Ein plötzlicher Stromausfall mit globalen Folgen -
Am frühen Morgen des 28. April 2025 erlebten die Bewohner von Qaanaaq, Ittoqqortoormiit, Tasiilaq und den umliegenden Dörfern in Nord- und Ostgrönland einen unerwarteten Zusammenbruch ihrer Kommunikationsnetze. Innerhalb weniger Stunden waren Telefon, SMS und Internet nicht mehr verfügbar – eine Katastrophe für die isolierten Gemeinden.
Doch was hat dieser lokale Stromausfall in Spanien, 3.000 Kilometer entfernt und den Kanarischen Inseln, mit den Problemen in Grönland zu tun? Die Antwort liegt in einem komplexen internationalen Netzwerk, das unsere digitale Welt verbindet.
Als ich es zum ersten Mal hörte, war ich baff und musste der Sache auf den Grund gehen. Das Ergebnis meiner Recherche möchte ich euch nicht vorenthalten:
Das Netzwerk zwischen Gran Canaria und Grönland

Blau Kabel-Verbindungen und rot Funkwege
Auf Gran Canaria, unweit von La Palma (236 km), befindet sich ein hoch entwickeltes Kommunikationsnetzwerk. Dieses nutzt Land- und Seekabel sowie Satelliten, um riesige Datenmengen zu übertragen – eine Art digitaler „Blutkreislauf“ für globale Kommunikation.
Dieses Netzwerk ist eng verbunden mit Europa, den USA und darüber hinaus. Es empfängt Datenströme von Landkabeln, die von Spanien nach Dänemark und schließlich in die USA verlaufen. Über Satelliten werden diese Daten an entlegene Orte wie Qaanaaq oder Tasiilaq weitergeleitet.
Der Einfluss des Stromausfalls in Spanien
Am 28. April erlebte Spanien, Portugal und Teile Frankreichs die schlimmsten Stromausfälle ihrer Geschichte. Die Ursache: Ein massiver Stromausfall in Festlandspanien wahrscheinlich ausgelöst durch technische Probleme bei der Energieversorgung (wird noch genau untersucht).
Da das Stromnetz zusammenbrach, mussten viele Geräte im Land abgeschaltet werden – auch jene, die für die Stabilität des globalen Netzwerks sorgen. Dadurch kam es zu einer Kettenreaktion: Die Datenübertragung wurde unterbrochen, Satellitenkommunikation gestört und letztlich auch die Verbindung nach Grönland beeinträchtigt.
Warum sind die Folgen so weitreichend?
Jonas Hasselriis, Einsatzleiter von Tusass (Betreiber) vor Ort in Qaanaaq, beschreibt die Situation:
„Obwohl der Ausfall 3.000 km entfernt passierte, hatten wir hier sofort Kontaktprobleme.“ Er erklärt weiter: „Unsere internationale Vernetzung ist essenziell. Wenn irgendwo auf der Welt das Stromnetz kollabiert, kann das direkte Auswirkungen auf unsere Kommunikation haben.“
Die Gemeinden konnten erst ab 18:30 Uhr wieder per Telefon und SMS Kontakt aufnehmen – gegen Mitternacht war die Verbindung vollständig wiederhergestellt.
Lehren für eine vernetzte Welt
Der Vorfall zeigt deutlich: In einer globalisierten Welt sind lokale Ereignisse oft global relevant. Der Ausfall in Spanien hatte unmittelbare Konsequenzen für Menschen in den entlegensten Teilen Grönlands.
„Wir müssen unsere Netzwerke resilienter machen“, betont Jonas Hasselriis. „Nur durch internationale Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass solche Störungen minimiert werden.“
Fazit: Eine Lektion für die Zukunft
Der Stromausfall in Spanien hat uns vor Augen geführt: Unsere digitale Infrastruktur ist anfällig – aber auch unentbehrlich. Für Grönland bedeutet dies eine Mahnung: Nur durch robuste internationale Netzwerke können wir auch in Krisenzeiten verbunden bleiben.
Wieder einmal beweist sich, dass die Kanarischen Inseln nicht nur der astronomische Mittelpunkt der Wissenschaft – wie zuletzt auf La Palma – sind, sondern auch der digitale Nabel der Welt sind.
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