Vulkan Krisenstab sollen Auszeichnungen entzogen werden

Vulkan - Krisenstab

Pevolca: Kontroverse um Lob und Orden für den Vulkan Krisenstab -

Der Vul­kan Kri­sen­stab, auch bekannt als Pevol­ca, ist eine Orga­ni­sa­ti­on, die für die Über­wa­chung und Bewäl­ti­gung von Vul­kan­ak­ti­vi­tä­ten auf den Kana­ri­schen Inseln zustän­dig ist. In den letz­ten Jah­ren hat der Kri­sen­stab viel Lob und Aner­ken­nung für sei­ne Arbeit erhal­ten, ins­be­son­de­re wäh­rend des jüngs­ten Vul­kan­aus­bruchs auf La Pal­ma im Jah­re 2021.

Doch ist diese Anerkennung wirklich gerechtfertigt?

Gemein­sa­me Front der Vul­kan Betrof­fe­nen gegen Pevol­ca: Sie for­dern den Ent­zug der Prei­se für die Nicht­eva­ku­ie­rung vor dem Aus­bruch. Tat­säch­lich wur­de erst nach der Erup­ti­on des Tajo­gai­te (noch nicht der offi­zi­el­le Name) auf der West­hälf­te von La Pal­ma mit der groß­flä­chi­gen Eva­ku­ie­rung begon­nen, obwohl bereits Tage zuvor die Zei­chen auf „Sturm“ standen.

Ins­ge­samt 13 Ver­ei­ne und Platt­for­men, dar­un­ter prak­tisch alle Opfer und Anwoh­ner des von der Kata­stro­phe betrof­fe­nen Gebiets, haben sich gegen das Lob und die Aus­zeich­nung für die Lei­tung des Vol­ca­nic Emer­gen­cy Plan gewandt.

Sie sei „ein Bei­spiel für Impro­vi­sa­ti­on und schlech­tes Manage­ment“, weil sie „einem ernst­haf­ten Risi­ko, dem Cha­os der Räu­mung bereits mit Beginn des Aus­bruchs und dem Tod von vie­len Tie­ren“ aus­ge­setzt wur­den, neben ande­ren Versäumnissen.

Die vom Vul­kan­aus­bruch auf La Pal­ma betrof­fe­ne Bevöl­ke­rung hat in einem ein­dring­li­chen Brief, der von prak­tisch allen mit die­ser Kata­stro­phe ver­bun­de­nen Ver­bän­den und Platt­for­men unter­zeich­net wur­de, die sofor­ti­ge Rück­nah­me der Aus­zeich­nung gefor­dert, die der Vul­ka­ni­sche Not­fall­plan der Kana­ri­schen Inseln (Pevol­ca) erhal­ten hat.  Auch der USEC (Uni­ver­sal Secu­ri­ty & Emer­gen­cy Cha­nel) Award 2023, der ver­lie­hen wurde.

Es herrscht gro­ße Empö­rung und Miss­bil­li­gung über die Bewäl­ti­gung des Not­falls in die­sem gefähr­li­chen Augen­blick in der Anfangs­pha­se des Erup­ti­ons­pro­zes­ses durch die Pevolca.

Immer­hin muss­ten 7.000 Men­schen eva­ku­iert wer­den. Zer­stört wur­den 3.000 Gebäu­de, davon mehr als 1.300 Wohn­häu­ser, was zur größ­ten Vul­kan­ka­ta­stro­phe in Euro­pa in den letz­ten 100 Jah­ren geführt hat, heißt es.

 „Das Manage­ment von PEVOLCA war kei­ne ‚Erfolgs­ge­schich­te, die es ver­dient, welt­weit als Vor­bild zu die­nen, ganz im Gegenteil.“

„Nach Anga­ben der Betrof­fe­nen han­del­te es sich um einen Plan, der im ent­schei­den­den Moment ‚kläg­lich geschei­tert war, weil es den Ver­ant­wort­li­chen nicht gelang, die gefähr­de­te Bevöl­ke­rung vor Beginn der Kata­stro­phe zu eva­ku­ie­ren und sie so einer ernst­haf­ten Gefahr für ihr Leben und das ihrer Ange­hö­ri­gen aus­zu­set­zen.“  Die Schutz­ver­bän­de berich­ten, dass auf­grund man­geln­der Pla­nung Tau­sen­de von Haus- und Nutz­tie­ren star­ben.

„Das Glück, das uns die Natur geschenkt hat, ging so weit, dass die Bevöl­ke­rung des direkt betrof­fe­nen Gebiets nie im Vor­aus über Pro­to­kol­le, For­men oder Vor­ge­hens­wei­sen infor­miert wur­de und ihre Häu­ser plötz­lich eva­ku­ier­ten, als der Vul­kan schon aus­brach. Auch die Vul­ka­n­a­m­pel, die dar­auf hin­wei­sen soll­te, blieb bis eini­ge Zeit nach Beginn der Erup­ti­on gelb, anstatt in den Tagen oder Stun­den zuvor auf oran­ges Niveau ange­ho­ben zu wer­den, was in einem Plan fest­ge­legt ist, um die Bevöl­ke­rung zu eva­ku­ie­ren, wenn das Phä­no­men unmit­tel­bar bevorsteht“.

Die Macher im Krisenstab haben den richtigen Zeitpunkt verschlafen

Nach Mei­nung der Unter­zeich­ner wer­den „die­je­ni­gen belohnt, die tat­säch­lich eine Miss­bil­li­gung ver­die­nen, und es erfolgt eine unfai­re und unver­dien­te Aner­ken­nung, was dazu bei­trägt, eine offi­zi­el­le Dar­stel­lung des Gesche­hens zu stär­ken, die nicht der Rea­li­tät ent­spricht.“ Aus die­sem Grund sind sie der Ansicht, dass „die­se und alle ande­ren Aus­zeich­nun­gen oder Aner­ken­nun­gen, die die­se Ver­säum­nis­se bei der Bewäl­ti­gung die­ser Not­la­ge igno­rie­ren, nur den Schmerz der Opfer verstärken“.

Die­se Grup­pen pran­gern an, dass „die ein­zi­ge Maß­nah­me, die von den Behör­den weni­ger als zwei Stun­den vor dem Aus­bruch ange­kün­digt wur­de, die Eva­ku­ie­rung eini­ger Dut­zend Men­schen mit ein­ge­schränk­ter Mobi­li­tät war, aber nach Aus­sa­gen der betrof­fe­nen Fami­li­en waren alle mit ein­ge­schränk­ter Mobi­li­tät noch vor Ort, als der Vul­kan explodierte.“

Eben­so war­nen sie: „Wenn der Vul­kan im Mor­gen­grau­en aus­ge­bro­chen wäre, wäre das Cha­os noch grö­ßer gewe­sen und damit auch die Wahr­schein­lich­keit von Todesfällen.“

Der tech­ni­sche Lei­ter Miguel Ángel Mor­cuen­de bei der Ehrung

„Es soll­te dar­an erin­nert wer­den, dass Maria­no Hernán­dez Zapa­ta zum Zeit­punkt des Aus­bruchs dem Pal­ma Cabil­do vor­stand. Der tech­ni­sche Lei­ter der Ope­ra­ti­on war Miguel Ángel Mor­cuen­de. Den Vor­sitz der Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln hat­te Ángel Víc­tor Tor­res inne und Julio Pérez stand an der Spit­ze der auto­no­men Not­fall­hil­fe“, schließt die Forderung.

Wenn politische Entscheidungen wichtiger als Menschenleben sind!

Es ist wich­tig, dass der Pevol­ca-Kri­sen­stab sei­ne Arbeit kon­ti­nu­ier­lich über­prüft und ver­bes­sert, um sol­che Kri­tik­punk­te anzu­ge­hen. Die Sicher­heit der Bevöl­ke­rung soll­te immer an ers­ter Stel­le ste­hen, und dies erfor­dert eine offe­ne und trans­pa­ren­te Kom­mu­ni­ka­ti­on sowie gut durch­dach­te Eva­ku­ie­rungs­plä­ne. Eine recht­zei­ti­ge Eva­ku­ie­rung mit Vor­lauf­zeit, um der Bevöl­ke­rung auch die Mit­nah­me von Tie­ren und wich­ti­ger Din­ge zu ermög­li­chen. So blieb gera­de mal zwei Stun­den Zeit, bevor die Poli­zei das Haus zwangsräumte.

Das hat mit Panik­ma­che nichts zu tun. Auch soll­ten im Kri­sen­stab auf die wis­sen­schaft­li­chen Bera­ter, wie die IGN oder Invol­can bes­ser gehört wer­den. Sie hat­ten die rote Ampel und Eva­ku­ie­rung bereits am 18. Sep­tem­ber 2021 gefor­dert. Die poli­ti­schen Füh­rungs­köp­fe fäl­len aber die Entscheidung.

Auch ich hat­te bereits Tage vor dem Aus­bruch gewarnt. In Bei­trä­gen vom  17.9.2021 -Vul­kan Tre­mor hat in der Nacht aus­ge­setzt oder am 18.9.2021 – Es bebt wei­ter an der Cumbre Vie­ja -

Ins­ge­samt ist es schwie­rig, ein end­gül­ti­ges Urteil über den Pevol­ca-Kri­sen­stab zu fäl­len. Es gibt zwei­fel­los posi­ti­ve Aspek­te ihrer Arbeit, aber auch Berei­che, in denen Ver­bes­se­run­gen erfor­der­lich sind. Es ist wich­tig, dass die Orga­ni­sa­ti­on auf kon­struk­ti­ve Kri­tik hört und ihre Arbeits­wei­se ent­spre­chend anpasst, um die Sicher­heit der Bevöl­ke­rung zu gewähr­leis­ten. Nur dann kann man sagen, ob die Aner­ken­nung, die der Kri­sen­stab erhal­ten hat, wirk­lich gerecht­fer­tigt ist.

 

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