Traumblüte mit Seltenheitswert -
Die Kanaren Glockenblume ist nicht nur eine schöne Pflanze, sondern weltweit nur auf den Kanaren zu sehen. Als endemisches Gewächs kommt sie in den feuchten Hochlagen von Teneriffa, Gran Canararia, La Gomera, El Hierro und La Palma vor. Auf den flachen und trockenen Ostinseln Lanzarote und Fuerteventura ist die Pflanze nicht zu finden.
Die Kanaren Glockenblume mit dem botanischen Namen Canarina Canariensis gilt auch als die „Nationalblume“ der Kanaren. Hier wird die orangerote Glockenblume „Bicácaro“ genannt.
Von Dezember bis Februar öffnen sich die prächtigen Blüten, wie hier hinter dem Besucherzentrum von Los Tilos in der Gemeinde San Andrés y Sauces auf La Palma. Beobachtet habe ich sie auch schon im Norden bei La Zarza oder im Anaga-Gebirge auf Teneriffa. Auch an der alten Bergstrasse von La Frontera zum Malpaso Gipfel auf El Hierro kam sie mir schon vor die Linse.
Kanaren Glockenblume als Untermieterin im Lorbeerwald
Sie liebt die feuchten und schattigen Lorbeerwälder (Laurisilva) und die Nachbarschaft von Farnen. In Höhenlagen zwischen 500 und 1100 Metern in den Wolkenzonen, die unter dem Einfluss des Nordostpassats liegen, scheinen für sie die optimalen Lebensbedingungen zu herrschen.
Als krautig wachsende Staude treibt sie mehrere Meter lange Triebe, bevorzugt als Kletterpflanze über Farnwedel aus. Das ausgeprägte Speicherorgan im Boden ist eine große Knolle.
Höhepunkt ist eine Traumblüte als gleichmäßige Glockenform mit sechs auslaufenden Zacken. Die Farbe ist hell bis dunkelorange oder wie hier auch rot.
Die Pflanze besitzt einen gummiartigen Milchsaft und eine Blüte die viel Nektar produziert. Die Bestäubung übernimmt die kanarische Unterart des Zilpzalp (Weidenlaubsänger).
Wenn das Licht durch die Blüte scheint, zeigen sich dunkel orangefarbene Adern, die die Eleganz der Blüte unterstreichen. Oberhalb der Glockenblüte wachsen sechs Kelchblätter, die wie eine kleine Krone wirken.
Die Kanaren-Glockenblume bildet Beerenfrüchte aus. Sie sind erst gelb bis orange, bei Reife fast schwarz. Saftige Beeren mit einem Durchmesser von 4 bis 5 cm Größe. Die eiförmigen Früchte sind essbar und dienten bereits den früheren Guanchen als Nahrung.
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