Vulkanröhren führen noch 886 Grad heißes Gestein

Lava - Vulkanröhren

Noch läuft in den Vulkanröhren glühende Lava -

Die Vul­kan­röh­ren des Cabe­za füh­ren nur weni­ge Zen­ti­me­ter unter der erkal­te­ten Lavak­rus­te noch bis zu 886° C glü­hen­de Lava. Dies wur­de von Wis­sen­schaft­lern  am 7. Janu­ar 2022 gemes­sen. Es wird eine gerau­me Zeit dau­ern, bis der Inhalt der Vul­kan­röh­ren erkal­tet und fes­tes Basalt­ge­stein wird oder an ande­rer Stel­le ausläuft.

Die­ses Röh­ren­sys­tem ver­läuft durch die gan­zen Lava­strö­me bis zum Atlan­tik. Durch Ris­se und Brü­che ent­wei­chen gefähr­li­che Gase, wie das Schwe­fel­di­oxid und auch Koh­len­di­oxid, das aus tie­fer­lie­gen­de Mul­den, Löchern oder auch Kel­lern den Sau­er­stoff ver­drängt und den Auf­ent­halt lebens­ge­fähr­lich macht.

Mir ist noch ein Fall beim Eldis­creto Vul­kan­aus­bruch 2011 auf El Hier­ro bekannt, als in Taca­ron, einer tie­fer­lie­gen­den Küs­ten­re­gi­on im Süden, ein Wis­sen­schaft­ler bei Mes­sun­gen plötz­lich bewusst­los umfiel. Gegen Koh­len­di­oxid hel­fen auch kei­ne Gas­mas­ken, hier muss Press­luft oder Sau­er­stoff mit­ge­führt werden.

Es macht also im Moment wenig Sinn, die gro­ßen Lava­strö­me bear­bei­ten und Stra­ßen­durch­gän­ge schaf­fen zu wol­len. Die Natur, wie ein Lava­strom von meh­re­ren hun­dert Meter Brei­te und einer Höhe von 50 Metern braucht sei­ne Zeit, um abzukühlen.

La Palma hat sich im Westen verändert

Die neue Land­schaft der Insel La Pal­ma ist auf die­ser 3D-Visua­li­sie­rung sicht­bar, unter Ver­wen­dung des #Sentinel2 -Bil­des, auf­ge­nom­men am 3. Janu­ar 2022. Wie ein Kra­ke haben die Lava­strö­me auf das Meer zugegriffen.

La Palma

Links von oben El Paso, Los Llanos de Ari­d­a­na und Taza­cor­te. Rechts vom neu­en Lava­del­ta – La Bom­bil­la und Puer­to Naos. Auf der Gra­fik sind auch älte­re Vul­ka­ne zu erken­nen, die noch näher an der El Paso Sen­ke lagen und heu­te  ganz ande­re Aus­wir­kun­gen auf den inzwi­schen stark besie­del­ten Teil des Ari­dane­tals gehabt hätten.

Trotz des immensen mate­ri­el­len Scha­dens gab es kei­ne Todes­op­fer (bis auf einen unge­klär­ten Fall).

15.40 Uhr - Blick über das Lava­feld bei La Lagu­na:

 

16.00 Uhr - Wäh­rend in der Gegend von La Lagu­na gear­bei­tet wird, ist eine ähn­li­che Akti­on geplant, um den Cami­no de San Isidro in Taza­cor­te zu eröff­nen, der es ermög­li­chen wird, sich mit einem ande­ren iso­lier­ten Gebiet von 150 Hekt­ar Bana­nen­stau­den zu ver­bin­den, wo es nach Anga­ben des Rat­hau­ses von Taza­cor­te noch bis zu 40 Woh­nun­gen gibt.

 

Montag, der 10. Januar 2022

7.50 Uhr - Eine Kat­ze schrei­tet wie ein Ent­de­cker auf dem etwa einen Monat alten Lava­feld von Las Man­chas voran.

8.00 Uhr - Ein jun­ger Kom­po­nist aus La Pal­ma hat ein Musik­vi­deo auf den neu­en Vul­kan und La Pal­ma geschaf­fen (Dan­ke an Gabi), wenn es gefällt ein Like oder ein kur­zer Kommentar.

9.15 UhrINVOLCAN führt CO2-Kon­zen­tra­ti­ons­mes­sun­gen in Gebäu­den auf La Pal­ma mit opti­schen Fern­sen­so­ren vom TDL-Typ durch.

 

10.00 UhrCoro­naLa Pal­ma, Lan­za­ro­te und La Gra­cio­sa befin­den sich seit heu­te in der Alarm­stu­fe 3. Die­se Inseln befin­den sich in einer Situa­ti­on mit hohem Über­tra­gungs­ri­si­ko auf­grund einer sehr abrup­ten Ver­schlech­te­rung der epi­de­mio­lo­gi­schen Situa­ti­on mit einem expo­nen­ti­el­len Anstieg der kumu­lier­ten Inzi­denz auf 7 Tage in der letz­ten Woche. Die­se Niveau­än­de­rung wird an die­sem Mon­tag, dem 10. Janu­ar, um 00:00 Uhr wirk­sam und unter­liegt regel­mä­ßi­gen Neu­be­wer­tun­gen. Mehr zu den Maß­nah­men.

11.40 Uhr - Oli­vin-Fun­de am Kra­ter des Vul­kans Cabe­za. Aber … was ist Oli­vin? Das es ein Mine­ral, das in mag­ma­ti­schen Gestei­nen vor­han­den ist. Die­ses Mine­ral gilt als „Halb­edel­stein“ und wird häu­fig als Schmuck verwendet.

14.00 Uhr - So sieht es heu­te um 12.30 Uhr am Kra­ter des Cabe­za aus. Auf­stei­gen­den Dämp­fe und Gase, aber sonst ruhig.

14.10 Uhr – Das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um mel­det einen inner­kli­ni­schen Aus­bruch von Covid-19 in der Ope­ra­ti­ons­eta­ge des Hos­pi­tals von La Pal­ma, bei dem 7 Pati­en­ten betrof­fen sind. Alle Fäl­le sind laut Gesund­heits­be­rich­ten iso­liert und bei der Über­prü­fung des Per­so­nals wur­de kein posi­ti­ver Fall im Zusam­men­hang mit die­sem Aus­bruch gemel­det, obwohl die Nach­sor­ge­ar­bei­ten gemäß dem geplan­ten Pro­to­koll fort­ge­setzt werden.

16.10 Uhr - Bei 872 ° C heu­te um 14.00 Uhr süd­öst­lich vom Vul­kan­kra­ter. In der Umge­bung sind die Abla­ge­run­gen von Schwe­fel- und Kar­bo­nat­sal­zen zu erkennen

Dienstag, der 11. Januar 2022

9.00 Uhr - In der ver­gan­ge­nen Nacht eine Rei­he von leich­ten Erd­be­ben alle unter ML2,0 unter Mazo, Fuen­ca­li­en­te und El Paso. Beben auch aus gerin­ger Tie­fe von 2 ‑7 Kilo­me­ter. Es dürf­te sich um Ent­span­nungs­be­ben oder Ein­stür­ze in den Lava­ka­nä­len gehan­delt haben. Ein natür­li­cher Vor­gang, der im Abkühl­pro­zess zu beob­ach­ten ist.

11.00 UhrMit­tei­lung der IGN – Seit der letz­ten Mit­tei­lung (Tag 7 um 9:00 UTC) wur­den 30 Erd­be­ben auf der Insel La Pal­ma geor­tet. Das Erd­be­ben am 9. um 16:29 Uhr, 35 km tief und mit einer Magni­tu­de von 2,6 mbLg, wur­de von der Bevöl­ke­rung mit der Inten­si­tät II (EMS98) in der Epi­zen­tral­zo­ne gespürt. Die­ses letz­te Erd­be­ben ist das größ­te im betrach­te­ten Zeit­raum. Die Magni­tu­den lie­gen zwi­schen 1,0 und 2,6 (mbLg).

Die Lage der Hypo­zen­tren setzt sich unter dem zen­tra­len Bereich von Cumbre Vie­ja in den glei­chen Berei­chen wie in den Vor­ta­gen fort. 19 Erd­be­ben wur­den in Tie­fen zwi­schen 7 und 16 km geor­tet, 9 in einer Tie­fe von weni­ger als 5 km und 2 in einer Tie­fe von 35 km. Das Netz der per­ma­nen­ten GNSS- Sta­tio­nen der Insel weist kei­ne signi­fi­kan­ten Ver­for­mun­gen auf, die mit vul­ka­ni­scher Akti­vi­tät in Ver­bin­dung gebracht wer­den könnten.

11.15 Uhr - Die IGME warnt vor Hoch­was­ser­ge­fahr. Das Ende der Emis­si­on von Pyro­klas­ten und ande­ren vul­ka­ni­schen Pro­duk­ten nach dem 85 Tage dau­ern­den Aus­bruch auf La Pal­ma bedeu­tet nicht das Ende der Gefah­ren, die mit die­sem Natur­phä­no­men ver­bun­den sind, und jetzt blei­ben drei Risi­ken bestehen: die Emis­si­on von Gasen, die Tem­pe­ra­tur und die Sta­bi­li­tät von Abflüs­sen und hyper­kon­zen­trier­ten Strömen.

Wenn es viel reg­net, wird die Asche mobi­li­siert und bil­det Schlamm­strö­me, die durch die Schluch­ten kana­li­siert wer­den und mit zer­stö­re­ri­scher Kraft nahe­ge­le­ge­ne Städ­te errei­chen kön­nen, wie es 1985 beim Vul­kan Neva­do de Ruiz in Kolum­bi­en geschah.

Der ers­te Fak­tor ist die Men­ge an Asche, die sich bei einer „beson­ders pro­duk­ti­ven“ Erup­ti­on ange­sam­melt hat, da IGME-For­scher in Gebie­ten wie dem Cami­no de Cabe­za de Vaca und dem obe­ren Teil Höhen von mehr als zwei Metern außer­halb des Kegels gemes­sen haben von Las Man­chas. Es ist eine kürz­lich gefal­le­ne Asche und daher lose, nicht ver­dich­tet und ziem­lich insta­bil, sagt der For­scher, der Teil der Emer­gen­cy Geo­lo­gi­cal Respon­se Unit des IGME ist und am 12. Dezem­ber in der Nähe des Vul­kans war bevor der Vul­kan die Akti­vi­tät ein­ge­stellt hat.

Soviel Regen auf der West­sei­te von La Pal­ma ist nach mei­ner Auf­fas­sung sehr unwahr­schein­lich. Im Süden und Osten haben wir aller­dings schon Schlamm­la­wi­nen nach den gro­ßen Wald­brän­den um 2009 erlebt.

13.20 Uhr – Es gibt bereits 2.000 Bau­ern, die seit der Ein­füh­rung die­ses Trans­port­diens­tes mit Lan­dungs­boo­ten von der spa­ni­schen Armee an den Strand nach Puer­to Naos gebracht wur­den, um ihre Plan­ta­gen zu bewirt­schaf­ten. Die Boo­te star­ten in Puer­to Taza­cor­te und umfah­ren das Lava­del­ta in 20 Minu­ten. Die Stra­ßen­stre­cke wür­de sonst über die Ost­sei­te ein­fach 1,5 Stun­den benötigen.

18.00 Uhr - Ein Vul­kan­berg wächst im Zeit­raf­fer -

 

18.20 UhrEtwa 14.000 Beam­te der Guar­dia Civil haben wäh­rend des vul­ka­ni­schen Not­stands auf La Pal­ma gear­bei­tet und rund 655x Hil­fe geleis­tet und an der Eva­ku­ie­rung von fast 7.800 Men­schen mitgewirkt.

Sie haben in ver­schie­de­nen Auf­ga­ben gear­bei­tet, um die Sicher­heit der Bewoh­ner von La Pal­ma zu gewähr­leis­ten, und haben auch an Bür­ger­si­cher­heits­ein­hei­ten, Ver­kehrs­grup­pe, Ermitt­lungs­ein­hei­ten (Infor­ma­ti­ons- und Jus­tiz­po­li­zei), Sepro­na, Luft‑, Kynologie‑, Berg- und See­dienst und SEDEX teilgenommen.

  • Fort­set­zung folgt

Wetteraussichten La Palma



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20 Kommentare zu "Vulkanröhren führen noch 886 Grad heißes Gestein"

    • Inter­es­sant, danke.
      Also rund 8 Mrd EUR, wovon nur ein Bruch­teil ver­si­chert ist.
      Zum Ver­gleich das Hoch­was­ser in Deutsch­land: 47,7 Mrd EUR Gesamt­scha­den, davon 11,5 (24%) versichert.

  1. Lothar Slotosch | 10. Januar 2022 um 12:23 | Antworten

    Ent­schul­di­gung, eine Nach­fra­ge: han­delt es bei dem genann­ten Gas nicht um Koh­len­mon­oxid? Grüs­se Sie und dan­ke für Ihren Dienst.

    • Manfred Betzwieser | 10. Januar 2022 um 12:53 | Antworten

      Koh­le­mon­oxid wird auch aus­ge­sto­ßen. Es ist leich­ter als Luft und ver­flüch­tigt sich. Koh­len­di­oxid ist schwe­re­rer als Luft und sam­melt sich in Sen­ken, Gru­ben, Höh­len oder Kel­lern an und ver­drängt den Sauerstoff.
      Noch gefähr­li­cher ist aber das Schwefeldioxid.
      Viel­leicht kann ein Che­mi­ker unter den Lesern, den Sach­ver­halt bes­ser als ich erklä­ren – Danke …

      • SO2 Schwe­fel­di­oxid schä­digt beim ein­at­men die Atem­we­ge, es bil­det sich schwef­li­ge Säu­re mit Luft­sauer­stoff kann sich Schwe­fel­säu­re bil­den sofern genü­gend Was­ser vor­han­den ist – also kein gemüt­li­cher Stoff – soll­te man kei­nes­falls ein­at­men , nähe­res hier­zu Gift­stof­fe im All­tag, Che­mie­bü­cher etc.

  2. Inter­es­sant wäre es auch, ob man umdenkt und bei wie­der­holt aus­blei­ben­den bzw. wenig ergie­bi­gen Regen­fäl­len per­spek­ti­visch vom Bana­nen­an­bau weg­kommt – hin zu weni­ger was­ser­be­dürf­ti­gen Pflan­zen, die z. b. bei zuneh­mend vege­ta­ri­scher Ernäh­rung in Euro­pa ver­mut­lich einen Absatz hät­ten. Es wäre nicht das ers­te Mal in der Geschich­te La Pal­mas, dass man die Land­wirt­schaft (und damit das Land­schafts­bild) grund­le­gend umstellt, weil der Ertrag zu nied­rig ist.
    Eine Zusam­men­fas­sung von El Pais vom Vul­kan­aus­bruch, mit ein paar Zah­len, die Man­fred bereits vor ein paar Tagen sehr gut dar­ge­stellt hatte:
    https://www.youtube.com/watch?v=hmQyNFDAL5I

    • Manfred Betzwieser | 10. Januar 2022 um 12:06 | Antworten

      Hal­lo Silke,

      solan­ge die Sub­ven­tio­nen für Bana­nen flie­ßen, wird kein Pla­ta­ne­ro sich gro­ße Gedan­ken machen auf ein ande­res Pro­dukt umzu­stel­len. Es wer­den sogar in mei­ner Nach­bar­schaft zur­zeit neue Bana­nen­plan­ta­gen angelegt.
      Frü­her wur­de Zucker­rohr ange­baut. Bis die Expor­te aus der Kari­bik güns­ti­ger gelie­fert wur­den und sich der Anbau nicht mehr lohn­te. Dann kam die Aus­wan­de­rungs­wel­le und vor 180 Jah­ren die Bana­ne nach La Palma.
      Alter­na­tiv wer­den heu­te Avo­ca­dos zusätz­lich ange­baut. Der Bestand ver­grö­ßert sich jähr­lich. Avo­ca­dos brau­chen viel weni­ger Was­ser, kön­nen auch in viel grö­ße­ren Höhen ange­baut wer­den (Bana­nen nur bis ca. 300 m ü.M.) und brin­gen im Moment viel höhe­re Erträ­ge. Das ist sicher eine Alternative.
      Bis das aber in die Schä­del hin­ein geht, kom­men schon ande­re Län­der mit gerin­ge­ren Lohn­kos­ten auf die glei­che Idee.

      • Bezüg­lich der Bana­nen gebe ich dir Recht. Aber auch Avo­ca­dos brau­chen viel Was­ser, nach eini­gen Sta­tis­ti­ken sogar mehr als Bana­nen. Das ist damit dann m. E. eigent­lich kei­ne Alter­na­ti­ve. Dass sie sich auf der Insel ver­meh­ren, ist mir in den letz­ten Jah­ren auch auf­ge­fal­len. Ins Spa­ni­en wird aber offen­bar ohne­hin nur wenig nach Was­ser­res­sour­cen geschaut, not­falls sin­ken­de Grund­was­ser­spie­gel in Kauf genom­men und auf der Pen­in­su­la auch ordent­lich ille­gal gebohrt – leider.

        • Manfred Betzwieser | 10. Januar 2022 um 13:19 | Antworten

          Wenn ich den Gieß­zy­klus hier betrach­te, wer­den Bana­nen in der Woche 4 bis 5 Mal bewäs­sert. Bei Avo­ca­dos reicht im Som­mer die 2‑malige Bewässerung.
          Mag aber auch mit dem Wur­zel­ge­fü­ge zusam­men­hän­gen. Bana­nen sind Flach­wurz­ler, wäh­rend die Avo­cado­bäu­me tie­fer­ge­hen­de Wur­zeln haben. Grund­was­ser ist hier auch im Som­mer vor­han­den. Wir sind nicht in Andalusien.
          Die Was­ser­not in den ver­gan­ge­nen tro­cke­nen Jah­ren bezieht sich auf die West­sei­te der Insel und ein nicht aus­ge­klü­gel­tes Wassersystem.
          Wie könn­ten sonst Wild­pflan­zen, wie z. B. unse­re Pinos und vie­le ande­re Pflan­zen in höchs­ten Regio­nen überleben.

          • Lie­ber Manfred,
            vie­len Dank für die Detail­in­for­ma­tio­nen, die mir teil­wei­se unbe­kannt waren.

          • dkbcanarias | 11. Januar 2022 um 9:16 |

            Sor­ry, Manfred,

            da ist etwas durch­ein­an­der gekommen: 

            die Bana­nen wer­den alle 10–14 Tage gewäs­sert und haben einen Was­ser­ver­brauch von ca. 800 Liter pro kg

            Avo­ca­dos wer­den alle 4–5 Tage gewäs­sert und haben einen Was­ser­ver­brauch von ca. 1000 Liter pro kg auf La Pal­ma (boden­ab­hän­gig)

            für die Pro­duk­ti­on voin Rind­fleisch wer­den ca. 5500 Liter pro kg benö­tigt, Schwei­ne­fleisch 6000 Liter, Geflü­gel 4300 Liter etc. – auch Äpfeñ vebrau­chen ca. 700 Liter pro kg.

            Quel­le: https://www.otto.de/reblog/avocado-nachhaltig-13964/

          • Manfred Betzwieser | 11. Januar 2022 um 10:47 |

            Neil – da kann ich Dir nicht zustim­men. Um mich sind nur Bana­nen und ich beob­ach­te das täg­lich. Wahr­schein­lich kommt es auch auf die Gieß­men­ge an. Viel­leicht wird im Wes­ten dann stun­den­lang bewäs­sert und der Boden spielt natür­lich auch eine Rolle.
            Mit dem Was­ser­ver­brauch liegst Du aber rich­tig. Es ist natür­lich auch eine Fra­ge der Regen­men­ge. Jetzt im Win­ter wird auf der Ost­sei­te auch sel­te­ner gegos­sen, wir haben in den letz­ten Mona­ten sehr viel Niederschlag.

  3. Andreas Gräbel | 10. Januar 2022 um 8:16 | Antworten

    Hal­lo Herr Betzwieser,

    sind schon rea­lis­ti­sche Plä­ne ver­öf­fent­lich wor­den, die gro­ße, vor­han­de­ne Wär­me­en­er­gie nutz­bar zu machen? Oder ist das noch verfrüht?

    Gruß
    Andre­as Gräbel

    • Manfred Betzwieser | 10. Januar 2022 um 8:32 | Antworten

      Hal­lo Andreas,

      das war bis­her noch nie ein The­ma auf den Kana­ren. Sicher erge­ben sich jetzt Ansatz­punk­te auf La Pal­ma Ver­su­che und For­schung zur Wär­me­ge­win­nung anzu­stel­len. Im Moment gibt es aber noch ande­re und wich­ti­ge­re Pro­ble­me. Der Gedan­ke sich die­ser The­ma­tik zu wid­men, soll­te aber in naher Zukunft auf­ge­grif­fen werden.
      La Pal­ma ist natür­lich kein Island mit stän­dig akti­ven Ther­mal­quel­len, daher dürf­ten die Quel­len nach kur­zer Zeit ver­sie­gen … und einen Vul­kan anzu­boh­ren ist hier sehr riskant.

      Grü­ße
      Manfred

      • Das feh­len­de Was­ser ist in der Tat das Haupt­pro­blem. Es sei dar­an erin­nert, dass erst in der letz­ten Pha­se des Aus­bruchs nen­nens­wer­te Was­ser-Ein­brü­che in das Mag­ma-Sys­tem fest­stell­bar waren – die Her­kunft die­ses Was­sers ist unklar.
        Das ein­zi­ge unli­mi­tiert vor­han­de­ne Was­ser auf La Pal­ma ist Meerwasser.
        Ande­rer­seits ist das Poten­ti­al von bis zu 50m oder mehr auf­ge­türm­ter Lava und die dort mit Sicher­heit ent­spre­chend lan­ge Abkühl­dau­er schon verlockend.

        Zum „Anboh­ren eines Vul­kans“ ver­lin­ke ich hier mal einen eng­lisch­spra­chi­gen Bericht der ame­ri­ka­ni­schen Natio­nal Sci­ence Foun­da­ti­on von 2011 über Tie­fen­boh­run­gen auf Island. Dar­in ist von „tro­cke­nem Hoch­druck-Dampf“ von ca. 400 Grad die Rede, wel­cher aus einer Tie­fe von rund 2000m gewon­nen wur­de, nach­dem man bei der Boh­rung knapp dar­un­ter uner­war­tet auf eine Mag­ma-Kam­mer gestos­sen war – also in rela­tiv gerin­ger Tiefe.
        Eine Mag­ma­kam­mer in gerin­ger Tie­fe ist bei unse­rem Vul­kan soweit bekannt nicht der Fall. Und die Was­ser-Fra­ge stellt sich auch in die­ser Tie­fe (sie­he oben).

        An ande­rer Stel­le las ich, dass die geo­ther­mi­sche Erfor­schung der Vul­kan­sys­te­me auf Island ca. 20 Jah­re brauch­te, bevor man an den Bau grö­ße­rer Kraft­wer­ke gehen konn­te. Ein ers­tes Kraft­werk (ohne ent­spre­chend groß­flä­chi­gen For­schungs­vor­lauf) lie­fer­te wohl 0,5 MW an Strom für loka­le Ver­brau­cher, aus einer Lage mit 300 Grad.

        Die Islän­der könn­ten jedoch unab­hän­gig von der Tech­nik auch kauf­män­ni­sches Fach­wis­sen bei­steu­ern, sodass man Wirt­schaft­lich­keits-Sze­na­ri­en für zunächst hypo­the­ti­sche Lösungs­an­sät­ze ent­wi­ckeln könn­te. Das Ziel ist ja neben öko­lo­gi­scher auch öko­no­mi­sche Nach­hal­tig­keit der Ener­gie­ver­sor­gung, um die noch lan­ge anhal­ten­den öko­no­mi­schen Fol­gen des Aus­bruchs abzumildern.

        Man muss sich übri­gens klar vor Augen hal­ten, dass der Bau eines Kraft­werks in oder bei einem hier laut­stark gefor­der­ten Natur­schutz-Reser­vat nicht unkri­tisch ist.
        Zu besich­ti­gen ist dies unter ande­rem in der Tos­ka­na im Geo­ther­mie-Gebiet Lar­da­rel­lo (Bil­der).

  4. Hin­sicht­lich des „Abküh­lens“ des Lava­stroms kann ich nicht über­trie­be­ne Hoff­nung machen. Bei mei­nem Besuch am Tene­guia 1998 (Also 27 Jah­re nach dem Aus­bruch) hat man sich am Lava­strom auf dem der Zugangs­weg ver­lief immer noch die Hän­de ver­brannt, wenn man zwei Meter seit­kich abge­stie­gen war und die Pfo­ten in vor­han­de­ne Spal­ten gehal­ten hatte.
    Ansons­ten vie­len Dank für die fun­dier­te und umfang­rei­che Bericht­erstat­tug, die mir schon beim „El Dis­creto“ sehr gehol­fen hat.

  5. Ser­vus zusammen,

    eine Anmer­kung zu nach­fol­gen­den Absatz.

    Mir ist noch ein Fall beim Eldis­creto Vul­kan­aus­bruch 2011 auf El Hier­ro bekannt, als in Taca­ron, einer tie­fer­lie­gen­den Küs­ten­re­gi­on im Süden, ein Wis­sen­schaft­ler bei Mes­sun­gen plötz­lich bewusst­los umfiel. Gegen Koh­len­di­oxid hel­fen auch kei­ne Gas­mas­ken, hier muss Press­luft oder Sau­er­stoff mit­ge­führt werden.

    Press­luft oder Sauerstoff….Es ist bes­ser zu schrei­ben umluft­un­ab­hän­gi­ger Atem­schutz. Bei den „nor­ma­len umluft­un­ab­hän­gi­gen Atem­schutz­ge­rä­ten“ wird wirk­lich kom­pri­mier­te Luft mit­ge­führt, Sau­er­stoff kommt nur in den Rege­ne­ra­ti­ons­ge­rä­ten zum Ein­satz. Die­se haben eine wesent­li­che län­ge­re Ein­satz­dau­er gegen­über den nor­ma­len Press­luft­at­mern. Ver­wen­dung meist bei der Grubenwehr.

    VG
    Tom

  6. Guten Mor­gen,

    ich befürch­te, lie­ber Man­fred, unse­re Freun­de wer­den erst dann die Rea­li­tät mit der Abkühl­ge­schwin­dig­keit zur Kennt­nis neh­men, wenn ein grö­ße­rer Scha­den ein­ge­tre­ten ist – der­zeit herrscht die Men­ta­li­tät vor: glau­ben wir nicht, „die“ wol­len ver­hin­dern, daß wir wie­der auf­bau­en und „unse­re Väter haben nach 1949 San Juan auch die Stra­ßen geöffnet“

    • Manfred Betzwieser | 9. Januar 2022 um 11:34 | Antworten

      Neil – damals lag aller­dings die Lava in San Nico­las nur 5 Meter hoch. Das lässt sich heu­te noch schön am Stra­ßen­ver­lauf ober­halb der Place­ta Glo­rie­ta erkennen.

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