Ocupantes besetzen fremdes Ferienhaus

Ocupantes (Hausbesetzer) auf den Kanaren -

Haus­be­set­zun­gen in Spa­ni­en durch soge­nann­te Oku­pas oder Ocu­p­an­tes, wie die Spa­ni­er Haus­be­set­zer nen­nen, sind die größ­ten Pro­ble­me, die Eigen­tü­mer von Wohn­im­mo­bi­li­en wider­fah­ren kön­nen. Lei­der neh­men die­se Pro­ble­me in Spa­ni­en zu.

Stel­le dir vor, du kommst nach eini­gen Mona­ten Abwe­sen­heit zurück zu dei­nem Traum­haus nach La Pal­ma und es las­sen sich die Türen nicht mehr öff­nen. Die Tür­schlös­ser wur­den aus­ge­tauscht und frem­de Per­so­nen – Ocu­p­an­tes- woh­nen jetzt in dei­ner Immobilie.

Es gibt ver­ein­zelt Fäl­le von Haus­be­set­zun­gen auch auf den Kana­ri­schen Inseln, jedoch sind sie nicht so weit ver­brei­tet wie in ande­ren Regio­nen. Die meis­ten Men­schen respek­tie­ren das Eigen­tums­recht und die Geset­ze bezüg­lich des Wohn­raums auf den Inseln. Auf La Pal­ma ist mir bis­her kein kon­kre­ter Fall von Haus­be­set­zung bekannt gewor­den, aber es könn­te auch hier in Zukunft durch die Woh­nungs­not zum Pro­blem wer­den. Auf­merk­sam wur­de ich durch eine Dis­kus­si­on im La Palma1 Forum und habe etwas recherchiert.

Auf den grö­ße­ren Nach­bar­inseln Tene­rif­fa und Gran Cana­ria, aber auch in Lan­za­ro­te und Fuer­te­ven­tura, ist es bereits vor­kom­men, dass leer­ste­hen­de oder ver­nach­läs­sig­te Immo­bi­li­en von Haus­be­set­zern genutzt wer­den. In sol­chen Fäl­len ist es wich­tig, dass die Eigen­tü­mer schnell han­deln und recht­li­che Schrit­te ein­lei­ten, um das Eigen­tum zu schützen.

Eine Herausforderung für Eigentümer und Behörden

Es gibt kei­ne offi­zi­el­len Sta­tis­ti­ken oder Zah­len zu Haus­be­set­zun­gen, die auf den Kana­ri­schen Inseln als „Ocu­p­an­tes“ bekannt sind. Da Haus­be­set­zun­gen in der Regel ille­gal sind und von den Behör­den nur ver­ein­zelt erfasst wer­den, ist es schwie­rig, genaue Zah­len zu erfassen.

Die loka­len Behör­den auf den Kana­ri­schen Inseln haben Mecha­nis­men und Geset­ze, um mit Haus­be­set­zun­gen umzu­ge­hen und den recht­mä­ßi­gen Eigen­tü­mern zu hel­fen. Es ist rat­sam, im Fal­le einer Haus­be­set­zung sofort Kon­takt mit den zustän­di­gen Behör­den auf­zu­neh­men und sich recht­li­chen Rat einzuholen.

Nach spa­ni­schem Recht ist eine Haus­be­set­zung nicht aus­drück­lich erlaubt, aber unter bestimm­ten Bedin­gun­gen kön­nen Haus­be­set­zer eine gewis­se Rechts­stel­lung erlan­gen. Wenn eine Immo­bi­lie bei­spiels­wei­se nicht ange­mes­sen gesi­chert ist und unbe­auf­sich­tigt gelas­sen wird, kann sie besetzt wer­den. Wenn Haus­be­set­zer erst ein­mal drin sind, kön­nen sie Anspruch auf den Wohn­raum erhe­ben, was den Räu­mungs­pro­zess für die Eigen­tü­mer erschwert. Auf der ande­ren Sei­te ste­hen den Eigen­tü­mern bestimm­te Rechts­mit­tel zur Ver­fü­gung, um ihre Rech­te ein­zu­for­dern, dar­un­ter auch Schnell­ver­fah­ren zur Räu­mung, die zur Straf­fung des Pro­zes­ses ein­ge­führt wurden.

Das spa­ni­sche Gesetz sieht ein sofor­ti­ges Räu­mungs­ver­fah­ren vor, das inner­halb von 48 Stun­den nach der ille­ga­len Beset­zung ein­ge­lei­tet wer­den kann, vor­aus­ge­setzt, der Immo­bi­li­en­ei­gen­tü­mer kann umge­hend einen Eigen­tums­nach­weis vor­le­gen und die Beset­zung den Behör­den sofort melden.

Präventive Maßnahmen sind unerlässlich

Umfas­sen­de Schrit­te wie die Instal­la­ti­on ange­mes­se­ner Sicher­heits­sys­te­me, die Durch­füh­rung regel­mä­ßi­ger Inspek­tio­nen der Immo­bi­lie und die Sicher­stel­lung, dass alle poten­zi­el­len Zugän­ge sicher ver­schlos­sen sind. Bewusst­sein und Wach­sam­keit sind der Schlüs­sel, um poten­zi­el­le Haus­be­set­zer davon abzu­hal­ten, eine Immo­bi­lie ins Visier zu neh­men. Dar­über hin­aus kann der Auf­bau eines Netz­werks mit Nach­barn und Mit­glie­dern der ört­li­chen Gemein­de als Früh­warn­sys­tem für ver­däch­ti­ge Akti­vi­tä­ten dienen.

Statt Leer­stand ist es also bes­ser, die Immo­bi­lie zu ver­mie­ten oder vor­über­ge­hend an Fami­li­en­mit­glie­der abzu­ge­ben. Das Instal­lie­ren von Alarm­an­la­gen ist eben­falls emp­feh­lens­wert, weil die sofor­ti­ge Mel­dung über das ille­ga­le Ein­drin­gen durch Haus­be­set­zer an die Poli­zei das Bege­hen einer Straf­tat bestä­ti­gen wür­de und die Poli­zei ohne rich­ter­li­che Geneh­mi­gung han­deln könnte.

Es gibt auch Orga­ni­sa­tio­nen und Anwäl­te auf den Kana­ri­schen Inseln, die sich auf sol­che Fäl­le spe­zia­li­siert haben und Unter­stüt­zung bie­ten kön­nen. Es ist wich­tig, sich früh­zei­tig Hil­fe zu suchen und die Situa­ti­on nicht allei­ne zu bewältigen.

Ein schwie­ri­ges The­ma, auf das man sich vor­be­rei­ten soll­te. Wer­de wei­ter zu die­sem Kom­plex recher­chie­ren, bin aber auch für Tipps, selbst gemach­te Erfah­run­gen oder Vor­schlä­ge in der Kom­men­tar­funk­ti­on dankbar.