Gasemissionen am Vulkan Cabeza bleibt noch hoch -
Auch 3 Monate nach dem Ende des Vulkanausbruchs bleiben die Gasemissionen beträchtlich. Ein Team von INVOLCAN begann gestern mit einer Kampagne zur Messung diffuser Gasemissionen im Vulkan.
Un equipo de INVOLCAN comenzó hoy una campaña de medidas de emisión difusa de gases en el volcán de #CumbreVieja #LaPalma / A team from INVOLCAN began today a campaign of diffuse gas emission measurements in the #CumbreVieja volcano #LaPalma pic.twitter.com/96pg8G8dRj
— INVOLCAN (@involcan) March 7, 2022
Es dürfte vor allem Schwefeldioxid und Wasserdampf sein, das aus den Spalten und Ritzen des Kraters und auch des Kegels ausströmt. Die Ergebnisse der Messungen werden wir sicher in einigen Tagen erfahren.
Neue Erdbeben lassen gewisse Rückschlüsse zu
In den letzten Tagen und Nächten gab es vermehrt leichtere Erdbeben aus geringer Tiefe. Meist kamen die Beben aus 3 bis 12 Kilometer Tiefe. Der stärkste Erdstoß erreichte ML2,1 unter dem Gemeindegebiet von Mazo. Einige Beben ließen sich gestern nicht genau einordnen und hatten wahrscheinlich keine vulkanische Ursache. Sie können von oberirdisch arbeitenden Baumaschinen stammen, die im Moment rege in diesem Gebiet des Seismografen tätig sind. Diese Erschütterungen wurden von der IGN in ihrer Tabelle nicht berücksichtigt.
Die nächste Magmakammer liegt in 20 bis 23 Kilometer Tiefe. Aus dieser Tiefe wurden überhaupt keine Beben registriert, was ein gutes Zeichen ist. Es sind die nach oben führenden Magmakanäle in denen sich größere Hohlräume mit Magmablasen gebildet haben könnten. Diese gasen nun aus und suchen sich ihren Weg ins Freie, was die hohe Gasemission am Krater erklärt.
Nach meiner Einschätzung dürfte keine neue Magma nachkommen, da hier in der Magmakammer direkt Aktivitäten sonst zu messen wären. Auch die vertikale Bodenverformung weist keine großen Veränderungen auf. Die IGN hält sich mit Aussagen zurück und ist erst einmal am Beobachten.
Es sind alles sehr zögerliche Behörden, die auch lange den „Gelben Voralarm“ im September aufrechterhalten haben. Erst als die Eruption des Vulkans für alle sichtbar war, wurde die Vulkanampel auf „ROT“ geschaltet. Eine echte Vorwarnung stelle ich mir da anders vor.
12.00 Uhr – 823 Familien warten immer noch auf Hilfe in Höhe von 60.000 Euro für den Verlust ihres angeblichen Hauptwohnsitzes. Das Amt für die vom Vulkan Betroffenen hat 950 Anträge auf Zahlung einer Entschädigung vom Staat für den Verlust des Hauptwohnsitzes erhalten. Davon wurden bis zum 7. März nur 127 dieser Fälle gelöst, 823 warten also noch auf den Erhalt der Hilfe in Höhe von 60.000 Euro. Wenn es so ist – ich kenne nur Einzelfälle -, dann ist es eine Schande. Allerdings haben sich auch Hausbesitzer gemeldet, deren Hauptwohnsitz außerhalb des Vulkangebietes oder gar im Ausland liegt und die werden natürlich aussortiert.
Es ist allerdings ein Zuschuss des Cabildos, neben der Versicherungsleistung, die größtenteils ausbezahlt wurde.
17.20 Uhr – Der Ukraine-Krieg zeigt erste Auswirkungen auf La Palma. Getreideprodukte und Sonnenblumenöl werden in einigen Supermärkten und Discounter (Lidl und SuperSol) nur noch in begrenzten Mengen abgegeben. Die Diesel- und Benzinpreise sind stark im Steigen. Russland exportiert weltweit den meisten Weizen und die Ukraine ist der drittgrößte Exporteur von Mais. In der EU kommen nahezu 60 Prozent der gesamten Mais- und Gerstenimporte aus der Ukraine, beim Sonnenblumenöl sind es sogar fast 90 Prozent.
Mittwoch, der 9. März 2022
8.15 Uhr - Ein beeindruckendes Foto der Lavadecke an der Küste von Tazacorte und des neuen Strandes, den der Vulkan La Palma geschaffen hat, wurde an diesem Dienstag, dem 8. März, als Bonus Earth Science Picture of the Day (Earth, EPOD) ausgewählt. Die beeindruckende Momentaufnahme des jüngsten Territoriums in Spanien wurde am 5. Februar von David del Rosario mit einer kleinen Drohne gemacht.
13.45 Uhr - Das Cabildo öffnet die vom Lavastrom betroffene Straße nach San Isidro für Anwohner und Bauern. Perdomo erinnerte daran, dass es sich um eine wichtige Gemeindestraße handelt, da sie den Zugang zu etwa 40 Häusern und 150 ha Bananen ermöglichen wird. Er präzisierte, dass nur Anwohner und Landwirte in der Gegend diese Straße benutzen dürfen, da die Straße noch im Bau ist, also „muss man die Schilder respektieren und vorsichtig sein, weil es dort Maschinen gibt“.
Der Bürgermeister von Tazacorte, Juan Miguel Rodríguez, betonte, dass diese Straße „der Beginn der Wiederaufbauarbeiten ist, die wir für die Zukunft durchführen müssen“. „Diese erste Straße“, sagte er, „war sehr wichtig, weil sie ein sehr großes Gebiet abdeckt, das fast einen Kilometer lang isoliert war, wo es eine große Anzahl von Häusern gibt, etwa 80 zwischen Cabrejas Alto, Cabrejas Bajo und Huerto Conejos. “. Zunächst, fügte er hinzu, werden etwa zwanzig Haushalte und mehr als 80 Hektar Bananenplantagen versorgt, die ebenfalls isoliert waren und bis heute weder gepflegt noch bewässert wurden.
15.00 Uhr - Die Wasserrohre liegen bereits in La Laguna bereit, um eine Wasserleitung Richtung Süden zu errichten. Die Verbindung der Straße nach Tazacorte wird noch etwas dauern, da noch aktive Lava im Innern der Lavaströme laufen. Im Notfall muss eine Umleitungsstrecke angelegt werden.
Donnerstag, der 10. März 2022
8.30 Uhr - Mitteilung der IGN – In den letzten 7 Tagen, seit der letzten Meldung (1. März um 9:00 UTC), wurden 64 Erdbeben auf der Insel La Palma geortet. Die Größenordnungen liegen zwischen 0,7 und 2,5 (mbLg). Drei dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung schwach wahrgenommen, mit einer maximalen Intensität von II (EMS98). Die Lokalisierung der Hypozentren setzt sich unter dem zentralen Bereich von Cumbre Vieja in denselben Bereichen wie in den vergangenen Wochen in Tiefen zwischen 0 und 18 km fort. Nur zwei Erdbeben in diesem Zeitraum mit einer Magnitude von 1,9 und 1,5 mbLg wurden in größeren Tiefen (24 bzw. 30 km) lokalisiert. Das Netz der permanenten GNSS ‑Stationen auf der Insel zeigt keine signifikanten Verformungen, die mit vulkanischer Aktivität in Verbindung gebracht werden könnten.
8.45 Uhr – Die Stadtverwaltung von El Paso teilt mit, dass die Einwohner von Las Manchas und Jedey ab heute wieder über eine Trinkwasserversorgung verfügen. Eine Erklärung wurde veröffentlicht, in der die Richtlinien festgelegt sind, die Benutzer befolgen müssen, bevor sie mit dem Verbrauch des Versorgungswassers beginnen. Daher müssen diejenigen, die Zwischenablagerungen haben, mit der Reinigung fortfahren und das aus dieser Reinigung resultierende Wasser beseitigen.
Wenn ein Filtersystem vorhanden ist, sollten die gebrauchten Filter entfernt und durch neue ersetzt werden, und dasselbe sollte mit den Belüftungs-der Vernebelungssystemen der Wasserhähne geschehen.
9.00 Uhr – Noch glühende Lava und Fumarole an der gerade geöffneten Strecke von Tazacorte nach San Isidro. Die Bilder zeigen, dass die Vorsicht, die Wissenschaftler und Verwaltungen bei der Wiederherstellung der Kommunikation im Süden des Aridane-Tals verlangen, echte Sicherheitsgründe hat.
Freitag, der 11. März 2022
8.20 Uhr - Blick ins Innere des Vulkankraters. Immer noch steigen giftige Dämpfe auf. Es gibt sehr viele gelbe Schwefelablagerungen.
Una vez más, esta semana un equipo de INVOLCAN realizó muestreo y monitorización de gases en el interior del cono volcánico #CumbreVieja #LaPalma / Once again, this week a team from INVOLCAN carried out gas sampling and monitoring inside the volcanic cone #CumbreVieja #LaPalma pic.twitter.com/wA4ZPRclkL
— INVOLCAN (@involcan) March 10, 2022
10.20 Uhr - Der Verbraucherpreisindex (CPI) auf den Kanarischen Inseln ist im Februar um 6,8 Prozent gegenüber dem gleichen Monat des Jahres 2021 gestiegen, was hauptsächlich auf den Anstieg der Preise für Wohnen, Transport und Lebensmittel zurückzuführen ist, so die an diesem Freitag von veröffentlichten Daten das Nationale Institut für Statistik (INE).
10.30 Uhr – Nach fast sechs Monaten Bewältigung der Katastrophe kämpfen die Betroffenen des Vulkans La Palma weiter für ihre Rechte. Angesichts ihrer Unzufriedenheit mit den Verwaltungen rufen sie daher für den 13. März zu einer Demonstration auf der Plaza de Los Llanos de Aridane auf, dem sich ein weiterer Aufruf anschließen wird, der von der Bürgerinitiative zur Unterstützung betroffener Menschen vor dem Kongress der Regionalpräsidenten organisiert wird.
12.30 Uhr - Das Cabildo de La Palma hat an diesem Freitag mit den Arbeiten begonnen, um eine neue Straße zu öffnen, die von den Vulkanströmen betroffen war. Dies ist die Corazoncillo-Straße in der Gemeinde El Paso, die einen Kern von 12 Häusern isoliert hinterlassen hat, zu denen der Zugang erleichtert wird, sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind. Die Strecke beträgt 170 Meter und ist nur von einem 3 Meter dicken Lavastrom bedeckt, der ausgekühlt sein dürfte. Hier will man die Lava auf das alte Straßenniveau abbauen.
- Fortsetzung folgt
Wir sind das fünfte Jahr in Folge auf La Palma. Und ja , es ist anders als sonst. Nach Fuencaliente geht’s nur über die Ostseite, La Bombilla und Puerto Naos sind nicht erreichbar und kein Fisch essen in El Remo. Aber trotzdem- La Palma ist und bleibt eine schöne Insel. Heute Abend an der Promenade in Puerto de Tazacorte: Über uns ein wunderschöner Sternenhimmel, vor uns grummelt der Ozean. Leute kommt nach LaPalma. Lasst euch von ein paar gesperrten Straßen nicht abhalten. Die Insel und die Menschen hier haben es verdient.
Hallo Manfred, monatelang haben Deine Nachrichten mit großem Interesse gelesen und waren oft bestürzt über die schrecklichen Bildern . Seit 3 Tagen sind wir in Puerto de Tazacorte. Wenn man es mit eigenen Augen sieht, ist es noch beeindruckender.
Hallo Frank,
die Wirklichkeit ist noch beeindruckender, mit Bildern lässt sich das nur annähernd veranschaulichen. Es ist auch die Stimmung, der Geruch und weitere Faktoren, die man nur Live aufnehmen kann. Schildere doch mal so Deine erlebten Eindrücke!
Also zuerst war es hinter El Paso zuerst die blanke schwarze Fläche die man von der Strasse aus sehen konnte. Und dann die Asche , die immer noch an der Strandpromenade täglich gekehrt wird. Kein Vergleich zu den Mengen die Häuser verschüttet haben. Aber ich habe jetzt eine andere Vorstellung davon. Wir bleiben vier Wochen hier. Ich werde berichten wie wir es empfinden.
Danke Frank – da bin ich und täglich immer noch über 5.000 Leser sicher sehr interessiert daran.