Spanien, Trump und die NATO: 3,5 Prozent – Realität statt Rhetorik -
»Wir hatten einen Nachzügler, nämlich Spanien«, sagte Trump am Donnerstag. »Vielleicht sollte man sie ehrlich gesagt aus der Nato werfen.« Diese Aussage wird auch auf dem fernen La Palma gehört und lässt aufhorchen.
Auf den Kanaren gibt es keine offiziellen US Militärstützpunkte. Doch sind die US- Amerikaner an unseren unterseeischen Bodenschätze interessiert. Auffällige Schiffsbewegungen der US Cape Texas im Januar 2025 lassen die Suche nach dem vorhandenen „Tellur“ vermuten (davon handelt auch mein jüngstes Buch).
Trump greift erneut in die NATO-Debatte ein: Spanien soll mehr investieren oder das Bündnis verlassen – doch dahinter stehen politische Manöver und echte Hürden. Hier eine kompakte Einordnung.
Seit Juni gelten neue NATO-Ziele: Verteidigungsausgaben sollen auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen, dazu kommen 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur. Das Vorgängerziel von 2 Prozent ist passé. Spanien stimmte der Erhöhung grundsätzlich zu, kündigte jedoch an, den Grenzwert nicht verbindlich erfüllen zu wollen. Trump nutzte das als Vorwand für heftige Kritik: Spanien sei ein „Nachzügler“ und müsse liefern, andernfalls drohten Zölle auf spanische Produkte. Diese Drohungen untergraben eine konstruktive Allianzpolitik und belasten das Bündnisklima.
Die Sache ist komplex. NATO-Ziele sind politische Empfehlungen, keine Gesetze. Ihre Umsetzung hängt davon ab, wie viel ein Staat ausgibt und welche wirtschaftlichen Prioritäten samt politischer Mehrheit im jeweiligen Land gelten. Für Spanien bedeutet das: Sozialstaatliche Verpflichtungen und der Erhalt eines funktionierenden Wohlfahrtsstaates konkurrieren mit teuren Verteidigungsausbauplänen. Ein sofortiges, verbindliches Erfüllen des neuen Ziels ist unter diesen Voraussetzungen schwer realisierbar.
Finanziell betrachtet geht es um mehr als bloße Zahlen. Die Verteidigungsausgaben bleiben eine nationale Entscheidung, doch die NATO bewertet, wie stark die Bündnismitglieder zur Sicherheit beitragen. Druck aus Brüssel oder Washington führt regelmäßig zu Ausweichstrategien oder Redewendungen statt zu ehrlichen Budgetübersichten. Transparenz fehlt oft, ebenso wie klare, messbare Sicherheitsvorteile.
Drohungen wie ein römischer Kaiser, Diktator oder Autokrat
Was bedeutet das für die Zukunft der NATO? Die Debatte zeigt, dass Verteidigungspolitik eng mit Wirtschafts- und Sozialpolitik verknüpft ist. Eine glaubwürdige Lösung braucht klare Ziele, realistische Zeitpläne und eine faire Lastenverteilung – ohne Drohgebärden oder einseitige Ultimaten. Nur konkrete Maßnahmen, überprüfbare Meilensteine und sichtbare Sicherheitsgewinne können eine gemeinsame Sicherheitsagenda tragen.
Man muss sich wirklich Fragen, ob die USA unter Trump noch Freund oder Feind sind. Diktate mit wirtschaftlichem und militärischen Druck haben langfristig nie gehalten. Diplomatie war gestern, heute zählen anscheinend nur noch ruppige Drohungen und die Gewalt des Stärkeren. Egoismus und die Macht des Geldes in übelster Kapitalisten-Manier bestimmt die Tagesordnung. Kennzeichnend sind das Streben nach Gewinnmaximierung, die Vergrößerung des eigenen Kapitals, die Ausbeutung von Arbeit und Natur sowie die Entstehung von unfairem Wettbewerb und Ungleichheit.
US-Präsident Trump forderte für sich den Friedensnobelpreis!
Der US-Präsident hatte die wichtigste politische Auszeichnung für sich beansprucht, doch letztlich ging sie nach Südamerika. Nun erzählt Donald Trump von einem Telefonat mit der Preisträgerin.
US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Worten einen Anruf der neuen Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado aus Venezuela erhalten. Die zur Nobelpreisträgerin erkorene Person habe ihn angerufen und gesagt, dass sie die Auszeichnung ihm widme, weil er sie wirklich verdient habe, sagte der Präsident über das Telefonat – ohne die venezolanische Oppositionsführerin beim Namen zu nennen. Diese Geste habe er als sehr schön empfunden. Danach ergänzte Trump im Scherz: „Ich habe nicht gesagt: ‚Dann geben Sie ihn mir‘.“
Eine Person mit soviel Arroganz und Selbstüberschätzung und narzisstischer Persönlichkeitsstörung wie Trump verdient vielleicht den Ig-Nobelpreis oder die „saure Zitrone“. Erst Unruhen und Kriege inszenieren und unterstützen, um sie dann mit Drohungen zu beenden, führt nur kurzfristig zu einem echten Frieden. Damit hat er bestimmt keinen echten „Friedensnobelpreis“ verdient.
Bei all den Kommentaren fällt mir auf, dass der eigentliche Aggressor , nämlich Russland unerwähnt bleibt. In der Ukraine werden Wohngebiete bombardiert! Die Opfer sind Zivilisten.
Was die NATO betrifft: Niemand hat Polen oder die baltischen Staaten gezwungen beizutreten. Die wussten allerdings warum sie unter den Schirm wollten. Das trifft in jüngster Zeit auch für Finnland und Schweden zu.
Ich habe die Hälfte meines Lebens unter dem Einfluss der UdSSR verbracht und weiß wovor ich mich fürchte.
Noch ein Wort zur früheren Ostpolitik: Die Stärke der NATO war Voraussetzung dafür.
Hallo Manfred,
die spanische und die finnische Perspektive hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Wieder was gelernt. Vielen Dank dafür. Habe meiner KI einige Fragen gestellt. Hochinteressant. Wenn ich heute Nacht schlafen gehe, kann ich mit Fug und Recht behaupten: So blöde, wie ich heute morgen aufgestanden bin, gehe ich nicht wieder schlafen.
Aber noch ein Wort zu Militärbündnissen. Ich meine ja, wir brauchen überhaupt keine. Schlecht wird mir allerdings von der Kriegstreiberei in unserer Regierung und der EU.
Mein Blick auf die deutsch-russischen Beziehungen
Die westdeutschen Regierungen von Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Gerhard Schröder und Angela Merkel haben von 1969 bis 2021 52 Jahre lang eine Politik der Verständigung mit Rußland betrieben, von der beide Länder und Völker nur profitiert haben.
Olaf Scholz hat keine drei Jahre mit den Grünen gebraucht, um diese guten Beziehungen zu zerstören und Deutschland in die größte Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg zu führen.
Die Wiedervereinigung von beiden deutschen Staaten war ein Geschenk der russischen Regierung unter Michael Gorbatschow an das gesamtdeutsche Volk. Er hatte erkannt, daß der Widerstand des DDR-Volkes gegen seine eigene Regierung zu stark geworden war, und wollte kein neues Blutbad in Europa anrichten und die guten Beziehungen zur BRD beeinträchtigen.
Der Ural gilt seit Jahrtausenden als Grenze zwischen Europa und Asien. Rußland ist im Kern ein europäisches Land. Wer die großen wechselseitigen Einflüsse in der Politik, den Wissenschaften, der Kunst, der Literatur, der Musik und der Technik leugnen will und Europa gleichsetzt mit dem Gebiet der NATO beweist, keine Ahnung von der Geschichte unseres Kontinents zu haben.
Eine vernünftige Europapolitik sollte das Ziel haben, auch Rußland zu integrieren.
Hallo Joachim,
Faktisch waren Spanien und Finnland im Zweiten Weltkrieg Verbündete des Dritten Reiches. Doch einer formalen Bindung entzogen sich sowohl Franco als auch der finnische Armeechef. Das rettete sie 1945.
Seit 1941 kämpften bis zu 18.000 Spanier, offiziell Freiwillige, an der Seite deutscher Truppen an der Ostfront, als die „Blaue Division“. Es war der Dank an Deutschland für den Einsatz der Legion Condor während des spanischen Bürgerkriegs.
Finnland war im Krieg mit Russland. Nach dem Winterkrieg wurde Finnland im Moskauer Friedensvertrag von 1940 gezwungen, Gebiete an die Sowjetunion abzutreten. Die meisten finnischen Bürger wurden aus den abgetretenen Gebieten evakuiert.
Offizielle Neutralität sichert also keinen Schutz vor einem Angriff.
Heute würde ich auch gerne die USA aus der Nato herauslösen oder einen reinen militärischen EU Pakt sehen. Nur muss sich die EU auch einig und willig sein. Russland ist unser fast Nachbar. Ohne die USA wäre sicher wieder wie in den 1990-Jahren eine Verständigung mit Russland möglich.
Hätte die Nato ihr Versprechen gegenüber Gorbatschow nicht gebrochen, gäbe es auch keinen Ukraine-Krieg. Umzingelt von US hörigen Ländern, hat Putin aus Sicherheitsgründen die Reißleine gezogen. Eine weitere Unterstützung zieht Deutschland nur noch tiefer in den Krieg und könnte dann selbst Ziel werden. Den USA kann das wahrscheinlich nur recht sein und Frankreich und England werden uns trotz Nato nicht unterstützen. Das ist meine Meinung.
Herr Trump, der die Friedensnobelverleihung wohl als Verlust ansieht, möchte nun Spanien aus der NATO werfen und Drohungen ausbreiten. Sehr kreativ! Wenn die USA unter Trump noch Freund oder Feind sind, bleibt uns nur die Hoffnung auf mehr diplomatische Gesten und weniger römische Kaiser-Drohungen. Vielleicht könnte Trump den Ig-Nobelpreis für seine außergewöhnlichen Leistungen in der internationalen Verhandlungsarbeit erhalten? Eine echte satirische Auszeichnung für seine einzigartige Art, Frieden zu bewahren – mit Ruppien und Stärke. Bleibt uns nur zu hoffen, dass die NATO und ihre Mitglieder mehr Transparenz und Realismus zeigen und auf konkrete Maßnahmen statt auf Ultimaten setzen.hẹn giờ online
Ich bin ein Gegner der NATO und habe mich über die Entscheidung Eures Präsidenten gefreut, daß er bei der von Trump geforderten exorbitanten Steigerung der Rüstungsausgaben nicht mitmachen will. Mein Wunsch wäre die Neutralität. Dafür habe ich einmal meine Gedanken augeschrieben.
Austritt Deutschlands aus der NATO und Verpflichtung zur Neutralität
Hintergründe
• Gründung der NATO am 04.04.1949 zum Schutz vor dem kommunistischen Rußand
• Gründung vom Warschauer Pakt am 14.05.1955 zum Schutz vor der NATO
• Ab da kalter Krieg bis zur Auflösung des Warschauer Paktes am 01.07.1991
• Damit wurde die NATO eigentlich überflüssig.
• Die Wiedervereinigung Deutschland war ein Geschenk von Rußland
Vorteile der Neutralität
Die Schweiz, Dänemark, Schweden und Finnland waren in beiden Weltkriegen neutral.
• Sie wurden weder von Deutschland noch von anderen Ländern überfallen.
• Sie hatten keine Toten zu beklagen.
• Auch ihre Wirtschaft und Infrastruktur wurden nicht beschädigt.
• Alle geschaffenen Werte konnten erhalten und weiter vererbt werden.
Gebietsverluste von Deutschland aus zwei verlorenen Weltkriegen
Verlorene Gebiete nach dem 1. Weltkrieg
• Sudetenland (gehört heute zu Tschechin)
• Teile von Schlesien (heute Polnisch)
• Die Stadt Danzig wurde als „Freie Stadt“ eingerichtet.
• Der sogenannte„polnische Korridor“
• Elsaß-Lothringen (Straßburg)
• Außerdem deutsche Kolonien in Afrika
• Nordschleswig an Dänemark (welches im Krieg neutral war) nach Volksabstimmung
• Ein Teil Oberschlesiens an Polen, obwohl in einer Volksabstimmung 68 % für den Verbleib bei Deutschland votierten
• Das Memelland wurde von den Allierten unter französische Verwaltung gestellt und 1923 gewaltsam von Litauen anektiert (Rückgabe an Deutschland 1939).
Verlorene Gebiete nach dem 2. Weltkrieg
• Ostpreußen
• Oberschlesien
• Niederschlesien
• Görlitz
• Pommern
• Stettin und die Odermündung
• Regierungsbezirk Frankfurt (Oder)
• Teil des Landes Sachsen östlich der Neiße bei Zittau um die Stadt Reichenau i. Sachsen
• Grenzmark Posen-Westpreußen
Und dann nicht zu vergessen die 66 Millionen Toten weltweit und die Bombardierung ziviler Ziele am Ende des 2. Weltkrieges nach der Zerstörung der deutschen Luftwaffe aus Rache.