Feuerwerke auf La Palma: Zwischen Tradition und Gefahren

Feuerwerk

Verlieren Feuerwerke ihren Glanz?

Eine gefährliche Tradition!

Feu­er­wer­ke sind seit lan­gem ein fas­zi­nie­ren­des und beein­dru­cken­des Spek­ta­kel, das Men­schen auf der gan­zen Welt begeis­tert. Ob zu beson­de­ren Anläs­sen wie Sil­ves­ter, natio­na­len Fei­er­ta­gen oder Fes­ti­val – Feu­er­wer­ke haben eine magi­sche Anzie­hungs­kraft und kön­nen Emo­tio­nen wie Stau­nen, Freu­de und Bewun­de­rung hervorrufen.

Auf La Pal­ma wird zu jeder klei­nen Fies­ta seit Jahr­zehn­ten auch ein Feu­er­werk abge­brannt. Ob Böl­ler am Tage zu einer Rome­ria oder mit­ten in der Nacht als Höhe­punkt oder Abschluss einer Ver­an­stal­tung. Dafür gibt es eine eige­ne klei­ne Feu­er­werk­pro­duk­ti­on in Mazo, die aller­dings in letz­ter Zeit ver­stärkt Chi­na-Aus­gangs­pro­duk­te einsetzt.

Feu­er, Rauch, Knall und Feu­er­werk – die­se Ele­men­te üben seit jeher eine fas­zi­nie­ren­de Anzie­hungs­kraft auf die Men­schen aus. Sie haben die Macht, Emo­tio­nen zu wecken, Erin­ne­run­gen zu schaf­fen und Gemein­schaf­ten zu vereinen.

Die Fas­zi­na­ti­on für Feu­er reicht weit zurück in die Geschich­te der Mensch­heit. Auch heu­te noch übt das Fla­ckern einer Flam­me eine hyp­no­ti­sche Wir­kung auf uns aus. Rauch ist ein wei­te­res Ele­ment, das eine geheim­nis­vol­le Aura umgibt. Der Knall von Feu­er­werks­kör­pern erzeugt eine explo­si­ve Ener­gie, die uns zum Stau­nen bringt. Das plötz­li­che Auf­blit­zen am Him­mel und das far­ben­fro­he Spek­ta­kel kön­nen uns in einen Moment der Ehr­furcht ver­set­zen. Feu­er­wer­ke sind nicht nur visu­ell beein­dru­ckend, son­dern auch akus­tisch mit ihren lau­ten Knal­len und leb­haf­ten Geräuschen.

Allerdings haben Feuerwerke auch ihre Schattenseiten

Feu­er­wer­ke erzeu­gen Lärm- und Luft­ver­schmut­zung sowie Abfall durch die Hül­len und Rück­stän­de der Feu­er­werks­kör­per. In Zei­ten des Umwelt­be­wusst­seins und des Kli­ma­wan­dels wer­den die­se Aus­wir­kun­gen zuneh­mend kri­tisch betrachtet.

Feu­er­wer­ke kön­nen Sicher­heits­ri­si­ken dar­stel­len, sowohl für die­je­ni­gen, die sie zün­den, als auch für Zuschau­er in der Nähe. Durch fehl­ge­lei­te­te Rake­ten und her­ab­fal­len­de Trüm­mer­tei­le kön­nen Wie­sen und Wäl­der in Brand gesetzt wer­den. Für mich immer wie­der ver­wun­der­lich, dass selbst in Zei­ten einer erhöh­ten Wald­brand­ge­fahr in stark bewach­se­nem tro­cke­nen Gelän­de mit­ten im hei­ßen Som­mer auf La Pal­ma die Erlaub­nis zum Abbren­nen von Feu­er­wer­ken erteilt wird.

Hohes Brandrisiko

Nicht ver­ges­sen ist der gro­ße Wald­brand im Jah­re 2009 in Fuen­ca­li­en­te bei dem über 20 Häu­ser abge­brannt sind. Er soll damals durch eine klim­men­de Feu­er­werks­ra­ke­te in Tiga­la­te aus­ge­löst wor­den sein. Das Ermitt­lungs­ver­fah­ren wur­de ohne Ergeb­nis nach eini­ger Zeit wie­der eingestellt.

Heißluftballon - Feuerwerk

Heiß­luft­bal­lon Start in San Isidro im Jahr 2008

Genau­so der tra­di­tio­nel­le Brauch vom Start der Modell-Heiß­luft­bal­lo­ne im Mai anläss­lich der Fies­ta de la Cruces (Kreuz­fest) in San Isidro (Gemein­de Bre­na Alta). Bis zu 5 Meter gro­ße selbst­ge­bau­te Bal­lons, die immer wie­der abstürz­ten oder Feu­er fin­gen und in den Wäl­dern der Cumbre klei­ne­re Wald­brän­de ver­ur­sach­ten, die von der Feu­er­wehr gelöscht wer­den mussten.

Bis dann am 3. Mai 2008  der Wind die Flug­ob­jek­te nach Osten über den Flug­platz Mazo abtrieb. Der Flug­be­trieb muss­te ein­ge­stellt wer­den, was natür­lich die Guar­dia Civil auf den Plan rief. Inter­na­tio­na­ler Flug­ver­kehr und Tra­di­ti­on ver­tra­gen sich nicht. Seit 2008 ist der Start von Modell-Heiß­luft­bal­lo­nen auf La Pal­ma offi­zi­ell nun ver­bo­ten. (Sie­he mei­nen Bei­trag vom 9.9.14)

Ein Spektakel, das Tiere von ihren Schlaf- und Nistplätzen verscheucht

Durch den plötz­li­chen Licht­blitz und den Knall von Feu­er­werks­ra­ke­ten wer­den Tie­re auf­ge­schreckt und in Panik ver­setzt. Vögel ver­las­sen ihre Schlaf- und Nist­plät­ze. Es ist Schreck­re­ak­ti­on oder der Schreck­re­flex der einen rasen­den Puls aus­löst. Es sind natür­li­che Reak­tio­nen, die sich ent­wi­ckelt haben, um Tie­ren und Men­schen zu hel­fen, auf Gefah­ren zu reagie­ren, um sich zu schützen.

Ich beob­ach­te es immer wie­der bei unse­rem klei­nen Hund Jakob, der stun­den­lang am gan­zen Kör­per zit­tert und mensch­li­chen Schutz und Wär­me sucht. Bei den Wei­de- und Wild­tie­ren wird es sicher nicht viel anders sein. Stu­di­en haben gezeigt, dass mit Explo­sio­nen ver­bun­de­nen Geräu­sche und Licht­blit­ze bei Tie­ren die Schreck­re­ak­ti­on aus­lö­sen, was zu Stress und sogar zum Tod der Tie­re füh­ren kann.

Trotz die­ser Beden­ken behal­ten Feu­er­wer­ke jedoch oft ihren Glanz und ihre Anzie­hungs­kraft bei vie­len Men­schen bei. Sie sind nach wie vor ein belieb­tes Ele­ment von Fei­er­lich­kei­ten und Veranstaltungen.
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Alternativen zu herkömmlichen Feuerwerken

Es gibt auch Bemü­hun­gen, umwelt­freund­li­che­re Alter­na­ti­ven zu her­kömm­li­chen Feu­er­wer­ken zu ent­wi­ckeln, wie zum Bei­spiel Licht­shows mit LEDs oder Laser­pro­jek­tio­nen. Die­se Inno­va­tio­nen könn­ten dazu bei­tra­gen, die Fas­zi­na­ti­on für spek­ta­ku­lä­re visu­el­le Dar­bie­tun­gen auf­recht­zu­er­hal­ten, ohne die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen von tra­di­tio­nel­len Feu­er­wer­ken zu haben.

Letzt­end­lich hängt die Wahr­neh­mung von Feu­er­wer­ken davon ab, wie sie prä­sen­tiert wer­den, wel­che Emo­tio­nen sie aus­lö­sen und wie sie in den jewei­li­gen kul­tu­rel­len Kon­text ein­ge­bet­tet sind.

Es gibt ver­schie­de­ne Alter­na­ti­ven für ein tra­di­tio­nel­les Feu­er­werk, die umwelt­freund­li­cher und siche­rer sein können:

Licht­shows mit LEDs kön­nen eine beein­dru­cken­de Alter­na­ti­ve zu Feu­er­wer­ken sein. Durch die Ver­wen­dung von far­bi­gen LED-Lich­tern und spe­zi­el­len Effek­ten kön­nen atem­be­rau­ben­de visu­el­le Dar­bie­tun­gen geschaf­fen wer­den, die sowohl tags­über als auch nachts wirk­sam sind.

Laser­licht­shows sind eine moder­ne und futu­ris­ti­sche Alter­na­ti­ve zu tra­di­tio­nel­len Feu­er­wer­ken. Mit leis­tungs­star­ken Laser­strah­len kön­nen kom­ple­xe Mus­ter, Ani­ma­tio­nen und Farb­ef­fek­te in den Him­mel pro­ji­ziert wer­den, die ein fas­zi­nie­ren­des Spek­ta­kel bie­ten. Für La Pal­ma zumin­dest in der Nacht wegen der gesetz­li­chen Rege­lung gegen Licht­ver­schmut­zung (Astro­no­mie) nicht geeignet.

Droh­nen­shows gewin­nen zuneh­mend an Beliebt­heit als inno­va­ti­ve Alter­na­ti­ve zu Feu­er­wer­ken. Durch die Syn­chro­ni­sie­rung von Hun­der­ten von Droh­nen kön­nen beein­dru­cken­de For­ma­tio­nen und Licht­ef­fek­te am Him­mel erzeugt wer­den, die eine ein­zig­ar­ti­ge visu­el­le Erfah­rung bieten.

Holo­gra­phi­sche Pro­jek­tio­nen sind eine High-Tech-Alter­na­ti­ve zu her­kömm­li­chen Feu­er­wer­ken. Mit holo­gra­fi­scher Tech­no­lo­gie kön­nen drei­di­men­sio­na­le Bil­der und Ani­ma­tio­nen in der Luft erzeugt wer­den, die ein magi­sches und futu­ris­ti­sches Erleb­nis schaffen.

Musi­ka­li­sche Was­ser­shows mit cho­reo­gra­fier­ten Fon­tä­nen, Lich­tern und Musik bie­ten eine krea­ti­ve Alter­na­ti­ve zu Feu­er­wer­ken. Durch die Kom­bi­na­ti­on von Was­ser­be­we­gun­gen, Beleuch­tungs­ef­fek­ten und musi­ka­li­scher Unter­ma­lung ent­steht eine har­mo­ni­sche und ästhe­tisch anspre­chen­de Darbietung.

Die­se Alter­na­ti­ven bie­ten nicht nur spek­ta­ku­lä­re visu­el­le Effek­te, son­dern sind auch umwelt­freund­li­cher und siche­rer als tra­di­tio­nel­le Feu­er­wer­ke. Sie eig­nen sich gut für Ver­an­stal­tun­gen aller Art, von Fes­ti­vals über Hoch­zei­ten bis hin zu Fir­men­events, und kön­nen dazu bei­tra­gen, das Publi­kum zu begeis­tern und zu unterhalten.

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1 Kommentar zu "Feuerwerke auf La Palma: Zwischen Tradition und Gefahren"

  1. ich fin­de die auf­ge­zeig­ten Alter­na­ti­ven viel bes­ser. Kein Feu­er­werk ist es wert, dass dafür Natur brennt oder Tie­re stun­den­lang ver­ängs­tigt sind. Natür­lich schaue ich mir ger­ne mal eins an, aber es soll­ten Aus­nah­men sein und auch nicht jeder, wie hier in Deutsch­land, zu Sil­ves­ter jede Men­ge Zeugs in die Luft jagen. Seit 2009 ver­brin­gen wir den Jah­res­wech­sel auf den Kana­ren. So erleb­ten wir den Brand an der Böschung in Playa del Ingles. Und wir staun­ten, dass wir von Agae­te aus die Feu­er­werks­ra­ke­ten auf Tene­rif­fa sehen konn­ten. Ansons­ten sahen wir nur klei­ne Feu­er­wer­ke, auf La Pal­ma und La Gome­ra gar kei­ne, und man kann sich tat­säch­lich dar­an gewöh­nen. Für Tie­re und Wäl­der ist es auf alle Fäl­le bes­ser, ohne sie auszukommen.

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