Das Inferno im Inneren der Sterne selbst beobachten -
Die La Palma Astronomie nimmt einen Spitzenplatz in der Wissenschaft und Erforschung des Kosmos ein.
Ob Planeten, Sonnen oder ferne Galaxien – viele Neuentdeckungen wurden auf einem der 14 Teleskope auf dem Roque de Los Muchachos gemacht.
Nur Hawaii und die Südsternwarte in Chile haben ähnlich leistungsfähige Teleskope wie die La Palma Astronomie anzubieten.
Das Mercator-Teleskop mit seinem 1,2‑m-Spiegelteleskop, betrieben von der belgischen Universität Leuven, war dabei mein Beobachtungs- Standort. Nicht die größte Installation in der La Palma Astronomie, aber auf seinem Gebiet eines der leistungsfähigsten Teleskope.
Ausgestattet mit dem MeropeII, eine CCD-Kamera mit einer Auflösung von 2.000 × 6.000 Pixeln, die ursprünglich für eine Space-Mission eingeplant war und dem HERMES Echelle-Spektrograph. Dieser deckt Wellenlängen zwischen 380 nm und 875 nm ab.
La Palma Astronomie aus erster Hand
Mit meinem guten Bekannten, dem Astronomen Dr. Paul Beck von der CEA (franz. Atomenergiebehörde, Paris), durfte ich für einige Stunden seine Arbeit im Mercator beobachten.
Sein Spezialgebiet sind die Sonnen – nicht nur unsere Sonne, sondern auch 1000 Lichtjahre weit entfernte Sonnen in fernsten Galaxien.
Mit einem Knopfdruck wird das System für die kommende Nacht gestartet. Das war heute meine Aufgabe. Die Motoren, Gebläse und Computer fahren hoch.
Eine Wand von Bildschirmen (Foto) liefert im Kontroll- und Steuerraum die aktuellen Messdaten. Kein Blick durch das Teleskop und auch kein direktes Bild einer Sonne, wie man sich das so vorstellt.
Diagramme, Kurven und Tabellen die als Grundlage für die Analysen dienen. Über die NASA Datenbank laufen auch die Ergebnisse des Kepler Weltraumteleskop das nach extrasolaren Planeten sucht, ein.
Astronomen hören das Echo aus der Tiefe eines Riesensterns - die Asteroseismologie.
Dabei kann genau die chemische Zusammensetzung über den HERMES-Spektrograph, eine Art Prisma, bestimmt werden. Jedes Element hat seine eigene Frequenz (Foto). Eisen, Schwefel oder Chrom lassen sich in der prozentualen Menge zuordnen.
Auch die Dichte und Temperatur und die Fallgeschwindigkeit der 100 bis 300 Milliarden Sonnen allein in unserer Milchstraße sind damit kein Geheimnis mehr.
Unsere Sonne in nur 149,6 Mio. km = 1 AE Entfernung kann übrigens nur über den Jupiter-Mond Europa im „Schattenwurf“ beobachtet werden. Die Helligkeit und Hitze würde sonst in Sekundenschnelle die Apparaturen zerstören.
Viele Geräte arbeiten im Vakuum, damit Luftströmungen die von Temperatur-Differenzen ausgelöst werden, nicht das Bild verzerren und falsche Daten liefern.
Das Fundament des Teleskops ist abgefedert. Nicht einmal kleine Erdbeben können das Mercator in Schwingung versetzen. La Palma Astronomie im Hightech Zeitalter.
Hier die rechte Aufhängung(Foto) des Mercator Teleskop mit seiner hochpräzisen Führung die genau über den Zentralcomputer angesteuert werden kann.
Noch ist das Dach der Kuppel geschlossen. 90 Minuten vor Beobachtungsbeginn wird es zum Temperieren geöffnet.In der Kuppel herrscht dann die gleiche Temperatur wie in der Roque Nacht … und das können im Winter auch Minustemperaturen sein. Der Kontrollraum dagegen ist klimatisiert und angenehm warm.
Hier begutachte ich die hochauflösende MeropeII CCD-Kamera die über ein Prisma das Bild in den darunter liegenden Raum wirft. Spezielle Glasfaser-Verbindungen übertragen die Informationen dann zum Kontrollraum.
Auch wenn ein Astronom oft einsame Nächte zwischen seinem Teleskop und den Monitoren verbringt, kann das Leben für einen Wissenschaftler doch sehr interessant sein.
Letzte Woche noch verbrachte Paul Beck auf dem Teide Observatorium auf Teneriffa, jetzt eine Woche auf dem Roque de Los Muchachos, am Freitag geht es zurück nach Paris und nächste Woche für eine neue Mission nach Brasilien.
Die 50. Beobachtungsnacht hat er bereits auf La Palma verbracht. La Palma Astronomie auf „seinem Mercator“ sei aber von allen Standorten immer wieder der absolute Höhepunkt. Wenn ein Fachmann das sagt …wer mehr zu Paul Beck und der Astronomie auf La Palma lesen möchte: Die Arbeit eines Astronomen
Hallo Herr Betzwieser,
vielen Dank für die Info zum Ticketkauf Observatorien Roque de los Muchachos. Habe es gerade probiert; es hat geklappt über PayPal.
Viele Grüße
Gisela Bergmann
Hallo Herr Betzwieser,
vielen Dank; ich werde es über http://orm.astrocamp versuchen und berichten, ob es geklappt hat.
Gruß Gisela
Hallo Frau Bergmann,
zur Zeit sind IAC Besichtigungstermine nur über die offizielle Seite möglich:
http://orm.astrocamp.es/index.html
Evtl. gibt es aber auch direkt hier die Möglichkeit im Büro von
AstroCamp.es Las Olas Lokale B1. 38712 – Los Cancajos – Breña Baja – La Palma
Tel: +34 922 434 116 / +34 622 805 618 | Mail: ana@astrocamp.es
ein Ticket zu erwerben. Habe das allerdings noch nicht ausprobiert.
Beste Grüße
Manfred
Gisela Bergmann 30. Mai 2016 um 08:02 im El Hierro Blog
Hallo Herr Betzwieser,
ich wende mich heute mit einer Frage/Bitte an Sie. Ich werde Ende August wieder auf La Palma sein und wollte gern mal einen Besuch in den Observatorien machen. Man konnte sich ja eine Karte übers Internet bestellen; als ich jedoch jetzt aus El Hierro zurück bin und die Seite aufgerufen habe, wird mitgeteilt, dass das keine sichere Verbindung mehr ist. Aus diesem Grund traue ich mich natürlich nicht mehr meine Kontodaten anzugeben. Gibt es noch eine andere Möglichkeit an eine Eintrittskarte zu kommen?
Danke für Ihre Nachricht!
Gisela Bergmann
Hallo Herr Hanelt,
Grundsätzlich liebt ein Astronom eine pechschwarze Nacht. Kerzenbeleuchtung wie in früherer Zeit wäre sicher der Wunsch. Aber auch auf La Palma ist der Fortschritt eingezogen. Heute gibt es fast in jedem Winkel elektrisches Licht.
Auf La Palma gilt seit den 1980er Jahren ein Gesetz gegen Lichtverschmutzung. Öffentliche Straßen- und Plazabeleuchtung darf nur nach unten auf den Boden und mit den gelben kurzwelligen Jod-Dampflampen erfolgen. Das wird auch meist eingehalten.
Allerdings gibt es immer mehr Straßen, Sportplätze und andere öffentliche Einrichtungen …und die werden bestrahlt. Hier könnte sicher einiges an Licht und Geld eingespart werden. Eine Kontrolle gibt es nicht – es ist mehr eine Art Selbstverpflichtung.
Die private Haus- und Gartenbeleuchtung ist davon nicht betroffen. Jetzt hat man endlich in allen Orten Licht (seit 20 Jahren) – also wird sie auch eingeschaltet.
Trotzdem hat – wie sie auch feststellen- La Palma sehr gute nächtliche Beobachtungsmöglichkeiten. Es erfolgen auch öfter Appelle der IAC mit Licht sparsam umzugehen.
Im Grunde ein Spagat zwischen Astronomie und dem Wohl der Bevölkerung, die nicht unbedingt auf den Wohlstand verzichten möchte.
Gruß
Manfred
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Hallo Manfred Betzwieser!
Mein Name ist Werner Hanelt, ich wohne in der Nähe Hamburgs, bin Amateur-Astronom und habe schon mehrfach auf La Palma meinen Astro-Urlaub verbracht. Finde Ihre Seite auch in dieser Beziehung sehr aufschlussreich!
Hochinteressant, was die beiden nächtlichen Satellitenaufnahmen von La Palma und Teneriffa – außer dem grünen Laser – an Informationen liefern! Gemessen an den hellerleuchteten Küstenorten Teneriffas erscheint La Palma relativ(!) dunkel.
Aber beim genauen Hinsehen kann man auf La Palma auch nachts viele Orte – nicht nur Santa Cruz oder Los Llanos, sondern auch die von mir als Amateur-Astronomen so beliebten Orte auf der Nordwest-Seite der Insel, wie Garafia, Puntagorda und Las Tricias – dadurch mühelos erkennen, dass private und teilweise auch öffentliche Beleuchtung viel Licht nach oben abstrahlt. Dabei gelten auf La Palma doch meines Wissens strenge Bestimmungen bezüglich Lichtverschmutzung?!! Aber wer setzt diese Bestimmungen durch?
Und wenn ein Amateur auf La Palma beim nächtlichen Fotografieren schwacher Himmelsobjekte schon bemerkt, dass die Lichtverschmutzung ihm teilweise einen „Strich durch die Rechnung“ macht, wieviel mehr dürften die Profi-Astronomen davon betroffen sein!? Wie äußern diese sich zu dem Problem??
Aber grundsätzlich ist festzuhalten, dass Welten zwischen dem lichtverschmutzten Sternenhimmel Hamburgs und dem überwältigenden Sternenhimmel Las Tricias liegen. Hoffentlich bleibt das so!
Gruß
Werner Hanelt