Drogen für den europäischen Markt -
Kokain im Wert von rund 65 Millionen Euro wurde auf einem Segelschiff sichergestellt.
In einer gemeinsamen Operation von spanischer Nationalpolizei und der Zollbehörde konnte rund 240 Seemeilen westlich von El Hierro der südamerikanischen Drogenmafia ein weiterer Schlag versetzt werden.
Verpackt in 61 Ballen wurde auf der zwölf Meter langen unter englischer Flagge fahrende Yacht „Pepper Sauce“ in der vergangenen Woche diese große Menge Kokain von 1.850 Kilogramm entdeckt. Die drei Besatzungsmitglieder, ein Engländer und zwei Franzosen, wurden verhaftet (Fotos EU/Policía Nacional)
Wie die Policía Nacional mitteilte werden in den letzten Jahren bevorzugt kleinere Segelboote und Yachten für den Transport über den Atlantik eingesetzt. Die Drogen werden entweder direkt zu den spanischen Häfen transportiert oder auf hoher See von Containerschiffen umgeladen. Dann zwischengelagert und später auf dem Schwarzmarkt in Nordeuropa vertrieben.
Auch in diesem Fall wurde das Kokain rund 300 Seemeilen vor den Kanaren von einem bisher unbekannten Schiff dem Segelboot übergeben. Spanische Marineflugzeuge beobachteten diesen Umladevorgang und leitete das Patrouillenboot „Petrel I“ des spanischen Zoll in das entsprechende Meeresgebiet. In den frühen Morgenstunden des 20. Juni enterten Spezialkräfte das Segelboot und nahmen die Besatzung fest.
Es war eine gemeinsame Operationen mit britischen Behörden (NCA) und dem Centro de Análisis y Operaciones Marítimas en materia de Narcotráfico (MAOC‑N) sowie mit Unterstützung des Centro de Inteligencia Contra el Terrorismo y el Crimen Organizado (CITCO) und dem spanischen Verteidigungsministerium.
Kokain im Straßenverkaufswert von weit über 100 Millionen Euro
Das Segelboot wurde nach Gran Canaria geschleppt und entladen. Nach ersten Schätzungen zufolge liegt der Wert dieser Drogen bei rund 65 Millionen Euro. Experten gehen jedoch davon aus, dass der Straßenverkaufswert durch strecken das Doppelte oder gar das Dreifache sein könnte.
Immer wieder werden riesige Drogenmengen auf dem Seeweg über den Atlantik beschlagnahmt. Erst in der vergangenen Woche wurde das unter niederländischer Flagge fahrende Schiff Ulysses mit 8.000 Kilogramm Drogen aufgebracht. Es ist die direkte Route aus Kolumbien und Venezuela Richtung Europa die an den Kanarischen Inseln vorbei führt. Beschlagnahmt wird sicher nur ein kleiner Teil der Drogen, die dann später in Rom, Berlin oder Paris auf dem Schwarzmarkt landen.
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