Santa Cruz de La Palma gräbt nach der Vergangenheit -
Die La Palma Historie reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Erst seit der Eroberung durch die Spanier im Jahre 1492 gibt es Dokumente und schriftliche Aufzeichnungen. Zum Schutz und zur Verteidigung der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma wurden im 16. Jahrhundert drei Befestigungsanlagen, die sogenannten Castillos errichtet.
Nur das Castillo de Santa Catalina gegenüber dem neuen Stadtstrand ist heute noch erhalten. In der La Palma Historie gibt es aber genaue Lagepläne und in dem Cabildo Archiv sogar alte Fotoaufnahmen. Bilder die um 1900 bis 1910 entstanden sind und das Castillo de San Miguel zeigen.
Es scheint um die Jahrhunderwende nur noch eine Ruine gewesen zu sein. Links der Eingang zur Fußgängerpromenade O’Dally und die Küstenstraße Avenida Maritima (rechts) wurde erst nach 1920 gebaut. Im Rahmen der Hafenerweiterung wurde das Castillo San Miguel damals abgerissen.
Die Castillos waren Burgen und Wehranlagen, um die Hauptstadt vor Angriffen zu schützen. Besonders geplagt waren die Bewohner von Piratenangriffen, die der Insel und den Menschen Tod und Verderben brachten.
Pirat Francois Le Clerk lieferte den Grund
In lebhafter Erinnerung ist der Überfall durch den französischen Korsar und Piraten Francois Le Clerk – auch unter dem Namen „Pata de Palo“ (das Holzbein) bekannt, im Jahre 1553. Mit Raub, Totschlag und Brandschatzung plünderten die 700 Piraten die damals wohlhabende Stadt aus. Über neun Tage bis zum 30.7.1553 loderten die Flammen und legten Santa Cruz de La Palma in Schutt und Asche.
Drei Castillos sollten in Zukunft wie ein Bollwerk gegen Angriffe vom Meer aus die Stadt schützen. Ein Castillo im Norden (Baranco de Las Nieves), das Castillo de Santa Catalina und im Süden das Castillo de San Miguel.
Hier noch eine vergrößerte Aufnahme aus dem Archiv des Inselmuseums vom ehemaligen Castillo de San Miguel.
Die Menschen davor stehen auf Betonblöcken die wahrscheinlich zur Küstenbefestigung oder dem Hafenausbau benötigt wurden. Vor Ort gegossen und aufgestapelt. Wie das auch vor wenigen Jahren beim neuen Stadtstrand zu beobachten war.
Die nächste Aufnahme muss etwas später entstanden sein. Hier ist nur noch ein Trümmerhaufen vom alten Castillo de San Miguel zu sehen. Dort wo heute die gläserne Touristik Auskunft auf dem Grünstreifen in ihrem Pavillon untergebracht ist, muss das alte Castillo gestanden haben.
Auf der Suche nach der La Palma Historie
Nicht nur Nostalgie, sondern aktuelle Gründe lassen mich darüber berichten. Im Rahmen der kompletten Umgestaltung der Avenida Maritima und dem Postvorplatz, der Plaza de la Constitución, werden umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt.
Bevor alles von den Baggern zerstört wird, soll erst nach den alten Fundamenten und vielleicht noch vorhandenen Fragmenten des Castillo de San Miguel gesucht werden. Mit Bodenradar wurde in den vergangenen Tagen das Areal bereits eingescannt.
Wenn etwas gefunden wird, darf sich der Stadtrat von Santa Cruz de La Palma erst einmal Gedanken machen, wie weiter verfahren wird. Es gibt Stimmen, die für einen Wiederaufbau des Castillo sind. Nicht die schlechteste Idee, was allerdings eine lange Bauzeit bedeuten wird.
Sicher werden unter dem Gelände aber alte Öltanks gefunden. Hier befand sich früher die erste Tankstelle von La Palma. Soweit ich mich erinnern kann, wurden vor rund 25 Jahren bei Bauarbeiten alte Rohrleitungen entdeckt, die schnell wieder zugeschüttet wurden. Vergessene Erblasten die im Untergrund weiter dahin rosten. Umweltschutz war damals noch kein Thema.
Spannend – wie die Geschichte auch ausgeht. Falls ein schon lange hier lebender Leser etwas dazu beitragen kann, bitte eine Notiz im Kommentarfeld.
So sieht heute der Blick vom Mirador de la Concepción auf die Hauptstadt aus. Der von der Sonne erhellte Fleck entspricht ungefähr dem Suchgebiet.
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