Instabile Vulkanflanke nach Westen abgebrochen -
Ein Großteil der westlichen Vulkanflanke ist gestern am Abend abgerutscht. Nach einem Kegelbruch stürzten große Lavamassen nach Westen (Foto Involcan/IGME). Die Ströme hielten allerdings die alten Wege bei und viel ging bei Todoque ins Meer.
Es war gestern am Montag überhaupt der bisher aktivste Tag des Vulkan Cabeza. Viele und auch starke Erdbeben und noch mehr Lava, die er ausschüttete.
Der Vulkan überrascht immer wieder mit seiner intensiven Aktivität, die täglich immer stärker zu werden scheint. Der Absturz der Vulkanflanke war jetzt der Höhepunkt. Diese neue Veränderung trat wenige Stunden nach dem Öffnen einer neuen Mündung an der Flanke des Vulkans auf.
Die Lavaüberflutungen aus dem Kegel des Vulkans hat selbst Vulkanologen und Wissenschaftler beeindruckt. Der teilweise Bruch des Kegels hat wahre glühende Flüsse und riesige Bäche erzeugt, die durch viele Punkte abfließen und den gesamten Hang des Vulkans komplett verändert haben.
Der Hauptstrom der Lavaströme verläuft entlang der West- und Nordflanke und steigt auf den ursprünglichen Strömen ab. Am Ausgang des nördlichsten Emissionszentrums konzentriert sich die Strömung in einem Lavakanal, der seine Position nach Westen verändert hat und sich später in Kanäle und Vulkanröhren verzweigt.
Neueste IGN Nachrichten
Bei der Seismizität belegen die neuesten Daten des National Geographic Institute, dass es in den frühen Morgenstunden dieses Dienstags auf La Palma 36 seismische Bewegungen gab, von denen eine mit der Stärke ML 4,2 in der Gemeinde Mazo um 7.05 Uhr in 36 Kilometer Tiefe lokalisiert wurde.
Im Moment scheint Cabeza eine kleine Ruhepause eingelegt zu haben und arbeitet nur mit einem Mund (siehe Webcam). In wenigen Stunden kann sich die Situation schnell wieder nach dem ML4,2 Beben verändern.
10.40 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden 184 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert , 17 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt, wobei die maximale Intensität in der Epizentralzone IV (EMS98) 4 Erdbeben beträgt. Von allen lokalisierten Erdbeben haben 80 eine Magnitude von 3,0 mbLg oder mehr.
Das Erdbeben, das sich heute um 6:05 (UTC) ereignete, war das größte (4,2 mbLg) des betrachteten Zeitraums. Fünf Erdbeben wurden in Tiefen von etwa 30 km lokalisiert, die restlichen Hypozentren der Zeit befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km. Die Amplitude des vulkanischen Tremorsignals wird mit Verstärkungsimpulsen auf mittlerem Niveau gehalten. Die Streuung Wolke um 08:00 Uhr UTC erreicht 2000 m.
11.00 Uhr – Empfehlung der Pevolca:
- Es sei daran erinnert, dass um die Emissionszentren herum ein Ausschlussradius von 2,5 km festgelegt wurde, um das Risiko des Aufpralls durch Pyroklasten und die Exposition gegenüber Gasen zu minimieren.
- Bei einer Verstärkung der explosiven Aktivität kann es bei einigen heftigen Detonationen zum Bruch des Glases der Fenster kommen. Es wird empfohlen, sich bis zu einem Radius von 5 km um den Kegel von den Fenstern fernzuhalten.
- In Gebieten, die von starkem Aschefall betroffen sind (eine deutliche Ablagerung am Boden wird beobachtet) und noch mehr, wenn Nebel beobachtet wird, wird empfohlen, drinnen zu bleiben. Im Freien wird auch die Verwendung von FFP2-Masken und Augenschutzsystemen empfohlen.
- Vor dem Eintreffen der Asche auf andere Inseln wird bei den Betroffenen die Verwendung von Mundschutz empfohlen. Es wird empfohlen, Dächer zu reinigen, bei denen sich Aschedicken von mehreren Zentimetern ansammeln. Es wird darauf bestanden, dass die vom Bevölkerungsschutz vorgeschriebenen Verfahren zur Entfernung von Asche von Dächern und Böden genau eingehalten werden (Asche befeuchten, Augenschutz, Maske tragen, Haut schützen, siehe beiliegende Dokumentation). Zum Entfernen sollten FFP2-Masken und ‑Handschuhe verwendet werden, die zum Kehren leicht angefeuchtet sind und den Einsatz von Gebläsen vermeiden, außer für die Reinigung der Flughafeneinrichtungen durch Fachpersonal mit entsprechender PSA. Der Einsatz von Gebläsen erhöht die Resuspension der gesundheitsschädlichsten Partikel.
11.10 Uhr – Das Notfallmanagement teilt mit, dass die evakuierten Bewohner von La Jurona, San Nicolás, Jedey und Las Manchas de Abajo in Begleitung von Sicherheitskräften Haushaltsgegenstände abholen können.
11.21 Uhr – Soeben ein ML4,0 Beben aus nur 15 km Tiefe bei Mazo. Es dürfte aus der oberen Magmakammer bisher der stärkste Erdstoß gewesen sein. Inzwischen von der IGN auf ML 3,5 zurückgestuft in 13 km Tiefe. Aber es hat ganz schön gebumst.
GPS-Verformungswerte irritieren
12.30 Uhr – GPS Verformungsmessung zeigt ungewöhnliches Muster auf.
Es ist der Messpunkt LP03 mit einem Sprung (u) vertikal von 10 cm (rot eingekreist). Das wäre schon eine extreme Aufblähung des Untergrundes. Es sind GPS-Messungen und Standort dieser Sonde ist mir leider nicht bekannt. Kann durchaus im Lavastrom-Gebiet sein und durch die fließende Lava oder den jüngsten Hangrutsch von ihrem Standort verschoben worden sein. Die Messung selbst führt die japanische Nagoya University in Zusammenarbeit mit der IGN durch.
Vielleicht kann ein ortskundiger Geologe oder Sachkundiger den genauen Standort ermitteln?
13.12 Uhr – Der Standort der GPS LP03 konnte dank Heiner ermittelt werden:
Der LP03 liegt mitten auf dem Erdbebengebiet und damit direkt über der Magmakammer. Wenn es kein Messfehler ist, was ich vermute und wir in den nächsten Tagen dann auch sehen werden, bläht sich die Kammer gewaltig aus. Es sind keine Tageswerte, aber sie zeigen den Trend.
Passieren wird hier im Moment gar nichts, weil der Überdruck durch die vorhandenen Kanäle zum Vulkan Cabeza geleitet wird. Der wird kräftig das Spucken anfangen, um den Überdruck und die Lava loszuwerden. So ist meine Einschätzung.
14.00 Uhr - Am Morgen kam es zu einem Einsturz einer Klippe an der Küste der Gemeinde Tazacorte. Der Einsturz, war im Norden der neuen niedrigen Insel (Fajana, Lavadelta oder Halbinsel), die durch den Lavastrom entstanden ist.
14.20 Uhr – Die Podencos (Hunde) aus dem Teich tauchen auf: Sie sind in einem Tierheim und bei guter Gesundheit. Dies wurde vom Generaldirektor für Tierrechte Sergio García, versichert.
15.15 Uhr – IGN bestätigt Verformung um 10 cm – Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt eine Höhe von mehr als 10 cm im Vergleich zu gestern und eine Deformation nach Süden an der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt. Auf der anderen Seite wird an den am weitesten entfernten Stationen eine leichte Deflation aufrechterhalten, möglicherweise im Zusammenhang mit tiefer Seismizität.
16.30 Uhr – Die Veränderung Rekonfiguration des Kegels des La Palma Vulkan, die neue 10-Zentimeter vertikale Deformation «Puls» und die Emissionen «noch einmal sehr hohe Schwefeldioxidwerte» – 40.800 Tonnen gestern (geschätzter Wert) – zeigen, «dass das Ende des Notfall noch weit weg ist. Es wird noch lange einen Ausbruch geben “, versicherte heute der technische Direktor von Pevolca, Miguel Ángel Morcuende, in der Pressekonferenz nach dem Treffen mit dem wissenschaftlichen Komitee.
17.00 Uhr - Die Intensität mit Explosionen am Vulkan Cabeza nimmt wieder zu. Das sind die angesprochenen Folgen der Beben und die extreme Bodenverformung über der Magmakammer. Es dürfte wieder eine sehr unruhige Nacht für das Aridanetal werden.
19.10 Uhr - Ein Erdbeben von ML4,8 um 17.25 Uhr aus 34 km Tiefe im Gebiet von Mazo.
- Fortsetzung folgt
Ein anderer Livestream als der von Manfred verlinkte: Mit Blick über die Küste und den Montana Laguna zum Vulkan, aktuell etwas wolken- oder rauchverhangen:
https://www.youtube.com/watch?v=jyfATUnTv4c&ab_channel=afarTV
Ich habe hier für euch mal Links zu aktuellen LiveStreams mit unterschiedlichen Perspektiven auf das Geschehen
https://www.youtube.com/watch?v=XLeYZY6VVAw
https://www.youtube.com/watch?v=jyfATUnTv4c
gegen später geht meistens noch TV LaPalma mit eigenen Kameras auf Sendung –> hier laufen dann auch Zwischenberichte mit Videos von Handcameras, die im Laufe des Tages gedreht wurden.
Drohnenflug von heute 17:00 Uhr über das Lavagebiet:
https://www.youtube.com/watch?v=a7ql4_0Yn1A&ab_channel=CabildodeLaPalmaendirecto
Manfred es waere mal interessant zu erfahren wie man als direkt Betroffener taeglich mit dem Ascheregen und der seit Wochen andauernden naechtlichen Ruhestoerung umgeht.
Vielleicht koennen ein paar der Mitleser /Kommentatoren und La Palma Bewohner von ihren alltaeglichen Erfahrungen berichten.
Ein wenig persönliches Erleben wird hier geschildert – die Wohnadresse liegt offenbar in El Paso (Stadt) – auf der Seite selbst dann auf „Nachrichten“ klicken:
https://news.la-palma-aktuell.de/
morgen früh kommentiere ich, auch zur Lage der örtlichen Wirtschaft
El Paso, Cno. de La Era 16 – Luftlinie 2,8 km zum vulcancito Cabeza
Hallo Heiner, ich kann von Freuden, die in Los Llanos leben, sagen, dass es mittlerweile extrem an den Nerven zehrt. In Los Llanos kann man zwar noch von „Sicherheit“ sprechen, jedoch die ständigen Änderungen und der auch für die Vulkanologen unvorhersagbare Fortlauf des Ausbruchs verunsichert die Bevölkerung zunehmend. Wenn gefühlt alle 30 Minuten die Möbel klappern und die Fenster vibrieren (und das durchgehend über 24 H) ist an einen erholsamen Schlaf nicht zu denken. Seit ca. 2 Wochen halten viele Familien sogar Nachtwache und schlafen abwechselnd, um so auf evtl. Eskalationen schneller reagieren zu können. Andere Freunde von uns konnten jetzt zum 2. Mal unter Begleitung in ihr Haus in Las Manchas de abajo, um Habseligkeiten herauszuholen.…und dass mit der Ungewissheit, ob man sein Haus, in dem man seit 20 Jahren lebt, jemals wiedersieht. Für Palmeros, deren Familien seit Generationen auf den Grundstücken und in den Häusern der UrUrUr Großeltern leben, hat dieses Gewiss noch eine ganz andere Dimension.
Schalte doch einfach mal auf Livebild bei voller Lautstärke. Aufnahmen und Geräusche aus gut 2 Kilometer Entfernung. Nach spätestens 15 Minuten schaltest du freiwillig ab. Das müssen sich die Menschen in Los Llanos und El Paso 24 Stunden am Tag anhören.
Wer neben den Infos zum Vulkan auch noch einen Eindruck vom Alltag bekommen mag ist hier auch gut aufgehoben: http://www.casamartin.de/kolumne/kolumne_la_palma_aktuell.shtml
Haltet die Ohren steif. Wir fühlen mit Euch!
Beide hier empfohlenen Blogs sind in der Tat nicht uninteressant.
Casa Martin gleich heute (27.10.) Früh mit einem Bericht über die unruhige Nacht, das zweite Kreuzfahrtschiff binnen einer Woche in Vorbeifahrt auf der Westseite der Insel – wofür einem kaum ein anderer Grund einfällt, als Katastrophen-Tourismus. Sehr erfreulich dass der Ton auch hierbei sachlich bleibt.
Das gleicht etwas aus, dass man sich erblödet, den Vulkan „Olaf“ zu nennen.
Immerhin nicht Kevin.
Ich empfinde das Wort „erblödet“ als sehr unpassend und verletzend. Wie der Vulkan in persönlichen Gesprächen und Blogs genannt wird ist irrelevant. Meines Wissens hat der Vulkan noch keinen offiziellen Namen. Ich lese den Blog von Herrn Siebold schon seit 2003, nachdem ich das zweite Mal einen Urlaub auf La Palma verbracht hatte. Sein Schreibstil, in dem er seit vielen Jahren Nachrichten und die sehr persönliche und facettenreiche Beschreibung des Geschehens und seines persönlichen Alltagslebens auf La Palma verfasst, ist sehr informativ und auch unterhaltsam, und das nicht erst nach Aubruch des Vulkans.
Ich muss mich wegen meiner Nachlässigkeit um ntschuldigung bitten! Meine Absicht war nicht, jemanden zu verletzen.
Richtig wäre gewesen „dass man sich nicht entblödet, …“ im Sinne von „sich rücksichtslos erlauben, etwas, das als dreist, unklug oder dergleichen empfunden wird, zu tun“.
Dies ist subjektiv der Fall.
Die Verwendung des Namens Olaf komplett außerhalb eines sachlichen oder kulturellen Kontextes ohne erkennbaren Grund außer zur Verniedlichung/Vermenschlichung einer unbeschreiblichen Naturgewalt ist – aus meiner subjektiven Sicht – kritikwürdig.
Dies tue ich.
Und ich habe in meinen Zeilen deutlich gemacht, dass ich dies vom positiven Eindruck, den die Zeilen der Schreiber bei mir hinterlassen haben zu differenzieren weiss.
Ich habe dennoch Verständnis für etwaige emotionale Dünnhäutigkeiten in der jetzigen Situation. Kritik deshalb jedoch wochen- oder monatelang aufzuschieben lässt sie im konkreten Falle verpuffen, scheidet deshalb leider aus.
@Sebastian
Danke für die Offenheit. Ich habe mich auch leicht fremdgeschämt, als ich über „Olaf den Vulkan“ gestolpert bin. Es ist nichts dabei das auch mal so festzustellen, finde ich. 😉
Dieses Video habe ich gerade gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=p3yEo-ZlIMI
Vielleicht zeigt es die gesuchte Messstation???
Zeitraffer-Video, bei dem man sieht, wie der Berg gestern bis in die Nacht hinein an der Westflanke schrittweise auseinanderbrach. Sehr sehenswert, weil einem das Ausmaß der Vorgänge so besser greifbar werden kann:
https://twitter.com/samgerrits/status/1452720346096971783
Dazu auch noch was, wo die neuen Lavaströme in einer 3D-Animation gezeigt werden, wie zuverlässig das ist, kann ich nicht beurteilen. Eben bei Television Canaria gefunden, ist ca. 6 h alt.
https://www.youtube.com/watch?v=M3bhUKiofSg
Das mit den Hunden verstehe ich immer weniger. War es nicht so, dass die Jägern angeblich davongelaufen waren? Warum dann jetzt im Tierheim?
Die Hunde wurden von einer unbekannten Gruppe zu Fuß gerettet. Ob das Jäger, Eigner oder Tierschützer waren, ist nicht bekannt. Jetzt sind sie im Tierheim und gesund. Gestern übrigens wurden die leeren Wassertanks von Lava geflutet.
Ja, dass die Retter unbekannt sind ist klar. Aber es hieß doch, die Hunde gehören Jägern?
oder gehörten Jägern. Verlaufen, verirrt oder weggelaufen und ausgewildert? Das weiß man hier nie so genau. Die meisten Hunde sind nicht gechippt.
Gut das die Hunde vorher gerettet worden sind.… auch wenn es vielleicht nicht ganz nach Vorschrift war, Sie Leben.
Im ARD Weltspiegel gab es am Sonntag einen Bericht. Mittlerweile in der Mediathek. Die Bildredaktion hat zwar auch alte Bilder verwurstet (Kirche Todoque), der Beitrag scheint aber recht aktuell zu sein.
Der etwas andere Beitrag:
Nur Basische Effusiva ?
Düster drohend und schwarz der Himmel am Tage, kriegerisch rot flackert er in der Nacht.
Sorgenvoll lauschen wir und schweigend dem Grollen, Brüllen und Fauchen, dem Zischen und Donnern der Eruptionen, spüren mit Unbehagen das Erzittern unserer Welt. Es ist, als koche der Berg vor Wut, als zürne uns ein böser Gott aus antiker Sagenwelt. Der Berg hat sich aufgetan und gebiert herrisch den Glutfluss seiner höllischen Tiefen, der sich wie apokalyptische Reiter im Schwefeldampf der Hölle den Hang hinab stürzen. Gnadenlos gießt er die unheiligen Ströme aus über unser Land, über unserer Hände Werk, über Geliebtes und Gehegtes, über Gärten und Häuser, über Pflanze, Tier, über fruchtbare Krume, um alle dem sein grauses Siegel auf ewig aufzuprägen, um all dieses schöne Sein auszulöschen. Teilnahmslos wandern Sonne und Mond auf ihren ewigen Bahnen.
Eure Gebete sind nicht erhört worden, keine Heilige und kein Heiliger stand hilfreich zur Seite oder hielt wirksam Fürsprache. Und auch das Gotteshaus, von Menschhand gebaut, hielt nicht stand.
Auch ist der Berg nicht zynisch. Dennoch ist er der schlecht gelaunte Potentat dieser Tage und gibt kruden Anschauungsunterricht im Werden und Vergehen. Er verrichtet nichts als sein archaisches Werk nach dem alten ewigen Plan, der älter ist als die Menschheit, der so alt ist wie das Universum.
Hilflos und verstört starren wir ebenso erschüttert wie fasziniert auf das unwirklich erscheinende Szenario und verschanzen uns lieber hinter dem Zahlenwerk nüchterner Wissenschaft; berichten, erläutern und prophezeihen, zählen und messen. Wer jedoch zählt die Tränen derer, die unverschuldet all ihr Hab und Gut verloren haben, wer misst ihren Schmerz über den Verlust ihrer Lebensgrundlage, ihrer Heimat? Dafür gibt es keine Zahl und auch kein Maß, keine Skalierung und keinen Koeffizienten.
Unsere Worte versagen zusehends angesichts der fortschreitenden Tragödie auf unserer geliebten Isla Bonita.
Summary:
Vulcano tobt auf Berges Kuppe
Und brüllt:
„Ich Spuck euch in die Suppe.
Cabeza statt Cerveza!“
Dichterisch und poetisch den Punkt erwischt. Es soll aber eine Ausnahme bleiben. Dafür haben wir nach dem Erlöschen des Vulkans noch Zeit. Versprochen – jetzt widmen wir uns mehr der wissenschaftlichen Seite.
Es grüßt
Manfred
Schon klar. Mich hat es halt gerissen … Sorry – und Dank für Duldung.
HG auf die Insel
Jo aus Hannover
Erste Sahne – bereits heute mittag mehrfach weitergeleitet.…
Hallo Mandref, zur Info für Sich: Technische Probleme auf Deiner Seite: Heute schon 3x Error 503 (Server antwortet nicht) und reCaptcha-Fehler („Nonce is invalid.“), so dass man nicht posten kann. Nach einiger Zeit gehts dann wieder. Zu viele Leser??
Ich weiß – zu viele Aufrufe. Dafür ist das System leider nicht ausgelegt.
Auf der von Dir oben verlinkten Livecam wird gerade ein Flug über La Laguna übertragen. Leider scheint man dort nicht rückwärts gehen zu können.
Hallo Herr Betzwieser
eben haben wir gelesen dass sich der Boden bei der Messstelle LP 03 binnen 24 Stunden um 10 cm gehoben und leicht nach Süden verschoben hat . Was kann das für Auswirkungen haben . Können Sie uns mit Ihrer Erfahrung dazu Infos geben ? Wäre schön wenn Sie dies bald veröffentlichen würden . Vielen Dank J.Bachsteffel
Da müssten wir erst einmal feststellen, wo der LP 03 Messpunkt genau steht?
Lieber Manfred!
Involcan betreibt einen Meßpunkt „LPA03“ direkt in Fuencaliente.
Auch wenn ich diese Bezeichnung nur in einer Übersicht der Gasmesspunkte gefunden habe, und nicht etwa bei GPS-Messpunkten.
Involcan betreibt keine GPS-Messpunkte. Das macht die japanische Universität, wie damals auch auf El Hierro. Sprachrohr hier ist die IGN. Den Involcan Gasmesspunkt kenne ich persönlich, direkt am Teneguia. Der dürfte damit nichts zu tun haben. Aber Danke für den Hinweis.
Messpunkt Lokalisierung:
https://www.ign.es/web/ign/portal/vlc-gps
Leider keine Koordinaten angegeben, aber der Marker auf der Karte sitzt etwas südlich von Jedey. Sofern der mittig und korrekt und nicht nur „grob informativ“ eingezeichnet ist: Das ist ja nun nicht direkt am Vulkan und damit etwas irritierend.
Versuche schon lange die Koordinaten herauszufinden war aber bisher nicht erfolgreich. Muss mal meinen Japanischen Kollegen auf die Website der japanischen Universitaet ansetzen.
Hier ein detaillierter Artikel ueber die Messung der Bodendeformation auf La Palma:
https://www.nature.com/articles/s41598-021–82292‑3
Vielleicht lassen sich ueber irgendeinen Link im Text die Koordinaten von LP 03 ermitteln.
Ich finde, dass die IGN einen hervoragenden Job hinsichtlich Veroeffentlichung, Visualisierung und Update der emittelten Daten macht.
Leider ist die IGN Webseite alles andere als benutzerfreundlich und intuitiv.
Gibt es fuer Deutschland eine aehnliche Webseite der entsprechenden Behoerde/Institution?
Hast zwar japanische Uni-Kollegen, kennst aber in D das GFZ nicht?
Da bläht sich nichts „gewaltig aus“ – tippe eher auf Messfehler (bedingt durch Beben, vulkanischen Niederschlag o.ä.)
Das GFZ ist mir durchaus bekannt.
Die Seite vom GFZ ist leider noch weniger benutzerfreundlich als die der IGN.
Die Darstellungsqualitaet ist dazu leider noch ziemlich armseelig:
https://geofon.gfz-potsdam.de/
Man bekommt den Eindruck dass da Absicht dahinter steckt. Man will verhindern, dass der Michel sich selbst ein Bild der Lage machen kann.
Zum Glueck gibt es private Seiten die da einen besseren Job machen.
An der laufenden Wartung dürfte es nicht liegen…
https://twitter.com/IGNSpain/status/1440604991631216642
Noch ein Fundstueck zum LP03:
Das ist aus einem Artikel aus 2009:
https://www.researchgate.net/publication/225428609_Geodetic_and_Structural_Research_in_La_Palma_Canary_Islands_Spain_1992-2007_Results
Inzwischen wurde vermutlich die Messpunktbezeichnung geaendert.
https://twitter.com/AcraPoesia/status/1452994883308904472
Hallo Herr Betzwieser, Ihr heutiges Titelbild stamm vom 9.10.2021 und wurde vom IGME veröffentlicht. Quelle: https://twitter.com/IGME1849/status/1446854102328266754
Hier ein Screenshot vom 25.10.2021 von INVOLCAN, das Bild schaut auf den ersten Blick ganz ähnlich aus, aber die Form des Kegels ist doch deutlich anders.
Danke – mag eine Verwechslung sein. Dann bleibt es symbolisch stehen.
Ja, das verwechselt man inzwischen leicht. Ich wollte heute Morgen auch schon dieses Video online stellen. Hab die Verwechslung dann aber doch bemerkt:-)
Tiefe Einblicke in die Schlote bietet dieses Video von gestern Nachmittag:
https://youtu.be/_1bUVIMsDVQ?t=97
Sehr interessant, danke sehr!
Östlich des Hauptkraters schreiten die Veränderungen ja offenbar auch rapide voran.
Es gibt da einen Schlot mehr, als noch am 22.Oktober (Video der IGME), der seinerseits schon einen beachtlichen Kegel gebildet hat. Und die Ablagerungen haben die Form des Kegels auf dieser Seite stark verändert – bis auf diesen einen Nebenkegel sind die anderen Nebenschlote inzwischen eher nördlich der Kammlage ausgerichtet. Sollten sie in Folge von starker Aktivität und Hitze (siehe weisse Gasschwaden am Hang) eventuell instabil und lava-aktiv werden, würden sich potentielle Lavaströme nun tendentiell eher Richtung Norden ergiessen, und in der Folge dann vermutlich in die existenten Nordströme münden. Nur der oben erstgenannte Schlot liegt recht eindeutig im Bereich der Südrinne mit ihrer bisher kleinen Lavazunge vom Wochenende.
Die Aufnahmen sind vorsichtig gesagt unglaublich, möchte ich mal sagen. Ich weiß nicht vieviele Schlöte ich gezählt habe, aber es könnten durchaus acht sein.
Das deckt sich auch mit der Karte der IGN per Daten von gestern (man kann am unteren Bildrand den Zeitabschnitt selbst einstellen, ich habe den 23.10−25−10 gewählt. Denn sie passen sogar die jeweiligen Austrittsöffnungen, soweit offenbar bekannt, darauf mit an).
https://ign-esp.maps.arcgis.com/apps/webappviewer/index.html?id=0e18d39679a54e3cb4a3b434b31a743b
Ja, die Ausgangsdaten dürften beide von Copernicus sein. Interessant wäre auch mal ein Update des Höhenmodells zu bekommen. Alle mir bekannten 3D Modelle verwenden noch Höhendaten von vor dem Ausbruch…
Ist so, denke ich auch, es bleibt da eher verwirrend, was die genauen Angaben am Ausbruchsort angeht. Die Höhe der Ausbruchsstellen dürfte um die 200 m höher als die ursprünglichen 900 m liegen, also aktuell zwischen 1000 und 1100 Höhenmetern, trotz der Abbrüche gestern.
Hab eben noch einen Hinweis auf die Höhe des Kegels gefunden.
Wenn die Lavafontäne in der Spitze 600m hoch ist, dann ist der neue Berg sicher auch mindestens 150–200m hoch an seinem Standort auf 900m Höhe. Die Schätzung ist realistisch.
Quelle:
https://twitter.com/weermanreinier/status/1453264406385766403
Am heutigen 26.10.2021 erinnert die INCOLCAN an den 50. Jahrestag des Ausbruchs von Teneguía (1971), eine der 17 historischen Eruptionen auf den Kanarischen Inseln. Der Ausbruch dauerte 24 Tage (26.10. bis 18.11.1971) und seine Lavaströme breiteten sich über 276 Hektar Fläche aus.