Vom Urlaubsparadies zum Migranten Hotspot -
Acht große Kanus kamen in den letzten 48 Stunden in La Restinga auf der Nachbarinsel von La Palma an und brachten die Aufnahmekapazitäten an ihre Grenzen.
Insgesamt 979 Migranten südlich der Sahara sind in den letzten 48 Stunden an Bord von mehreren Cayucos (so werden die Fischerboote hier genannt) auf der Insel El Hierro angekommen. Dies stellt einen der größten Anstiege im Archipel seit der Reaktivierung der Kanarischen Inseln-Route, der tödlichsten der Welt, dar.
Das letzte Boot kam gestern Nachmittag mit 159 Menschen an Bord an, nachdem der Cayuco vom Sive-Radar etwa neun Meilen südlich der Insel entdeckt worden war, und vom Patrouillenboot Río Guadiato der Guardia Civil zum Hafen La Restinga eskortiert wurde. Ein paar Stunden zuvor war ein weiterer großer Lastkahn mit 205 Insassen angekommen, während im Morgengrauen ein drittes Kanu mit 130 Personen den Hafen von El Hierro erreichte.
El Hierro mit seinen knapp 10.000 Einwohnern wird förmlich von Migranten überschwemmt und ist völlig überfordert. Innerhalb von 48 Stunden rund 1000 Personen (10 Prozent der Bevölkerung) mehr auf der Insel ist nicht zu schaffen. Bei aller Gastfreundschaft und Hilfe schlägt die Stimmung unter der Bevölkerung langsam um. Die einst ruhige und stille Insel ist zum Drehkreuz und Hotspot verfehlter Politik geworden. Weder Madrid noch die EU will helfen. Außer beruhigender Worte und finanzieller Mittel gibt es keine Planung und Unterstützung. Die Insel wird allein gelassen, obwohl das anschwellende Problem schon seit Jahrzehnten bekannt ist. Darüber hatte ich bereits am 23. August 2024 berichtet.
Der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, prangerte an diesem Mittwoch an, dass „die Kanarischen Inseln auch dreißig Jahre später weiterhin allein angesichts der Migrationskrise stehen“. Der Staat und die EU haben in dieser Zeit „nichts gelernt“ und wollen„weitermachen, ohne auf ihre Südgrenze zu achten“, insbesondere auf die Rechte der Tausende unbegleiteter Migrantenjungen und ‑mädchen, die allein der Archipel beherbergen muss. Da die meisten Flüchtlinge ihre Pässe vernichten, kommt auch ein 25-Jähriger noch als Jugendlicher durch und bekommt Vorzugsrechte. Nur durch umfangreiche Knochenuntersuchungen lässt sich das wahre Alter bestimmen. Doch dafür ist auf El Hierro jetzt keine Zeit.
Sind wir nicht auch Spanien und Europa?
Clavijo erinnert daran, dass das „entschlossene Vorgehen Brüssels im Mittelmeerraum Früchte getragen hat, wo die Zahl der Migranten im letzten Jahr um 65 % zurückgegangen ist, während sie auf der Kanarischen Route um 125 % zugenommen hat. „Sind wir nicht auch Spanien und Europa?“
Das temporäre Aufnahmezentrum für Ausländer (CATE) von El Hierro in der Stadt San Andrés in der Gemeinde Valverde ist voll ausgelastet. Insgesamt sind dort 701 Migranten untergebracht, die in den letzten Tagen auf der Insel angekommen sind und auf ihre Verlegung in andere Aufnahmeeinrichtungen außerhalb von El Hierro warten.
Auch in einer Einrichtung in Valverde werden Migranten betreut und laut Quellen der Rettungsdienste ist diese Einrichtung an der Grenze ihrer Aufnahmemöglichkeiten, da sie eine Kapazität für maximal 800 Menschen hat.
Den befragten Quellen zufolge hat das Rote Kreuz in Erwartung der Neuankömmlinge auf der Insel fast 200 Zeltbetten im Sportzentrum von San Andrés neben dem temporären Aufnahmezentrum für Ausländer (CATE) in El Hierro aufgestellt.
So gaben Mitglieder des Notfall- und Einwandererbetreuungsdienstes an, dass das alte La Frontera-Kloster im Golfotal, das als weitere Ressource für die Einwanderungsbetreuung auf der Insel genutzt wird, ebenfalls an der Grenze seiner Unterbringungskapazität sein würde. Das Zentrum hat eine geschätzte Kapazität von 500 Migranten. Was die auf El Hierro verbliebenen Minderjährigen betrifft, so liegt die offizielle Zahl zwischen 250 und 300 Minderjährigen, eine Zahl, die in den kommenden Tagen weiter steigen könnte.
Gesundheitsdienst wird verstärkt
Die Regierung der Kanarischen Inseln kündigte gestern die Umsetzung eines Plans zur Stärkung des Gesundheitswesens auf der Insel El Hierro an, da in diesem Herbst ein Anstieg der Ankunft von Migranten zu erwarten ist. Es wurde bereits ein spezielles Team für die Grundversorgung gebildet, das sich um die im Hafen von La Restinga ankommenden Migranten kümmert, und gleichzeitig wird ein „strategisches Projekt“ umgesetzt, damit die Gesundheitsversorgung der Bewohner der Insel nicht beeinträchtigt wird. Kein leichtes Unterfangen, da das Gesundheitswesen der Kanaren bereits seit Jahren chronisch unterbesetzt und nur mit sehr langen Wartezeiten für die Bewohner aufrecht zuhalten ist.
Die humanitäre Hilfe, Aufnahme und gesetzlich geregelte Unterstützung von Emigranten, Flüchtlingen oder wie es im Deutschen neuerdings heißt „Schutzsuchenden“ ist auf eine Völkerwanderung nicht ausgelegt. Hier bedarf es schnellstens dringender neuer Regelungen, bevor das Fass umkippt und der Unmut und Widerstand der Einheimischen weiter wächst. Und wenn ein Politiker, seine Partei oder die Regierung das nicht sehen will, ist sie fehl am Platz und sollte schnell den Sessel räumen, bevor andere sie vom Thron stoßen.
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Hallo Manfred,
die Zahlen und die ganze Perspektive für so eine kleine Insel wie El Hierro sind erschreckend. Von Brüssel könnt Ihr kaum etwas erwarten. Dort zerbröselt doch die Einigkeit der Mitglieder von Woche zu Woche mehr.
Wenn ich mir vorstelle, daß sich die Situation bei Euch in den nächsten Wochen genauso weiter entwickeln wird, kommt mir langsam der Begriff Notwehr ins Bewußtsein. Und das könnte schlimmstenfalls bedeuten, Flüchtlingsboote auf hoher See von der Marine oder der Luftwaffe zu versenken und Videoaufnahmen davon über tiktok in all den Ländern zu verbreiten, aus denen die Flüchtlinge kommen.
Natürlich kann sich das kein Mensch wünschen, aber wo, bitte, bleiben die Alternativen?
Hallo Joachim,
Verursacher sind sicher nicht El Hierro oder die Kanaren. Nur müssen wir es ausbaden. Es ist EU Politik und die Meinung und Stimmen der einzelnen Mitgliedsländer. Wenn ich Deutschland anschaue, kommt mir das Grausen. Die Menschen sind nicht blöd. Einen ersten Denkzettel gab es heute bereits in Sachsen und Thüringen.
.….„im Morgengrauen“; da bekommt der Ausdruck eine erschreckende Bedeutung.….
Es ist wohl auch hier 5 nach 12 und mich würde interessieren wer hier nicht 100% zustimmt dass sich etwas ändern muß.….
zuständig dafür sollten die Politiker sein – und wohl auch in Spanien übernehmen sie lieber die „volle Verantwortung“
Hallo Daniel,
das Ganze ist ein Machtspiel in Madrid. Ich zitiere einen Presseausschnitt „Die PSOE wirft der Exekutive vor, die Reform des Einwanderungsgesetzes für die Verteilung unbegleiteter Minderjähriger blockiert zu haben, die von der Regierung, den Kanarischen Inseln und Ceuta gefordert wird und von der PP abgelehnt wurde“.