SAR-Hubschrauber südlich der Kanaren abgestürzt ?
Ein SAR-Hubschrauber des Such- und Rettungsdienstes der spanischen Air Force, mit drei Mann Besatzung an Bord, verschwindet spurlos im Atlantik.
Es ist ein SAR-Hubschrauber vom Typ Super-Puma stationiert auf der Air Basis Gando auf Gran Canaria, der Ende letzter Woche von einem Einsatz vor der senegalesischen Küste nicht mehr zu seiner Heimatbasis zurückkehrte.
Die Air Force hatte am Donnerstag, den 22.Oktober 2015 den Kontakt mit dem Flugzeug verloren, nachdem es einen Tank-Zwischenstopp in Mauretanien (Nouadhibou) eingelegt hatte. Kurz nach dem Start gegen 15.00 Uhr verschwand der SAR-Hubschrauber über dem Atlantik vom Radar.
Er sollte gegen 17.30 Uhr wieder auf Gran Canaria eintreffen. Die Aerospatiale AS 332 Super Puma gilt als zuverlässiger Helikopter und ist bereits seit über 30 Jahren bei Rettungseinsätzen – auch auf La Palma – im Einsatz.
Sofort wurde eine Such- und Rettungsaktion mit Hubschraubern und F‑18A Kampfflugzeugen, die auch auf Gran Canaria stationiert sind, gestartet.
Mehrere Schiffe wurden in Marsch gesetzt. Auch die marokkanische Marine und Luftwaffe beteiligt sich an der Suche. Aus Festlandspanien kamen Seeaufklärer vom Typ CN235 und Taucher an die vermutete Absturzstelle.
Nach Angaben des Ministeriums für Verteidigung, gab es das letzte Signal etwa 280 Seemeilen südlich der Luftwaffenbasis Gando (Gran Canaria) und 40 Seemeilen südwestlich von der marokkanischen Stadt Dakhla (Grafik El Mundo).
Ein automatisches Signal des SAR-Hubschrauber konnte in dem Seegebiet von 20 x 20 km empfangen werden. Gefunden wurde das Wrack jedoch bisher nicht. Auch die im Seegebiet der Kanaren kreuzende Olympic Zeus, die zur Überwachung des gesunkenen russischen Fischtrawler Oleg Naydenov eingesetzt ist, wurde in das Suchgebiet geschickt. Ein Spezialschiff mit einem leistungsstarken Seitensonar und den ROV-Robotern, konnte in dem nur 45 Meter tiefen Seegebiet auch nicht den SAR-Hubschrauber orten.
Wurde die Besatzung des SAR-Hubschrauber entführt?
Jetzt beginnt der etwas merkwürdige Teil der ganzen Bergungsaktion. Am Freitag teilten die marokkanischen Behörden mit, Fischer hätten die 3‑köpfige Besatzung in einer Rettungsinsel entdeckt. Ein Leuchtfeuer hätte ihnen den Weg gewiesen. In wenigen Stunden seien die Geretteten an Land in Marokko. Diese Meldung wurde später von den marokkanischen Behörden wieder dementiert.
Bis heute ist weder das Fischerboot noch die SAR-Besatzung aufgetaucht.
Der spanische Verteidigungsminister der extra nach Gran Canaria geeilt kam und den Einsatz leitet, kann nicht ausschließen, dass die Besatzung Piraten in die Hände gefallen sei. Lösegeldforderungen seien bisher nicht gestellt worden. Die Suche konzentriere sich aber zunächst einmal auf den SAR-Hubschrauber und die vielleicht in der Kabine eingeschlossenen Leichen. Es wurde eine Nachrichtensperre verhängt.
Auch die in diesem Meeresgebiet kreuzenden Schiffe und Boote werden näher unter die Lupe genommen. Die marokkanische Polizei und der Küstenschutz suchen an der marokkanischen Küste nach Hinweisen. Das Suchgebiet wurde auf 200 x 60 Seemeilen erweitert.
Ein Besatzungsmitglied des verschwundenen SAR-Hubschrauber war bereits im Jahre 2014 bei einem Helikopterunglück beteiligt. Damals stürzte ein baugleicher Super-Puma bei einer Nachtübung südlich von Fuerteventura ins Meer. Von den 5 Besatzungsmitgliedern konnte nur der Bordmechaniker lebend geborgen werden. 4 Besatzungsmitglieder ertranken.
Eine merkwürdige Geschichte die gestern erst publik wurde. Es bleibt abzuwarten, wie die Sache endet und ob die Besatzung den Absturz überlebt hat.
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