Drogenboot: Kampf gegen den Drogenschmuggel -
Das Zollüberwachungsschiff „Fulmar“ entdeckte am vergangenen Samstag im Morgengrauen ein halbstarres Drogenboot (Zodiac) in den Gewässern vor den Kanarischen Inseln. Als es entdeckt wurde, begann es zu fliehen, beladen mit einer beträchtlichen Menge Ballen von fast 900 Kilo Kokain. Die Schmugglerbesatzung warf die Fracht ins Meer, das Kokain konnte aber von der Guardia Civil geborgen werden.
Die Verfolgungsjagd dauerte bei schwierigen Wetterbedingungen mehr als sechs Stunden, doch der versuchte Schmuggel wurde vereitelt, berichtet die Guardia Civil in einer Mitteilung, in der es heißt, dass es dem „Drogenboot“ gelungen sei, auf die Insel La Palma zu fliehen.

Aufgefundenes leeres Drogenboot mit 4 Motoren in Puerto de Tazacorte
Tatsächlich wurde am nächsten Tag ein verlassenes Boot am Strand von Tazacorte gefunden, das mit ziemlicher Sicherheit dem Boot entsprach, das nach der Verfolgung durch das Spezialschiff geflohen war.
Die ganze Aktion hing in einer gemeinsamen Operation mit der Nationalpolizei und der Guardia Civil zusammen, bei der auch das Abfangen eines Halbtauchboots, das auf dem Weg zur Küste der spanischen Halbinsel war.
Moderne Drogen-U-Boote bestehen zu großen Teilen aus Fiberglas, was eine Ortung durch Sonar oder Radar kaum möglich macht. Diese Boote haben aber auch teilweise eine Bleiabschirmung an der Oberseite, um die Wärmestrahlung zu minimieren, um für Infrarot-Sensoren unsichtbar zu bleiben. Oft bleibt den Küstenwachten deshalb nur die visuelle Ortung der unter der Oberfläche fahrenden, meist grün und blau angestrichenen Boote. Diese U‑Boote schwimmen nur wenige Meter unter der Meeresoberfläche und werden bereits weit auf dem offenen Meer von einem Containerschiff aus zu Wasser gebracht.

Drogen U‑Boot (Foto: US Coast Guard)
Die Operation wurde mit der Festnahme der vier Besatzungsmitglieder des Bootes mit kolumbianischer Staatsangehörigkeit abgeschlossen, nachdem das U‑Boot 280 Meilen westlich der Küste von Cádiz vor der Annäherung des Polizeibootes versenkt worden war.
Die Ermittler weisen darauf hin, dass das Schiff ähnliche Merkmale aufweist wie andere „Drogenschiffe“, die bei früheren Einsätzen geortet wurden, und dass aufgrund des Ortes des Eingriffs sowie des Verhaltens der festgenommenen Besatzung davon ausgegangen werden kann, dass es Kokain an Bord hatte.
Hinter den Kulissen: Die Arbeit der Drogenfahnder
Die Operation begann bereits am vergangenen Montag, als von der Drug Enforcement Administration (DEA) der Vereinigten Staaten Informationen eingingen, die auf einen möglichen Umschlagpunkt zwischen einem unbekannten Ziel und einem vermutlich halbstarren Schiff in einem Gebiet hinwiesen, das der Zollüberwachungsdienst bereits überwachte. Per Satellit wurde die Suche intensiviert und die „Fulmar“ dorthin gebracht.
Am Dienstagmorgen lokalisierte das Spezialeinsatzschiff etwa 280 Meilen westlich von Cádiz ein 20 Meter langes Halbtauchboot, ähnlich denen, die bereits 2019 in der Aldán-Mündung und 2023 in der Arousa-Mündung geortet wurden.
Sobald die Besatzung des U‑Bootes die Nähe des Schiffes wahrnahm, öffnet sie die Bodenventile und verließen das U‑Boot, um sich in Sicherheit zu bringen, erklärt die Guardia Civil.
Das Halbtauchboot wurde innerhalb weniger Minuten überschwemmt und sank mit seiner Ladung auf den Meeresgrund, während die vier kolumbianischen Besatzungsmitglieder festgenommen wurden.
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