/5362
Denke das Catastro ist entscheidend.
Das öffentlich zugängliche Catastro ist hier einzusehen:
Ob es auf Mobiltelefonen funktioniert kann ich nicht sagen, aber auf PC sollte es problemlos möglich sein
https://visor.grafcan.es/visorweb/
Nach Aufruf des Links rechts folgenden Punkt expandieren: (auf + klicken) :
Erupcion La Palma 2021 neu
Haken setzen bei:
Erupcion La Palma 2021 neu
Im Kartenausschitt zoomen auf Ziel
Haken rechts bei folgenden Punkt setzen
Katastro
weiterzoomen bis Grudstücksnummern sichtbar werden
Zur klaren Darstelleung des Katastro:
Haken rechts bei folgenden Punkt entfernen:
Estimacion de la Colada (Copernicus .….)
Katasterauszug finden:
Auf Grundstück klicken
Im neuen Fenster im Kartenausschnitt: Catastro wählen
auf „aqui“ klicken, Referenzummer anklicken:
Voila: Katasterauszug erscheint.
Eigentümer sind aber nicht öffentlich einzusehen. (Datenschutz?)
Das ist nur ein Beispiel für die Digitalisierung und die Transparenz der öffentlichen Verwaltung in Spanien.
Hallo an alle,
zur Situation an der Südseite der Lavaströme habe ich eben eine ausgeprägte Rauchfahne auf dem Livevideo gesehen, die zwischen den Bergen von Laguna und Todoque zu sehen ist. Es geht also nach wie vor auch dort weiter Lava herunter. Ob die Rauchzeichen auf Brände (also weitere Zerstörung im Süden) zurückgehen oder nur Ausgasungen der Lava selbst sind, kann man nicht erkennen.
Damit es leichter zu finden ist, habe ich die Rauchfahne mit einem Pfleil markiert.
Rechts im Bild sind die Roques de Don Pedro, Standort der Kamera ist der Hafen von Tazacorte mit Blick nach Südosten.
https://www.youtube.com/watch?v=kuUs8BS-nTc
Hier der Blick aus Richtung des Hafens zur Orientierung in die „Mama comparativo“ eingezeichet. Und das deckt sich mit dem, was Sebastian eben fast gleichzeitig geschrieben hat (bezüglich der Twitter-Fotos aus dem Südteil).
In diesem Teil hat sich ja ein Teil des Südstroms reaktiviert. Ich gehe davon aus, dass dort einige Häuser vom diesem Strom erfasst wurden und deshalb die Rauchschwaden zu sehen sind.
So ist es leider. Inzwischen sind die betroffenen Straßenzüge auch in der Mama Comparativo sowie dem Kartenservice der IGME auf dem Stand von 11:30h genau zu bestimmen.
Open Street Map kämpft mal wieder mit der Inkonsistenz, die sich leider aus seinem offenen Mitwirkungsprinzip ergibt. Dies in gelegentlicher Erwähnung nur zum Nutzen jener Mitleser, die OSM fälschlicherweise auch bei diesem Ereignis für eine verlässliche Quelle halten.
Heftig, ja.
Ich habe es eben leider auch gesehen. Den Screenshot der Mama Comparativo (unten) habe ich gerade eben erst gemacht, man sieht die Rauchfahnen genau dort, wo ich sie vorhin vermutet hatte. Sie haben nur den Mittelteil der Lavaströme neu ins Bild aufgenommen, weil dort eben vermutlich die größten Veränderungen geschehen sind, ist wie ein Mosaik, das sie immer wieder an einigen Stellen nur anpassen, nicht insgesamt.
Eben habe ich erst Eure Antworten dazu gesehen. Anne Taschners Link unten ist natürlich genauso eindeutig.
Es gibt ein weiteres Video-Update von ca. 16–17 Uhr (geschätzt nach Schattenwurf) – die Zunge wandert wie erwartet weiter, und erzeugt genug Druck und Viskosität um ihre Geschwindigkeit topographiebedingt auch punktuell zu erhöhen.
Dies könnte reichen, um auch die Umlenkung durch den verfestigten Hauptstrom zu kompensieren, und so wäre spätestens ab heute Abend auch der Ortsteil Las Norias mit seiner gerade bei Deutschen gut bekannten touristischen Infrastruktur mit Hotel Ferienwohungen, Zweit- und Alterswohnsitzen akut bedroht. Dieser lag bis zuletzt noch querab vom südlichsten, küstennahen Hauptstrom.
Es hat definitiv leider noch Häuser in Todoque erwischt, wie auf diesem Video von heute morgen zu sehen ist: https://youtu.be/1RjgFFFXBGY
Gestern Abend hatten wir ja ein Video mit thermischer Kamera von gestern Mittag verlinkt, welches sehr anschaulich die neuen Lava-Oberflächenströme auf bzw. insbesondere an der Südkante des Hauptstroms zeigten.
Hier nun ein späteres Video (von gestern Nachmittag) an genau dieser Südkante auf Höhe der der Kreuzung LP-211 und den Caminos el Calvario sowie El Hoyo de Todoque.
Es zeigt die Spitze des schon besprochenen „Hunde-Insel“-Stroms inzwischen ca. 40m von der LP-211 entfernt auf dem Weg Richtung Westen.
Geschwindigkeit und Mächtigkeit dieser Zunge entsprechen ungefähr dem Niveau der Lavaflüsse vor den umwälzenden Ereignissen des letzten Wochenendes.
Anders als das thermische Video mittags noch vermuten liess, trieb der Strom nun jedoch eine südliche Zunge weiter voran, anstatt eng am Hauptstrom anliegend voranzukommen.
Die Bomberos waren offenbar auch vor Ort (Fotos auf Twitter).
Herzlichen Dank für Ihre täglichen Berichte!