Das IAC enträtselt, was eisige Objekte jenseits von Neptun verraten

Planet - NeptunKünstlerische Darstellung von Chiron, einem aktiven Zentauren, umgeben von einer schwachen Trümmerscheibe. Auf seiner Oberfläche sind helle Eisablagerungen und aktive Zonen sichtbar. Bildnachweis: William D. González Sierra vom Florida Space Institute, UCF.

Neptun Objekte geben Hinweise auf die Entstehung des Sonnensystems -

An den Gren­zen unse­res Son­nen­sys­tems, jen­seits des rie­si­gen, eisi­gen Nep­tun, gibt es eine Rei­he von Objek­ten, die Zen­tau­ren und Trans­nep­tu­ni­sche Objek­te (TNOs) genannt wer­den. Das Insti­tut für Astro­phy­sik der Kana­ri­schen Inseln (IAC) auf Tene­rif­fa und La Pal­ma ist eines der fort­schritt­lichs­ten inter­na­tio­na­len Zen­tren für die Erfor­schung die­ser Art von Objek­ten und ist Mit­lei­ter einer der Schlüs­sel­stu­di­en, die die Zusam­men­set­zung der eisigs­ten Objek­te im äuße­ren Son­nen­sys­tem auf­deckt von und wie ther­mi­sche Trans­for­ma­tio­nen im Inne­ren ablaufen.

In zwei aktu­el­len Stu­di­en, die im sel­ben Band von Natu­re Astro­no­my ver­öf­fent­licht wur­den, haben mit dem James Webb Space Telescope (JWST) auf­ge­nom­me­ne Spek­tren neu­es Licht auf die Zusam­men­set­zung und Ent­wick­lung von Popu­la­tio­nen klei­ner Kör­per im äuße­ren Son­nen­sys­tem geworfen.

Die­se Arbei­ten sind Teil des DiS­Co-Pro­gramms (Dis­co­ve­ring the Sur­face Com­po­si­ti­on of Trans-Nep­tu­ni­an Objects) unter der Lei­tung von Dr. Noe­mí Pinil­la Alon­so , der­zeit ange­se­he­ner For­scher am Insti­tut für Welt­raum­wis­sen­schaf­ten und ‑tech­no­lo­gien von Astu­ri­en und der Uni­ver­si­tät Ovie­do .

In die­sem Umfeld haben die IAC-For­scher Javier Lican­dro und Vania Loren­zi gezeigt, wie trans­nep­tu­ni­sche Objek­te (TNOs) und Zen­tau­ren als Fens­ter zur Ver­gan­gen­heit des Son­nen­sys­tems fun­gie­ren und Hin­wei­se auf sei­ne Ent­ste­hung und Ent­wick­lung bewah­ren. In die­sen Arbei­ten wer­den Spek­tren von mehr als fünf­zig TNOs und Zen­tau­ren vor­ge­stellt, die mit dem NIR­Spec-Instru­ment beob­ach­tet wurden.

In einer die­ser Stu­di­en unter der Lei­tung von Javier Lican­dro wird die Zusam­men­set­zung der Zen­tau­ren unter­sucht. Bei die­sen Objek­ten han­delt es sich um TNOs, die aus Regio­nen jen­seits von Nep­tun ent­kom­men sind und der­zeit zwi­schen Jupi­ter und Nep­tun kreisen.

Die mit dem JWST gemach­ten Beob­ach­tun­gen haben es uns ermög­licht, die Ver­än­de­run­gen in der Ober­flä­chen­zu­sam­men­set­zung die­ser Objek­te in bei­spiel­lo­ser Detail­liert­heit zu ana­ly­sie­ren und zu ver­deut­li­chen, wie die Sub­li­ma­ti­on von Eis und ande­re ther­mi­sche Pro­zes­se ihre Ober­flä­chen for­men, wenn sie sich der Son­ne nähern. Die­se Stu­die zeigt, dass die Zen­tau­ren nicht nur eine Zwi­schen­ver­bin­dung zwi­schen TNOs und Kome­ten sind, son­dern lie­fern auch wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen über die ther­mi­sche Ent­wick­lung der eisi­gen Kör­per des Sonnensystems.

„Wir haben Zen­tau­ren iden­ti­fi­ziert, deren Ober­flä­chen­zu­sam­men­set­zung der von zwei der drei TNO-Typen ähnelt, von denen eini­ge reich an Was­ser und amor­phen Sili­ka­ten sind und ande­re reich an Metha­nol und kom­ple­xen orga­ni­schen Stof­fen (Bowl-Typ bzw. Cliff-Typ), die jedoch das Zei­gen „Abdruck einer Schicht aus stau­bi­gem Rego­lith, durch­setzt mit Eis“, sagt Pinil­la Alon­so - so die Pres­se­mit­tei­lung der IAC. 

Ein weiterer Schritt in der Erforschung des Sonnensystems

Laut Lican­dro „ eröff­nen bei­de Arbei­ten neue For­schungs­li­ni­en zu den Ver­bin­dun­gen zwi­schen den ver­schie­de­nen Kör­pern des äuße­ren Son­nen­sys­tems, von den TNOs bis zu den Zen­tau­ren und Kome­ten, ein­schließ­lich der tro­ja­ni­schen Objek­te des Jupi­ter und den unre­gel­mä­ßi­gen Satel­li­ten der Rie­sen­pla­ne­ten .“ Dar­über hin­aus heben sie her­vor, wie JWST-Beob­ach­tun­gen unser Ver­ständ­nis der frü­hen Sta­di­en der Pla­ne­ten­ent­ste­hung revo­lu­tio­nie­ren und Pro­zes­se auf­de­cken, die vor mehr als 4,5 Mil­li­ar­den Jah­ren stattfanden.

Die neu­es­ten Stu­di­en des Insti­tuts für Astro­phy­sik der Kana­ri­schen Inseln zei­gen, dass trans­nep­tu­ni­sche Objek­te und Zen­tau­ren wert­vol­le Hin­wei­se auf die Ent­ste­hung und Ent­wick­lung unse­res Son­nen­sys­tems lie­fern, wäh­rend die kom­ple­xe Natur der Astro-Wis­sen­schaft oft schwer zu ver­ste­hen ist.

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