Der Schwarzarbeit geht es an den Kragen

Illegale Arbeitsplätze - Schwarzarbeit

Überraschungsinspektionen, die 500 illegale Arbeitsplätze auf den Inseln aufdecken sollen -

Die Kana­ri­schen Inseln und damit auch La Pal­ma wol­len der Schwarz­ar­beit mit einem Son­der­plan, der bereits die­se Woche begon­nen hat, ille­ga­le Arbeits­plät­ze auf­de­cken und die Schat­ten­wirt­schaft bekämp­fen. Ziel ist es, bis zu 500 ille­ga­le Arbeits­ver­hält­nis­se zu iden­ti­fi­zie­ren und zu been­den bzw. in lega­le Arbeits­plät­ze umzuwandeln.

Schwarz­ar­beit ist ein weit ver­brei­te­tes Pro­blem in vie­len Län­dern, und die Kana­ri­schen Inseln sind da kei­ne Aus­nah­me. Die Regi­on zieht nicht nur Tou­ris­ten an, son­dern auch Arbeits­kräf­te aus ver­schie­de­nen Tei­len Spa­ni­ens und dar­über hin­aus. Vie­le die­ser Arbei­ter fin­den sich in infor­mel­len Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­sen wie­der, oft ohne ange­mes­se­ne Löh­ne oder Sozi­al­leis­tun­gen. Dies führt nicht nur zu einem Ver­lust an Steu­er­ein­nah­men für den Staat, son­dern auch zu einer Aus­beu­tung der Arbeitnehmer.

Die kana­ri­sche Regie­rung hat erkannt, dass die Bekämp­fung der Schwarz­ar­beit nicht nur eine Fra­ge der Gerech­tig­keit ist, son­dern auch ent­schei­dend für die Sta­bi­li­tät der Wirt­schaft. Durch die Schaf­fung lega­ler Arbeits­plät­ze kön­nen fai­re Bedin­gun­gen geför­dert und das Ver­trau­en in den Arbeits­markt gestärkt werden.

Die Überraschungsinspektionen

Die geplan­ten Über­ra­schungs­in­spek­tio­nen sol­len in ver­schie­de­nen Sek­to­ren durch­ge­führt wer­den, dar­un­ter Gas­tro­no­mie, Bau­we­sen und Land­wirt­schaft – Berei­che, in denen Schwarz­ar­beit beson­ders häu­fig vor­kommt. Ein Team von Inspek­to­ren wird unan­ge­kün­dig­te Kon­trol­len durch­füh­ren, um sicher­zu­stel­len, dass alle Beschäf­tig­ten ord­nungs­ge­mäß ange­mel­det sind und die gesetz­li­chen Vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten werden.

Diese Maßnahmen zielen darauf ab:

  1. Ille­ga­le Arbeits­ver­hält­nis­se auf­zu­de­cken: Durch geziel­te Inspek­tio­nen sol­len Arbeit­ge­ber zur Rechen­schaft gezo­gen wer­den, die gegen das Gesetz verstoßen.
  2. Arbeit­neh­mer zu schüt­zen: Die Inspek­tio­nen bie­ten auch einen Schutz für Arbeit­neh­mer, die oft unter pre­kä­ren Bedin­gun­gen arbei­ten müssen.
  3. Steu­er­ein­nah­men zu sichern: Durch die Lega­li­sie­rung von Arbeits­plät­zen kann der Staat zusätz­li­che Steu­er­ein­nah­men gene­rie­ren, die für öffent­li­che Dienst­leis­tun­gen ver­wen­det wer­den können.

Die­se Akti­on wird „über­ra­schend“ bis zum 24. Novem­ber in Zusam­men­ar­beit mit 24 Beam­ten aus ande­ren Regio­nen, auch aus Valen­cia und Cas­tel­lón, auf den Inseln stattfinden.

Dazu wer­den sie von den Inspek­ti­ons­lei­tern zuvor aus­ge­wähl­te Arbeits­plät­ze auf­su­chen, wo es Hin­wei­se auf die Exis­tenz einer Schat­ten­wirt­schaft gibt. Die Schwarz­ar­beit wird mit Stra­fen zwi­schen 3.750 Euro bei Nicht­an­mel­dung und 12.000 Euro im Fall, dass ein Arbeit­neh­mer Arbeits­lo­sen­geld bezieht oder eines Aus­län­ders ohne Arbeitserlaubnis.

Hohe Dunkelziffer

Basie­rend auf den ver­füg­ba­ren Infor­ma­tio­nen lässt sich zur Schwarz­ar­beit auf den Kana­ri­schen Inseln und der Dun­kel­zif­fer Fol­gen­des zusammenfassen:

  1. Umfang des Problems: 
    • Im Jahr 2023 wur­den auf den Kana­ri­schen Inseln 3.432 Fäl­le von irre­gu­lä­rer Beschäf­ti­gung aufgedeckt.
    • Im Jahr 2022 waren es 6.275 Per­so­nen, die nicht in der Sozi­al­ver­si­che­rung regis­triert oder irre­gu­lär beschäf­tigt waren.
  2. Dun­kel­zif­fer:
    • Die Dun­kel­zif­fer für die Kana­ri­schen Inseln dürf­te ein mehr­fa­ches der bekann­ten Fäl­le sein.
    • Für ganz Spa­ni­en wird geschätzt, dass etwa 8 % des BIP durch Arbeits­be­trug erwirt­schaf­tet wer­den, was etwa einer Mil­li­on Arbeits­plät­zen entspricht.
  3. Betrof­fe­ne Sektoren: 
    • Haupt­säch­lich betrof­fen sind die Berei­che Gast­ge­wer­be, Gas­tro­no­mie, Han­del und Dienstleistungen.
  4. Grün­de für Schwarzarbeit: 
    • Arbeit­neh­mer wol­len teil­wei­se Ansprü­che auf Trans­fer­leis­tun­gen oder Arbeits­lo­sen­geld nicht verlieren.
    • Man­che möch­ten Unter­halts­pflich­ten oder Lohn­pfän­dun­gen umgehen.
    • Für Arbeit­ge­ber kann es in man­chen Fäl­len schwie­rig sein, Mit­ar­bei­ter zu fin­den, die offi­zi­ell ange­stellt wer­den wollen.

Das Fazit

Die Ankün­di­gung von Über­ra­schungs­in­spek­tio­nen auf den Kana­ri­schen Inseln ist ein wich­ti­ger Schritt im Kampf gegen Schwarz­ar­beit und zur För­de­rung fai­rer Arbeits­be­din­gun­gen. Es bleibt abzu­war­ten, wie effek­tiv die­se Maß­nah­men sein wer­den und ob sie tat­säch­lich dazu füh­ren kön­nen, dass ille­ga­le Arbeits­plät­ze auf­ge­deckt wer­den. Letzt­lich hängt der Erfolg die­ser Initia­ti­ve davon ab, wie gut sie umge­setzt wird und ob sie das Ver­trau­en sowohl bei Arbeit­ge­bern als auch bei Arbeit­neh­mern gewin­nen kann. Nur so kann ein nach­hal­ti­ger Wan­del im Arbeits­markt erreicht wer­den – zum Woh­le aller Beteiligten.

 

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1 Kommentar zu "Der Schwarzarbeit geht es an den Kragen"

  1. „Ankün­di­gung von Über­ra­schungs­in­spek­tio­nen“ ist ja ein Wider­spruch in sich.
    Viel­leicht ist ja eine Absicht dahin­ter, dass eini­ge Arbeits­ver­hält­nis­se noch schnell lega­li­siert wer­den (weiß nicht, ob das rea­lis­tisch ist). Soll­te man ggf. an der Anzahl ange­mel­de­ter Arbeits­ver­hält­nis­se erken­nen können.

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