Dia de Los Indianos: Große Puderschlacht in Santa Cruz de La Palma -
Wurzeln der Auswanderung
Der „Dia de Los Indianos“ hat seine Ursprünge zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert, als viele Palmeros aufgrund katastrophaler wirtschaftlicher Bedingungen und Armut auf den Kanarischen Inseln nach Mittel- und Südamerika auswanderten. Vor allem war Kuba das ausgewählte Ziel vieler Emigranten. Diese Auswanderung war ein verzweifelter Versuch, ein besseres Leben zu finden und die eigene Familie zu unterstützen.
Die Entstehung des Festes
In den 1960er Jahren wurde das Fest von der Familie Cabrera Santos ins Leben gerufen. Die Idee entstand während eines Treffens im Real Club Náutico de La Palma, wo man beschloss, die Rückkehr der Emigranten aus Amerika humorvoll zu parodieren. Viele Emigranten kamen als wohlhabende Familien, in dieser Zeit stilvoll weißgekleidet zurück.
Was als kleine Veranstaltung im Kreise von Familie und Freunden begann, wuchs schnell durch den Enthusiasmus und die Identifikation der Bevölkerung.
Entwicklung zum offiziellen Teil des Karnevals
Seit den 1980er Jahren ist der „Día de Los Indianos“ ein offizieller Bestandteil des Karnevals auf La Palma geworden. Das Fest hat sich von einer bescheidenen Feier zu einem bedeutenden Ereignis entwickelt, das nicht nur die lokale Gemeinschaft zusammenbringt, sondern auch internationale Anerkennung erlangt hat.
Gefeiert wird immer am Carnaval-Montag (= deutscher Rosenmontag) hier dem Dia de Los Indianos (Tag der Emigranten) Indianos steht für Amerikaner.
Internationale Bekanntheit
Im Jahr 2000 erreichte die Bekanntheit des Festes das spanische Festland, als es in renommierten Publikationen wie „El País“ und „The Guardian“ erwähnt wurde. Letztere kürte den „Día de Los Indianos“ sogar zu einem der zehn besten Karnevale Europas. Diese internationale Aufmerksamkeit hat dazu beigetragen, dass das Fest heute eine wichtige Hommage an die Beziehungen zwischen La Palma und Kuba darstellt.
Auch das deutsche Fernsehen WDR – Wunderschön! La Palma – Zauberinsel im Atlantik mit Andrea Grießmann hat 2014 einen netten Film zu diesem Spektakel auf La Palma gedreht. Weitere Beiträge gibt es auch in meinem Archiv.
Ein beeindruckendes Besucherwachstum
Die Besucherzahlen beim „Día de Los Indianos“ sind im Laufe der Jahre explodiert. Während für 2012 mindestens 65.000 Teilnehmer verzeichnet wurden, schätzte die Polizei für 2023 über 80.000 Menschen in der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma – eine beeindruckende Zahl für eine Stadt mit nur etwa 16.000 Einwohnern. Für den kommenden Dia de Los Indianos am 3. März 2025 werden mindestens ebenso viele Besucher erwartet. Allein die Fred Olsen Fähren haben bereits mehr als 20.000 Buchungen von den Nachbarinseln.
Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis
Der „Día de Los Indianos“ hat sich von einer kleinen Familientradition zu einem international bekannten Fest entwickelt, das die Geschichte und Kultur La Palmas auf einzigartige Weise feiert. Die stetig wachsende Besucherzahl unterstreicht die Popularität dieses farbenfrohen Ereignisses, das sowohl Einheimische als auch Touristen in seinen Bann zieht. Ausführlich beschrieben habe ich auch dieses Erlebnis in meinem Buch „Emigrant im eigenen Land“.
Seid dabei und erlebt selbst die Freude und den Zusammenhalt, die dieses außergewöhnliche Fest ausstrahlt! Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass das Wetter mitspielt.
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