Kanaren: Wir sind keine Heuchler und blutige Handlanger

Palästina - KanarenGaza, Palästina. Foto: Omar Ashtawy/APA Images

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Die Kanaren verurteilen den wahllosen Mord und die Vertreibung durch Israel -

Das Par­la­ment der Kana­ri­schen Inseln hat am Diens­tag eine insti­tu­tio­nel­le Erklä­rung ver­ab­schie­det. Dar­in ver­ur­teilt es die sei­ner Ansicht nach „sys­te­ma­ti­sche Gewalt gegen das paläs­ti­nen­si­sche Volk sowie die vor­sätz­li­che Zer­stö­rung sei­ner zivi­len und huma­ni­tä­ren Infra­struk­tur“ aufs Schärfs­te, ohne das Wort „Völ­ker­mord“ im Text zu verwenden.

Mei­ne Anmer­kung: „Natür­lich ist es Völ­ker­mord und Ver­nich­tung bzw. Ver­trei­bung eines Vol­kes durch den jüdi­schen Staat, auch wenn es nicht wört­lich erwähnt wird. Die Hand­lung Deutsch­lands als Unter­stüt­zung eines israe­li­schen Schre­ckens­herr­schers lässt sich längst nicht mehr mit Selbst­ver­tei­di­gung, huma­ni­tä­rer oder mensch­li­cher Hand­lung erklä­ren. Es sind die glei­chen Gräu­el, die einst Hus­sein, Gad­da­fi oder Hit­ler began­gen haben. Sie wur­den aufs schärfs­te geäch­tet und letzt­lich auch bestraft. Trotz­dem betrach­tet Deutsch­land Isra­el wei­ter als engen Freund und ver­hin­dert UN Reso­lu­tio­nen. Mit den demo­kra­ti­schen Prin­zi­pi­en, ins­be­son­de­re die Wah­rung der Men­schen­wür­de, hat das nichts mehr zu tun. Wer das still­schwei­gend dul­det, macht sich mit­schul­dig.“ 

Die­se Erklä­rung, die von einer Schwei­ge­mi­nu­te beglei­tet wur­de, begann mit der Erin­ne­rung an die Ver­ur­tei­lung der Ter­ror­an­schlä­ge der Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on Hamas am 7. Okto­ber 2023 durch die Regio­nal­kam­mer und der erneu­ten Bezeich­nung die­ser Anschlä­ge als „völ­lig unge­recht­fer­tig­te Kriegsverbrechen“.

Die Regio­nal­kam­mer behaup­tet, die „mili­tä­ri­sche Reak­ti­on“ der israe­li­schen Regie­rung habe zu einer „Kam­pa­gne mas­si­ver und unver­hält­nis­mä­ßi­ger Zer­stö­rung geführt, die nach fast zwei Jah­ren vor allem die paläs­ti­nen­si­sche Zivil­be­völ­ke­rung trifft“.

„In Gaza sind mehr als 65.000 Men­schen gestor­ben, dar­un­ter über 19.000 Kin­der; mehr als 165.700 wur­den ver­letzt; und fast zwei Mil­lio­nen Men­schen wur­den ver­trie­ben, vie­le von ihnen wie­der­holt, ohne garan­tier­ten Zugang zu Nah­rungs­mit­teln, Trink­was­ser, medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung oder siche­rer Unter­kunft. Die inte­grier­te Klas­si­fi­zie­rung der Ernäh­rungs­si­cher­heit hat die Exis­tenz einer offi­zi­el­len Hun­gers­not in Gaza bestä­tigt, was die huma­ni­tä­re Kata­stro­phe wei­ter ver­schärft“, erklärt das Par­la­ment der Kana­ri­schen Inseln.

Er erin­ner­te auch dar­an, dass seit Beginn des „Kon­flikts“, der auf den 7. Okto­ber 2023 zurück­geht, „mehr als 21.000 Kin­der eine Behin­de­rung erlit­ten haben“.

„Die Ver­stö­ße gegen das Völ­ker­recht und das huma­ni­tä­re Völ­ker­recht sind sys­te­ma­tisch. Kran­ken­häu­ser, Schu­len, Uni­ver­si­tä­ten, Ein­rich­tun­gen der Ver­ein­ten Natio­nen und Got­tes­häu­ser wur­den ange­grif­fen. Mehr als 240 Jour­na­lis­ten und über 500 huma­ni­tä­re Hel­fer haben ihr Leben ver­lo­ren“, heißt es in der Erklä­rung. Sie erin­nert an die Haft­be­feh­le des Inter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­hofs „gegen Füh­rer Isra­els und der Hamas wegen Kriegs­ver­bre­chen und Ver­bre­chen gegen die Menschlichkeit“.

Mut, Gerechtigkeit und Selbstachtung

Das Par­la­ment bekun­de­te sei­ne Soli­da­ri­tät mit allen zivi­len Opfern und for­der­te die inter­na­tio­na­le Gemein­schaft, ins­be­son­de­re die Euro­päi­sche Uni­on und die spa­ni­sche Regie­rung, auf, ihre diplo­ma­ti­schen und huma­ni­tä­ren Bemü­hun­gen zu inten­si­vie­ren, um einen sofor­ti­gen und dau­er­haf­ten Waf­fen­still­stand zu gewährleisten.

Dar­über hin­aus for­der­te es einen wirk­sa­men Schutz der Zivil­be­völ­ke­rung, einen unein­ge­schränk­ten Zugang zu huma­ni­tä­rer Hil­fe und die Ein­füh­rung vor­über­ge­hen­der Schutz­maß­nah­men für paläs­ti­nen­si­sche Fami­li­en in einer beson­ders pre­kä­ren Lage, ver­gleich­bar mit denen, die in ande­ren huma­ni­tä­ren Kri­sen der jün­ge­ren Zeit umge­setzt wurden.

„Abschlie­ßend unter­streicht das Par­la­ment der Kana­ri­schen Inseln sein Enga­ge­ment für die Zwei­staa­ten­lö­sung zwi­schen Isra­el und Paläs­ti­na, für das Völ­ker­recht, für die Ver­tei­di­gung der Men­schen­rech­te und des Frie­dens sowie sei­ne Soli­da­ri­tät mit dem paläs­ti­nen­si­schen Volk, vor­nehm­lich mit jenen, die direk­te Opfer von Gewalt, Zwangs­ver­trei­bung oder der Zer­stö­rung ihrer Häu­ser und Infra­struk­tur gewor­den sind“, heißt es abschlie­ßend in der insti­tu­tio­nel­len Erklärung.

 

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1 Kommentar zu "Kanaren: Wir sind keine Heuchler und blutige Handlanger"

  1. Die Hamas und die Regie­rung Netan­ja­hu sind in ihrer Men­schen­ver­ach­tung gleich. Und bei­de brau­chen ein­an­der um wei­ter­zu­ma­chen. Und lei­der beför­dert die israe­li­sche Regie­rung den laten­ten Anti­se­mi­tis­mus in Euro­pa und der gan­zen Welt.
    Wenn ein deut­sches Orches­ter aus­ge­la­den wird weil der Diri­gent ein Israe­li ist, dann ist das anti­se­mi­tisch. Eine Zwei-Staa­ten-Lösung, wie sie 1948 mög­lich gewe­sen wäre, ist in wei­ter Ferne.

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