Gefangen in der Lethargie: Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht -
Auch uns auf den Kanaren wird die Last noch auf den Kopf fallen
Vielleicht liegt es daran, dass wir uns von der Größe des Problems überwältigt fühlen und glauben, dass unsere individuellen Anstrengungen nicht ausreichen, um einen Unterschied zu machen. Weltweit mach das kleine Inselchen nur einen Promillewert und Deutschland gerade 1 bis 2 Prozent an der Klimaverschmutzung aus. Aber auch ein kleiner Anfang kann eine Lawine auslösen.
Vielleicht sind wir auch von einer gewissen Resignation erfasst angesichts der Trägheit von Regierungen und Unternehmen in Bezug auf den Klimaschutz. Oder vielleicht fehlt es uns einfach an dem nötigen Bewusstsein für die Dringlichkeit der Situation.
Natürlich wissen wir, dass die Anschaffung eines E‑Autos auf La Palma daran nichts ändert, weil der benötigte Strom nach wie vor aus dem Öl-Stromwerk der Endesa im Hafen von Santa Cruz de La Palma kommt. Aber es gibt auch positive Beispiele von der Nachbarinsel El Hierro, die Strom zu über 60 % aus Wind- und Wasserkraft gewinnt.
Durch die jüngsten Anomalien, wie Jahrhunderthochwasser im Ahrtal oder die grausamen Überschwemmungen in Valencia, Tornados und riesige Waldbrände hier, wird die Dringlichkeit des Klimawandels immer deutlicher. Diese extremen Wetterereignisse sind nicht mehr isolierte Vorkommnisse, sondern Teil eines globalen Trends, der auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen ist. Trotz dieser offensichtlichen Warnzeichen scheinen viele Menschen immer noch in einem Zustand der Lethargie oder Verleugnung zu verharren. Davon sind nicht nur die Kanaren, sondern global alle Länder betroffen.
Was können die Gründe für diese Lethargie sein
- Viele Menschen fühlen sich überfordert und wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Dies kann zu einem Gefühl der Ohnmacht führen.
- Auch die ständige Berichterstattung über die negativen Auswirkungen des Klimawandels in den Medien kann dazu beitragen, dass Menschen sich hilflos und hoffnungslos fühlen.
- Wenn Regierungen und Unternehmen nicht genügend Maßnahmen ergreifen, um den Klimawandel einzudämmen, kann dies das Gefühl verstärken, dass individuelle Bemühungen wenig bewirken können.
- Die Aussicht auf eine unsichere Zukunft aufgrund des Klimawandels kann bei vielen Menschen Ängste und Sorgen hervorrufen, die zu Hoffnungslosigkeit führen können.
- Vielleicht ist es aber auch die egoistische Einstellung wie „nach mir die Sintflut“.
Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft kollektiv aufwachen und Maßnahmen ergreifen, um den Klimawandel einzudämmen und uns an die sich verändernden Umweltbedingungen anzupassen.
Die Zeit für halbherzige Versprechen und Lippenbekenntnisse ist vorbei – es ist an der Zeit für konkrete Taten und entschlossenes Handeln. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, unsere Lebensweise nachhaltiger zu gestalten und die natürlichen Ressourcen unseres Planeten zu schützen, bevor es zu spät ist. Jeder von uns trägt eine Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten und es liegt an uns allen, diese Verantwortung wahrzunehmen und aktiv zum Schutz unserer Umwelt beizutragen.
Packen wir’s gemeinsam an!
Ich schreibe hier und verbreite meine Meinung. Viel mehr kann ich als Individuum nicht machen. Ich bin kein „Klimaaktivist“ oder „Grüner“, nur ein praktisch nachdenklicher Mensch. Wenn jedoch jeder nur etwas in seinem Bereich dazu beiträgt, könnte das wie bei den Ameisen sein, die gemeinsam Großes erreichen. Jede einzelne Ameise trägt nur einen kleinen Teil zum Bau des Ameisenhügels bei, aber durch ihre koordinierte Zusammenarbeit entsteht ein beeindruckendes Bauwerk. Jeder Beitrag zählt, sei es durch bewussten Konsum, aktives Engagement oder hier durch einen kurzen Kommentar. Auch Gastbeiträge sind willkommen!
Einfach tatenlos zusehen und die Achseln zucken ist bestimmt keine hilfreiche Alternative! Wir sitzen alle im gleichen Boot.
Das ist meine Weihnachtsbotschaft für 2024⁄25, die ich mir wünsche, dass sie von vielen gelesen, verstanden und idealerweise verinnerlicht wird. Ich bin mir bewusst, dass viele Bewohner/ Residenten/ Besucher von La Palma, La Gomera oder Teneriffa gerade aufgrund ihrer individuellen Einstellungen die Kanaren als ihr Zuhause/Ort gewählt haben.
Abgesehen von der individuellen Gleichgültigkeit, die sich auch in den Geschäften z.B. bei den Plastikbeuteln zeigt, die weiterhin angeboten und rege genutzt werden. Natürlich nur für den einen
Einkauf!
Aber der Hauptgrund dürfte das auf Rendite/Profit ausgerichtete Wirtschaftssystem sein, dass noch jede sinnvolle Investition in Nachhaltigkeit und Umweltschutz unter diesem Aspekt orientiert, wie sich das auch unter ‚Greenwashing‘ beschreiben lässt, was in Deutschland die Grünen längst verinnerlicht haben.
Dagegen ist individuell schwer anzugehen, was aber keine Entschuldigung für das Alltagsverhalten sein sollte.
Danke für den kritischen Beitrag.
Hallo Matthias,
Grüße auf die Nachbarinsel nach Guarazoca (kenne ich gut)
Ich will versuchen, die Kommentare auf diese Seite zu ziehen. Aber oft ist es für viele Leser einfacher, über Facebook auf das Forum zuzugreifen. Eine Koppelung ist nicht möglich, da es eine geschlossene Gruppe ist.
Bei den „Gründen für diese Lethargie“ fehlt ein wichtiger Grund: Die Folgen der Abspaltung des Menschen von der Natur werden seit einigen Jahrzehnten unter dem Label „Klimawandel“ von denen vermarktet, die eigentlich gar nichts ändern wollen. Das liess manche Menschen glauben, dass sie mit der Wahl der „richtigen“ Partei oder der Unterstützung der „richtigen“ NGO etwas ändern würden. Ist aber nicht so. Deinen „Ameisenansatz“ kann ich nur unterstützen. Weitere Gedanken dazu in meinem Blog: https://www.matthiasmoebius.com/blog/klimawandel-ein-problem-hier-kommt-die-loesung
Grüße von der Nachbarinsel
Matthias
Und noch etwas: Ich würde mich freuen, wenn die Kommentare auch auf deiner Webseite veröffentlicht werden. Bei Facebook muss ich mich anmelden und ich nutze diese Plattform nicht.
https://www.rainer-olzem.de/283.html?&L=720
Danke Rainer zu deinem Artikel. Weitere Kommentare finden sich im Forum – https://www.facebook.com/groups/forumlapalma